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Ich bin so ratlos momentan ... der neue Job hat sich, mal wieder, als absoluter Reinfall entpuppt. Aber woran liegt es? Bin ich einfach zu sensibel? Das zumindest bekomme ich oft gesagt. Ich finde allerdings, dass es nicht an mir liegt, sondern an den Arbeitsumständen, die so katastrophal sind, dass sich dort niemand problemlos einfinden könnte ...

In den letzten zwei Jahren hatte ich unzählige Jobs. Davor einen, und den jahrelang und absolut problemlos. Ich verstehe nicht, warum ich keinen vernünftigen Job mehr finde. Meine Erwartungen sind auch nicht zu hoch. Ich muss auch nicht pausenlos glücklich sein und habe kein Problem mit Überstunden etc. Aber egal wo ich lande - bisher war alles absolut miserabel und ich habe es nicht lange ausgehalten.

1. Job: Keine Einarbeitung, keine Informationen über Klienten etc, wurde komplett ins kalte Wasser geschmissen und wusste nicht, wo mir der Kopf stand. Hab eine gute Ausbildung in dem Bereich, habe auch etwas Berufserfahrung, Stelle war für Berufsanfänger und Quereinsteiger. Mir fehlten allerdings betriebsbezogene Kenntnisse, z.B. welche Aufträge bei Kunden durchgeführt werden mussten, wie die Kernarbeitszeiten sind, wo Material aufbewahrt wird, wie Bestellvorgänge getätigt werden, Ansprechpartner bei technischen Problemen über meinem Kenntnisstand etc. Dazu eine unmögliche Kollegin, die mich anschrie (ja, schreien) bei Nachfragen in dieser Richtung, Antwort immer nur Du bist nicht mehr in der Lehre! Am Ende der ersten Woche schmiss sie mich aus dem Auto, als ich etwas mitschreiben wollte für die Zukunft. Nach zwei Wochen wurde mir gekündigt mit der Begründung, die Kollegin hätte sich über mich beschwert und man könnte mit mir nicht arbeiten, vielleicht wäre der Bereich unpassend für mich. Vorher war mir eine 4-wöchige Einarbeitungszeit zugesichert worden.

2. Job: Ausbildung. In Betrieb wie in Schule wurden Vorkenntnisse vorausgesetzt, ich schrieb nur schlechte Noten bei Klausuren da mir Grundwissen fehlte. Vebrachte die meiste Zeit mit Lernen, kam aber nur mäßig voran. Im Betrieb gab es Probleme zwischen den Abteilungen, mein Ausbilder hatte das Gefühl, ich würde den anderen Ausbilder bevorzugen (der mir Dinge erklärte und mir tatsächlich hin und wieder Aufgaben gab) und verbot mir daher, das Büro ohne sein Wissen zu verlassen. Ich beschwerte mich beim Abteilungsleiter, nach dem Gespräch wurde ich vom Ausbilder einfach komplett ignoriert, saß den ganzen Tag ohne Aufgaben am Schreibtisch. Er schickte mir Aufgaben per Mail, die ich aber alleine nicht lösen konnte. Nach ca. 1 Monat wurde ich in den Support geschickt, auch dort war ich jedoch nutzlos - die Supportanfragen waren derart kryptisch und mit Abkürzungen (Logistik) durchzogen, dass selbst Internet und interne FAQs nicht weiterhelfen konnten. Ich hangelte mich durch so gut es ging, doch meine Leistung (erfolgreiche Lösungen für Kunden-Probleme) ließen dennoch zu wünschen übrig. Schließlich gab es Abmahnungen der Schule, weil mein Ausbilder mich nicht zu Prüfungen angemeldet hatte. Weder Schule noch Ausbilder noch der Betrieb selbst sahen sich zuständig. Nachdem ich abgemahnt wurde, weil ich pünktlich zum Feierabend das Büro verließ (es war nichts zu tun, selbstverständlich) brach ich die Ausbildung ab. Versuchte vorher natürlich, einen anderen Betrieb zu finden, doch niemand war bereit, mir mitten im Schuljahr und mit derartigen Defiziten einen Ausbildungsplatz zu geben.

3. Job: jetziger Job. Keine Einarbeitung, Kollegen beschimpfen mich bei Fragen, bin seit 2 Wochen im Betrieb und muss als Sündenbock herhalten für Dinge, für die ich absolut nichts kann. Habe Bereits eine Abmahnung erhalten weil ich ohne Abmeldung in Pause gegangen bin, darf jetzt keine Pause mehr machen. Ich laufe seit Tag 1 vollkommen orientierungslos durch die Gänge, weiß nicht wo Material/Akten/etc stehen, werde von Kollegen (die eigentlich zuständig sind für mich) ignoriert. Wir arbeiten mit psychisch kranken und auch gewalttätigen Menschen, werde oft einfach auf irgendein Zimmer geschickt und weiß nicht, wer mich dort erwartet oder ob Gewalt zu erwarten ist. Werde ausgelacht, wenn ich danach frage, bekomme nur zu hören ich sei zu empfindlich und soll mir halt eine andere Stelle suchen, wenn ich damit ein Problem habe. Kollegen geben mir teils vollkommen widersprüchliche Infos oder wissen selbst nicht, was zu tun ist. Sollte z.B. eine Neuaufnahme machen (nicht mein Tätigkeitsbereich) und hatte null Ahnung, wie, was für Dokumente ausgefüllt werden müssen etc, Kollegen halfen absichtlich nicht, sie hätten keinen Bock und ich sei kein kleines Kind mehr. Aber oft sagen sie mir auch absichtlich Sachen, die nicht stimmen, um mich hinterher auszulachen. Die Leitung des Hauses hält sich raus und beharrt darauf, dass ich mich halt durchsetzen soll. Doch das endet dann in einer Abmahnung ... hab noch nicht mal einen Arbeitsvertrag erhalten!

Es kommt mir alles so aussichtslos vor. Kündigen kann ich (noch) nicht, brauche das Geld, aber soll das immer so weitergehen? Warum haben sich die Arbeitsbedingungen so verschlechtert? Ich mochte z.B. die Arbeit in Pflegeheimen sehr, klar war es stressig und es gab zickige Kollegen, aber wir haben doch immer alle versucht, so gut es ging für die Menschen zu sorgen. Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren. Am 2. Tag fiel seitens der Kollegin, die mit meiner Einarbeitung betraut war, folgender Satz: Du bist doch nicht erst seit gestern hier! Als ich daraufhin entgegnete, doch, ich bin exakt seit gestern hier, kam sie mir nochmal blöd und meinte, ich sei zu empfindlich und soll mich zusammenreißen, sie würde das doch nicht böse meinen. Daraufhin ist SIE zur Leitung und hat sich darüber beschwert, dass ich mich über sie beschwere ... naja, egal.

Es scheint heute einfach normal zu sein, dass so mit neuen Kollegen umgegangen wird. Nicht nur in der Pflege, sondern ganz allgemein. Hab jetzt 4 Branchen durch und überall das Gleiche. Und immer heißt es, es sei meine Schuld, ich würde nicht in den Betrieb passen etc. Was erwarten denn bitte Menschen von jemanden, der gerade eine Woche in einem neuen Betrieb ist? Woher soll ich das Wissen nehmen, das sie erwarten?

Ich bin kein Fan der Opfer-Mentalität. Ich mache den Mund auf, wenn mir etwas nicht passt, auch wenn ich privat damit Probleme habe. Aber bei soviel Dreistigkeit weiß ich nicht mehr weiter. Wenn ich am ersten Tag von Kollegen als fette *beep* bezeichnet werde, daraufhin was zurückschieße a la Guck dich bitte mal selber an und dann von der Chefin die Rückmeldung bekomme, nicht die Kollegen so zu beleidigen, fühle ich mich doch wohl zu Recht veräppelt.

Ich bin so wahnsinnig frustriert. Es kann doch nicht überall so bescheiden sein ... oder?

27.08.2018 10:55 • 29.08.2018 #1


23 Antworten ↓


willkommen im Kapitalismus wo jeder an sich selbst denkt.

A


Liegt es an mir? Hat sich die Arbeitswelt so verändert?

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Die Bedingungen werden immer rauher. Und die Privatwirtschaft setzt nun mal auf maximalen Profit, da hat man gefälligst zu funktionieren, sonst wird man ausgesiebt. Entweder schafft man das, oder braucht andere Pläne. Auch wenn du tätsächlich nicht wirklich viel für kannst, musst du dich doch leider selbst über Wasser halten.

Halte das für Unsinn, dass dies der Gewinnmaximierung dient.
Die Mitarbeiter sind auch in meinem Bereich passiv-aggressiv, bzw aktiv-aggressiv und fast asozial geworden.
Nicht die Arbeitsbedingungen haben sich so drastisch geändert, sondern die Mitarbeiter leben in irrationaler Angst.
Tut mir echt leid für dich Mann, aber ich habe da echt meine eigenen Probleme
Ironie

Echt ätzend das

Zitat von seventeen:
Aber woran liegt es? Bin ich einfach zu sensibel? Das zumindest bekomme ich oft gesagt. Ich finde allerdings, dass es nicht an mir liegt, sondern an den Arbeitsumständen, die so katastrophal sind, dass sich dort niemand problemlos einfinden könnte ...

Ist das so? Kann sich in diesem Betrieb niemand einfinden?
Wie haben sich andere, langjährige Mitarbeiter eingefunden oder gibt es die nicht?

Wenn man in einem Zeitraum von 2 Jahren unzählige Jobs hat dann kann es nicht mehr nur an den Firmen liegen.
Ich finde es schon etwas befremdlich, dass man einen Arbeitsvertrag unterschreibt und die Arbeitszeiten nicht kennt.
Du beginnst eine Ausbildung wo in Betrieb und Schule Vorkenntnisse vorausgesetzt werden die du nicht hast. Wie machten das die anderen Schüler in der Klasse? Brachten die alle Vorkenntnisse mit oder zogen sie sich die Informationen aus dem Finger?

Zitat von seventeen:
Ich bin kein Fan der Opfer-Mentalität. Ich mache den Mund auf, wenn mir etwas nicht passt, auch wenn ich privat damit Probleme habe.

Zitat von seventeen:
Am 2. Tag fiel seitens der Kollegin, die mit meiner Einarbeitung betraut war, folgender Satz: Du bist doch nicht erst seit gestern hier! Als ich daraufhin entgegnete, doch, ich bin exakt seit gestern hier, kam sie mir nochmal blöd und meinte, ich sei zu empfindlich


Ein Teil des Misserfolges ist vielleicht auch darin zu vermuten. Einerseits wird dir von mehreren Seiten rückgemeldet du seist übersensibel und hier könnte man den Eindruck erlangen das ist gepaart mit einer Schnippigkeit und der Schwierigkeit Anweisungen zu folgen.

Ich persönlich beobachte diese Veränderungen im Arbeitsleben nicht. Ich kann auch nicht nachvollziehen wie du Veränderungen in der Arbeitswelt ausfindig machst wenn du scheinbar selbst noch jung bist und nicht viel Arbeitserfahrung mitbringst.
Natürlich wird von einem Arbeitgeber etwas erwartet. Du wirst für deine Arbeitsleistung eingestellt und entlohnt. Es ist normal, wenn man keine leitende Position besetzt, dass man sich vor Vorgesetzten und langjährigen Mitarbeitern unterordnen muss, Teamfähigkeit und eine selbständige Arbeitsweise mitbringt. Das sind Basics.
Es ist zu einfach die Schuld nur bei anderen zu suchen und es ist unwahrscheinlich, dass du der Reihe nach nur schlechte Arbeitgeber abbekommst. So wie ich die Sachlage werte solltest du deine Einstellung und dein Verhalten überprüfen sowie die Art und Weise nach welchen Gesichtspunkten du dir einen potentiellen Arbeitgeber aussuchst, wie du dich bewirbst, als was du dich bewirbst, welche Informationen du vorher abfragst und was du machst um dir einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Es wird wie üblich an beiden Seiten liegen. Die Arbeitswelt hat sich aber schon massiv verschlechtert. Daher ha man es mit sensibler Persönlichkeit umso schwerer. Klar muss man sich sich zu Beginn erst reinfinden, dennoch gilt es auch zu zeigen was man kann. Ohne kritisch nachzuhaken, geht das aber nicht. Unverständlicherweise wird kritisches Nachhaken meist als arrogant empfunden. Hier sehe ich schon eher Anpassungsbedarf bei den alten Mitarbeiern und den Firmen als bei Neue Mitarbeitern. Die müssen beweglich bleiben und offen sein für neue Ideen. Staus quo und bedingslose Folgsamkeit bringt die Sachen nicht weiter und führt langfristig in den Untergang. Ausgenommen Bereiche, wo es auf iene absolut funktionierende Befehlskette ankommt, wie z. B. Soldaten. Komischerweise ist Kreativität aber auch in der einfachen Arbeitswelt unerwünscht, man soll einfach nur ableisten. Innovation geschieht so nicht. Vgl. https://www.christophburger.de/koennen- ... scht-sein/

Ich halte es mit dem Tipp in dem Artikel Lassen Sie sich nicht von anderen verbiegen oder einreden, dass Sie so sein müssen, wie alle Welt. Such dir die passende Nische, ist mühselig, alles andere macht dich aber nur kaputt. Für die 08/15 Massenproduktion bist du wohl nichts.

@seventeen

Welchen Beruf hast du gelernt?
Arbeitest du in dem Bereich?

Danke für eure Antworten. Die richtige Nische hab ich wohl noch nicht gefunden ...

@feuerwasser: Wirklich langjährige Mitarbeiter gibt es im derzeitigen Betrieb nicht, die, die bereits etwas länger dort arbeiten (1-3 Jahre) sind entweder richtig asozial oder stecken den Kopf in den Sand und gehen jeden Tag heulend nach Hause. Von diesen Mitarbeitern wissen die meisten auch nicht, wie interne Abläufe funktionieren, von 30 Leuten gibt es vielleicht 2, die geschult sind.

Zu Arbeitszeiten nicht kennen: es war ein ambulanter Pflegedienst, in dem ich als Mädchen für alles fungieren sollte, im Vertrag waren keine festen Arbeitszeiten festgelegt, da Schichtdienst und flexible Planung. Meine Kollegen gingen nach ihren Schichten (+ Nachbereitung) nach Hause, meckerten allerdings, wenn ich das Gleiche tat - irgendwann fand ich dann im Schrank einen Zettel, auf dem stand, jeder Mitarbeiter müsse bis 14:00 Uhr im Haus anwesend sein. Fragte dann im Büro nach und erfuhr, dass ich deshalb schon massiv Minusstunden angesammelt hatte.

In der Ausbildung brachten tatsächlich alle Mitschüler in meiner Stufe Vorkenntnisse mit, hatten größtenteils auch schon Berufserfahrung. Das war für mich sehr befremdlich, denn einige meiner Freunde haben ebenfalls diese Ausbildung gemacht. Im Betrieb gab es einen weiteren Azubi ohne Vorkenntnisse, er hatte jedoch einen anderen Ausbilder und wurde tatsächlich angelernt. Zudem war er auf einer anderen Schule, die bei 0 anfing. In meiner Stufe wurde da angefangen, wo sich der Großteil der Klasse befand vom Kenntnisstand her. Ausbildungsinhalte des kompletten ersten Jahres wurden so auf eine knapp 15-minütige Powerpoint-Präsentation reduziert, danach meinte der Lehrer, die Basics hätten wir jetzt durch, sei ja eh nur pro forma, und er würde morgen eine Klausur schreiben und wir würden uns danach mit interessanteren Sachen beschäftigen. Ich saß da mit offenem Mund. Bin nach der Stunde zum Lehrer (auch Kursleitung) und habe ihm meine Schwierigkeiten geschildert, doch er meinte nur, dann sei ich halt in der falschen Ausbildung, er könne keine Rücksicht auf einen von 60 nehmen. Klausur am nächsten Tag war dann mangelhaft.

Ich bin definitiv sensibel, aber halte das nicht für eine schlechte Eigenschaft. Früher bin ich damit gut gefahren und habe immer die Rückmeldung bekommen, dass ich genau richtig bin und mich nicht ändern sollte. Schnippig bin ich definitiv nicht, leider bleibt mir am jetzigen Arbeitsplatz nichts anderes übrig. Gestern Abend nach der Arbeit hatte ich Putzschlampe auf meiner Windschutzscheibe stehen. Wenn ich mich nicht wehre, werde ich total von den Kollegen fertig gemacht und durch den Dreck gezogen. Hatte gestern die Situation, dass eine Vorgesetzte mich anwies, den Aufzug nicht zu benutzen da defekt, sollte/musste also sämtliche Dinge aus der oberen Etage einzeln per Hand nach unten bugsieren (hauptsächlich Wäsche). Nach einer Stunde Schwitzen kam ein Azubi vorbei und fragte mich, warum ich nicht den Aufzug nehme. Vorgesetzte lacht sich derweil kaputt und beschwerte sich dann hinterher bei ihrer Chefin, dass ich so langsam sei.

Anweisungen würde ich gerne befolgen, leider bekomme ich selten konkrete. Ich bin im Haus als Helferin eingestellt, muss also Anweisungen meiner direkt Vorgesetzten befolgen bzw. bin auf sie angewiesen, da ich selbstständig keine folgereichen Entscheidungen treffen darf. Da ich allerdings keine Einarbeitung erhalten habe, ist es ohne Nachfragen manchmal sehr schwierig. Bekam z.B. die Anweisung, das Abendessen vorzubereiten und Tische einzudecken. So weit so gut, nur leider hat mir niemand gesagt wo (gibt 4 Speiseräume) oder dass es Besonderheiten gibt. Nachfragen wurde ignoriert. Hab im Endeffekt alles vorbereitet, sogar im richtigen Raum, nur leider musste ich dann hinterher erfahren, dass alles bereits in der zentralen Küche bereitsteht und ich mir die ganze Arbeit im Speiseraum umsonst gemacht habe. Dann wurde bemängelt, dass es den falschen Tee gibt etc. Diese Infos kann ich mir aber nirgendwo holen außer bei Kollegen. Wenn diese nicht bereit sind, mir diese Infos zu geben, steh ich halt blöd da.

Ich arbeite, seit ich 14 bin. Das sind jetzt fast 15 Jahre. Ist nicht so viel, aber doch, es hat sich was verändert.

Ich warte derzeit immer noch auf einen Arbeitsvertrag. Sollte ihn vor dem ersten Tag unterschreiben, doch dann meinte die Chefin, sie würde ihn mir per Post zuschicken. Habe ihr gesagt ich arbeite nicht, ohne den Vertrag nicht wenigstens gesehen zu haben, das hat sie abgenickt, meinte, dann krieg ich ihn halt morgen, am nächsten Tag war sie außer Haus, als ich sie anrief meinte sie nur, ich soll einfach warten, er käme mit der Post. Toll.

Ich kann mir nicht viel aussuchen derzeit. Meine Freundin hat unsere gemeinsame Wohnung gekündigt, da ich die Miete nicht mehr zahlen kann, ab November sitze ich auf der Straße. Mein jetziges Gehalt beträgt ca. 600 Euro, davon muss ich erstmal Schulden abbezahlen. Es war ein Wunder, dass ich überhaupt eine Stelle gefunden habe.

In der Zukunft werde ich mit Sicherheit darauf achten, wo ich lande. Probearbeiten für 1,2 Tage habe ich übrigens meistens gemacht, aber es war immer vollkommen in Ordnung. Hatte Ansprechpartner, bekam Infos etc, das Klima wirkte gut.

Ich bin gelernte Altenpflegehelferin, habe auch mehrere Ausbildungen und Zertifikate erworben in diesem Bereich. Arbeite wie gesagt seit ich 14 bin in Pflegeheimen. In den letzten zwei Jahren habe ich mich allerdings überall als alles mögliche beworben (inklusive Warenverräumer, Putzfrau etc) und keine einzige Zusage erhalten. Hätte nie gedacht, dass ich als Pflegehelfer in einer größeren Stadt mal arbeitslos sein könnte ...

Zitat von seventeen:
Ich bin gelernte Altenpflegehelferin, habe auch mehrere Ausbildungen und Zertifikate erworben in diesem Bereich. Arbeite wie gesagt seit ich 14 bin in Pflegeheimen. In den letzten zwei Jahren habe ich mich allerdings überall als alles mögliche beworben (inklusive Warenverräumer, Putzfrau etc) und keine einzige Zusage erhalten. Hätte nie gedacht, dass ich als Pflegehelfer in einer größeren Stadt mal arbeitslos sein könnte ...

Wie lange bist du denn jetzt arbeitslos?

Zitat von Skade:
Wie lange bist du denn jetzt arbeitslos?


Seit zwei Wochen nicht mehr, immerhin ... davor insgesamt ein gutes Jahr. Hab in der Zeit zwar in der ambulanten Pflege gearbeitet, Fortbildungen gemacht etc, aber war immer mehr arbeitslos als angestellt zu sein ...

Das problem hab ich als pflegefachkraft nicht...

Zitat von laribum:
Das problem hab ich als pflegefachkraft nicht...


Die Fachkräfte hier auch nicht. Aber als (einjährig examinierter) Helfer habe ich mich in JEDEM Heim hier beworben und habe trotzdem keine Stelle gefunden. Während einer Weiterbildung kam mir zu Ohren, dass es wohl einen neuen Gesetzesentwurf geben soll, der die Helfer und Assistenzkräfte-Ausbildung umkrempelt - und sich deshalb viele Betriebe momentan wohl schwer tun, neue Helfer einzustellen. Ob da was dran ist, kann ich nicht sagen. Aber vor, während und nach meiner Ausbildung gab es Jobs wie Sand am Meer. Jetzt? Nüchts, nur Zeitarbeitsfirmen.

Hi!
Wieso machst du nicht die 3- jährige Lehre dazu? Wäre doch nur von Vorteil für dich. Ich hab das auch so gemacht damals ( erst 1. dann 3. jährige).
Viele Leute die in der höheren Position sind sehen sich als was besseres und zeigen dies auch, eine Freundin von mir arbeitet auch schon seid fast 10 Jahren in nem KH als Assistentin ( hat auch eine 1 jährige Lehre) die hat bis heute Probleme dort weil sie immer denkt das sie nicht ernst genommen wird usw. Die 3- jährige machen möchte sie aber auch nicht weil sie dann erstmal weniger verdient, aber was sie vergisst das sie danach mehr raus hat aber OK.

Die Betriebe sind mit Helfern und Assistenten überladen die brauchen Fachpersonal deswegen ist es auch so schwierig für dich einen guten Betrieb zu finden.
Ich würde es mir überlegen, die 3 Jahre gehen schnell vorbei und vielleicht hast du ja die Möglichkeit zu verkürzen hätte ich auch machen können!

LG!

Hallo @BellaM85 ,

ich hätte die Möglichkeit, in einem anderen Haus die 3-jährige Ausbildung zu machen und könnte auch verkürzen, aber das Azubi-Gehalt reicht absolut nicht aus, um damit über die Runden zu kommen (unter 500 Euro). Hab auch bei diversen Hilfsangeboten nachgefragt, aber qualifiziere mich z.B. nicht für Wegebau oder ähnliches. Selbst mit WBS oder Wohngeld könnte ich dann hier im näheren Umfeld (20km) keine Wohnung finden und hätte genug für Essen und Auto übrig. Dazu kommt die (mehr als) Vollzeit Arbeit, der ich momentan psychisch nicht gewachsen bin.

Zur Überladung mit Helfern: eigentlich dürfen nur 1-jährig examinierte APHs als Pflegehelfer bezeichnet und eingestellt werden. Musste aber die Erfahrung machen, dass 90% meiner Kollegen maximal Schwesternhelferkurs gemacht haben und trotzdem in Heimen wie in ambulanten Betrieben inklusive Behandlungspflege ohne(!) Qualifikation arbeiten. Ja, von diesen Leuten wimmelt es in den Heimen hier. Ausgebildet ist faktisch niemand davon. Also sollte ich es doch eigentlich nicht so schwer haben ... aber denkste.

Oh das ist natürlich schwierig. Hast du nicht die Möglichkeit zur Familie oder in eine WG für die Zeit zu ziehen? Das muss doch da bei dir in der Stadt eigentlich schnell klappen und wäre ja auch nur für die Zeit dann könntest du sicherlich mit Zuschüssen klar kommen - finanziell gesehen!
Ich hab damals nen Nebenjob dazu gemacht war zwar hart aber es ging, das müsstest du selbst entscheiden! Ich würde mir das sehr gut überlegen da du das Angebot hast und wie gesagt es dauert nicht lange wenn du eh verkürzen wirst
Dann vielleicht lieber ein paar Abstriche machen und danach wird es dir besser gehen anstatt von einem Betrieb zum nächsten zu rennen und überall nur auf komisches Personal zu treffen.
Da du ja auch wenn du verkürzen wirst einen guten Notendurchschnitt hast, kann ich nur sagen das du dir wahrscheinlich später auch die Betriebe so aussuchen kannst weil die 3. jährige wird dann sicherlich Noten mäßig auch perfekt sein


LG! Und überlege es dir!

Von meiner Familie bekomme ich leider keine Unterstützung. Wollte eigentlich notgedrungen im Oktober wieder zu meiner Mutter ziehen, da sie dies gegen kleines Entgelt angeboten hatte, doch inzwischen fordert sie 450 Euro Miete, die ich nicht aufbringen kann. WG-Zimmer bewegen sich hier derzeit im ähnlichen Preisrahmen, noch dazu habe ich einen alten Hund.

Die Ausbildung schaffe ich unter diesen Umständen nicht. Nebenjob ginge gar nicht, weil eine Anwesenheit im Betrieb nach Schule und am WE vorgeschrieben ist (Spätdienst), Nebenjob ist zudem vertraglich untersagt.

Aber danke, dass du dir Zeit genommen hast zu antworten.

Abstriche mache ich seit 2 Jahren ... pro Monat hab ich 60 Euro max für Essen, z.B.

Du wirst doch Blockunterricht haben? Oder ist das bei euch anders? Ich hatte immer ein paar Wochen Schule und dann wieder Betrieb. Und während des Schulblocks musste ich überhaupt nicht arbeiten.
Du wirst ja auch Außeneinsätze haben das würde doch sonst gar nicht gehen.
Die Unterrichtsform die du beschrieben hast kenne ich aus Handwerksberufen aber eigentlich nicht aus sozialen.
Vielleicht solltest du dich da nochmal erkundigen, oder bei uns ist das einfach anders aber dann ist es bei uns besser geregelt!

LG!

Und für den Preis würde ich auch nicht zu deiner Mutter zurück ziehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Also Blockunterricht schon, an der Schule wo ich eine Fortbildung gemacht habe gingen die Unterrichtszeiten bis 13:30 - danach wurden die Azubis fast alle in ihre Betriebe geschickt, also Spätdienst bis 21:30. Während der Außeneinsätze wurden die Dienstpläne dann vom Betrieb gegengestellt und die Dienste so geplant, dass man halt eine Schicht im Außeneinsatz arbeitete und eine weitere im Trägerhaus. Das das nicht korrekt ist, muss ich nicht extra erwähnen ... aber so wurde es mir auch von den PDLs und Heimleitungen geschildert, bei denen ich mich nach einer Ausbildung und deren Finanzierung erkundigt habe.

Sicher gibt es auch andere Betriebe, die ihre Azubis nicht komplett ausnutzen und an den Rand eines psychischen Zusammenbruchs treiben - aber bisher habe ich hier noch keinen gefunden. War tatsächlich mal im neu gegründeten Pflegedienst einer Dozentin tätig (damals unterrichtete sie Berufsethik!), und auch dort war diese Praktik absolut normal. Teilweise wird vormittags die Schule geschwänzt, weil sie im Betrieb im Frühdienst einspringen müssen auf geheiß der PDL.

Oh man das finde ich ist echt asi. Bei mir in der 1 genauso wie 3. jährigen war das eben so das ich ein paar Wochen Schule und dann eben ein paar Wochen wieder Praxis hatte. Während der Schulzeit ist keiner aus meiner Klasse egal welchen Träger er hatte danach arbeiten gegangen und während des Außeneinsatzes wurde nur in der Schule und auch beim Hauptarbeitgeber bescheid gesagt dann und dann bin ich da und da im Außeneinsatz und gut war es. Da mussten wir auch nicht danach noch beim Hauptarbeitgeber arbeiten gehen auch nicht wenn wir frei hatten weder Schule noch Außeneinsatz mäßig.
Das ist so natürlich wie du das beschreibst schon ziemlich dumm geregelt! Ob das alles so korrekt ist bin ich am zweifeln.
So wirst du es auch definitiv nicht schaffen dann zB noch einen Nebenjob zu machen das kann ich verstehen, und wenn du dir jetzt keinen Nebenjob im anderen Heim oder so suchst sondern zB im Verkauf wie ich das gemacht habe dürfte dein Heim eigentlich nichts dagegen haben, aber wird ja so wahrscheinlich eh nicht klappen.
Unter den Voraussetzungen würde ich mir das auch überlegen ob ich die Lehre machen würde!

LG!

Zitat von seventeen:
Während einer Weiterbildung kam mir zu Ohren, dass es wohl einen neuen Gesetzesentwurf geben soll, der die Helfer und Assistenzkräfte-Ausbildung umkrempelt - und sich deshalb viele Betriebe momentan wohl schwer tun, neue Helfer einzustellen. Ob da was dran ist, kann ich nicht sagen. Aber vor, während und nach meiner Ausbildung gab es Jobs wie Sand am Meer. Jetzt? Nüchts, nur Zeitarbeitsfirmen.


Mir ist noch nicht ganz klar was du genau für Abschlüsse hast aber könnte vllt. Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie für dich eine Lösung sein oder ein weiterführendes Studium? Ich würde mir versuchen ein breites Feld an Möglichkeiten zu schaffen und abwägen welche finanziellen Unterstützungen du im Falle einer erneuten Ausbildung bekommen könntest, welche Möglichkeiten sich ergeben vllt. vorher bezahlte Praktika zu machen...
Wie erklärt deine Mutter eigentlich diesen Sinneswandel, dass sie dir erst die Hand reicht und dann 450 Euro Miete abkassieren möchte wenn sie schon weiß, dass du jetzt kaum Geld hast?

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