Zitat von Reconquista:Also Frittensauce, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind eine millionenfach verbreitete Geißel der Menschheit. Da bist du in bester Gesellschaft. Ich frage mich, wie du erzogen worden bist, dass du so voller Scham bist. Es tut einem richtig weh, das zu hören, und es tut mir auch leid. Du solltest wirklich damit ...
Mein Kopf weiß das schon, aber mein Herz weiß das noch nicht. Ich versuche nur, das zu erklären.
Wie ich erzogen worden bin? Eigentlich hatte ich viele Freiheiten. Meine Eltern haben mir viele Freiheiten ermöglicht… obwohl mein Vater Ängste hatte… manchmal haben seine Ängste sich auf mich übertragen. Er hatte oft Bauchschmerzen. Das hat mich traurig gemacht. Ich habe mir Sorgen gemacht.
Manchmal waren sie aber auch streng. Ich denke, dass es mir geschadet hat, aber ich machen ihnen keine Vorwürfe, denn jeder ist mal streng.
Streng waren sie, wenn es um essen ging. Ich hatte Appetitlosigkeit und Völlegefühl und ich bin nicht gut gewachsen. Ich habe mich deswegen geschämt. Sie haben wegen mir gestritten, weil ich nicht gegessen habe. Ich habe mich versteckt und mir die Ohren zugehalten, denn ich gab mir die Schuld an dem Streit.
Meine Eltern haben sich gewünscht, dass ich studiere, beispielshalber Arzt werde oder BWL studiere, aber ich war nicht gut in der Schule. Ich war sehr schlecht in Mathe.
Sie haben gesagt „Du musst gut in der Schule sein, du musst aufpassen“ und so weiter, doch ich wusste nicht wie ich das machen sollte.
Ich musste manchmal Übungshefte rechnen. Ich wusste nicht wie ich das machen sollte. Ich habe das nicht verstanden und ich musste vor dem Heft sitzen bis es bearbeitet war.
Einmal hatte ich gar keine Aufgabe gelöst, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Später gingen wir auf den Jahrmarkt, meine Schwestern aßen Zuckerwatte, ich aber bekam aber keine, weil ich das Aufgaben nicht gelöst hatte. Ich als der jüngste kriegte sonst immer bei jeder Gelegenheit Zuckerwatte.
Ich konnte nicht damit umgehen.
Ich habe mich auf den Boden geworfen und geweint und wollte nicht mehr mitkommen. Schließlich kaufte mein Vater mir doch Zuckerwatte und ich weiß noch wie ich gedacht habe „er hat mich also doch lieb“ und seine Hand nicht mehr los lassen wollte.
Manchmal habe ich gedacht, dass ich nicht so lieb gehabt werde, wie meine Schwestern, weil meine Schwestern so gut gegessen haben, so gut in der Schule waren und so weiter.
Ich glaube, dass die Probleme auch teilweise nur in meinem Kopf waren. Meine Eltern haben mich nicht grausam behandelt. Sie wollte, dass ich sehr gut in der Schule bin und gut wachse und wollten das fördern. Ich aber habe mich minderwertig gefühlt.