Ich habe seit dem Jahre 2006 schon immer ein leichtes Rauschen in meinem rechten Ohr gehabt; war es anfangs noch ungemein lästig und laut, habe ich es nach und nach immer mehr verdrängt und gänzlich sogar komplett vergessen; nur ab und an, wenn ich zu viel Stress oder Sorgen hatte, war es gewissermaßen ein Indikator dafür, dass ich mal wieder einen Gang zurück schalten sollte.
Nun war es all die Jahre schön still und ruhig; bis ich am Mittwoch Abend zu Bett wollte und einen ungemein störenden, tieffrequentigen Brummton vernahm, der durch Mark und Bein ging. Na super! dachte ich mir. Noch ein Geräusch! Die Suche nach dem Übeltäter in Form von Trafos oder dem Kühlschrank stellte sich als erfolglos heraus und ich musste mich damit abfinden, dass der Ton von innen kam. Vor Verzweiflung steckte ich mir die Finger in die Ohren und ... der Ton war weg. Also doch kein Tinnitus? Ich war verwirrt. Also direkt zum HNO. Dieser meinte, dass dies dem Wetterwechsel geschuldet sei, nahm meinen Schwindel als Bestätigung dessen und meinte, dass ich einfach mal abschalten solle.
Zwei Tage später (ich schlief seither mit Ohropax, denn diese verhinderten, dass mein Ohr brummte) war ich mit einer Bekannten unterwegs und dort wurde dann laute Musik gespielt. Ich natürlich umgehend nach Hause, aber die Ohren klingelten; was allerdings eine nette Abwechslung gegenüber dem Brummton war, vor dem ich mich trotz Ohropax insgeheim fürchtete. Doch der Brummton war weg. Auch ohne Ohropax. Seither aber (es geschah an einem Freitag) habe ich ein helles Rauschen im Ohr. Mittlerweile ist es Montag-Abend.
Nicht schon wieder Tinnitus! dachte ich mir und lief vor Verzweiflung drei bis viermal um den Block. Als ich zu Hause ankam und nach Luft schnappte und etwas trank, bemerkte ich, dass der Tinnitus leiser bzw. erträglicher geworden war. Ich horchte in mich hinein und testete es auch in einem absolut stillen Zimmer: er war auszuhalten. Das ganze ging etwa 2 Stunden. Eine hinzugezogene Ärztin meinte, es wäre fast auszuschließen, dass etwas mit dem Innenohr und den Hörnerven nicht stimmt, denn durch meine Blutverdünner sollte es da eigentlich keine Probleme geben. Sie verschrieb mir Mass., die ich am Mittwoch erhalte.
Mittlerweile kam er wieder massiv laut, ist ber gerade jetzt, als ich diese Zeilen schreibe, erträglich und zahm. Es ist seltsam zu beschreiben. Es ist kein Pfeifen; Klingeln oder Klopfen; es ist vielmehr ein Geräusch, als würde man ganz fest die Zähne zusammen beißen; dieses hohe Fiepen.
Ich hab'n bisschen Angst, dass der so bleibt oder ich mich nicht daran gewöhnen kann; manchmal Angst, manchmal richtige Panik.
24.10.2016 20:32 • • 04.12.2018 #1