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Zitat von Frittensauce:
„Du bist nur so minderwertig, dreckig und igitt, weil du so geizig bist“. Man sagt sich „aber ich bin doch gar nicht geizig… oder doch? Oder doch? Bin ich geizig und merke es nicht mal?“. Das ist nicht der einzige mit dieser Theorie, aber eigentlich bin ich nicht geizig

Ich bin wirklich geizig und fühle mich deswegen nicht minderwertig, dreckig und igitt, ganz im Gegenteil, ich bin deswegen stolz auf mich

Zitat von Schlaflose:
Ich bin wirklich geizig und fühle mich deswegen nicht minderwertig, dreckig und igitt, ganz im Gegenteil, ich bin deswegen stolz auf mich

Du hast mich falsch verstanden. Ich fühle mich wegen dieser geschilderten Dinge minderwertig und igitt. Das hat auch viel mit meinem Kopf zu tun, weil ich früher nicht wusste wie verbreitet einiges davon ist.

Wenn man sich aber sowieso schon schlecht fühlt und dann noch geizig genannt wird… Ich bin imho nicht geizig.

Geiz kann bestimmt auch gut sein, wenn man es mag. Ich persönlich aber mag keinen Geiz.

A


Langweilige und peinliche Probleme

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Zitat von Frittensauce:
Du hast mich falsch verstanden. Ich fühle mich wegen dieser geschilderten Dinge minderwertig und igitt. Das hat auch viel mit meinem Kopf zu tun, weil ich früher nicht wusste wie verbreitet einiges davon ist. Wenn man sich aber sowieso schon schlecht fühlt und dann noch geizig genannt wird… Ich bin imho nicht ...

Ach so, dann war das ein Missverständnis.
Aber es gibt auch keinen Grund, sich dreckig, igitt und minderwertig zu fühlen, weil man Verdauungsprobleme hat. Die sind in der Bevölkerung sehr verbreitet. Jede zweite Werbung im Fernsehen ist für Abführmittel, Mittel gegen Blähungen und Durchfall, Mittel gegen Aufstoßen und Sodbrennen u.ä. Das ist ein rein gesundheitliches Problem und es wird offen darüber gesprochen. Du hast eben diese Krankheit Morbus Crohn und kannst nichts dafür. Du solltest das als eine medizinische Tatsache betrachten, die in keinster etwas mit dir als Mensch und deinem Charakter zu tun hat.

Zitat von Schlaflose:
Ach so, dann war das ein Missverständnis. Aber es gibt auch keinen Grund, sich dreckig, igitt und minderwertig zu fühlen, weil man Verdauungsprobleme hat. Die sind in der Bevölkerung sehr verbreitet. Jede zweite Werbung im Fernsehen ist für Abführmittel, Mittel gegen Blähungen und Durchfall, Mittel gegen ...

Irgendwie schon… aber dann… keine Ahnung… wurde mir glaube ich unterbewusst vermittelt, dass das alles Igitt ist…

Und mir wurde darüber hinaus auch aus ganz anderen Gründen vermittelt, dass ich selbst Igitt bin. Manche Mitschüler sagten ich sei dreckig, fleckig und zerlumpt… Ich hatte tatsächlich oft Sachen an, die zwar sauber gewaschen waren aber Flecken hatten, die nicht mehr rausgingen oder ein Loch oder so.

und ich habe das noch immer so drin in mir. Ich kann frisch geduscht sein, brandneue Klamotten und fühle mich immer noch manchmal ungepflegt. Manchmal fühle ich mich auch gut und, gepflegt. Manchmal aber eben auch peinlich und dreckig.

Und ich habe ganz früher nicht gewusst, dass alle Leute kacken. Ich dachte das machen nur die peinlichen Leute, hört sich lächerlich an, stimmt’s?

Später habe ich das natürlich gewusst, jedoch habe ich ganz lange nicht gewusst, wie viele Leute Probleme damit haben…

Und ich schäme mich, warum ich es nicht hinkriege zu schlafen. Das kann selbst der dümmste.

Zitat von Frittensauce:
Und ich schäme mich, warum ich es nicht hinkriege zu schlafen. Das kann selbst der dümmste.

Also Frittensauce, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind eine millionenfach verbreitete Geißel der Menschheit. Da bist du in bester Gesellschaft. Ich frage mich, wie du erzogen worden bist, dass du so voller Scham bist. Es tut einem richtig weh, das zu hören, und es tut mir auch leid. Du solltest wirklich damit anfangen, das alles umzudrehen, um 180 Grad: du bist gut, nicht peinlich. Du bist „Frittensauce“ (also hier), du bist okay. Du bist kein Opfer, du bist kein peinlicher Mensch, du bist kein schwacher Mensch, und ob du geizig bist oder nicht, ist völlig egal. Du bist frei! Ich kann es immer nur wiederholen: stehe zu dir, so wie du bist, und akzeptiere dich, so wie du bist. Deine Erziehung kannst du nicht rückgängig machen und auch nicht die negativen Einflüsse durch Mitschüler und so weiter. Das waren Dummköpfe, wahrscheinlich sind es heute noch Dummköpfe. Du nicht. Du bist kein Dummkopf. Das merkt man, wenn man deine Berichte liest. Aber fange endlich damit an, das Leben und dich so zu akzeptieren, wie es ist, hier im Forum hast du wirklich genügend Leidgenossinnen, die dich verstehen und gute Impulse geben. Die neue Bewertung deiner selbst musst du selbst vornehmen. Vergleiche dich nicht mehr mit anderen, davon abgesehen kann dieser Vergleich sowieso in die eine und in die andere Richtung gehen, er muss nicht unbedingt negativ für dich sein. Das Negative erfindest du selbst und bestrafst dich damit. Ändere es . . . ️

Zitat von Reconquista:
Also Frittensauce, Schlafstörungen und Schlaflosigkeit sind eine millionenfach verbreitete Geißel der Menschheit. Da bist du in bester Gesellschaft. Ich frage mich, wie du erzogen worden bist, dass du so voller Scham bist. Es tut einem richtig weh, das zu hören, und es tut mir auch leid. Du solltest wirklich damit ...

Mein Kopf weiß das schon, aber mein Herz weiß das noch nicht. Ich versuche nur, das zu erklären.

Wie ich erzogen worden bin? Eigentlich hatte ich viele Freiheiten. Meine Eltern haben mir viele Freiheiten ermöglicht… obwohl mein Vater Ängste hatte… manchmal haben seine Ängste sich auf mich übertragen. Er hatte oft Bauchschmerzen. Das hat mich traurig gemacht. Ich habe mir Sorgen gemacht.

Manchmal waren sie aber auch streng. Ich denke, dass es mir geschadet hat, aber ich machen ihnen keine Vorwürfe, denn jeder ist mal streng.

Streng waren sie, wenn es um essen ging. Ich hatte Appetitlosigkeit und Völlegefühl und ich bin nicht gut gewachsen. Ich habe mich deswegen geschämt. Sie haben wegen mir gestritten, weil ich nicht gegessen habe. Ich habe mich versteckt und mir die Ohren zugehalten, denn ich gab mir die Schuld an dem Streit.

Meine Eltern haben sich gewünscht, dass ich studiere, beispielshalber Arzt werde oder BWL studiere, aber ich war nicht gut in der Schule. Ich war sehr schlecht in Mathe.
Sie haben gesagt „Du musst gut in der Schule sein, du musst aufpassen“ und so weiter, doch ich wusste nicht wie ich das machen sollte.

Ich musste manchmal Übungshefte rechnen. Ich wusste nicht wie ich das machen sollte. Ich habe das nicht verstanden und ich musste vor dem Heft sitzen bis es bearbeitet war.

Einmal hatte ich gar keine Aufgabe gelöst, weil ich nicht wusste, was ich machen soll. Später gingen wir auf den Jahrmarkt, meine Schwestern aßen Zuckerwatte, ich aber bekam aber keine, weil ich das Aufgaben nicht gelöst hatte. Ich als der jüngste kriegte sonst immer bei jeder Gelegenheit Zuckerwatte.
Ich konnte nicht damit umgehen.

Ich habe mich auf den Boden geworfen und geweint und wollte nicht mehr mitkommen. Schließlich kaufte mein Vater mir doch Zuckerwatte und ich weiß noch wie ich gedacht habe „er hat mich also doch lieb“ und seine Hand nicht mehr los lassen wollte.

Manchmal habe ich gedacht, dass ich nicht so lieb gehabt werde, wie meine Schwestern, weil meine Schwestern so gut gegessen haben, so gut in der Schule waren und so weiter.

Ich glaube, dass die Probleme auch teilweise nur in meinem Kopf waren. Meine Eltern haben mich nicht grausam behandelt. Sie wollte, dass ich sehr gut in der Schule bin und gut wachse und wollten das fördern. Ich aber habe mich minderwertig gefühlt.

Und so habe ich dann eine schöne und wertvolle Erinnerung an den Tag. Ich mag eigentlich nicht mal besonders gerne Zuckerwatte. Ich habe die immer haben gewollt, nie zum Ende gegessen, denn sie wurde mir dann zu süß.

Ich habe mich dann hingegen so angenommen gefühlt, weil mein Vater verstanden hat, wie vereinsamt ich mich fühle, wenn ich keine Zuckerwatte habe. Daraufhin habe ich mich das Gegenteil von einsam gefühlt.

Zitat von Frittensauce:
Ich habe mich auf den Boden geworfen und geweint und wollte nicht mehr mitkommen. Schließlich kaufte mein Vater mir doch Zuckerwatte und ich weiß noch wie ich gedacht habe „er hat mich also doch lieb“ und seine Hand nicht mehr los lassen wollte.


Das Erlebnis kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Vater war eine reine Katastrophe. Ich verstehe dich nun besser. Deine Erzählung ist absolut nachvollziehbar. Und das gibt es sehr oft, leider. Dass Eltern ihren Kindern (oder einem Kind) zu wenig Liebe geben und zuviel fordern. Ein Kind braucht ein Sicherheitsgefühl und das Gefühl, angenommen zu sein. Früher hat man Kindern viel zu oft Essen reingezwungen. Das ist schlecht, denn wenn das Kind das Essen nicht verträgt oder partout nicht will, sollte man darauf eingehen, man muss das Kind ernst nehmen. Es kann sein, dass deine Verdauungsprobleme damals angelegt wurden. Du hast viel ausgehalten und dein bestes gegeben. Nach all diesen Erlebnissen, auch später dem Mobbing und der Gewalttätigkeit, ist es doch kein Wunder, dass du Schlafprobleme und negative Gedanken hast. Aber du hast es überlebt und bist nicht untergegangen (es gibt so viele Geschichten von zerstörerischen Biografien mit Dr.ogen und so weiter). Ich wünsche dir, dass du immer mehr das Gute in Dir siehst. Und dass Du all das Negative lässt, es kam nicht aus dir sondern von anderen. Du bist nicht verpflichtet, weiter daran zu haften, dich weiter damit zu identifizieren.
Liebe Grüße

Zitat von Frittensauce:
Und ich schäme mich, warum ich es nicht hinkriege zu schlafen. Das kann selbst der dümmste

Dann müsste ich mich schon seit Jahrzehnten schämen Das einzige, was ich dazu immer gefühlt habe, ist Wut auf das Schicksal und Neid auf alle, die schlafen können. Aber Schlafproblene sind in der Bevölkerung genauso verbreitet wie Verdauungsptobleme. Neben der Werbung zu Mitteln gegen Verdwuungsprobleme sieht man jede Menge Werbung zu Mitteln bei Schlafproblemen. Und sieh dir mal die Themenlisten hier im Forum an, wie viele Threads zu Schösfstörungen am Laufen sind.

Zitat von Schlaflose:
Ich bin wirklich geizig und fühle mich deswegen nicht minderwertig, dreckig und igitt, ganz im Gegenteil, ich bin deswegen stolz auf mich

Das ist der Beitrag des Tages und hat mir gerade den Tag gerettet.

Zitat von Frittensauce:
Das hat auch viel mit meinem Kopf zu tun, weil ich früher nicht wusste

Jetzt weißt du es und änderst es nicht? Es ist ganz einfach, du brauchst nur stattdessen an was anderes denken.

Zitat von Schlaflose:
und Neid auf alle, die schlafen können

Jepp, auch. Wenn ich mich dafür jedes Mal geschämt hätte und dafür nen Euro gekriegt hätte, wäre ich jetzt so reich wie du oder Bill Gates.

Zitat von Windy:
Jetzt weißt du es und änderst es nicht? Es ist ganz einfach, du brauchst nur stattdessen an was anderes denken.


Das sind eher Gefühle als Gedanken. Gefühle kann man nicht so schnell ändern, weil die unwillkürlich kommen. Eher setze ich diesen Gefühlen bewusste Gedanken entgegen „Das ist doch sehr verbreitet. Das ist also gar nicht Igitt“…

Ich habe erst nach und nach gelernt, wie verbreitet einiges ist. Hat mir sehr geholfen.

Zitat von Frittensauce:
Das sind eher Gefühle als Gedanken. Gefühle kann man nicht so schnell ändern, weil die unwillkürlich kommen.

Genau wie Thorwald Detlefsen hat auch Pater Anselm Grün viele gute Ansätze.
Also Gefühle nicht ändern sondern VERWANDELN!
Wut in Liebe verwandeln wäre die Lösung !
Aber wenn es einfach wäre, würde es ja JEDER machen !
Man kann Hass in Liebe verwandeln, nur wo liegt der Hase im Pfeffer?


Zitat von Reconquista:
Das Erlebnis kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Vater war eine reine Katastrophe. Ich verstehe dich nun besser. Deine Erzählung ist absolut nachvollziehbar. Und das gibt es sehr oft, leider. Dass Eltern ihren Kindern (oder einem Kind) zu wenig Liebe geben und zuviel fordern. Ein Kind braucht ein ...


Was war denn mit deinem Vater, wenn ich fragen darf?
Meine Eltern haben das bestimmt gut gemeint. Sie wollten, dass ich gut in der Schule bin und das ich zunehme und gut wachse. Welche Eltern wollen das nicht.

Leider hatten sie nicht so viel Ahnung von Kinderpsychologie. Sie haben einfach nicht verstanden, dass die Psyche eines Kindes anders funktioniert als die eines Erwachsenen, aber das ist nicht ihre Schuld, weil das Wissen darüber in Herkunftsland meiner Familie nicht so verbreitet war.

Sie haben beispielshalber nicht verstanden, wie leicht Kinder emotional überfordert sind. Wenn man ihnen zum Beispiel sagt sie sollen eine Aufgabe, beispielshalber Mathe, gut beherrschen, aber nicht oft und genau vormacht wie…

Ich lerne vom Lerntyp am besten durch Nachahmung. Also, wenn ich etwas lernen will, heute, gucke ich mir YouTube-Videos an, wieder und wieder, wo die Leute das machen und wenn denke, dass ich das sicher beherrsche, dann mache ich das.

Meine Eltern aber, haben einem das ein, zwei mal vorgemacht und dann gedacht, dass man es jetzt beherrscht.

Anschliessend haben sie es mir nicht mehr zeigen wollen, so sehr ich auch darum bat. Sie sprachen „Nein, das machst jetzt mal du. Wir haben es dir gezeigt, deine Lehrerin hat es dir gezeigt. Da steht es auch. Jetzt mach du!“. Ich war sehr traurig und wusste nicht, was ich tun soll. Sie warfen mir vor, dass ich nur nicht arbeiten will.

So häufig passierte das, unzählig.

YouTube-Tutorials mag ich sehr. Die sagen nie „Wie oft soll ich es dir noch zeigen? Jetzt mach erst mal selbst“. Ich bringe mir inzwischen sehr viele Dinge mit YouTube bei.

Zitat von Frittensauce:
Was war denn mit deinem Vater, wenn ich fragen darf? Meine Eltern haben das bestimmt gut gemeint. Sie wollten, dass ich gut in der Schule bin und das ich zunehme und gut wachse. Welche Eltern wollen das nicht. Leider hatten sie nicht so viel Ahnung von Kinderpsychologie. Sie haben einfach nicht verstanden, dass die ...

Mein Vater hatte extreme Launen und konnte keine Liebe zeigen. Wir wurden beleidigt und meine Mutter auch („Du A., guck mal in den Spiegel, du dämliche Kuh, wie du aussiehst“). Sie hatte Depressionen und benutzte mich schon als Kleinkind als emotionale Waffe gegen meinen Vater. Sie schickte mich als Fünfjährigen in eine Kneipe und ich sollte ihn da drin suchen und sagen: „Die Mama wartet draußen du sollst rauskommen“. Sie schlug mich auch und sagte, ich würde „bei der Müllabfuhr enden“ (als Beruf). Ich wusste schon als Kind, dass ich klüger und menschlicher war als diese Eltern. Aber ich „liebte“ sie auch, hatte ja keine anderen. Die Elternhäuser von Schulfreunden waren das Paradies für mich. Unglaublich, dass man ernst genommen wurde, einem zugehört wurde und man sich gemocht fühlte. Ich bekam null Liebe, bekam nichts erklärt und wurde nicht gestärkt. Im Erwachsenenalter verzieh ich ihnen alles, aber das brauchte zwei schwere Anläufe. Meine Mutter hatte sich zu einer menschlichen und beliebten Frau entwickelt (durch uns, ihre Kinder, sagte sie immer). Ich sah, dass sie als junge Mutter zu dumm und psychisch angeschlagen war (sie war durch Bombenangriffe im April 1945 traumatisiert). Mein Vater blieb bis zu seinem Tod ein unerträglicher Mensch, der seine Umgebung, die immer kleiner wurde und über 25 Jahre nur noch aus aus der Wohnung, die er nie verließ, und meiner Mutter bestand, terrorisierte. Er war ein menschlicher Alptraum. Aber ich sah hinter der meterdicken Fassade, dass er ein armer Wurm war, ein ängstliches Wesen voller Hass und Wut.

@Reconquista Vielen Dank für deine Geschichte und deine Offenheit.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Frittensauce:
und das ich zunehme und gut wachse. Welche Eltern wollen das nicht.

Meine Ich war schon als Kind zu dick, weil ich immer sehr gern und zu viel aß. Als ich so 10-11 Jahre alt war, wollte mich meine Mutter immer auf Diät setzen und beim Essen hieß es immer iss nicht so viel, das reicht jetzt, du bist dick genug. Das hat dazu geführt, dass ich mich wegen meinem Körper und dem Übergewicht geschämt habe und dachte, dass ich meinen Eltern deswegen Schande mache und sie mich nicht stolz vorzeigen können. Das hat bei mir auch nachhaltig zu Problemen mit meinem Selbstbewusstsein und zu Minderwertigkeitsgefühlen geführt.

Zitat von Schlaflose:
Das hat dazu geführt, dass ich mich wegen meinem Körper und dem Übergewicht geschämt habe und dachte, dass ich meinen Eltern deswegen Schande mache und sie mich nicht stolz vorzeigen können

Das ist halt das Problem mit den Eltern und der Beziehung mit Ihnen. Die wenigsten Eltern sind Pädagogen oder Psychologen. Deren Wissen und Einfühlungsvermögen beruht auf dem was Sie selbst so gelernt, erlebt oder sonst wie indoktriniert bekommen haben und womit können sie im Grunde auch nur das dann weitergeben. Manche lernen eben dazu, manche aus den unterschiedlichen Gründen eben nicht.

Die Pädagogik hat ja stetig neue Möglichkeiten hervorgebracht und die Ansätze waren wohl auch immer zumindest plausibel. Den Königsweg gibt es aber wohl nicht und wird das Kind irgendwann mal erwachsen, dann bilden sich ja auch eigene Denkmuster aus, die nicht durch Eltern oder Schule geprägt sind. Und ab da wirds spannend. Denn das eigene Dazulernen, was ja bis ins hohe Alter durchaus möglich ist, ist manchem aber vielleicht zu anstrengend und es ist vielleicht gedanklich leichter, sich auf das zu berufen, was man halt kennt und immer so gemacht hat, weil man das eben so macht.

Es wird dann eben auch eher vielleicht nur kurz gedacht, oder in schwarz weiß Kategorien. Und letztendlich ist dann auch gerne die „Schuldfrage“ so viel leichter zu ermitteln. Das mag dann einigen auch schon reichen, wenn für sie klar gestellt ist, dass die „Schulld“ bei den anderen liegt. Nur ist das lediglich eine Erkenntnis, aber eben keine „Anleitung“ das eigene Leben zu meistern. Und erstrecht bringt diese Erkenntnis nichts, wenn daraus kein konstruktiver Lernprozess entsteht. Wenn aber einer entsteht, dann idealerweise bei Kindern und Eltern, unabhängig wie alt sie mittlerweile sind.

Zitat von Reconquista:
Mein Vater hatte extreme Launen und konnte keine Liebe zeigen. Wir wurden beleidigt und meine Mutter auch („Du A., guck mal in den Spiegel, du dämliche Kuh, wie du aussiehst“). Sie hatte Depressionen und benutzte mich schon als Kleinkind als emotionale Waffe gegen meinen Vater. Sie schickte mich als ...

Ich habe das schon vor einiger Zeit gelesen und ich wusste nicht so recht was ich sagen soll und weiß es noch immer nicht. Ich kann das nicht so gut in Worte fassen, was ich denke. Es tut mir auf jeden Fall sehr leid und danke für deinen Erfahrungsbericht.

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