Zitat von Mila40:
Das denke ich mir auch. Ich frage mich allerdings auch ob es das entschuldigt ?
Das ist das Thema Schuld welches ein schwieriges ist.
Für mich gibt es nur Ursache und Wirkung.
Bestimmte Umstände führen unweigerlich zu gewissen Umständen,das merken wir ja selbst weil uns unsere Vergangenheit und unsere Genetik massgeblich geprägt hat ob wir das wollen oder nicht.
Und auch die Täter sind und waren Umständen ausgesetzt,für die sie selbst widerum nichts konnten.
Die sie so haben handeln lassen,wie sie es getan haben.
Es wird immer davon ausgegangen,dass Menschen freiwillig und vorsätzlich handeln,wie sie handeln aber ist das wirklich so?
Es gibt z.B. Menschen,bei denen ist das Arreal für Mitgefühl im Gehirn kaum bis gar nicht ausgeprägt (z.B. Massenmörder).
Was sie getan haben ist furchtbar und schrecklich aber sie sind mit dieser Ausstattung auf die Welt gekommen.
Andere sind schwer traumatisiert worden und hatten niemals eine echte Chance,sich mit ihren Gefühlen und Traumata auseinanderzusetzen weil immer gleich das nächste kam und sie vielleicht auch keine Menschen hatten,die ihnen emotionalen Halt und Orientierung bieten konnten.
Irgendwann werden sie selbst destruktiv sich selbst und/oder anderen gegenüber denn Hilflosigkeit,Angst und geballter unverarbeiteter Schmerz lösen Wut aus.
Also es geht nicht drum,alles zu entschuldigen,es ist aber (vor allem für uns selbst) hilfreich,die
Zusammenhänge zu verstehen,weil uns das helfen kann,mit dem uns zugefügten Schmerz (Wut,Trauer etc.) anders umzugehen.
Zu erkennen,dass nicht nur wir selbst Opfer sind.
Nicht zuletzt fügen auch wir anderen Menschen Leid zu.
Das bleibt kaum aus,weil es zumeist unbewusst (ungewollt) passiert.
Und selbst,wenn man es wissentlich tut,ist dies eine Folge eigener ungesunder Kreisläufe,aus denen wir nicht heraus finden konnten.
Nicht,weil wir nicht wollten sondern weil uns schlichtweg Handlungsalternativen fehlten oder die Kraft dafür,solche umzusetzen.
Aus diesen Erkenntnissen heraus ist es möglich,den Kreislauf des Leids in sofern zu unterbrechen,als dass wir uns selbst und auch anderen die Unvollkommenheit verzeihen dürfen,mit der wir in unserem Leben immer wieder konfrontiert sein werden.
Das ist natürlich kein Muss,es ist eine Chance um trotz und mit all unserem Schmerz zu innerem Frieden zu gelangen.