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Seit längerem wird mir vorgeschlagen stationär in eine Klinik zu gehen.
Nach langem hin und her, auf und ab, Medikamentenfehlschläge, ... hab ich zugestimmt.
Der Anruf war eine extreme Überwindung. Mit einer längeren Wartezeiten war ich vorbereitet aber nicht mit der Aussage die Wartezeit beträgt 1-2 Wochen.

Als das Telefonat (Anfang November) beendet war ging die Achterbahnfahrt los. Was musst du noch regeln, putzen, Wäsche, Termine koordinieren ich war fix und fertig.
Seitdem bin ich auf Abruf. Da ich nicht in den zuständigen Bereich der Klinik gehöre werden andere vorrangig behandelt was ja auch irgendwie richtig ist.

Jetzt rufe ich wöchentlich dort an, die kennen mich schon ziemlich gut, um zu erfahren ob ich diese Woche einrücke oder nicht. Ich sitze auf halb gepackte Koffer und bin zerrissen.
Weihnachten rückt näher doch zeitgleich schwindet meine Kraft noch mehr.

Gedanken sich zu verletzen überschwemmen mich jeden Abend. Zusätzlich bin ich momentan in so einem tiefen loch. Mein Tag überstehe ich nur mit 1 Termin und sonst rummlungern. Ich weiß ja dass wenn es nicht anders geht momentan es in Ordnung ist nur bin ich von mir enttäuscht dass ich nicht funktioniere wie ich möchte.
Immer wieder fragen Freunde ob es etwas neues gibt an Informationen. Ich finde es schön dass sie fragen doch auf der anderen Seite stresst es mich in dieser Ungewissheit zu sein.

Es kam schon der Gedanke einfach hinzufahren und als Notfall um Aufnahme zu bitten. Die Angst besteht aber an die für mich zuständige Klinik verwiesen zu werden.
Diese ist mein größter Albtraum aufgrund Traumatischen Ereignissen mit meinem Bruder und definitiv keine Option.

12.12.2016 12:24 • 14.12.2016 #1


25 Antworten ↓


Könntest du deinen Hausarzt bitten in der Klinik anzurufen, damit der denen erklärt das es dringend ist? Wohnt von deinen Freunden jemand in deiner Nähe, so das ihr jeden Tag wenigstens 1 Stunde gemeinsam verbringen könnt?
Hoffe du bekommst schnell Hilfe.
Grüße

A


Leben wie Bestellt und nicht abgeholt

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Ich steh auf der Warteliste als dringend und ganz oben. Die letzten zwei Wochen gab es keine Entlassungen. Freunde sind fast alle weiter weg gezogen. Versuch natürlich Gesellschaft zu haben doch Gedanken und Stimmungstief kommen jeden abend wenn ich alleine bin.

Ich hoffe auch dass es bald voran geht. Danke

Hi Tines, begrüßte dich mal ganz herzlich bei uns. Vielleicht schreibst du uns ein wenig mehr über dich, was dein Hauptproblem ist etc., damit wir dich besser kennenlernen dürfen. Natürlich nur, wenn du willst.

Ich heiße Martina mit Spitzname Tine, bin 23 und frisch Zwillingstante. Mit Depressionen hab ich seit ca 10 Jahren zu kämpfen.
Schon als Kind war ich in einer Familientherapie da es immer wieder Probleme gab unter anderem auch wegen meinem Bruder.
In der Schulzeit wurde ich viel gemobbt hatte wenige aber gute Freundschaften. Zu Hause trag ich auf Gewalt von meinem Bruder und war der Spielball der Familie.
2014 hab ich ein heftigen Verkehrsunfall gebaut bei dem meine Beifahrerin lebensgefährlich verletzt wurde. Daraus entwickelte sich eine posttraumatische Belastungsstörung. Zur Beifahrerin besteht kein Kontakt mehr.

Nach einem Todesfall im gleichen Jahr wurde das Traumata erneut ausgelöst und es entwickelten sich große Versagensängste, noch stärkete Ein und Durchschlafstörung, Panikatacken vorallem unter Menschen.

2015 war ich in Reha was mir gut tat. Im Anschluss war ich ca 7 Wochen in einer Tagesklinik was mein Zustand drastisch verschlechterte. Mit einer neuen Therapeutin (Verhaltensthrrapie) konnte ich bis zum Tod meiner Cousine 2015 mich stabilisieren.

Aufgrund der Krankheit verlor ich meine Arbeit und bin weiterhin Au.

Momentan warte ich auf einen stationären Klinikaufenthalt ua um mich Medikamentös neu einzustellen. Venlaflaxin und Quentiapin wurden nicht vertragen bin bei 40mg Citalopran was leider nicht das Wahre ist.

Für Fragen bin ich offen.

Hallo meine Liebe, das mit deinem Bruder interessiert mich noch. Was der gegen dich gewalttätig? Oder bestanden innerhalb deiner Familie Problematiken?

Zuerst war mein Bruder häufiger gewalttätigen gegen meine Schwester was viel auf Eifersucht beruhte. Als ich 8 wurde richtete sich die Gewalt gegen mich. Häufig aus Streitereien um belangloses. Meine Mutter konnte mir selten helfen. War an den Armen oft überseht von blauen Flecken. Dies ging ca 8 Jahre bis er dann auch mit der Ausbildung anfing und etwas Abstand gewonnen wurde.
Vertrauen zu meinen Eltern war ziemlich schwierig.

Warum hat dir deine Mutter bzw. Deine Eltern dir nicht geholfen?

Irgendwie merk ich, dass du über dieses Thema nicht richtig reden kannst. Deine Erkrankung liegt, so denke ich, aber dort vergraben. Der Unfall wird das Fass nur zum Überlaufen gebracht haben.
Irgendwie scheint auch Schuld eine grosse Rolle zu spielen.

Mein Vater war den ganzen Tag arbeiten und hatte dann oftmals nurnoch sofa im kopf und wollte seine Ruhe. Meine Mutter ist psychisch ziemlich angeschlagen leidet unter reuma. Sie brauchte immer viel pause und schlaf und konnte körperlich auch nicht mehr leisten. Irgendwann kam mal das Sinvolle Kommentar ich verstehe dein Bruder dich zu ärgern macht ungemein viel Spaß. Daraus entwickelten sich meist die Gewalt. In der Kinder und Jugendzeit liegt viel im Argen. Ich habe mich meist als 5 Rad am wagen gesehen. Es wurde viel nach meiner Schwester und meinem Bruder geschaut und ich musste mich selbst durchringen.

Und die Familientherapie? Hat das nichts gebracht?

Meiner Meinung nach nicht. Ich war dort bis ca 6 -7 Jahre. Wir saßen gefühlt 3 Stunden fest und gebracht hat es nichts.

Ich denke, du warst da noch zu klein. Wer kam denn überhaupt auf die Idee? Um wen ging es da Überhaupt? Um dich, deinen Bruder, insgesamt um alle?

Es ging um allgemein familiäre Probleme. Auf die Idee kamen meine Eltern. Mein Bruder war mit seinem ADHS meist das Gesprächsthema und Strategien für den Alltag

Vorhin kam der Erlösende Anruf. Morgen geht es los. Ich bin total zitterig, aufgeregt und mir ist schlecht. Das alles vor Weihnachten, wie wird es an Weihnachten, kann ich da zur Familie? Ich bin ja echt gespannt. Jetzt heißt es alles packen, unterlagen zusammensuchen und aaaaah. Ich bin gestresst.

Hallo, ich wollte dir nur viel Glück wünschen. Ich gehe morgen auch in eine Akutklinik. Ich hatte mich zuerst irgendwie gefreut als es hieß, am Mittwoch ist Aufnahme. Heute hänge ich total durch und bin gestresst, ob ich das packe in der Klinik. Viele Leute, Programm, morgens früh aufstehen (da brauche ich meine RUhe und mindestens eine Stunde bis ich einigermaßen stabil für die Welt bin). Aber ich will auch das sich etwas verändert und das ich Hilfe bekomme. War den ganzen morgen am heulen. Nun gehts besser, da es Abend wird. Koffer sind gepackt. Hab Angst, das ich was mache, dass es noch schlimmer wird. Aber wird schon werden...irgendwie.

Ich bin noch am Koffer packen und gleich kommt ne Freundin. Villeicht schafft es ja Sie mir noch ruhe zu geben.

In welche Klinik gehst du wenn ich fragen darf?

Ach ihr Armen. Wobei, eigentlich ist es ja was gutes. Es wird was unternommen. Und ich denke mir, dass über Weihnachten bestimmt die Möglichkeit besteht, heimzufahren. Und wenn nicht, wird eben dort gefeiert.

Wünsche euch viel Erfolg.
Sponsor-Mitgliedschaft

Danke für deine Nachricht. Ich bin eigentlich froh, dass ich Weihnachten nicht zuhause bin. Weihnachten stresst mich immer. Das kommt bestimmt noch von meiner Kindheit, wo Weihnachten (oder bei allen Feierlichkeiten) extreme Anspannung in der Familie war. Es musste alles perfekt sein. Das Essen, der Kuchen. Dann kamen Verwandte, denen man die tolle Familie vorspielte. Und vorher das Geputze und Gestresse. Von wegen lustig und fröhlich...Wenn es geht drücke ich mich bei Feierlichkeiten im Familienkreis. Heute abend geht es mir wieder so, dass ich gespannt bin und eigentlich positiv gestimmt. Morgen heulte ich bestimmt wieder... Oh je... aber deswegen gehe ich ja in die Klinik

Vergesst bitte nicht - ihr sitzt dort alle im gleichen Boot.

Den anderen wird es vermutlich nicht viel anders gehen. Versucht bitte die ersten Tage durchzuhalten. Man benötig ein wenig Zeit sich dort einzufühlen und diesen Ort anzunehmen. Das ist ein völlig normaler Vorgang.
Jeder der jetzt schon da ist weiß das selber. In der Regel unterstützen sich die Menschen gegenseitig. Danach wird es sich immer sicherer und familiärer anfühlen.

Am besten nach dem ganzen Bürokratiekram erst einmal tief durchschnaufen, ausruhen und dann seinen Koffer so schnell wie möglich ausräumen. Die Zahnbürste, an's Waschbecken, das Duschgel in die Duschkabine. Ein paar persönliche Dinge aufstellen. Evlt. die eigene Bettwäsche drauf. Danach sich in dem Haus orientieren. Wo finde ich was, wo treffen sich die Menschen am Abend?

Drück euch fest dir Daumen.

Muss man die eigene bettwäsche mitbringen? :-O

A


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