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Hallo Teichmaus,

wenn das Verhalten mancher Leute auch zum Nachteil anderer ist, so ist es ja meist nichts anderes als etwas in der Form, wie das weswegen die meisten hier in den Foren schreiben, es hat also psychisch bedingte Ursachen, daher denke ich, dass meiner Exfreundin ihre Handlungsweisen gar nicht richtig bewußt werden, sie handelt so, wie sie es für richtig hält, was dann ja immer auch Nachteile für sie selbst mit sich bringt. Aber sie ist einfach davon überzeugt, dass es so und nur so, funktioniert.

Und natürlich liegt es an den Frauen, dass ich mich bedrängt, unsicher und gedemütigt fühle.
Also, um noch einmal das leidige Thema mit meiner Ex als Beispiel zu nehmen, wie ich schon geschrieben habe, versuchte sie mich gern mal Eifersüchtig zu machen, um mir so eine Reaktion zu entlocken, um mich zu manipulieren, oder einfach heraus zu finden, wo bei mir die Grenzen liegen.
Wir waren zb mal auf einer öffentlichen Party, da ist sie ziemlich abgegangen, erst hat sie nur ein paar Männer angelächelt, so dass sie von ihnen angesprochen wurde, wenn ich gerade mal nicht neben ihr stand, dann ist sie auf die Tanzfläche und hat dort fremde Männer angemacht, also bei Tanzen einen Körperkontakt hergestellt, Arm auf die Schulter gelegt, oder das Hinterteil entgegen gestreckt und dann kreisen lassen.
Anschließend gab es Umarmungen und Küsschen. Ich stand während dessen am Rand der Tanzfläche.
Sie hat dann später zwar eingesehen, dass sie sich an dem Abend ziemlich daneben benommen hat, aber immer, wenn sie dann irgendwann mal wieder etwas in Zusammenhang mit einem anderem Mann erwähnt hat, kochte es dann gleich wieder in mir. Vor allem, wenn sie mit ihrer Freundin allein unterwegs war und sie mir dann anschließend erzählte, von wie vielen tollen Männern sie wieder angesehen wurde, wenn ihre Freundin dabei war.
Ich denke, die Botschaft für mich sollte dann sein: „liebe mich und sei gut zu mir, sonst bekommt mich ein anderer“ Das Problem war nur, dass sie so immer mehr mein Vertrauen zerstört hat und ich mir dann irgendwann nur noch dachte, „dann geh doch!“


Ja ich weiß, was du mit Co-Abhängigkeit meinst, sich eben darauf einzulassen, sich selbst aufzugeben, es so hinzunehmen – mit dem Gedanken, so ist sie nun mal, aber ich muss ihr beistehen, mit der Hoffnung, dass alles gut wird. Situationen zwar negativ zu beurteilen, aber nicht mehr darauf zu reagieren und es schließlich alles als normal anzusehen, weil man immer unfähiger für eine objektive Betrachtungsweise wird. So einen Anflug gab es bei mir auch, mir wurde das dann aber sehr schnell bewußt.

Oh, die Freude liegt ganz auf meiner Seite
Lieben Gruß, Jophiel

Hallo Jophiel,

Weißte bei mir harkt es hier irgendwo...Wieso tust Du Dich denn mit ner Frau zusammen, die Du nicht leiden magst? Das ist doch kein fehlendes Selbstbewußtsein oder ne persönliche Schwäche...oder ne Frage von Kompromissen eingehen oder nicht...gerade aus dem Ei geschlüpft bist Du auch nicht, das heißt, dass Du also schon sehr gut weißt, was Du möchtest, womit Du gut oder auch gar nicht umgehen kannst, welcher Typ Mensch Dir besonders sympatisch ist, was Deine Vorlieben und Abneigungen sind etc...ich meine wir reden ja hier nicht von so Sachen wie Ich möchte Urlaub am Meer und sie in den Bergen...für solche Sachen kann man Kompromisse finden, aber für Ich finde diese Person unerträglich, die geht mir voll auf die Nerven, die ist völlig daneben und überdreht etc gibt es keine Kompromisse oder sich anpassen Wozu auch? Überlebenstraining? Wie lange dauert es, bis ich selbst durchknalle? Gerade im privatleben mußt auch Du nicht mit Leuten umgehen können, die Du als Menschen und Persönlichkeiten viel zu aggressiv, unangenehm und stressig findest...

...DU fandest ihre Aktionen und ihr Verhalten voll daneben...ob Du ihr das jetzt offen gesagt und/oder gezeigt ist, ist doch völlig wurscht...Du weißt und fühlst ganz genau was für Dich geht und was nicht - hast Du gedacht, Du tust ihr einen Gefallen oder hattest Du Torschlusspanik? Warum und weshalb sie mit Dir zusammen war und warum sie was weshalb und warum gesagt und getan hat, darüber kannst auch Du nur spekulieren...Die Frage ist, warum Du Dich, der von sich selbst sagt, dass er sehr sensibel und empfindsam ist, ganz freiwillig mit einer Frau zusammen getan hast, die er weder als Mensch noch als Freundin/Partnerin schätzt...Natürlich ist da immer eine Spannung, ein Reiz und eine gewisse Anziehung wenn wir Jemanden treffen, der so völlig anders ist als wir selbst...und ganz bestimmt gibt es auch Menschen und Paare, für die ist eine Beziehung in der nicht täglich gestritten und gekämpft wird, langweilig....aber wenn Du nicht so Jemand bist, wenn Du eher Jemand bist, der es gemütlicher und friedlicher mag, der nicht die tägliche Schlacht braucht um sich lebendig zu fühlen...dann brauchst Du Dir keine Gedanken darüber machen, warum Deine Ex so ist und agiert wie sie ist und agiert...sondern nur darum, dass Du Dich nicht nochmal mit ner Frau zusammen tust, die DU mehr als Feindin denn als Freundin empfindest...es sei denn natürlich, Du möchtest die Herausforderung, oder Dich als Beziehungskämpfer erproben und austesten...

A


Mache mir selbst etwas vor

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Lieber Jophiel,

ich kenne Deine Freundin nicht und Dich natürlich auch nicht. Und ich versuche auch nur allgemein was zu sagen und Du kannst ja schauen, ob Du es auch so siehst oder anders.

Ich denke, dass man auch aufgrund einer psychischen Erkrankung durchaus in der Lage sein kann, zu wissen, wie man jemanden manipuliert, demontiert oder verletzt. Und ich halte es auch nicht für abwegig, dass manche ihre psychische Erkrankung benutzen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese Aufmerksamkeit kann so sein, dass sie sich so verhält wie in der Disco oder eben, dass sie sich immer bestätigt fühlen möchte. So wie Du sie schilderst, finde ich sie schon sehr narzisstisch veranlagt.
Und so lange es so funktioniert - warum sollte sie etwas ändern?

Naja, und die Frage stellt sich dann schon, wo Du Deinen Wert siehst? Wenn sich ein Mensch (Deine Ex-Freundin) so verhält, nimmt sie dem anderen (Dir) seine Würde. Und natürlich geht dann die Selbstsicherheit und das Selbstwertgefühl in den Keller.

Ich habe das auch durchlebt und weiß daher, dass es sehr schmerzliche Erfahrungen sind. Aber Du bist auf einem guten Weg. Und weißt Du warum?
Weil Du es bemerkst? Weil Du Dir Hilfe suchst. Es analysierst und für Dich Antworten findest.

Und das ist ein weiterer Weg nach vorne.

teichmaus

Warum
Vor kurzem habe ich einen Bericht über die Scheidung von Paul McCartney gesehen, wobei seine Ex ein Interview gab, in dem sie einiges Abgelassen hat, was ich auch als ziemlich daneben empfunden habe.
Stellte sich die Frage, wieso der gute Paul sich mit so einer Frau einläßt, der hat ja ganz sicher eine relativ große Auswahl was Frauen angeht.
Ich habe mir dabei nur gedacht, dass es jedem passieren kann, dass er eine Beziehung mit einem Menschen eingeht, bei dem man sich hinterher fragt, wieso gerade sie/wieso gerade er?

Ich würde sagen, weil man einen Menschen erst richtig kennen lernt, wenn man etwas mehr Zeit mit ihm verbracht hat. Wenn man jemanden gerade kennen lernt, hat man nicht mehr als einen ersten Eindruck, die wirklich schlechten Eigenschaften bekommt man meist erst später mit.

Als ich meine Freundin kennen gelernt habe, fand ich sie schon nach kurzer Zeit ziemlich toll, ihre Ausstrahlung, ihren Charme, ihr ganz hinreißendes Lächeln und ich entdeckte auch einige Gemeinsamkeiten zwischen uns.
Nach unserem ersten Abend hatte ich gleich das Gefühl, dass ich sie unbedingt so schnell wie möglich wiedersehen muss.
Als wir uns dann näher kamen, war ich trotzdem erst noch ein wenig skeptisch, ob das mit uns auch tatsächlich funktionieren könnte.
Weil sie sich ziemlich cool gab und ich das ein oder andere nicht einordnen konnte.
Sie erzählte mir dann, dass sie schon oft verletzt worden wäre und es ihr schwer fallen würde sich zu öffnen und zu vertrauen.
Das war der Punkt, an dem ich verständnisvoll sein wollte um ihr vertrauen zu gewinnen und der Punkt, an dem ich mich verliebt habe.
Ich war auch eine Zeit lang davon überzeugt, dass es mit uns etwas Langfristiges wird, wenn erst mal das nötige Vertrauen da ist.

Nun, wenn man erst mal mit dem Herz dabei ist, verliert man nicht nur seine Objektivität, sondern man läßt sich mitunter auch Dinge gefallen, von denen man nicht gedacht hätte, dass man sie so tolerieren würde.
Die Dinge, die mich dann wirklich verletzt haben, kamen erst zum Schluß.


Verhalten
Bei manchen psychischen Störungen verhält es sich ja gerade nicht so, dass die Betroffenen wissen, dass ihr Verhalten unangebracht ist, das stellen immer nur Menschen aus ihrer Nähe fest. Und gerade bei einer narzisstischen, histrionischen oder auch anti-sozialen Störung, fehlt den Betroffenen ja meist jegliche Einsicht, dass ihr Verhalten teilweise nicht angebracht ist, oder lehnen die Verantwortung für ihre Handlungen einfach ab. Das hat er sich jetzt selbst zuzuschreiben, also eine Trotzreaktion.

Aber selbst, wenn es eine Einsicht der Betroffen gibt, dass mit ihnen etwas nicht stimmt, hat es nichts damit zu tun, ob es wirklich funktioniert, ob sie mit ihrem Verhalten weiter kommen, oder ob es ihnen wirklich gut geht, aufgrund ihrer Störung können sie einfach nicht anders.
Jemand mit einer Depression oder einer Zwangsneurose weiß wahrscheinlich meistens auch, dass er sich mit seinem Verhalten mitunter selbst schadet, trotzdem kann er es nicht abstellen.
Andere sind nicht fähig aus Erfahrungen zu lernen, selbst dann nicht, wenn ihr Verhalten noch nie, oder nur selten, den gewünschten Erfolg gebracht hat, sondern sie folgen nur ihrem Drang, ihre Bedürfnisse unmittelbar zu befriedigen, wie eben nach Aufmerksamkeit und um zu manipulieren.
Was aber berechnend und manchmal vielleicht sogar Boshaft erscheint, kann auch eine psychische Störungen als Ursache haben. Und das dann sogar so sehr, das der oder die Betroffene gar nicht in der Lage ist die eigenen Verhaltensweisen einzuschätzen.

Hallo,

sehr gut erklärt und ich kann das in vielen Dingen auch unterschreiben und doch halte ich immer noch dagegen:

auch Menschen mit diesen, von Dir beschriebenen Störungen, sind durchaus in der Lage, etwas an ihrer Situation zu ändern und so an sich zu arbeiten, dass sie anderen und vor allen Dingen sich selbst nicht weiter schaden.

Aber die Einsicht dazu muß erst da sein. Das Erkennen, dass es so nicht weitergehen kann und dass es Arbeit bedeutet. Und sicher ist diese Arbeit nicht einfach und vielfach fällt man zurück auf die alte Schiene. Aber man muß irgendwann im Leben erkennen, was man will - will man so weitermachen oder will man was ändern? Will man sich so annehmen oder will man was ändern?
Will man Hilfe annehmen oder mit Füssen treten?

Das ist meine Einstellung zu diesem Thema. Damit will ich niemandem auf die Füsse treten - Deiner Ex-Freundin natürlich auch nicht.
Wahrscheinlich ist sie so sehr in sich gefangen, dass sie denkt, dass es nicht anders geht. Vielleicht will sie auch nicht. Ich weiß das nicht.

Und zu Paul McCartney: traurig, die Geschichte. Zumal auch ein kleines Kind davon betroffen ist. Die ganze Welt wußte, dass es nichts auf Dauer sein wird und behielt Recht.
Naja, aber in der Geschichte gibt es meines Erachtens nur Opfer. Und die Medien schlachten es aus.
Auch eine Zeichen, wie man Menschen demontieren kann ...

... noch was:

Wo hast Du die ganzen Infos her? Nachgelesen? Eigene Erfahrung?

Liebe Grüße

Hallo Teichmaus,

natürlich sind auch Menschen mit solchen Störung in der Lage, Verantwortung für ihre Handlung zu übernehmen und an sich zu arbeiten, wenn sie denn begreifen, was mit ihnen los ist, ich denke, erst einmal muss so eine gewisse Einsicht da sein.
Es ist aber tatsächlich so, dass es psychischen Störung gibt, bei denen die Betroffenen ihr Verhalten für absolut richtig halten, eben aufgrund der Störung, mir fällt es auch schwer, dass zu begreifen.

Bei einer anti-sozialen Störung ist es zb so, dass die Betroffenen nicht fähig sind aus vergangen Erfahrungen zu lernen, selbst dann, wenn sie straffällig werden und dafür verurteilt werden, fehlt ihnen das Schuldbewusstsein.
Statt dessen neigen sie dazu plausibel zu erklären, dass andere sie zu der Straftat gebracht haben und das ist für sie dann keine Ausrede, sie sind wirklich selbst davon überzeugt, dass es so ist.
Sie haben eine deutliche und andauernde verantwortungslose Haltung und beachten Regeln und Verpflichtungen einfach nicht, ohne sich aber dessen bewusst zu sein.
So werden sie häufig immer wieder Straffällig, weil sie einfach nicht dazu in der Lage sind, so etwas wie Reue zu empfinden, was sich natürlich auch auf soziale Kontakte auswirkt, bei denen sie herzlos und unbeteiligt sind, wenn es um die Gefühle anderer Menschen geht.

Eigene Erfahrungen mit solchen Dingen habe ich nur in der Form, dass ich schon oft engeren Kontakt mit Menschen hatte, die sich irgendwie „auffällig“ verhalten haben.
Ein Arbeitskollege der die anderen Kollegen tyrannisiert hat, eine Freundin bei der eine manisch/depressive Störung diagnostiziert wurde, oder einen Chef, der sich verhielt, als sei er der Herr aller Dinge.
Hinzu kam, dass ich ja mit meiner eigenen Selbstunsicherheit zu kämpfen hatte und zeitweise auch mal Panikattacken bekam.

Ich habe dann zunächst mal viel aus dem Bereich Lebenshilfe und Emotionen gelesen, später dann auch speziellere Dinge aus dem psychologischem Bereich, was ich nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr hilfreich finde, um gewisse Verhaltensweisen einschätzen und erklären zu können, was natürlich nicht bedeutet, dass das immer und auf anhieb funktioniert, ich alles sofort einschätzen kann, oder mich das davor bewahrt, dass ich eine Beziehung mit einer Frau eingehe, mit der ich dann Probleme bekomme.
Aber zumindest weiß ich dann, wo ich eine Erklärung finden könnte, um etwas besser zu verstehen, wenn ich etwas nicht begreifen kann.

Liebe Grüße, Jophiel

Lieber Jophiel,

wenn man so gut informiert ist, besteht dann nicht auch die Gefahr, dass man evtl. jemanden diagnostiziert? Also, dass man jemandem gleich etwas psychisches unterstellt?

Hmmm, irgendwo hat doch jeder Mensch psychische Probleme. Bei den einen wirkt es sich so krass aus, dass sie in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden, die anderen leben sich gerade so aus, wie sie wollen und die anderen suchen sich immer was Neues, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Also, wer ist schon normal???

Ich denke, wenn die Lebensqualität so sehr eingeschränkt ist, bedarf es jeglicher Unterstützung, die man bekommen kann. Nur leider ist es manchmal schwer, diese auch anzunehmen.
Ich habe in einer schweren Lebenskrise gelernt: Hilfe suchen und Hilfe annehmen. Das wurde zu einem Lebensmotto von mir und hilft mir sehr.
Aber ich gehöre nach wie vor noch zu den Menschen, die niemandem zur Last fallen wollen und sich fast schon entschuldigen, dass es sie gibt. Kennst Du das auch?

Du hast das mit der anti-sozialen Störung sehr, sehr schön beschrieben. Vielen Dank. Mein Ex-Freund ist ein solcher Mensch. Er findet für sein ganzes Tun immer eine Ausrede. Und immer ist er das Opfer und die anderen die Täter. Er ist nicht kriminell, aber ein Mensch, der andere Leute miserabel behandelt, sie demütigt, demontiert und versucht fertig zu machen. Dann bemerkt er was er angerichtet hat und macht trotzdem weiter.
Ich habe den Eindruck, dass er nur dann zufrieden ist, wenn er Menschen am Boden liegen sieht. Das gibt ihm Genugtuung.

Wie kann man sich nur in einen solchen Menschen verlieben? Nun, die Antwort wirst Du kennen, nicht wahr?

Übrigens, die Gespräche hier sind interessant. Und ich hoffe, es ist ok, wenn wir immer mal wieder abschweifen oder auch Themen von mir mit einfliessen. Ich will ja Dein Thema nicht verfälschen.

Liebe Grüße
teichmaus

Also ich denke, mit dem ursprünlichem Thema sind wir jetzt wohl auch durch, mir fällt jedenfalls nichts mehr dazu ein.
Vielleicht sollten wir dann an anderer Stelle weiter schreiben?

Liebe Grüße, Jophiel

ok

Hallo Jophiel,

ich hoffe es ist ok, wenn ich Dir nochmal ne Frage stelle?!

Ist es für Dich leichter mit der Trennung und EURER Exbeziehungsproblematik umzugehen, sie anzugucken, wenn Du das Verhalten Deiner Exfreundin mit ner ernsthaften psychischen Erkrankung/Störung erklärst und ihr damit auch in gewisser Weise absprichst eigenverantwortlich und durchaus bewußt gehandelt zu haben?


Ich mach das auch hin und wieder im Zusammenhang mit einigen Leuten, die sich - meines Gefühls nach - schlecht mir gegenüber verhalten haben...und ich weiß auch warum ich das mache, warum ich im Nachhinein nach übergeordneten Erklärungen für deren Verhalten suche...und das tue ich ganz bestimmt nicht, weil ich so ein freundliches und gutmütiges Wesen bin...sondern weil ich

1. Nicht glauben will, dass Irgendjemand tatsächlich und simpel so negative Gedanken und Gefühle mir gegenüber hegt
und noch wichtiger
2. weil ich mich damit (mit einer Erklärung was das Verhalten des Anderen betrifft) völlig und total aus dieser ganzen stressigen und ambivalenten Beziehungsdynamik rausziehe - im Nachhinein...wenn ich sagen kann Die/Der ist so weil und verhält sich so schlecht und finster weilkrank/gestört/unbewußt/Zwangshandlung...dann ist es nur recht und billig wenn ich dann davon ausgehe, dass ICH mit der ganzen Sache, mit dem ganzen Stress und Streits und Dramen während der Beziehung NICHTS aktiv zu tun hatte...dass ich nur reagiert aber nicht agiert habe etc...

Ich vermute mal, das ist einfacher und PC als einfach mal das Nahenliegendste in Betracht zu ziehen wir haben von Anfang an nicht zusammen gepaßt uns selbst und gegenseitig was vorgemacht und ständig überfordert und überreizt und uns gegenseitig dafür die Schuld in die Schuhe geschoben oder der/die konnte mich genauso wenig leiden, wie ich sie oder wir haben beide voneinander gewollt, was wir selbst nicht zu geben/leisten bereit/fähig waren usw...

Wie gesagt, ich weiß warum ich dann bei einigen Leuten lieber die Variante Na ja, der/die hat extreme psychische Probleme und kann sein Verhalten auch/gerade mir gegenüber nicht einschätzen/steuern/kontrollieren...aber nach einer gewissen Zeit und Distanz kommt halt doch immer wieder die Wahrheit und haut mir auf den Kopf...

1. Bin ich kein Therapeut/Psychologe sondern Jemand, der das alles viel zu persönlich nimmt/genommen hat, um überhaupt eine halbwegs objektive Einschätzung abgeben zu können und

2. Wo war denn meine Cleverness und Vernunft wenn ich mich mit ihr/ihm gefetzt habe, wenn auch ich immer und immer wieder mit vollster Überzeugung auf jede kleine Provokation angesprungen bin, wo war denn meine Selbstkontrolle und objektive Wahrnehmung wenn ich selbst auch immer wieder darauf gelauert habe, dass er/sie einen Fehler macht, warum hab ich dann nicht die Ratioleine gezogen wenn sie/er am durchdrehen war? Warum hab ich denn von einem psychisch instabilen Menschen immer und immer wieder verlangt/gewollt/gefordert dass er/sie sein Verhalten überdenkt, überarbeitet und ändert?...Ganz simpel, weil meine Ambitionen und Verhaltensmuster innerhalb dieser Beziehung auch ungesund und vermutlich von einem kranken Ehrgeiz geleitet waren, weil auch ich mir lange Zeit nicht eingestehen wollte, dass diese Beziehung gar nicht funktionieren konnte...

Nochmal, dass ist meine urgeigendste Erkenntnis, die auch mir oft noch zu spät kommt...also frag ich Dich, was es DIR im Nachhinnein bringt, wenn Du einige Verhaltensweisen Deiner Ex, die Dein Nachteil waren, im Nachhinein zum allgemeinen Symptom sterilisierst...denn solange sie sich und ihr Verhalten nicht als krank unfair oder schädigend betrachtet ist es völlig egal was Du oder wir hier davon halten...es gibt garantiert auch ne ganze Horde von Leuten(Männern) die sie einfach nur als temperamentvoll und feurig oder durchgeknallt, überdreht und zickig beschreiben würden. Wenn´s Dir wohler damit geht, für sie nach psychologisch/medizinischen Erklärungen zu suchen, dann ist das völlig ok...aber vergiss dabei nicht, dass Du das vorwiegend für Dich tust, warum und weshalb, das fänd ich interessant...vielleicht magst Du ja irgendwann mal was dazu schreiben?

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