Ich habe das jahrelang, wie viele, ertragen. Bis eines Tages, am Heiligen Abend, alle waren bei mir, ich einen totalen Anschiss bekommen habe, auf keinen Fall meine Schwester mit meiner unnachahmlichen Art, eine Standpunkt zu halten. Das würde er verbieten. Lange Rede, kurzer Sinn, jetzt verbietet mir keiner mehr was, denn ich habe mich getrennt..
Allerdings, war das wohlüberlegt, mit deutlicher Ansage, warum und weshalb und auch, dass das ganz allein von meiner Seite aus kommt.
Da ich zwischenzeitlich gelernt habe, wer ich bin, was ich will, wie ich das tue, und vor allem, mit den Konsequenzen meines Tuns auch leben kann, war es für mich eine kluge Entscheidung. Auch weil ich meinen Anteil darin sehe. Ich hab durchaus meine Fehler und hab die auch gemacht. Dazu stehe ich. Ein Engel bin ich definitiv nicht.
Ich sehe generell unsere Ängste als Warnung, irgendwie nicht authentisch durchs Leben zu gehen. Sich dermassen verbiegen müssen, dass man alles verdrängt. Man kennt sich selber nicht und Unbekanntes kann schon mal Angst machen.
Jetzt treffe ich Entscheidungen, überlegt und zu meinem Wohl. Manchmal geht's nicht ohne Kompromisse, aber auch die werden dann bewusst eingegangen. Fehler mach ich immer noch. Was sollst, daraus lerne ich dann.
Ich gebe mich bewusst nur noch mit Menschen ab, die ich mag. Kämpfe dort, wo es wichtig ist, der Rest geht mich nix an. Bleibe trotzdem reflektierend, denn wie schon gesagt, ich bin auch kein Engel. Will ich auch nicht sein.
Sprich, ich bin ich. Ich entscheide, bewusst und überlegt. Seither geht es mir gut. Dass diese Einstellung nicht über Nacht gekommen ist, ist auch klar, die musste ich mir schwer erarbeiten. Hat sich aber gelohnt. Vielleicht spielt da auch das Alter mit. Hab mich bis 43 mit der Angst rumgeschlagen. Also, ein Schnellmerker war ich definitiv nicht.
02.04.2017 18:17 •
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