Hier eine Kurze Zusammenfassung- die nun leider doch etwas länger ausgefallen ist:
Vor fünf Jahren habe ich mich vom Vater meiner Kinder getrennt - wir hatten einfach nicht die gleiche Kommunikationsebene (ich eher emotional leidenschaftlich, er eher rational - nüchtern) und noch viele andere Probleme, aber das war schlussendlich der Hauptgrund.
In der Trennungsphase war ich durch die jahrelange unerfüllte Liebe sehr sehnsüchtig nach emotionaler Nähe und habe mich in einem Datingforum angemeldet um einfach mal zu sehen, ob ich überhaupt noch eine chance hätte den EINEN zu finden.
Das ging dann schneller als gedacht - innerhalb von wenigen Wochen lernte ich einen Mann kennen, der alles was ich mir wünschte in einer Person vereint - liebevoll, emotional, charakter stark, kreativ, gutaussehend, lustig, kulinarisch experimentierfreudig, sexuell offen, leidenschaftlich und noch vieles mehr. Ehe ich mich versah war ich im Glücksrausch und konnte kaum fassen dass ich mich all die Jahre mit so wenig zufrieden gegeben habe.
Doch nach dem Höhenflug kam der große Knall - durch eine wirklich dumme und nicht umzukehrende Situation bekam unsere glückliche Beziehung eine großen Knax - er hatte wie ich - schon viel Mist erlebt, war jahrelang in einer unglücklichen Beziehung - Exfreundinnen hatten ihn betrogen - schwieriges Elternhaus etc.
Was folgte war ein riesiger emotionaler Stress mit Verlustängsten und ein Sturz in ein Tiefes Loch. Sowohl er als auch Ich hatten sichtich zu kämpfen und ich muss seit dem mein ADS mit Medikamenten behandeln, da zu der schwierigen Situation auch noch der Scheidungsstress mit Kindersorgen etc. dazukamen.
Nach fast einem Jahr hin und her zog dann endlich meine Liebe bei mir und den Kids ein und wir beganngen uns langsam zu erholen. Wie das Leben so spielt gab es gute und schwierige Zeiten, aber insgeamt war es ok. Doch seit Corona ist alles anders.
Mein Mann (Lebensgefährte und Große Liebe - ist zu lang daher einfach Mann leidet an einer GAS und ADS ist meiner Meinung nach Hochsensibel und laut Gutachten Hochbegabt (IQ 138) duch den ganzen Corona Wahnsinn hat sich über die GAS eine ausgeprägte Hypochondrie mit Phasen der Depersonalisation / Derealisation entwickelt aus der er seit einigen Wochen nicht mehr herauskommt.
Leider hat er früher mehrere schreckliche Erfahrungen mit falschen Diagnosen und Medikamenten gemacht, sodass er jegliche
Behandlung ablehnt. Ich selbst bin Therapeutin und er durch das Internet mittlerweile auch ein Psychiater im Ausbildungsjahr. Wir kamen eine ganze Weile mit versch. Strategien zurecht, aber seit Dezember letzten Jahres (Meine beiden Kinder infizierten sich mit Coroan) ist nichts mehr wie vorher.
Er fühlt sich in seinem Körper eingesperrt, nimmt Dinge wahr, die er nicht wahrnehmen sollte und ist so eingeengt dass er seit einiger Zeit nur noch davon spricht, dass er es nicht mehr aushält und nur noch sein Leben beenden will. Auf der anderen Seite hat er sehr große Angst vor dem Tod und davor nicht mehr da zu sein, vergessen zu werden etc. Eben all das, was Menschen denken die psychisch zwar am Ende ihrer Belastungsgrenze stehen, aber eigentlich nicht sterben möchten sondern nur wollen dass dieses innere Leiden aufhört.
Dies jeden Tag mit anzusehen, von der Arbeit zu kommen und zu hoffen das alles ok ist und dann doch wieder zu grübeln wie man ihn mit den richtigen Worten zu den richtigen Schritten motivieren kann. Ich bringe es nicht über mich ihn einfach in eine Klinik einzuweisen - ohne sein Einverständnis - weil auch ich der Meinung bin, dass viele Ärzte nur in Schubladen denken und eben dann nicht nach der wahren Ursache sondern der einfachsten Lösung suchen.
Mittlerweile ist es so schlimm, dass er selbst vor meine Kindern (die ihn wie einen Vater ins Herz geschlossen haben) darüber spricht, dass er jeden Tag darum kämpft nichts Schlimmes zu tun.
Erst heute saßen wir wieder im Sonnenschein auf der Terrasse und er liest mir einen Bericht über eine Mutter vor, die einen Sohn verloren hat, der es mit seiner Schizophrenie nicht mehr ausgehalten hat. Ich denke mir nur, wie schrecklich für die Mutter, den Vater, die Schwester. Aber er identifiziert sich natürlich mit dem Jungen Mann , der sich getraut hat. .
Wie geht man damit um , wann wirft man alle Selbstbestimmungsrechte über Bord um den Partner zu retten / helfen, obwohl der die Mögliche Hilfe nicht sehen kann? Ich bin sehr verzweifelt, habe große Angst und würde Ihn am liebsten in die nächste Klinik schleifen und tue dies aber doch nicht, weil er das nicht will?
Vielleicht gibt es hier ja den einen oder anderen, der auch schon einmal so etwas durchgemacht hat. Vielleicht hilft mir das, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Vielen Dank schon mal fürs Lesen
10.03.2022 00:53 • • 10.03.2022 x 1 #1