Liebes Forum,
lange habe ich überlegt, ob ich mich hier anmelden soll, aber ich merke einfach, ich komme mit meinen Gedanken alleine nicht mehr klar und fühle mich damit in meinem Umfeld aber sehr allein.
Ich leide schon seit über 10 Jahren an diversen, psychischen Erkrankungen und immer zum Winter hin wird es wieder schwer.
Dieses Jahr war leider generell schon ein Kampf, ich habe seit 6 Monaten einen Widerspruch am Laufen, wo es sich um monatlich 35 Euro dreht (klingt nicht viel, aber wenn man kaum was hat, ist das eine große Summe). Das belastet mich seitdem durchgehend. Seit einigen Wochen kommen zusätzlich noch Zwangsgedanken dazu a la Was ist, wenn du beim Auto fahren jetzt jemanden umgefahren und Fahrerflucht begangen hast/geblitzt worden bist etc. Durch diese Gedanken kann ich mich nach einer Autofahrt kaum noch dran erinnern und vertraue meinen Gedanken auch nicht.
Seit April bin ich jetzt in einer Verhaltenstherapie/DBT und mein Therapeut meint, diese Gedanken sind nicht therapierelevant bzw. was erhoffen Sie sich davon, wenn Sie mir das erzählen.. Am Freitag letzte Woche habe ich es dann meinem Psychiater erzählt, der das Thema auch nicht ernst genommen hat. Ich müsste lernen, mehr auf die Skills zu vertrauen, die ich in der Therapie erlerne und es wären ja nur Zwänge ohne Hintergründe. Ich nehme Antidepressiva und Neuroleptika und er meinte dann auch, ich könnte die ja so dauerhaft nicht weiter nehmen. Ich saß da, völlig schockiert, weil ich ihm gerade davon berichtet hatte, wie schlecht es mir momentan geht. Wie kann da jemand auf die Idee kommen, dass man darüber nachdenken sollte, die Tabletten zu reduzieren?
Jedenfalls war ich dann leider nach dem Gespräch super gestresst, wollte einfach nur zum Sport und dann ist es passiert, habe mich beim Einparken verschätzt und bin an einem anderen Auto hängen geblieben. Wie es mir dann ging, könnt ihr euch sicherlich denken. Ich hatte eine mega Panik Attacke und ich denke, die Damen vom Fitness-Studio waren kurz davor einen Krankenwagen zu rufen, weil ich immer wieder nur gesagt habe: Ich will nicht mehr, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr. Der Unfallgegner war eigentlich ganz nett, aber ich konnte gar nichts machen. Mein Papa musste für mich mit ihm sprechen und die Unfallabwicklung machen (das Auto ist aber auch über ihn versichert, daher machte das Sinn). Kam mir vor wie 12, die nicht mal selber irgendwas hinkriegt (bin 32).
Seitdem kreisen meine Gedanken unaufhörlich um den Unfall, weil genau das eingetreten ist, wovor ich so panische Angst hatte. Dann war ich heute mit dem Auto in der Werkstatt, alle haben mir gesagt, da ist nicht viel, nur Radkasten neu einklappen. Hat sich rausgestellt, es ist leider doch mehr und ich bin bei so 300 Euro +-. Dann die wahrscheinliche Hochstufung von der Versicherung. ich habe monatlich 200 Euro zum Leben nach Abzug aller Fixkosten, ich weiß nicht, wie ich das alles stemmen soll. Zusätzlich habe ich dann endlich nach 6 Monaten mal jemand beim Landkreis erreicht. Den Widerspruch hat sie nie gesehen, weil die Stadt ihn an die falsche Zuständigkeit geschickt hat. Auf mein Aber wir haben extra noch 2 Briefe danach geschrieben wurde dann einfach nicht mehr reagiert. Ich habe einfach das Gefühl, ich kann diese ganzen Zusatzbelastungen zusätzlich zu den Erkrankungen einfach nicht mehr tragen. ich leide unter dauerhaften Herzschmerzen, kann seit Tagen nicht mehr richtig essen und habe Übelkeit und Erbrechen. ich weiß, dass es die Psyche ist, aber ich weiß nicht, wer mich ernst nimmt mit meinen Problemen. Es ist einfach zu viel.
06.11.2023 12:22 • • 06.11.2023 x 1 #1