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Hallo,

ich leide an einer hochgradigen komplexen PTBS wegen der ich pflegebedürftig und schwerbehindert bin.

Befinde mich seit mehreren Jahren in einer Therapie, die allerdings nicht traumaspezifisch ist.

Traumakliniken lehnen mich wegen meiner schweren Einschränkungen aktuell ab.

Auf Grund einer Re-Traumatisierung in der Ergotherapie (übergriffiges und grenzüberschreitendes Verhalten) geht es mir sehr schlecht. Zu meinem Psychotherapeuten hatte ich stets eine sehr gute Beziehung. Ich bin auch eher eine Patientin, die Therapien nicht abbricht, sondern eher treu ist, weswegen er außerhalb meiner Klinikzeiten erst mein zweiter Therapeut ist.
5 Jahre bei ihm und davor 9 Jahre bei meinem anderen.

Seit dieser Sache mit der Ergotherapie habe ich das Gefühl, dass sich mein Therapeut verändert hat.
Er fühlt sich ein Stück weit dafür verantwortlich, weil er nicht ausreichend geprüft hat, was dort mit mir gemacht wird und ist enttäuscht, dass ich ihm zu spät von dem grenzüberschreitenden Verhalten der Ergotherapeutin erzählt habe.
Ich habe ihm lange nichts erzählen können, weil ich dachte, ich hätte kein Recht dazu und müsste das, was dort in der Ergotherapie mit mir gemacht wurde, aushalten. Grenzen setzen ist ja mein Problem, weswegen das leider oft ausgenutzt wird.

Obwohl ich gerade deswegen in einer schweren Krise bin, möchte mein Psychotherapeut keine weiteren Stunden beantragen, sondern nur noch normale Arztgespräche alle 4-6 Wochen führen. Er meint, dass er sich überfordert und hilflos fühlt, weil er kein Traumaexperte ist. Und er hätte für mich schon mehr gemacht, als er ursprünglich wollte und vorher für keine anderen Patienten gemacht hat (das sagt er zumindest).

Er möchte, dass ich mir einen ambulanten Experten suche, aber Fakt ist, dass es hier bei mir in der Nähe keinen gibt, der noch Kapazitäten hat. Er hat gesagt, er hätte mich nur angenommen, weil ich damals vor 5 Jahren wegen meines Umzuges keinen Therapeuten hatte und er mir zur Seite stehen wollte. Und nun will er mich aber trotz Krise alleine lassen? Wegen meiner Krise benötige ich ja nicht unbedingt einen Traumaexperte. Mein jetziger behandelt schließlich auch Angsterkrankungen und Depressionen. Ich versteh das nicht. Ich fühle mich entsorgt, als wäre ich Abfall.

Mir geht es so schlecht und ich falle wieder in mein selbst schädigendes Verhalten zurück, obwohl ich seit 7 Jahren stabil war, weil mich diese Gefühle von Wertlosigkeit und Verlassen werden überfluten. Ich fühle mich ohne diesen Therapeuten wertlos und als würde ich sterben. Ich habe meinen ganzen Selbstwert auf diesen Therapeuten gerichtet. Das ist mir vorher noch nie passiert.

Er sagt zwar, dass er mir langfristig erhalten bleibt und ich alle 4-6 Wochen einen Termin haben kann, aber wie soll ich das glauben? Ich hab Angst, dass das nur eine Masche ist und er mich wie ein Medikament, welches unerwünschte Nebenwirkungen hat, ausschleichen möchte. Außerdem sind Termine alle 4-6 Wochen während einer akuten Krise viel zu wenig.

Ursprünglich war geplant, dass noch weitere Stunden beantragt werden, die ich auch über die Opferentschädigung (bin anerkannt) bezahlt bekomme und jetzt will er plötzlich doch nicht mehr. Er hat selber gesagt, dass er weiß, dass dies für mich jetzt sehr schwer ist. Aber es kann doch nicht sein, dass ich nun auch noch bestraft werde, nur weil ich in der Ergotherapie
re-traumatisiert wurde. Als wäre es meine Schuld.

Wie soll ich mich jemals einem neuen Therapeuten wieder öffnen können? Er bestätigt mir doch, dass Menschen mir immer nur weh tun werden und mich keiner haben will.

14.08.2022 09:29 • 16.08.2022 #1


27 Antworten ↓


Hallo,
da es in der Ergotherapie zu einem Übergriff und re-Traumatisierung kam und damit diese Krise ausgelöst wurde ist das eine. Das dein Arzt/Schrägstrich Therapeut damit überfordert ist, das andere.

Was man in der Vergangenheit hätte besser regel sollen hilft dir in deiner aktuellen Situation nicht, sondern eher langfristig.

Das dein Doc das offen und ehrlich anspricht finde ich gut. Er hätte dich subjetkiv gesehen viel früher an einen Traumatherapeuten vermitteln/überweisen sollen. Weil man sicher weniger als 5 Jahre auf einen Therapiepatz wartet. In meinen Augen ist das sicher in dem Moment suboptimal, aber wie soll er dich weiter behandeln wenn er das nicht packt?

Es ist wie es ist. Versuche zu vermeiden Gedanklich den Faden weiterzuführen, das Du dich bestraft fühlst. Denn das ist zwar verständlich, dennoch kontraproduktiv.

Abgesehen von den Zweifeln, bezüglich einem anderen Therapeuten zu vertrauen - bist Du in der Lage einen anderen zu suchen?

A


Komplexe PTBS Fühle mich vom Therapeuten im Stich gelassen

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Darf ich dich fragen, inwiefern du pflegebedürftig bist?
Ich habe übrigens auch eine kPTBS, lebe aber einen vergleichsweise normalen Alltag...

Hallo herostrikesback. Willkommen im Forum.

Dass es Dir sehr, sehr schlecht geht, kann ich verstehen. Für Dich hoffe und wünsche ich, dass
Du Dich selbst nicht weiter anzweifelst. Dies schützt Dich vermutlich davor, Dich nicht wieder selbst
zu verletzen.

Zitat von herostrikesback:
Ich fühle mich ohne diesen Therapeuten wertlos und als würde ich sterben.

Was Du beschreibst kann ich verstehen. Jedoch frage ich Dich. Hast Du Deine persönliche
Sicherheit nicht zu sehr versucht auf Deinen Therapeuten aufzubauen?
Kann es nicht sein, dass er das erkannt hat?

Zitat von herostrikesback:
Er sagt zwar, dass er mir langfristig erhalten bleibt und ich alle 4-6 Wochen einen Termin haben kann, aber wie soll ich das glauben?

Warum soll er Dir nicht weiter erhalten bleiben? Wenn er es doch gesagt hat.

Zitat von herostrikesback:
Ich habe meinen ganzen Selbstwert auf diesen Therapeuten gerichtet.

Zitat von herostrikesback:
Ich hab Angst, dass das nur eine Masche ist

Kann es nicht sein, dass er es erkannt hat, dass Du versucht hast, Dich voll von ihm abhängig zu machen.
Für mich hört sich das eher so an, als wenn er Dich schützen möchte und sich deswegen Dir
gegenüber so verhält.

Aus Deiner Sichtweise wird das aber eventuell etwas schwer zu verstehen sein.

Liebe Grüße

Bernhard

Zitat von cube_melon:
Hallo, da es in der Ergotherapie zu einem Übergriff und re-Traumatisierung kam und damit diese Krise ausgelöst wurde ist das eine. Das dein Arzt/Schrägstrich Therapeut damit überfordert ist, das andere. Was man in der Vergangenheit hätte besser regel sollen hilft dir in deiner aktuellen Situation nicht, sondern ...


Danke für deine Antwort. Mir geht es darum, dass ich nun eine akute Krise habe und mir die 4-6 wöchigen Gespräche zu wenig sind.

Er würde mir bei der Suche helfen bzw. hat gesagt, dass er bei Arztkollegen nachfragt.
Es war vor der Sache mit der Ergotherapeutin ausgemacht, dass wir weitere Stunden beantragen, bis ich für eine Traumatherapie bereit bin.
Das, was er jetzt macht, triggert traumatische Gefühle von Ohnmacht, weil er mir meine Autonomie nimmt. Ich fühle mich machtlos, weil er will und ich muss gehorchen.

Das Problem ist auch, dass es bei mir keine konfrontative Trauma-Therapie sein darf, weil diese auf Grund meiner schweren chronischen Dissoziation und mangelnder Regulationsfähigkeit kontraindiziert ist. Für mich würde nur eine Körperzentrierte Trauma-Therapie in Frage kommen, weil ich erstmal lernen muss, mich im Körper sicher zu fühlen. Man kann keine Exposition machen, solange ich immer dissoziiert bin. Das macht es nochmals schwerer, jemanden zu finden. Gerade dieses körperzentrierte machen oft die Heilpraktiker und da ist mein Psychotherapeut nicht dabei. Er möchte, dass es ein Arzt oder zumindest ein approbierter Psychologe macht.

Es war anders geplant und nun fühlt es sich für mich halt an, als wolle er mich bestrafen, weil er enttäuscht ist.

Du hast natürlich Recht, so sehe ich das auf der Verstandesebene auch. Aber es bringt mich aktuell auch nicht weiter,
da meine Gefühle was anderes sagen und ich so instabil bin wie seit 7 Jahren nicht mehr. Dafür hat man doch einen Therapeuten, damit der einem hilft und nicht fallen lässt.

Ich wollte einfach nur, dass er noch ein paar Stunden beantragt, bis ich wieder stabiler bin und dann hätte man weiter geschaut.

Zitat von Dunkelbunte:
Darf ich dich fragen, inwiefern du pflegebedürftig bist? Ich habe übrigens auch eine kPTBS, lebe aber einen vergleichsweise normalen Alltag...


Ich habe Pflegegrad 2 und 80 Grad Schwerbehinderung. Ich kann das Haus seit Jahren nicht alleine verlassen, weil ich schwere dissoziative Symptome bekomme und dann Orientierungslos werde oder mich kaum noch fortbewegen kann, weil die Muskulatur erschlafft usw. Ist sehr komplex. Ich benötige Unterstützung bei der Tagesstruktur, Körperhygiene, einkaufen uvm., weil meine Selbstversorgung und Selbstwahrnehmung eingeschränkt ist. Sobald es dunkel wird, kann ich nicht mehr alleine sein, weil ich schwere Panikanfälle bekomme und nachts habe ich schwere Unruhe, Ängste, Flashbacks, Krampanfälle und kann die oft nicht selbständig regulieren, weswegen ich nachts Betreuung benötige.

Zitat von herostrikesback:
Er möchte, dass es ein Arzt oder zumindest ein approbierter Psychologe macht.

ALso er würde einen aus deiner Sicht geeingeten Heilpraktiker für dich ablehnen?

Zitat von herostrikesback:
Ich wollte einfach nur, dass er noch ein paar Stunden beantragt, bis ich wieder stabiler bin und dann hätte man weiter geschaut.

Nur der Form halber - Hast Du das ihm genau so kommuniziert?

Ich danke dir für deine Offenheit.

Das tut mir leid, das es so beschwerlich für dich ist.

Zitat von Hotin:
Hallo herostrikesback. Willkommen im Forum. Dass es Dir sehr, sehr schlecht geht, kann ich verstehen. Für Dich hoffe und wünsche ich, dass Du Dich selbst nicht weiter anzweifelst. Dies schützt Dich vermutlich davor, Dich nicht wieder selbst zu verletzen. Was Du beschreibst kann ich verstehen. Jedoch frage ich ...


Danke für deine Antwort. Nein, er hat es nie gemerkt, dass ich mich so von ihm abhängig gemacht habe und Übertragungsgefühle für Ihn habe. Man sieht mir mein schwaches Selbstwertgefühl nicht an. In der Therapie bin ich immer in einer sehr kühlen und selbstbewussten Rolle. Die er jedoch sehr mag. Das hat er mal gesagt, dass man diesen Anteil stärken muss. Ich glaube, er tut sich schwer, mein Leid zu fühlen. Keine Ahnung.

Ich bin mir sicher, dass es mit der Ergotherapie zu tun hat, weil er gefragt hatte, warum ich ihr mehr vertraut habe als ihm.
Aber das habe ich ja gar nicht. Ich glaube eher, dass er sich schützen möchte, weil er sich auf Grund meines komplexen Traumas hilflos fühlt.

Ich habe ihm vor ein paar Tagen gesagt, dass ich Übertragungsgefühle habe und ohne ihn sterbe, weil er die Rolle meines Beschützers angenommen hat. Er findet das völlig in Ordnung, dass ich solche Gefühle habe. Ich dürfte Sie nur nicht ausagieren.

Für mich ist es schwer, zu glauben, dass er mir damit nur helfen will, wie er sagt. Ich denke, ich bin einfach nur unwürdig für seine Therapie.

Zitat von herostrikesback:
Ich denke, ich bin einfach nur unwürdig für seine Therapie.

Denke wenn er ein Mensch wäre, der grundlegend so denken würde, hättest Du vermutlich niemals diese Vertrauensbasis von dir zu ihm aufbauen können.

Zitat von cube_melon:
ALso er würde einen aus deiner Sicht geeingeten Heilpraktiker für dich ablehnen? Nur der Form halber - Hast Du das ihm genau so kommuniziert?

Ja, er würde einen Heilpraktiker ablehnen.

Als ich ihm erzählt habe, dass ich eine gefunden habe die das Somatic Experiencing nach Levine macht, hat er gesagt, dass er dann draußen ist, weil er diese Verantwortung nicht übernimmt.


Ja, ich habe das genauso kommuniziert. Er hat ja selber gesagt, man könne noch Stunden beantragen und mich gefragt, was ich möchte, nur um mich dann von seiner Meinung zu überzeugen. Und am Ende hat er entschieden und ist gar nicht auf mich eingegangen. Deswegen bin ich ja auch so wütend und gleichzeitig verletzt. Warum fragt er mich dann? Ich kann so eine Bevormundung nicht abhaben. Das fühlt sich an, als würden andere über mich und mein Leben bestimmen.

@Dunkelbunte Danke dir auch fürs Lesen und deine Anteilnahme.

Zitat von herostrikesback:
Ich denke, ich bin einfach nur unwürdig für seine Therapie.

Erträgst Du das, wenn ich sage: Ich glaube das siehst Du etwas falsch. Wärst Du für seine
Therapie unwürdig, hatte er nie die Gespräch mit Dir geführt.

Zitat von herostrikesback:
Ich glaube eher, dass er sich schützen möchte, weil er sich auf Grund meines komplexen Traumas hilflos fühlt.

Das mag sein, dass auch er sich ein wenig davor schützen möchte, keine Fehler in der Therapie zu machen.
Darf man ihm das vorwerfen?

Zitat von herostrikesback:
Ich habe ihm vor ein paar Tagen gesagt, dass ich Übertragungsgefühle habe und ohne ihn sterbe, weil er die Rolle meines Beschützers angenommen hat. Er findet das völlig in Ordnung, dass ich solche Gefühle habe.

Auch ich denke, dass Du solche Gefühle haben darfst.

Die Frage bleibt aber nun. Was kann Dir helfen Deine Unsicherheiten kleiner zu machen?
Wie kannst Du Dich selbst dazu bringen, häufiger ohne Angst über Deine Gefühle zu sprechen?
Ohne Schuldgefühle zu haben?

Zitat von cube_melon:
Denke wenn er ein Mensch wäre, der grundlegend so denken würde, hättest Du vermutlich niemals diese Vertrauensbasis von dir zu ihm aufbauen können.

Ja, das wird schon so sein. Ist immer schwer, für mich, wenn ich in diesem Bedrohungsgefühl stecke und ums Überleben kämpfe. Mal schauen. Ich habe ihm jetzt gestern vor Wut und Enttäuschung zugedröhnt eine E-Mail geschrieben und hoffe, dass er damit umgehen kann. Grundsätzlich hast du Recht. Ich habe Ihn immer als einen professionellen und guten Therapeuten empfunden. Das wird er höchstwahrscheinlich auch sein.

Zitat von herostrikesback:
habe die das Somatic Experiencing nach Levine macht, hat er gesagt, dass er dann draußen ist, weil er diese Verantwortung nicht übernimmt.

Das er Heilpraktiker ablehnt ist schade, gerade auch weil Du eine für SE gefunden hast.

Sicher, wenn er fragt und aber dann ganz anders entscheidet - da würde ich mich auch fragen warum er mich dir Frage am Anfang gestellt hat.
Wenn er bei dem Thema SE raus ist, gibt es ja nur die Wahl SE ohne ihn oder nur ihn. Und da es bei dir aktut ist, ist das so eine Sache.

Subjektiv würde ich versuchen bei ihm zu bleiben, bis Du aus der Krise bist. Währenddessen kannst (und solltest dich vllt.) nach einem anderen Umsehen.

Kann das mit deinen Emotionen seiner Entscheidung gegenüber verstehen. Sie helfen dir leider nur nicht weiter und binden wichtige Energie und Ressourcen, welche Du vermutlich an anderer Stelle viel besser gebrauchen könntest.
Hoffe wirklich sehr das Du es hinbekommst, zumindest ein Stück weit da drüber zu stehen.

Zitat von herostrikesback:
Und am Ende hat er entschieden und ist gar nicht auf mich eingegangen. Deswegen bin ich ja auch so wütend und gleichzeitig verletzt. Warum fragt er mich dann?

Du hast Recht. Er hat etwas entschieden. Ich denke, das darf er auch.
Er hat aber nicht über Dich entschieden. Er hat Dir nur gesagt, wo für ihm eine Grenze ist.
Menschen dürfen sich so verhalten.

Dass sich das für Dich ganz anders anfühlt, kann ich natürlich auch verstehen.

Zitat von herostrikesback:
Ich kann so eine Bevormundung nicht abhaben. Das fühlt sich an, als würden andere über mich und mein Leben bestimmen.

Fühle Dich nicht bevormundet. Du solltest Deinen Therapeuten möglichst auch nicht bevormunden.
Deshalb lasse ihm möglicht die Freiheit selbst zu entscheiden, was er will und was eher nicht.

Nun darfst Du entscheiden. Bleibst Du lieber in der Therapie oder lässt Du Dich durch Heilpraktiker
weiterbehandeln. Sonst weißt Du nämlich später nicht, hat das eine oder hat das andere geholfen.

Zitat von Hotin:
Erträgst Du das, wenn ich sage: Ich glaube das siehst Du etwas falsch. Wärst Du für seine Therapie unwürdig, hatte er nie die Gespräch mit Dir geführt. Das mag sein, dass auch er sich ein wenig davor schützen möchte, keine Fehler in der Therapie zu machen. Darf man ihm das vorwerfen? Auch ich denke, ...


Natürlich darf er sich schützen. Und ja, ich ertrage das, was du hier schreibst oder auch andere. Mich hat das einfach so aus der Bahn geworfen, weil es so unvorhersehbar war. Wie geschrieben, war geplant weitere Stunden zu beantragen.

Mein Freund sagt auch, er hat halt den schlechtesten Moment erwischt, mir das weitere Vorgehen mitzuteilen, so dass ich natürlich glaube, er will mich bestrafen wegen der Sache mit der Ergotherapie.
Wenn ich mir sicher sein könnte, dass er sein Wort hält und ich wirklich alle 4-6 Wochen diese Termine bekomme, wäre es vielleicht leichter. Keine Ahnung. Aber ich hab mich da so festgebissen, dass er mich loshaben will, weil ich verkehrt und minderwertig bin, dass es schwer ist, zu vertrauen.

Ich hab ihm das auch gesagt, dass ich davon ausgehe, dass er sein Angebot nicht ernst meint und er hat dann gefragt, warum ich ihm sowas unterstellen würde.

Aber es hilft mir schon sehr hier darüber schreiben zu können und die Meinungen anderer zu lesen. Ich danke dir sehr für dein Feedback.
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Zitat von cube_melon:
Das er Heilpraktiker ablehnt ist schade, gerade auch weil Du eine für SE gefunden hast. Sicher, wenn er fragt und aber dann ganz anders entscheidet - da würde ich mich auch fragen warum er mich dir Frage am Anfang gestellt hat. Wenn er bei dem Thema SE raus ist, gibt es ja nur die Wahl SE ohne ihn oder nur ihn. Und ...

Ich danke dir sehr für dein Feedback.

Ja, das ist schade, dass er das SE bei einer HP ablehnt. Ich brauche halt unbedingt einen Facharzt und das ist er halt auch. Deswegen kann ich das SE ohne ihn nicht machen, außer ich finde einen approbierten Therapeuten, der so etwas anbietet. Er hat ja gesagt, dass er sich mal umhört. Mal schauen.

Zitat von herostrikesback:
Aber es hilft mir schon sehr hier darüber schreiben zu können und die Meinungen anderer zu lesen.

Ich habe eine Freundin, die gedanklich ähnliche Wege geht wie Du. Vieles was Du schreibst erinnert mich
an ihre Verhaltensweisen. Sie hat sich innerhalb von zwei Jahren gut stabilisiert. Vertrauen zu Therapeuten,
und anderen Personen ist da sehr wichtig. Am wichtigsten scheint es jedoch zu sein, sich selbst zu
vertrauen und sich etwas zu trauen oder auch zu erlauben.
Nicht mehr bei allem immer diese schei.ß Angst zu haben.

Zitat von herostrikesback:
Wenn ich mir sicher sein könnte, dass er sein Wort hält und ich wirklich alle 4-6 Wochen diese Termine bekomme, wäre es vielleicht leichter.

Im Leben gibt es keine 100 % ige Sicherheit. Vertraue darauf, dass er diese Termine mit Dir
fortführt. Und falls nicht, gibt es garantiert auch viele andere Lösungen für Dich.

Zitat von herostrikesback:
Mein Freund sagt auch, er hat halt den schlechtesten Moment erwischt, mir das weitere Vorgehen mitzuteilen, so dass ich natürlich glaube, er will mich bestrafen wegen der Sache mit der Ergotherapie.

Das kann gut sein, dass es sich für Dich so anfühlt.
Schaffst Du es, etwas Neues zu lernen?
Um selbstbewusster zu werden brauchst Du in einigen Bereichen eine etwas andere Sichtweise.
Du bist eine erwachsene Person.
Bestrafen kommt aus unserer Kindheit. Menschen die Macht über uns hatten, konnten uns früher
für etwas bestrafen. Heute geht das nicht mehr.
Egal was heute ein anderer Mensch macht. Du bist erwachsen und unabhängig.
Niemand kann Dich jemals wieder für etwas bestrafen. Das geht bei Erwachsenen nicht mehr.


Zitat von herostrikesback:
Aber ich hab mich da so festgebissen, dass er mich loshaben will, weil ich verkehrt und minderwertig bin, dass es schwer ist, zu vertrauen.

Ja, festgebissen hast Du Dich vermutlich.
Warum aber solltest Du minderwertig sein? Was Du sagst, kann ich gut nahvollziehen.

Vertraue Dir wenigstens immer! Das ist wichtig und sollte Dir noch mehr Selbstbewusstsein geben.

Zitat von Hotin:
Ich danke dir sehr für dein Feedback. Du hast Recht. Er hat etwas entschieden. Ich denke, das darf er auch. Er hat aber nicht über Dich entschieden. Er hat Dir nur gesagt, wo für ihm eine Grenze ist. Menschen dürfen sich so verhalten. Dass sich das für Dich ganz anders anfühlt, kann ich natürlich auch verstehen. Fühle Dich nicht bevormundet. Du ...

Danke für deine Ehrlichkeit.

Natürlich darf er Grenzen setzen und sich auch entscheiden, was er machen möchte.

Aber erst sagen, ich solle überlegen, an was wir arbeiten sollen und mich dann vor ein paar Tagen fragen, was ich möchte, aber dann nicht auf mich eingehen, sondern mich von seiner Meinung überzeugen wollen, das ist für mich nicht in Ordnung.

Nur damit er dann sagen kann, wir haben doch darüber geredet und sie waren einverstanden.
Ich war aber nie einverstanden. Ich hab bis zur letzten Minute um Hilfe gebeten und war kurz vorm Weinen. Und ich habe in den ganzen 5 Jahren bei ihm noch nie geweint, da ich meistens von meinen Gefühlen abgespalten bin.

Dann hätte er gleich sagen können, dass er keine Stunden mehr beantragen will.

Ich habe ihn noch nie bevormundet. Es lief immer alles nach seinen Wünschen und wenn ich einmal versuche, für mich einzustehen, will er mich von seiner Meinung überzeugen. Mir zu sagen, dass er mir helfen will, weil es ihm weh tut, zu sehen wie ich unter Flashbacks u.a. Dingen leide und mich dann aber im Stich lassen, ist für mich zu viel an Widersprüchlichkeit, die ich emotional nicht halten kann.

Nach 5 Jahren plötzlich zu hören, dass er im Grunde gar keine schwer traumatisierten Menschen behandeln wollte und bei mir eine Ausnahme gemacht hat und wieviel Mühe und Zeit er für mich aufgebracht hat, was er nie wollte, tut mir sehr weh.

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