ich leide an einer hochgradigen komplexen PTBS wegen der ich pflegebedürftig und schwerbehindert bin.
Befinde mich seit mehreren Jahren in einer Therapie, die allerdings nicht traumaspezifisch ist.
Traumakliniken lehnen mich wegen meiner schweren Einschränkungen aktuell ab.
Auf Grund einer Re-Traumatisierung in der Ergotherapie (übergriffiges und grenzüberschreitendes Verhalten) geht es mir sehr schlecht. Zu meinem Psychotherapeuten hatte ich stets eine sehr gute Beziehung. Ich bin auch eher eine Patientin, die Therapien nicht abbricht, sondern eher treu ist, weswegen er außerhalb meiner Klinikzeiten erst mein zweiter Therapeut ist.
5 Jahre bei ihm und davor 9 Jahre bei meinem anderen.
Seit dieser Sache mit der Ergotherapie habe ich das Gefühl, dass sich mein Therapeut verändert hat.
Er fühlt sich ein Stück weit dafür verantwortlich, weil er nicht ausreichend geprüft hat, was dort mit mir gemacht wird und ist enttäuscht, dass ich ihm zu spät von dem grenzüberschreitenden Verhalten der Ergotherapeutin erzählt habe.
Ich habe ihm lange nichts erzählen können, weil ich dachte, ich hätte kein Recht dazu und müsste das, was dort in der Ergotherapie mit mir gemacht wurde, aushalten. Grenzen setzen ist ja mein Problem, weswegen das leider oft ausgenutzt wird.
Obwohl ich gerade deswegen in einer schweren Krise bin, möchte mein Psychotherapeut keine weiteren Stunden beantragen, sondern nur noch normale Arztgespräche alle 4-6 Wochen führen. Er meint, dass er sich überfordert und hilflos fühlt, weil er kein Traumaexperte ist. Und er hätte für mich schon mehr gemacht, als er ursprünglich wollte und vorher für keine anderen Patienten gemacht hat (das sagt er zumindest).
Er möchte, dass ich mir einen ambulanten Experten suche, aber Fakt ist, dass es hier bei mir in der Nähe keinen gibt, der noch Kapazitäten hat. Er hat gesagt, er hätte mich nur angenommen, weil ich damals vor 5 Jahren wegen meines Umzuges keinen Therapeuten hatte und er mir zur Seite stehen wollte. Und nun will er mich aber trotz Krise alleine lassen? Wegen meiner Krise benötige ich ja nicht unbedingt einen Traumaexperte. Mein jetziger behandelt schließlich auch Angsterkrankungen und Depressionen. Ich versteh das nicht. Ich fühle mich entsorgt, als wäre ich Abfall.
Mir geht es so schlecht und ich falle wieder in mein selbst schädigendes Verhalten zurück, obwohl ich seit 7 Jahren stabil war, weil mich diese Gefühle von Wertlosigkeit und Verlassen werden überfluten. Ich fühle mich ohne diesen Therapeuten wertlos und als würde ich sterben. Ich habe meinen ganzen Selbstwert auf diesen Therapeuten gerichtet. Das ist mir vorher noch nie passiert.
Er sagt zwar, dass er mir langfristig erhalten bleibt und ich alle 4-6 Wochen einen Termin haben kann, aber wie soll ich das glauben? Ich hab Angst, dass das nur eine Masche ist und er mich wie ein Medikament, welches unerwünschte Nebenwirkungen hat, ausschleichen möchte. Außerdem sind Termine alle 4-6 Wochen während einer akuten Krise viel zu wenig.
Ursprünglich war geplant, dass noch weitere Stunden beantragt werden, die ich auch über die Opferentschädigung (bin anerkannt) bezahlt bekomme und jetzt will er plötzlich doch nicht mehr. Er hat selber gesagt, dass er weiß, dass dies für mich jetzt sehr schwer ist. Aber es kann doch nicht sein, dass ich nun auch noch bestraft werde, nur weil ich in der Ergotherapie
re-traumatisiert wurde. Als wäre es meine Schuld.
Wie soll ich mich jemals einem neuen Therapeuten wieder öffnen können? Er bestätigt mir doch, dass Menschen mir immer nur weh tun werden und mich keiner haben will.
14.08.2022 09:29 • • 16.08.2022 #1