Seit einigen Wochen beschäftigt mich eine Sache weit mehr,
als ich es eigentlich erwartet hätte.
Es geht dabei um meine Halbschwester, der einzige Mensch aus
meiner Familie zu dem ich noch gelegentlich Kontakt habe.
In den letzten Jahren verlaufen alle ihre Worte (Versprechungen, Ankündigungen etc.)
ausnahmlsos im Sand.
Alles was sie sagt, versickert in einem endlosen Zeitloch, oder es kommt später nur noch
der Satz ... hatte leider keine Zeit ... blah, blah, blah ....
Sehr oft ging es dabei auch um für mich sehr wichtige Dinge wie Bildungsunterlagen
oder zuletzt ihr Angebot mir kurzzeitig ihr Drittauto zu leihen.
Absolut kein Verlass mehr, nur noch schöne aber vollig leere Worte die im absoluten
Nichts versickern.
Anfangs habe ich mich nur gelegentlich darüber geärgert (hatte auch selbst
Probleme bekommen, weil ich mich auf sie verlassen hatte).
In den letzten Wochen merke ich aber zunehmend, dasss ich sie in meinen Gedanken
nicht mehr ernst nehme, nicht mehr ernst nehmen kann (und darf?).
Sie wird in meinen Gedanken zu einer Art Unperson, jemand, der keine Rolle
mehr spielt, da nichts mehr wirklich so kommt wie sie es vorher sagt.
Und nun merke ich, wie mir dieses den einzigen bekannten Menschen nicht
mehr ernstnehmen können selber wehtut.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit Menschen ?
Heute auch einmal etwas schlaflose Grüsse zur Nacht, Der Beobachter
16.11.2010 03:53 • • 20.11.2010 #1