Hallo zusammen,
ich weiß ehrlich gesagt nicht so ich anfangen soll. Ich bin jetzt ende 30 und mein Leben hat fühlt sich vollkommen sinnlos und leer an. Ich lebe allein und isoliert in einer kleinen 1 Zimmerwohnung in einer Großstadt, Freunde habe ich sehr wenige, richtig gute Freunde sogar nur einen und ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass auch diese immer weniger werden und zunehmend Distanz zu mir aufbauen. Viele Freundschaften von früher sind auch mit der Zeit zerbrochen und es kommen keine neuen mehr dazu. Von meiner Familie sind alle tot bis auf ein paar vereinzelte Cousins aber auch da ist der Kontakt nur sehr sporadisch bzw. von deren Seite nicht gewünscht. Das Schlimmste ist das ich bis zum heutigen Tag niemals in einer Beziehung war, nie verliebt war, ein paar intime Erlebnisse gab es, sonst war da nie was.
Ich komme aus sehr ärmlichen Verhältnissen, mein Vater ist früh an Krebs gestorben als ich noch im Grundschulalter war und meine Mutter hat in einem schlecht bezahlten im Schichtdienstjob in der Altenpflege gerackert um uns über die Runden zu bringen, in der Schule wurde ich ab dem Teenageralter ständig gemobbt was am Ende dazu führte das ich die Schule mit einem sehr schlechten Abschluss verlassen habe und dann erstmal mehr oder minder arbeitslos war für ein paar Jahre.
Gleichzeitig ging es meiner Mutter, die zu diesem Zeitpunkt schon relativ alt war, gesundheitlich immer schlechter, sie konnte ihren Job nicht mehr machen und wurde auch arbeitslos und zunehmend zu einem Pflegefall, ich habe mich um sie gekümmert da sie das Haus nicht mehr verlassen konnte. Irgendwie habe ich es dann geschafft doch noch einen Ausbilungsplatz zu ergattern und habe diese auch erfolgreich abgeschlossen, was mir zumindest ermöglichte Geld zu verdienen.
Kurz nachdem ich dann ins Berufsleben eingestiegen bin, bekam meine Mutter, mit der ich zu diesem Zeitpunkt immer noch unter einem Dach wohnte, die Diagnose Krebs im Endstadium und starb vier Monate später, meine Großmutter zu der ich ein sehr enges Verhältnis hatte, starb im selben Jahr. Ich war am Boden zerstört und konnte nicht mehr, ich wollte mir damals das Leben nehmen aber habe gemerkt das ich das nicht kann, ich bekam enorme finanzielle Probleme da mir die Kosten für die Bestattung und die Unterbringung in einem Pflegeheim als Hinterbliebenem in Rechnung gestellt wurden, ich konnte die Miete für die Wohnung in der ich mit meiner Mutter gelebt habe nicht mehr stemmen und bin dann fast obdachlos geworden.
Freunde meiner Mutter halfen mir damals und gaben mir ein Zimmer in einer Wohnung die ich zusammen mit mir fremden Personen bewohnt habe. Leider haben wir uns später wegen finanziellen Dingen zerstritten, irgendwann hatte ich wieder eine eigene Wohnung und habe mich Jahrelang in diversen recht schlecht bezahlten Jobs durchgebissen bis ich es dann vor 3 Jahren geschafft habe bei einem namenhaften Konzern anzudocken, plötzlich gutes Geld verdient habe und demnächst zu einer Führungskraft aufsteigen werde. Ich habe dann angefangen mir die ganzen Dinge zu kaufen die ich mir früher nie leisten konnte, habe aber schnell gemerkt das mich das auch nicht wirklich glücklich macht.
Obwohl ich es also geschafft habe mein Leben zumindest in beruflicher Hinsicht irgendwie in recht erfolgreiche Bahnen zu lenken, fühlt sich mein Leben vollkommen bedeutungslos und leer an, die meiste Zeit sitze ich alleine zu Hause vor meinem Computer oder fahre Stundenlang mit meinem E-Bike durch die Landschaft, was mir zumindest ein wenig Ablenkung verschafft. Ich bin mittlerweile auch irgendwie unfähig geworden zu anderen Leuten Kontakt aufzubauen, letztens war ich bei einem Junggesellenabschied eingeladen aber ich habe es einfach nicht geschafft mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, selbst unter Alk.. Ich habe das Gefühl das ich absolut nichts zu erzählen habe, zumindest nichts was ich Leuten erzählen würde die ich nicht sehr gut kenne. In meinem Leben passiert nichts, jeder Tag ist wie der andere und ich habe auch das Gefühl das ich nichts mehr wirklich genießen kann.
Ich habe das Gefühl hier nur noch meine Zeit abzusitzen bis mich irgendwann der Tod holt, was meiner Meinung nach irgendwann in den nächsten 20 Jahren passieren wird, da ich aufgrund des enormen Stresses in meinem Leben mehrfach chronisch krank geworden bin, ich muss jeden Tag eine vielzahl an Medikamenten einnehmen und mein Lebenswandel ist auch nicht gerade der gesündeste.
Ich hätte gerne eine Partnerin und Kinder, was leider nicht passieren wird, da ich bereits in meiner Jugend gemerkt habe das ich nicht auf Frauen stehe, ich habe das sehr, sehr lange verschwiegen und hatte dann erst mit anfang 30 mein Coming Out. Ich dachte danach würde sich vielleicht etwas zum Besseren wenden aber mein Leben ist genauso geblieben wie es vorher war, ich war damals eine Zeitlang auf entsprechenden Datingsseiten (wieso wird hier h o m o s e x u a l i t ä t und s c h w u l automatisch vom System zensiert?) unterwegs und habe versucht jemanden kennen zu lernen aber jedes mal wenn Leute mehr über mich erfahren haben, haben sie sich von mir abgewendet. Ich habe es dann irgendwann aufgegeben einen Partner zu finden, naja einen habe ich damals tatsächlich kennengelernt, daraus wurde dann aber eher so eine Art Freundschaft mit ein bisschen Kuscheln, leider geht das auch gerade den Bach runter, er hat einen neuen Freund ich glaube der ist eifersüchtig und will das er keinen Kontakt mehr zu mir hat und er traut sich nicht mir das offen zu sagen.
Mein bester Kumpel mit dem ich viele Jahre durch dick und dünn gegangen bin sehe ich auch immer seltener, er hat seit kurzem Frau und ein Kind, dementsprechend sehen wir uns nur noch so 1-2x im Monat und auch nicht mehr so lange wie früher, als wir uns die Nächte um die Ohren geschlagen haben. Ein weiterer Freund ist schon vor ein paar Jahren beruflich in eine andere Stadt gezogen, 600km weit weg, wir haben uns trotzdem meistens so alle 2 Monate gesehen aber mit Corona hat sich das dann alles im Sande verlaufen.
Tja und so sitze ich da, einsam, ziellos, von Selbstzweifeln und Ängsten zerfressen, an einem Tag wütend, an einem Tag traurig, an einem Tag gleichgültig, mit dem Gefühl mein Leben zu verschwenden und schon so vieles verpasst zu haben was auch niemals wieder kommen wird. Ich weiß auch nicht ob das überhaupt jemanden interessiert aber zumindest niederschreiben wollte ich es mal.
ich weiß ehrlich gesagt nicht so ich anfangen soll. Ich bin jetzt ende 30 und mein Leben hat fühlt sich vollkommen sinnlos und leer an. Ich lebe allein und isoliert in einer kleinen 1 Zimmerwohnung in einer Großstadt, Freunde habe ich sehr wenige, richtig gute Freunde sogar nur einen und ich habe in letzter Zeit das Gefühl, dass auch diese immer weniger werden und zunehmend Distanz zu mir aufbauen. Viele Freundschaften von früher sind auch mit der Zeit zerbrochen und es kommen keine neuen mehr dazu. Von meiner Familie sind alle tot bis auf ein paar vereinzelte Cousins aber auch da ist der Kontakt nur sehr sporadisch bzw. von deren Seite nicht gewünscht. Das Schlimmste ist das ich bis zum heutigen Tag niemals in einer Beziehung war, nie verliebt war, ein paar intime Erlebnisse gab es, sonst war da nie was.
Ich komme aus sehr ärmlichen Verhältnissen, mein Vater ist früh an Krebs gestorben als ich noch im Grundschulalter war und meine Mutter hat in einem schlecht bezahlten im Schichtdienstjob in der Altenpflege gerackert um uns über die Runden zu bringen, in der Schule wurde ich ab dem Teenageralter ständig gemobbt was am Ende dazu führte das ich die Schule mit einem sehr schlechten Abschluss verlassen habe und dann erstmal mehr oder minder arbeitslos war für ein paar Jahre.
Gleichzeitig ging es meiner Mutter, die zu diesem Zeitpunkt schon relativ alt war, gesundheitlich immer schlechter, sie konnte ihren Job nicht mehr machen und wurde auch arbeitslos und zunehmend zu einem Pflegefall, ich habe mich um sie gekümmert da sie das Haus nicht mehr verlassen konnte. Irgendwie habe ich es dann geschafft doch noch einen Ausbilungsplatz zu ergattern und habe diese auch erfolgreich abgeschlossen, was mir zumindest ermöglichte Geld zu verdienen.
Kurz nachdem ich dann ins Berufsleben eingestiegen bin, bekam meine Mutter, mit der ich zu diesem Zeitpunkt immer noch unter einem Dach wohnte, die Diagnose Krebs im Endstadium und starb vier Monate später, meine Großmutter zu der ich ein sehr enges Verhältnis hatte, starb im selben Jahr. Ich war am Boden zerstört und konnte nicht mehr, ich wollte mir damals das Leben nehmen aber habe gemerkt das ich das nicht kann, ich bekam enorme finanzielle Probleme da mir die Kosten für die Bestattung und die Unterbringung in einem Pflegeheim als Hinterbliebenem in Rechnung gestellt wurden, ich konnte die Miete für die Wohnung in der ich mit meiner Mutter gelebt habe nicht mehr stemmen und bin dann fast obdachlos geworden.
Freunde meiner Mutter halfen mir damals und gaben mir ein Zimmer in einer Wohnung die ich zusammen mit mir fremden Personen bewohnt habe. Leider haben wir uns später wegen finanziellen Dingen zerstritten, irgendwann hatte ich wieder eine eigene Wohnung und habe mich Jahrelang in diversen recht schlecht bezahlten Jobs durchgebissen bis ich es dann vor 3 Jahren geschafft habe bei einem namenhaften Konzern anzudocken, plötzlich gutes Geld verdient habe und demnächst zu einer Führungskraft aufsteigen werde. Ich habe dann angefangen mir die ganzen Dinge zu kaufen die ich mir früher nie leisten konnte, habe aber schnell gemerkt das mich das auch nicht wirklich glücklich macht.
Obwohl ich es also geschafft habe mein Leben zumindest in beruflicher Hinsicht irgendwie in recht erfolgreiche Bahnen zu lenken, fühlt sich mein Leben vollkommen bedeutungslos und leer an, die meiste Zeit sitze ich alleine zu Hause vor meinem Computer oder fahre Stundenlang mit meinem E-Bike durch die Landschaft, was mir zumindest ein wenig Ablenkung verschafft. Ich bin mittlerweile auch irgendwie unfähig geworden zu anderen Leuten Kontakt aufzubauen, letztens war ich bei einem Junggesellenabschied eingeladen aber ich habe es einfach nicht geschafft mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, selbst unter Alk.. Ich habe das Gefühl das ich absolut nichts zu erzählen habe, zumindest nichts was ich Leuten erzählen würde die ich nicht sehr gut kenne. In meinem Leben passiert nichts, jeder Tag ist wie der andere und ich habe auch das Gefühl das ich nichts mehr wirklich genießen kann.
Ich habe das Gefühl hier nur noch meine Zeit abzusitzen bis mich irgendwann der Tod holt, was meiner Meinung nach irgendwann in den nächsten 20 Jahren passieren wird, da ich aufgrund des enormen Stresses in meinem Leben mehrfach chronisch krank geworden bin, ich muss jeden Tag eine vielzahl an Medikamenten einnehmen und mein Lebenswandel ist auch nicht gerade der gesündeste.
Ich hätte gerne eine Partnerin und Kinder, was leider nicht passieren wird, da ich bereits in meiner Jugend gemerkt habe das ich nicht auf Frauen stehe, ich habe das sehr, sehr lange verschwiegen und hatte dann erst mit anfang 30 mein Coming Out. Ich dachte danach würde sich vielleicht etwas zum Besseren wenden aber mein Leben ist genauso geblieben wie es vorher war, ich war damals eine Zeitlang auf entsprechenden Datingsseiten (wieso wird hier h o m o s e x u a l i t ä t und s c h w u l automatisch vom System zensiert?) unterwegs und habe versucht jemanden kennen zu lernen aber jedes mal wenn Leute mehr über mich erfahren haben, haben sie sich von mir abgewendet. Ich habe es dann irgendwann aufgegeben einen Partner zu finden, naja einen habe ich damals tatsächlich kennengelernt, daraus wurde dann aber eher so eine Art Freundschaft mit ein bisschen Kuscheln, leider geht das auch gerade den Bach runter, er hat einen neuen Freund ich glaube der ist eifersüchtig und will das er keinen Kontakt mehr zu mir hat und er traut sich nicht mir das offen zu sagen.
Mein bester Kumpel mit dem ich viele Jahre durch dick und dünn gegangen bin sehe ich auch immer seltener, er hat seit kurzem Frau und ein Kind, dementsprechend sehen wir uns nur noch so 1-2x im Monat und auch nicht mehr so lange wie früher, als wir uns die Nächte um die Ohren geschlagen haben. Ein weiterer Freund ist schon vor ein paar Jahren beruflich in eine andere Stadt gezogen, 600km weit weg, wir haben uns trotzdem meistens so alle 2 Monate gesehen aber mit Corona hat sich das dann alles im Sande verlaufen.
Tja und so sitze ich da, einsam, ziellos, von Selbstzweifeln und Ängsten zerfressen, an einem Tag wütend, an einem Tag traurig, an einem Tag gleichgültig, mit dem Gefühl mein Leben zu verschwenden und schon so vieles verpasst zu haben was auch niemals wieder kommen wird. Ich weiß auch nicht ob das überhaupt jemanden interessiert aber zumindest niederschreiben wollte ich es mal.
29.07.2022 21:06 • • 30.07.2022 x 2 #1
7 Antworten ↓