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Zitat von Hotin:
Ich habe eine Freundin, die gedanklich ähnliche Wege geht wie Du. Vieles was Du schreibst erinnert mich an ihre Verhaltensweisen. Sie hat sich innerhalb von zwei Jahren gut stabilisiert. Vertrauen zu Therapeuten, und anderen Personen ist da sehr wichtig. Am wichtigsten scheint es jedoch zu sein, sich selbst zu ...

Ja, ist sehr schwer. Stabil war ich ja seit 7 Jahren, aber es wurde halt nie an meiner komplexen Symptomatik gearbeitet.

Ich kann schwer meine Gedanken beeinflussen, wenn die Körperempfindung und das Gefühl diesen Gedanken nicht entspricht. Bei mir ist ja immer erst das Gefühl und das sucht die entsprechenden Gedanken oder Situationen im Außen.
Deswegen ist ja der therapeutische körperzentrierte Ansatz bei mir besser geeignet.

Das ist ja der Punkt, weshalb sich mein Therapeut dann auch überfordert fühlt, weil er nur den Top-Down Ansatz verfolgt, wenn überhaut. Tiefen-psychologische Therapie ist halt doch oft nur reden und das hat zwar gereicht, um stabil zu bleiben, aber deswegen konnte ich nicht wirklich vorankommen.
Da verstehe ich natürlich die Frustration meines Therapeuten.

Zitat von herostrikesback:
. Bei mir ist ja immer erst das Gefühl und das sucht die entsprechenden Gedanken oder Situationen im Außen.

Darüber nur zu schreiben ist nicht ganz einfach. Wenn man sich persönlich kennt ist einiges
glaube ich manchmal leichter zu verstehen.
Wie empfindest Du Dich als Persönlichkeit? Oder hast Du mehrere Persönlichkeiten?

A


Komplexe PTBS Fühle mich vom Therapeuten im Stich gelassen

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Zitat von herostrikesback:
Ich kann schwer meine Gedanken beeinflussen, wenn die Körperempfindung und das Gefühl diesen Gedanken nicht entspricht.

Kannst Du das für mich verständlicher beschreiben?

Zitat von Hotin:
Kannst Du das für mich verständlicher beschreiben?

Ja klar. Ist aber schwer zu erklären. Ich habe mehrere emotionale Anteile und Introjekte (Ego States), aber nur eine Alltagspersönlichkeit. Diese emotionalen Anteile tragen Traumaanteile in sich und hebeln mich im Alltag immer aus.
Ich fühle mich dann oft ferngesteuert. Ich sehe mir zu, als wäre ich eine andere Person, die da gerade agiert. Kann das aber nicht beeinflussen. Diese Anteile werden meistens getriggert, so wie jetzt wegen dem Konflikt mit meinem Therapeuten. Ich hab dann meine erwachsene Alltagspersönlichkeit, die sehr vernünftig ist und die anderen Anteile sorgen dann dafür, dass ich mich aber anders fühle, als es der realen Situation entspricht.

Ich fühle mich z.B oft bedroht und dann sehe ich z.B. gerade einen Menschen und das Gehirn sucht sich dann den Grund, warum ich mich gerade bedroht fühle und redet mir ein, dass diese Person eine Gefahr ist und mir Böses will. Ich kann mir dann zwar sagen, dass dieser Mensch keine Gefahr ist, aber solange ich das Gefühl der Bedrohung habe, funktioniert das nicht. So ist das jetzt bei meinem Therapeuten. Meine emotionalen Anteile lassen mich spüren, dass Gefahr lauert, also fange ich an alles mögliche in das Gefühl hineinzudeuten. Dass mein Therapeut mir Böses will, mich im Stich lassen will usw. Da ich mich ja so fühle, muss es ja stimmen. Verstehst du das? Ich kann das dann nicht mit Gedanken beeinflussen, weil die Gedanken folgen stets dem Gefühl. Ich kann also keine positiven Gedanken denken, solange mir mein Gefühl was anderes sagt.

Das ist echt hart, weil so schwanke ich oft zwischen den Extremen. Sobald das Gefühl der Bedrohung aufhört, habe ich Schuldgefühle meinem Therapeuten gegenüber und bin mir sicher, ich tue ihm Unrecht, aber sobald das Gefühl wieder da ist, verändern sich auch meine Gedanken und ich denke nur noch Böses über ihn.

Da ich ihm das mal erklärt habe, hoffe ich, dass er mit meiner wütenden E-Mail umgehen kann und weiß, dass das nur emotionale Anteile waren, die das geschrieben haben.

Zitat von herostrikesback:
Da ich mich ja so fühle, muss es ja stimmen. Verstehst du das? Ich kann das dann nicht mit Gedanken beeinflussen, weil die Gedanken folgen stets dem Gefühl. Ich kann also keine positiven Gedanken denken, solange mir mein Gefühl was anderes sagt.

Danke für Deine aussagekräftige Antwort.
Ob ich das wirklich verstehe, wie es in Dir abläuft, weiß ich nicht genau. Zumindest habe ich aber
eine Ahnung davon, wie es in Dir funktioniert. Bestimmt ist das etwas schwierig für Dich, damit unzugehen.

Ich vermute jedoch. Anders als Du es beschreibst, müssen unsere Gedanken nicht immer unseren Gefühlen folgen.
Näher gehe ich jetzt nicht darauf ein. Das könnte ein separates etwas schwieriges Thema sein.

Zitat von herostrikesback:
Sobald das Gefühl der Bedrohung aufhört, habe ich Schuldgefühle meinem Therapeuten gegenüber und bin mir sicher, ich tue ihm Unrecht, aber sobald das Gefühl wieder da ist, verändern sich auch meine Gedanken und ich denke nur noch Böses über ihn.

Vielleicht gelingt es Dir später mal, mit Deinen Gefühlen etwas anders umzugehen. Theoretisch sollte
das möglich sein. Ob sich das aber auch praktisch umsetzen lässt, weiß ich nicht. Da braucht es sicher
spezielle Therapeuten, die sich damit auskennen, wie Du damit umzugehen üben kannst.

Zitat von herostrikesback:
Da ich ihm das mal erklärt habe, hoffe ich, dass er mit meiner wütenden E-Mail umgehen kann und weiß, dass das nur emotionale Anteile waren, die das geschrieben haben.

Ich bin sicher, dass er weiß, wie das zusammenhängt. Ein wenig vermute ich, ist es verständlich,
dass er so reagiert hat, wie Du es beschrieben hast. Er ist auch nur ein Mensch.
Ein Mensch mit Fehlern und eín Mensch, der nicht alles weiß.
Du hast ihn aber auf einen Sockel gehoben. Er soll Deine Person sein, welche Dir die völlige
Ruhe und Sicherheit gibt. Kann er das überhaupt für Dich leisten?

Zitat von Hotin:
Danke für Deine aussagekräftige Antwort. Ob ich das wirklich verstehe, wie es in Dir abläuft, weiß ich nicht genau. Zumindest habe ich aber eine Ahnung davon, wie es in Dir funktioniert. Bestimmt ist das etwas schwierig für Dich, damit unzugehen. Ich vermute jedoch. Anders als Du es beschreibst, müssen unsere ...

Danke auch dir für deine Antwort.

Anders als Du es beschreibst, müssen unsere Gedanken nicht immer unseren Gefühlen folgen. Ja, das werde ich versuchen, umzusetzen.

Ich habe Ihn wirklich auf einen Sockel gehoben und ja, er hat mir viel Sicherheit gegeben.
Habe bald einen Telefontermin mit einer Traumaexpertin, die mir auch hilft jemanden hier in der Nähe zu finden

Hab mich für meine wütende E-Mail mittlerweile entschuldigt und werde dann nächste Woche mit ihm nochmal drüber reden, was er da in mir ausgelöst hat.

Werde dann so weiter machen wie er es vorgeschlagen hat. Einen Termin alle 4 Wochen anstatt wie jetzt alle 2 Wochen und noch einen Experten mit ins Boot holen und drauf vertrauen, dass er es ehrlich meint mit den 2-3 Terminen im Quartal.

Mittlerweile hatte ich ein gutes Gespräch und es konnte alles geklärt werden.

Es ist alles gut. Ich habe da sehr viel Negatives gesehen und in meine Gefühle hineininterpretiert. Werde nun zusammen mit ihm nach einem Traumaexperten schauen und habe alle 4 Wochen ein Gespräch bei ihm.

Möchte mich nochmal bei euch bedanken.

Zitat von herostrikesback:
Mittlerweile hatte ich ein gutes Gespräch und es konnte alles geklärt werden.
Es ist alles gut. Ich habe da sehr viel Negatives gesehen und in meine Gefühle hineininterpretiert.


Das freut mich für Dich.
So kann es weiter vorwärts gehen. Du machst das sehr gut.




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