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Hallo zusammen!

Wie ich bereits in anderen Beiträgen erzählt habe, leide ich unter Angst- und Panikstörung und an Depris.

Dass ich Anfang des Jahres einen Rückfall hatte, kam nicht von ungefähr, es hat - glaube ich - im wesentlichen damit zu tun, wie ich mit meiner Kraft und meinem Leben umgehe.

Damit ich trotz Therapie eine Chance habe, wieder angstfrei zu werden, muss ich mein Leben ganz schwer ordnen, weiß allerdings nicht, wo ich anfangen soll.

Aaalso:
mein erster und letzter Freund ist im August letzten Jahres ausgezogen.
Ich habe ein Haus mit Garten, die ganzen Schulden und drei Katzen behalten. Inzwischen habe ich einen neuen Freund mit Haus und Garten und Schulden.
Meine Eltern wohnen direkt nebenan. Fand ich anfangs gut, inzwischen weiß ich nicht mehr ob es so toll ist. Sie haben schließlich in der Erziehung dafür gesorgt, dass ich mich als gutes Mädchen ohne Schwächen verhalte...Sie erwarten viel - zu viel - von mir, haben null Verständnis für meine Erkrankung und nehmen alles wie selbstverständlich hin, was ich so leiste und wenn was nicht so klappt bin ich der Doof.

Ich gehe im Schnitt 42 Stunden pro Woche arbeiten, dazu kommen noch ca. 5 Stunden an Fahrzeit.

Verbringe ca. 5 Stunden pro Woche damit, für die Katzen zu sorgen. Davon sind zwei alt und krank (erbrechen oft). Was die eine nicht essen darf, muss die andere essen etc. weiß überhaupt nicht, wie ich das hinkriegen soll. Ich kann ja nicht die Namen auf die Futternäpfe schreiben...

Hausarbeit kostet nochmal ca. 3 Stunden pro Woche.
Damit ich finanziell einigermaßen über die Runden komme, gehe ich bei meiner Großmutter einmal pro Woche nach dem Rechten sehen (saugen, mal Dinge abwischen etc.) und wasche/bügle die Wäsche für meinen Ex. Von beiden Seiten bekomme ich dann etwas Geld. Anders würde es nicht klappen. Habe von meinem Verdient ca. 315 Euro im Monat zum Essen und Tanken und und und übrig....
Naja, beide Tätigkeiten kosten nochmals etwa 3 Stunden pro Woche.

In der freien Zeit dazwischen fahre ich zwischen meinem Freund hin und her oder er kommt zu mir. Wir wechseln und ab.

Für mich bleibt da nicht mehr viel Zeit übrig. Ich würde so gerne nochmal einen Tag in die Sauna oder einfach etwas unternehmen oder so. Entweder es mangelt am Geld oder an der Zeit.

So wollte das mal aufschreiben um mir mein Leben selber zu verdeutlichen. Schön wäre es, wenn jemand eine Idee hätte, wo ich vielleicht anfangen könnte....

Viele Grüße Meli

14.06.2009 13:36 • 14.08.2009 #1


16 Antworten ↓


Hallo Melli,
was mit spontan einfällt, Haus verkaufen. Ich hatte früher als ich noch verheiratet war ein riesen Haus und einen riesen Garten. Bin dann auch noch ganztags zum arbeiten gegangen um Geld zu verdienen. Dazu noch 2 Söhne. Mein Mann hat irgendwann gar nichts mehr getan, weder arbeiten noch Haushalt. Ich hab die Konsequenzen gezogen, bin gegangen. Jetzt leb ich in einer 60 qm Wohnung und die Hausarbeit hat sich sehr reduziert, klar.
Hab inzwischen einfach mehr Zeit für mich und finanziell komm ich auch gut klar, trotz nur 1 € Job. Man ist ja anspruchslos. Das Nächste sind die Katzen. Aber wenn sie krank sind, regelt sich das ja. Ist nicht böse gemeint. Aber die machen ja auch Arbeit. Das mit dem nebenher noch putzen u.s.w. find ich ok. Reduziere erst mal deine Arbeit. Vor allem, nimm dir Zeit für deine Hobbys, dann bleibt halt mal was anderes liegen. Hauptsache du kannst mal abschalten.

A


Leben ordnen - wie?

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Hi Schlafkappe,

danke für Deine ehrliche Antwort!

Mit den Katzen ... kann nicht richtig für sie sorgen und bevor sie total verwahrlosen bin ich ca. 80% entschieden, sie zur Tierhilfe zurückzugeben.
Stehe mir da zwar noch mit meinem Gewissen und der Angst, was könnten die anderen insb. meine Familie von mir halten im Wege...arbeite in der Therapie aber intensiv an einer Entscheidung!

Habe mir überlegt, danach mal die geld- und arbeitsmäßige Belastund anzusehen ... und wenns immer noch nicht wirklich entlastet, werde ich mir wohl über das Haus Gedanken machen.
Weil so ist das kein Leben! Und ich merke, alles macht mich auf Dauer kaputt.

Was sich in naher Zukunft ändern wird ist das Waschen und Bügeln für meinen Ex. Er zieht woanders hin und wird dies da selber erledigen.

LG Meli

Denk in erster Linie jetzt mal nur an dich. Was die anderen denken, kann dir mal egal sein. Die machen deine Arbeit bestimmt nicht. Du mußt dafür sorgen, dass es dir gut geht. Nimm alles in Angriff. Es wird bestimmt schwer, aber dann hoffentlich für dich gut.
Schlaf schön, wünsch dir viel Kraft!

Also das sehe ich ähnlich.

Ich meine wegen deine Katzen, da sollte dir die meinung der anderen egal sein. Du musst dir einfach überlegen was für dich und deine Katzen das beste ist. Da du ja anscheinend mit der Situation das die Katzen krank sind überfordert bist (was ich gut nachvollziehen kann) und somit evt. auch irgendwann nicht mehr in der lage bist dich um sie so zu kümmern wie sie es in ihrer Krankheit benötigen zu kümmern wäre es gar keine schlecht idee. Ich weiß das es hart ist gerade wenn einem die Tiere ans Herz gewachsen sind. Aber es ist wichtiger das es dir und auch dennen gut geht.

An deiner Stelle würde ich auch gucken ob du das Haus nicht verkaufen kannst, somit einige schulden los wirst, die Haus und Garten arbeit sich reduziert und du etwas abstand deinen Eltern gegenüber gewinnst.

Ich denke dann erübrigt sich der rest alleine!

Besuch doch mal einen Schuldenberater....

die haben zwar meistens ellenlange Wartelisten, sind aber von Diakonie und Paritätischem Wohlfahrtsverband gratis.

Anhand der Aufstellung von Einnahmen und Ausgaben wirst Du recht schnell erkennen, was für Deine Zukunft sinnvoll ist und wo man eventuell reduzieren sollte.

Das muss nicht automatisch das Haus sein, es können auch andere Verbindlichkeiten, überteuerte, unnötige Versicherungen, Zusammenlegung von Krediten für einen besseren Zinssatz, sein.

Katzen getrennt füttern? Kein Problem!

Gleiche Uhrzeit, verschiedene, geschlossene Räume!

Hi @all!

Erstmal vielen vielen Dank für die aufmunternden Worte und Eure Ideen!

@ Schlafkappe: Du hast Recht! Hab irgendwie immer nur gelernt stark zu sein, keine Schwäche zu zeigen und bei Schwäche die Klappe zu halten. Irgendwie hat das dazu geführt, dass ich es immer allen anderen Recht machen will. Nur ich bleibe dabei auf der Strecke...
Das soll sich jetzt wirklich ändern. Mein Therapeut wird mir dabei helfen denke ich.

@ Zamira: Danke für den Tipp mit dem Schuldnerberater, bin ich selber noch nicht drauf gekommen!

@ ladyX: ich weiß dass es mir schwerfallen wird.

Will mir mit allen Entscheidungen noch ein wenig Zeit nehmen. Bin vom Sternzeichen Jungfrau und die wägen immer alles ab
Die Entscheidung, was mit den Katzen passiert, steht aber als erstes an, weil es mir derzeit den meisten Kummer bereitet.

LG an alle!

Hi,

wollte mal kurz Zwischenmeldung machen:

Am Donnerstag kommt jemand von der Tierhilfe, der sich die Tiere ansieht und ggf. schon fotografiert für die Homepage.
Diese Entscheidung fällt mich echt sehr sehr schwer, stehe zwischen Katzenjammer und Vernunft. Hab sie so lieb und hänge sehr an ihnen, aber ich bin alleine für Arbeit täglich 10 Stunden nicht zu Hause und jeden zweiten Tag bei meinem Freund ... da bleibt kaum Zeit für Schmusi, geschweige fürs Kämmen, Tierarzt etc.

Werde weiter berichten.

LG

Huhu Melli, wegen der Katzen:
Ich bin auch aktiv im Tierschutz und hab durch meine Panikattacken gemerkt, dass es mir eigentlich über den Kopf wächst.
Hatte zwar nur Kaninchen geholfen, aber die machen auch viel Arbeit und vor Allem viel kaputt. Oft gab es deshalb auch Knatsch mit der Schwester, wenn sie z.B. bei ihr ein Kabel durchgenagt haben.
Jetzt kommt am Wochenende jemand und holt ein Kaninchen ab.
Mir tut das auch sehr weh, denn ich hab noch nie meine Pflichten gegenüber meinen Haustieren vernachlässigt.
Aber ich finde auch, dass Tierhaltung dort aufhören muss, wo Überforderung abfängt, und so mach ich es jetzt.
Ich behalte zwei Kaninchen, das ist überschaubar, und im Tierschutz helf ich dann nicht mehr mit. Das ist mir einfach zu viel.
Viele reagieren wütend auf mich, oder sagen, dass ich es mir zu einfach mache oder haben kein Verständnis dafür. Hab etliche Freunde aus dem Tiershcutz verloren -stört mich aber nicht. Einige wenige treffe und sehe ich weiterhin, das sind dann die wahren Freunde.
Ich kenn dein Gefühl die Tiere im Stich zu lassen, aber steh drüber.
Denn es geht um dich und nicht um die Tiere.
Wenn du erstmal wieder geordnet bist, kannste dir immer noch welche holen, wenn dir danach ist
So hab ich es mir auch gedacht.

Und zur Schuldenberatung würde ich mal gehen, ist oftmals kostenlos!

Alles Gute,
Pilongo

Hi Pilongo,

vielen vielen Dank für Deine Mut machenden Worte!

Zitat von Pilongo:
Hatte zwar nur Kaninchen geholfen, aber die machen auch viel Arbeit und vor Allem viel kaputt.

Du hast nur zu Recht in Anführungszeichen gesetzt. Hatte mal zwei Hamster und hatte echt das Gefühl, dass je kleiner die Tiere sind, sie auch mehr Arbeit machen. Das war echt irre...aber da waren wir noch zu zweit und die Arbeit teilbar....

Zitat:
denn ich hab noch nie meine Pflichten gegenüber meinen Haustieren vernachlässigt.
Genau das ist es! Ich habe das wahrscheinlich durch Erziehung so dermaßen verinnerlicht, dass man auch B sagen muss wenn man mal A gesagt hat...

Zitat:
Ich kenn dein Gefühl die Tiere im Stich zu lassen, aber steh drüber.
Denn es geht um dich und nicht um die Tiere.

Hm ja, das weiß die Vernuft, mein Gefühl sagt mir da im Moment noch was ganz anderes. Ich weiß aber dass die Tiere irgendwann Schaden nehmen werden, wenn ich mich nicht drum kümmern kann und da muss ich jetzt auch gewissermaßen Verantwortung zeigen. Übernehmen tut das dann hoffentlich die Tierhilfe.

Halt mich mal mit Deinen Kaninchen auf dem Laufenden.
Ich berichte auch weiter!
LG Meli

Huhu Melli,

Spätestens zum Wochenende wird das letzte Kaninchen abgeholt, dann hab ich nur noch zwei Wackelnasen.
Ich lass sie mit einem lachenden und einem weindenden Auge ziehen.
Zum einen ist es das erste Mal, dass ich ein Tier nicht bis zu seinem Tod behalten kann, und ich fühl mich teilweise wie eine Versagerin deswegen, oder eine Verräterin. Zum Anderen hab ich viele Freunde verloren seit ich im Tierschutz nicht mehr aktiv bin. Das tut auch weh.
Aber ich hab schon gesehen, wo das letzte tier hinzieht, und es wird es dort wohl sogar besser haben als es es bei mir hatte.
Also für das Tier ist es toll und die zukünftige Besitzerin kann mich auch total verstehen, dass ich überfordert war.
Trotzdem macht es mich manchmal traurig.
Aber es ist besser so.

Und wie geht es dir heute?
Behälst du welche von den Katzen oder gibst du alle weg?

So schauen meine beiden übrig gebliebenen übrigens aus:



Wünsch dir Alles Gute und eine gute Nacht!

Hi Pilongo!

Bezüglich der Tiere geht es mir schon besser. Hatte meinen Ex angerufen (waren ja auch quasi seine Tiere) und ihm gesagt, dass die Tiere in naher Zukunft zur Tierhilfe gehen. Er hat das erstmal ein wenig verurteilt. Ich sagte ihm, dass er sie ja nehmen kann. Da meinte er, er sei berufstätig und den ganzen Tag kaum zu Hause.
UND da hatte ich ihn: den Aha-Effekt. Ich dachte und sagte: Ach ne, was du nicht sagst! Ich arbeite genau soviel und bin auch selten zu Hause.
Nach diesem Gespräch sah ich die Sache realistischer. Mehr mit der Vernuft. Natürlich wird das Gefühl des Versagens, des Verratens und im Stich-lassens so schnell nicht verschwinden. Und an den Tieren hänge ich natürlich sehr, was die Sache nicht einfacher macht.
Also, ich glaube, ich gebe alle ab. Eine Katze behalten könnte ich nicht. Ich hätte dann das schlechte Gewissen den anderen beiden gegenüber und ich hätte meine Probleme nur 2/3 gelöst.
Ich glaube für mich wäre ein kompletter Schnitt das beste und für die Tiere auch.

Die zwei die Du behälst sind jaaaa soooo süüüüß! Wie niedlich!
Ich glaube, auch Du hast da eine vollkommen richtige Entscheidung getroffen. Man kann sich nur dann gut für die Tiere da sein, wenn man gesund ist.

Ich würde ja auch gerne Bilder von meinen Süßen posten, weiß aber nicht wie. Kannst Du mir das mal erklären?

Wie geht es Dir denn jetzt?
LG Meli

Hallo ihr Zwei,
erstmal Glückwunsch, dass ihr diesen für euch doch recht schweren Schritt macht. Aber jetzt laßt mal ganz schnell euer Gefühl des Versagens und der Abgabe der Verantwortung weg. Ich finde ihr macht gerade das Gegenteil. Ihr übernehmt gerade sehr viel Verantwortung, für EUCH!
Weiter so, ich drück euch die Daumen!

@ Pilongo

Mei, sind die süß! Vor allem der graue gefällt mir total.

Ist aber völlig richtig, dass du ihnen ein gutes anderes Zuhause vermittelst und dich weniger engagierst, wenn es dir zu viel wird. 2 Tiere sind ja auch schon Arbeit. Und du hast noch so viele andere Hobbies.

Liebe Grüße,
GastB

Hey Melli, ich wollte fragen, wie es dir geht und was mit den Katzen ist

Mein letztes Kaninchen wurde am Montag abgeholt, und ich merke jetzt schon die Erleichterung.
Ich kann mich viel besser um die zwei Verbliebenen kümmern, die arbeit und der Dreck sind viel weniger geworden.
Das tut mir richtig gut, und ich weiß jetzt, dass es auch richtig war.

In der tierschutzgemeinde bin ich für Viele unten durch, weil ich mich nicht mehr engagieren will, aber auf deren Meinung pfeife ich.
Ich mach mich doch nicht kaputt, nur, für die Tiere.
Ich bin sehr tierlieb, aber irgendwann muss Schluss sein.
Nämlich dann, wenn man sich überfordert fühlt, und so war es bei mir.
Jetzt pausiere ich erstmal.
Dafür näheren sich mir Andere an, auch aus dem Tierschutz, die meine Entscheidung verstehen und respektieren -und das ist schön.

Bin gespannt, wie es dem letzten Kaninchen nun geht, das ausgezogen ist Hab bisher noch nichts von den neuen Besitzern gehört.

Liebe Grüße,
Pilongo

Hi Pilongo!
Danke der Nachfrage! Am Montag klingelte das Telefon und die Tierhilfe kündigte sich kurzfristig an. Ich hatte das Thema bis dahin richtig verdrängt und erstmal traf mich etwas der Schlag.
Es wurden Fotos von den dreien gemacht und ich habe per Mail noch Beschreibungen hinterher gemailt.
Sobald die Tierhilfe die Sachen zusammengefügt hat, werden die Bilder und die Beschreibungen ins Netz gesetzt.

Inzwischen glaube ich auch, dass es die richtige Entscheidung war. Oder gute Entscheidung. Richtig oder falsch gibt es bei sowas ja nicht.

Schön dass Du jetzt schon erleichtert bist. Hattest Du anfangs den Jammer?

LG Meli

Hi zusammen,

in Richtung Leben ordnen habe ich wieder einen Schritt geschafft.

Schweren Herzens habe ich vor knapp zwei Wochen die erste Katze abgegeben.
Nach erstem Heulkrampf hab ich die Sache gut verkraftet, vor allem, weil ich jetzt schon etwas Entlastung verspüre.

VG Meli

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