Liebe Wozlew,
Zitat: Bis jetzt noch nicht angefangen zu schreiben, hab irgendwie angst, das das noch mehr Traurigkeit hervorruft.
Das kann ich gut verstehen. Vielleicht bin ich da ein Schritt weiter als du...ich lasse für mich Traurigkeit zu...tauche auch tief hinein um anschließend wieder zum Luftholen an die frische Luft.,.,.ins Helle zu kommen. Das gehört für mich zu meinem Leben. Am besten gelingt es mir in die Natur zu gehen...auf einer Anhöhe zu sitzen und ins Weite zu schauen...beim Musikhören. z.B Arvo Part, seine Musik ist wie ein Schalter, wenn ich ihn betätige, überkommt mich mein ganzer Schmerz und ich kann mich darauf einlassen weil ich den Ausweg kenne
Aber Vorsicht ist geboten, ich würde es nicht weiterempfehlen.
Ich verwende und mag auch nicht das Wort Schicksal ...das finde ich für mich ziemlich abgenutzt in meiner eigenen und der Geschichte der Menschheit.
In meinem Leben habe ich vier mir nahe stehende Menschen durch eine Krebstherapie begleitet.
Wenn ich alle Zeit zusammenzählen würde, käme ich auf Jahre meines Lebens, die ich durch begleiten in die Chemotherapie, Bestrahlungen und Untersuchungen in den Arzt -Krankenimmer,das stundenlange Warten in den Krankenhausfluren... dennoch nicht vermisse, weil Krebskranke durch eine Hölle gehen...und selbst wenn sie als Geheilt nach Jahren sind...geht vor jeder Nachsorgeuntersuchung die Angst wieder los.
Durch deine begleitende und liebende Fürsorge für deinen kranken Mann übernimmst du eine für ihn die Lebenswichtigste Verantwortung.
Das ist uns nicht in die Wiege gelegt, das haben wir nicht gelernt...dadurch wächst immerwieder auch die Unsicherheit das Richtige zu tun
Doch auch in dieser Unsicherheit ist diese Haltung das Wertvollste was wir tun können.
Ich wünsche dir, daß du für dich immerwieder einen Halt findest der dich beschützt
und der dir hilft zu leben.
einen ganz lieben Gruß und Umarmung
Superstes...(das heißt übersetzt Überlebender)