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Hallo, im Rahmen von Umstrukturierungen bei meinem Arbeitgeber habe ich seit einiger Zeit den Eindruck, dass Stellen und / oder Sonderaufgaben unter der Hand vergeben werden. Zwar waren die Führungskräfte zumindest beim letzten Mal so klug und haben eine Sonderaufgabe (hierfür gibt es eine Zulage) intern im Fachbereich ausgeschrieben. Allerdings bekamen 2 Kolleg*innen den Zuschlag, die vorher auch schon für eine andere bestimmte Stelle innerhalb des Fachbereichs vorgesehen waren ( beide haben unabhängig voneinander hierüber privat erzählt). Weitere 2 Kolleg*innen z. B. wurden per so genannten Ringtausch auf andere Positionen gehievt.

Das Vorgehen bringt eine gewisse Unruhe in den Fachbereich. Kolleg*innen fühlen sich benachteiligt. Ich gehöre auch dazu und ich habe meiner Führungskraft auch ansatzweise meinen Unmut darüber zu verstehen gegeben. Ich sitze aber am kürzeren Hebel wie man so schön sagt und kann dagegen nichts machen. Mein Selbstwertgefühl leidet seit einiger Zeit massiv, ich bin demotiviert, frustriert, übernervös und habe massive Schlafstörungen.

Ich fühle mich abhängig von berechnenden Personen, die wohl von der Konzernleitung selbst unter Druck gesetzt werden. Ich versuche jeden Tag aufs Neue, mich nur auf mich selbst zu konzentrieren aber ich bekomme mich nicht mehr in den Griff. Das war auch der Grund, weshalb ich kürzlich 5 Wochen krank geschrieben war (siehe mein vorheriger thread). Ich bin so wahnsinnig traurig und enttäuscht. Ich möchte am liebsten alles hinschmeißen, mich in einen Zug nach Nirgendwo setzen.

Ich bin jetzt fast 55 Jahre und habe das subjektive Gefühl, dass mir mein Leben entgleitet und ich nichts zustande gebracht habe. Ich habe immer irgendwie nur Mist erlebt und habe immer wieder versucht, mich da heraus zu holen aber ich stehe mein ganzes Leben lang immer allein vor Allem und ich habe keine Kraft mehr.

Es tut mir leid, dass ich Euch damit voll texte. Ich weiß nicht mehr wohin mit mir.

LG Perle

27.05.2023 08:33 • 10.06.2023 x 3 #1


30 Antworten ↓


Liebe @Perle, ich kann verstehen , dass die Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz Dich fertig machen ! Grad auch auf Dein Selbstwertgefühl schlagen, so dass Du dann meinst in Deinem ganzen Leben nichts zustande gebracht zu haben. Was mich aufhorchen liess waren die Worte ..ich stehe mein ganzes Leben lang immer allein vor allem. Deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es Dir bald besser gehen könnte, wenn Du jemanden Professionellen ( z.B. Psychotherapeuten) aufsuchst. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu.

A


Kolleg*innen werden bevorzugt

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Hey @Perle,

Ach Mensch. Das klingt schwierig.

Aber du scheinst ja nicht alleine das Gefühl zu haben vernachlässigt zu werden. Ich befürchte das du da auch nichts weiter machen kannst. Offen gesprochen wie du dich fühlst, hast du ja schon.

Es gibt leider immer Leute die bevorzugt werden. Oder die mehr Glück im Leben haben. Aber das darfst du bitte nicht persönlich nehmen. Das bedeutet nicht das du versagt hast. Man kann es nicht allen Recht machen. Man kann sich anstrengen und sein besten geben, aber sich dabei nicht selbst verlieren.

Das du weg willst, kann ich gut nachempfinden. Ich hatte und habe auch oft den Wunsch einfach weg zu wollen.

Zitat von Perle:
Ich habe immer irgendwie nur Mist erlebt und habe immer wieder versucht, mich da heraus zu holen aber ich stehe mein ganzes Leben lang immer allein vor Allem und ich habe keine Kraft mehr.

Es Trift leider immer die falschen. Die guten erleben Mist. Und die bösen leben ihr Leben ganz normal weiter. Davon könnte ich ein Lied singen.

Ich weiß gerade leider auch nicht was ich dir für einen Tipp geben kann aber Versuche bitte dich nicht zu verlieren. Wenn du schon merkst das du keine Kraft mehr hast, nimm dir eine Auszeit. vielleicht eine Kur?

Und nimm das bitte nicht persönlich. Es wird immer Leute geben die mehr bekommen als man selbst.

LG

Da ich selbst im HR Bereich arbeite(aber anderes Land),kann ich dir sagen,dass es fuer dich sehr schwierig werden wird.
Hast du Beweise fuer interne Vetternwirtschaft?Wurde da ggfs gegen Quoten o Gleichstellungsgesetze verstossen?

Bei uns (öffentlicher Dienst) müssen Stellen intern ausgeschrieben werden, obwohl das eine totale Farce ist, da vorher schon jeder weiß, wer den Job bekommt.

Also: Nicht persönlich nehmen, das sagt gar nichts über dich aus.

Natürlich habe ich keine Beweise für interne Vetternwirtschaft aber das war in unserem Unternehmen schon immer so.

Meine Führungskräfte waren früher mal faire aufrichtige Menschen. Heute sind sie es nicht mehr. Da geht vermutlich auch so Einiges im Hintergrund ab, was wir MA gar nicht wissen. Was zählt sind die Gewinne und die Dividenden für die Aktionäre. Reich, reicher, am reichsten ....

Ich werde mich gegen die Vetternwirtschaft nicht auflehnen, weil ich dagegen machtlos bin.

Wir haben einen Psychologen im Unternehmen, bei dem ich derzeit Therapiesitzungen habe, auch EMDR. Zur Reha kann ich alle 4 Jahre, also falls sie bewilligt wird, wieder im Herbst nächsten Jahres. Ansonsten habe ich ja auch schon Einiges durchlaufen, siehe mein Profil.

Wobei mir bisher niemand helfen konnte, ist das Gefühl, ein Leben lang ganz alleine auf der Welt zu sein. Ich habe niemanden und kann auch gar kein Vertrauen mehr fassen, es ist zu viel passiert in den 55 Jahren. Ich komme mir vor wie ein Statist und schaue den Menschen beim Leben zu.

Zitat von Perle:
Natürlich habe ich keine Beweise für interne Vetternwirtschaft aber das war in unserem Unternehmen schon immer so. Meine Führungskräfte waren früher mal faire aufrichtige Menschen. Heute sind sie es nicht mehr. Da geht vermutlich auch so Einiges im Hintergrund ab, was wir MA gar nicht wissen. Was zählt sind die ...

Lass dich doch abwerben.Stell dein Profil auf die ueblichen Portale.

Zitat von Perle:
Ich komme mir vor wie ein Statist und schaue den Menschen beim Leben zu.

Ich denke, es wäre die Frage angebracht, ob man selber der Veränderung in einem Unternehmen folgt bzw. folgen will. Mit folgen meine ich auch be-folgen, also, sich fügen bzw. ver-fügen. Je älter man wird, umso weniger freiwillig fügt man sich in strukturelle Veränderungen, weil man meist auf dem freien Arbeitsmarkt mit zunehmendem Alter weniger Alternativen hat. Das wissen die verantwortlichen Vorgesetzten, aber auch die Kollegen und übrigens nicht zuletzt die Klienten, Kunden, Geschäftspartner usw.

Mit man selber hingegen meine ich, ob man sich mit den Veränderungen (und den Folgen) identifizieren möchte. Viele Menschen, die lange in einem Unternehmen sind, haben aufgrund der aktuell weit verbreiteten idR unschönen Veränderungen innerlich gekündigt, versehen aber tagtäglich weiter ihren Dienst.

Wenn man diese innerliche Kündigung weitgehend emotionsfrei ausspricht, kann eine Verbesserung im Arbeits(er)leben eintreten. Man arbeitet dann eher für´s Geld, als für den Betrieb.

Richtig @moo, ich habe innerlich gekündigt, nur leider unfreiwillig und vor Allem voller Emotionen.

Ich würde diesen Zustand gerne rational für mich annehmen aber es gelingt mir nicht. Ich laufe über vor Gefühlen und bekomme diese nicht geordnet. Es ist mein Kind-Ich und ich bekomme es nicht in den Erwachsenen-Modus übertragen.

Zitat von Perle:
Erwachsenen-Modus


Vielleicht brauchst du dazu noch ein bisschen. Am besten ist immer, dir die Alternativen durchzudenken. Mit der Zeit erarbeitet man sich dann eine Lösung.

Also abwägen, ob diese Ungerechtigkeiten auszuhalten sind, oder nicht. Wegbewerben und die Chance dazu. Akzeptieren und begreifen, dass du trotzdem dein Gehalt bekommst........

Ich tu das auch immer: Wenn mir alles stinkt, sinne ich über Alternativen nach.

Zitat von Perle:
Richtig @moo, ich habe innerlich gekündigt, nur leider unfreiwillig und vor Allem voller Emotionen. Ich würde diesen Zustand gerne rational für mich annehmen aber es gelingt mir nicht. Ich laufe über vor Gefühlen und bekomme diese nicht geordnet. Es ist mein Kind-Ich und ich bekomme es ...

Das ist doch dauernd das Problem mit Mitarbeitern, dass sie in der Firma was suchen, was sie dort nicht erwarten können.

Wenn ich dran denke, wie oft mir irgendwelche Leute erzählen, dass sie vom Arbeitgeber mehr Wertschätzung wollen, dann denke ich immer:Hey, Du bekommst Dein Geld jeden Monat und Deine Benefits nach Arbeitsvertrag und Tarif. Man behandelt Dich höflich und hält sich an die Regeln. Und das war's dann und mehr gibt es nicht!. Das ist eigentlich der Deal. Natürlich weiß man heute in einem modernem Unternehmen, dass man die Mitarbeiter pflegen muss. Man macht das dann halt, damit sie zufrieden sind, dass sie motiviert sind, dass sie bleiben.

Aber eigentlich gehört dieser Kinderkram da nicht hin. Das sind erwachsene Menschen, die die Stelle angenommen haben und dafür ihre Entlohnung bekommen. Die solten eigentlich soweit sein, dass sie aus sich heraus ihre Arbeit machen können und nicht dauernd das Lob von oben brauchen. Mich erinnert diese Situation an die erste Klasse in der Grundschule. Wenn Du es gut gemacht hast, bekommst Du unter Deine Aufgabe einen Herzchensticker. Und wenn jetzt die anderen vorbei gezogen ist, dann ist es als wenn die den Herzchensticker bekommen hätten und Du nicht.

Das Kinder-Ich hat auf der Arbeit nix verloren. Und diese Kinder-Sehnsüchte auf den Job übertragen ist ganz, ganz schlecht. Das strahlst Du dann auch aus. Und damit macht man keine Karriere. Karriere macht man, wenn man voll erwachsen auf der Arbeit ist, unkompliziert funktioniert und überall die Wogen glättet.

Deine Firma ist vielleicht nicht die tollste, aber sie ist wie viele andere auch. Vetternwirtschaft? Wo denn nicht?

Dass Du immer allein bist und allein stehst, ist das Problem. Dir fehlt Verbindung mit anderen Menschen. Und wenn die Dich nicht einbezogen haben, dann ist auch dieses Abgelehntwerden mit dabei. Das ist alles Kindgefühle, Kindbedürfnis. Und mit dem ganzen Gefühlschaos gehst Du in die berufliche Situation und schaust aus der Perspektive Deine Arbeitsplatz-Situation an. Das kann nicht funktionieren. Das Geld, was Du für Deinen Arbeit bekommst, ist Schmerzensgeld. So muss man das sehen. Arbeiten kann Spaß machen. Die wenigstens Jobs sind aber nur schön oder nur positiv.

Wenn ich Dein Vorgesetzter gewesen wäre, hätte ich aus zwei Gründen schon bei Dir auch keine Hacken gesetzt.
Alter, 55
Stabilität

Zwei Punkte, weswegen ich einen anderen Mitarbeiter für Beförderung etca.pp ausgewählt hätte und nicht Dich.

Das ist die Vorgehensweise. Dass das für Dich eine Härte, eine Ungerechtigkeit ist, das kann ich verstehen. Aber was sich hier rächt, das sind soziale Probleme. Und da gebe ich Dir auch recht, dass Du dafür nichts kannst, dass Du nicht so viel Glück hattest.

Dumme Frage: Warum sollst Du kein Vertrauen aufbauen können? Das ist das Kernproblem.

Und ich sage Dir dazu, dass jeder Mensch mehr oder weniger schlimme Erfahrungen macht, wo man sich fragt, ob man Menschen überhaupt noch mal an sich ran lassen kann. Und dann sage ich Dir: Du hast keine Wahl, Du wirst Dich drauf einlassen müssen, weil ohne geht es nicht.

Such' Dir Freunde, such' Dir eine Partnerschaft und hör' auf, schwarz zu malen und Dir und allen anderen zu sagen, was alles nicht geht, sondern mach's lieber. Wenn Du neue Leute im Privatleben hättest, die für Dich da wären, dann würdest Du die Anerkennung und die Wertschätzung vom Unternehmen weder brauchen noch einfordern.

Was Dir fehlt, ist, das jemand Dich lieb hat und Dich mag. Das fehlt und die Vetternwirtschaft im Unternehmen ist nur der Aufhänger, an dem das Problem sichtbar wird.

Enttäuschungen gehören zum Leben. Das ist kein Grund, alle anderen Menschen unter Generalverdacht zu stellen.

Du stehst Dir selbst im Weg und stellst Dir selbst das Bein. Du hast einen Job, dh Du hast zumindest ein bisschen ein Fundament, auf dem Du agieren kannst. Wenn Du das nicht nutzen tust, kann Dir keiner helfen.

Und auch wenn Du Dich so fühlst, Du bist kein kleines Kind, sondern einen erwachsene 55-jährige Frau, die im Berufsleben steht und die sollte sich um sich selbst kümmern können.

Es wäre was Anderes, wenn Du bewusst schikaniert würdest, aber das ist nach der Schilderung wohl nicht der Fall, sondern nur, dass andere vorgezogen worden sind. Das kann ich verstehen. Wenn Du im Job so rüber kommst, wie hier, dann machst Du bei Deinen Vorgesetzen auch keine gute Figur. Das ist eine Frage der Ausstrahlung. Deine Ausstrahlung ist die eines gekränkten Kindes, dass gleich anfängt zu heulen. Das spüren die anderen und das überzeugt niemanden.

Rede mal mit Deinem Psychologen darüber, was Du ausstrahlst und wie Du auf andere wirkst. Ausstrahlung kommt von innen. Wenn ich nach außen eine gute Wirkung haben will, dann muss ich im Inneren positiv sein, ich muss gutes Gefühl für mich haben, ich muss in Bezug auf andere Menschen und auf die Zukunft offen, vertrauensvoll und zuversichtlich sein, wohlgesonnen gegen Kollegen und Vorgesetzte. Wenn das alles fehlt, dann spürt das Umfeld das.

Man merkt auf der Arbeit, wer glücklich ist, wer sein Leben im Griff hat und wer sich nur ständig zusammenreißen muss und da eigentlich gar nicht zufrieden ist. Und ich denke, dass Deine innere Welt komplett nach außen gesendet wird.

Du hast doch einen Psychologen, rede doch mal mit ihm darüber, was Menschen, die beliebt sind, die als souverän und kompetent und leistungsfähig gesehen werden, an sich haben, was den anderen fehlt.

Das klingt jetzt hart. Aber es ist ein Schritt, der aus der Isolation rausführen kann.

Neue Beziehungen fallen nicht vom Himmel. Dafür muss man was tun, man muss sich auch rauswagen. Und man muss mit Körben leben lernen. Die Kleine in Dir wird es überleben, wenn sie jemand nicht mit offenen Armen empfängt. Diese Kränkungen muss sie endlich mal aushalten lernen. Auch Kindern kann man nicht alles ersparen. Negative Gefühle gehören zum Leben. Man muss damit klarkommen lernen. Mein Ziehkind hat mit 6 Jahren um keinen Preis bei einem Spiel verlieren können. Jedes Mal hat er gebrüllt wie am Spieß und geheult, als hätte man ihm einen Arm abgetrennt. Purer Schmerz. Im Laufe der Zeit hat er gelernt, dass es dazu gehört, dass jeder mal gewinnt, jeder mal verliert.... Er hat gelernt, seine Gefühle zu regulieren, weil er es bei uns Erwachsenen gesehen hat, weil er es gelernt hat, weil wir ihn getröstet haben. Und heute kann er verlieren und er spielt trotzdem gerne, auch wenn andere ihn eben mal überholen.

Jemand anders im Job hat einen Schritt an Dir vobei gemacht? Gut, kein Grund um zusammenzusinken, sondern schauen, wo kann man was für sich tun.

Arbeitgeber wollen von Dir Deine Arbeitsleistung. Sie sind nicht Deine Ersatzfamilie oder Ersatzeltern. Du selbst musst Deine Ersatzfamilie werden und Dir im Real Life neue Menschen suchen.

Alles Andere bringt nix. Das, was Du hier aufgemacht hast, ist ein Nebenschauplatz. Das lenkt Dich nur vom eigentlichen Schauplatz ab, wo Du was tun kannst für Dein Bessser-fühlen.

Ich meine es nicht böse. Ich würde mich auch schwer tun mit so einer Vergangenheit, mit dem Alleinesein, vielleicht auch dem Gefühl, dass ich Angst habe, dass mich nie jemand mag. Aber die Lösung führt nur darüber, dass man sich selbst ändert und sein Leben besser managet. Die anderen Menschen können, wollen und werden sich nicht um deine Kindbedürfnisse kümmern. Der Arbeitgeber ist Profi und erwartet von Dir, dass Du auch professionell bist. Arbeitsplätze sind für Arbeiten da und nicht für Innere-Kind-Arbeit. Dh, Dein Arbeitgeber kümmert sich nicht um sie. Dann musst Du das selbst machen und ihr ein Netz aus Menschen schaffen. Aber das klappt erst, wenn Du Dein Kind-Ich allein versorgen kannst, sonst springt es wieder dazwischen.

Ich glaube, es hat einen Grund, dass Du Dein ganzes Leben lang allein bist. Das geht von Dir aus, bzw von diesem Kind-Ich. Wenn sie bedürftig ist, dann wirkst Du nach außen so und da bleiben andere Menschen instinktiv weg.

Du brauchst viel mehr emotionale Stabilität, um bei anderen richtig punkten zu können. Da kannst Du besser werden. Und dann sollte es überall besser werden.

Zitat von Kosmos:

Du brauchst viel mehr emotionale Stabilität, um bei anderen richtig punkten zu können.

Ich fühle genau wie @Perle und ja, du hast bestimmt recht. Nur finde ich keinen Weg aus der Sackgasse

Zitat von JniL:
Ich fühle genau wie @Perle und ja, du hast bestimmt recht. Nur finde ich keinen Weg aus der Sackgasse

Das ist auch nicht so leicht. Und es ist auch keine reine Kopfsache oder Einstellungssache, sondern dafür braucht es tatsächlich neue Bahnungen im Gehirn und es müssen neue Erfahrungen und Erlebnisse, ein neues Erleben geschaffen werden, auf der sich quasi die Hardware ändert. Dh es müssen physiologische Prozesse im Patienten voraussgehen, damit er anders fühlen und anders denken kann. Deshalb gibt es Therapien. Und man braucht dafür moderne Therapien, die wissen, wie man diesen Mangel aus der Kindheit ausgleicht. Mit neuen Bindungs- und Beziehungserfahrungen. Deshalb gibt es z.B. die tiergestütze Therapie. Da wird beim Kontakt mit dem Therapietier vermehrt Bindungshormon ausgeschüttet und das braucht es, um im Gehirn die gewünschten Veränderungen möglich zu machen.

Das ist also weitaus komplizierter als nur, sich selbst ändern zu wollen. Man kann es auch nicht allein. Dafür braucht man mindestens eine Beziehung zu einem anderen Menschen, kann auch ein Therapeut sein.

Das ist Biologie, was Menschen wie uns das Vertrauen nimmt. Und da muss man ansetzen.

Sorry, da wo oben Hardware steht muss Software hin. Sonst gibt es keinen Sinn. Die Hardware ist der Körper/die Biologie/das Gehirn. Die Software ist das Denken/die Gefühle, das Verhalten. Die Software wird nur dann anders laufen, wenn man ihr eine neue und bessere Hardware als Grundlage verschafft hat.

Deshalb ist es so schwer für Menschen, sich zu ändern. Besonders traumatisierte Menschen sind oft sehr starr und können gar nicht flexibel reagieren. Deswegen hat das Krankheitswert und braucht Therapie.

@Kosmos Du hast Recht mit Vielem, was Du schreibst, allerdings finde ich Deinen Ton sehr aggressiv. Zumindest wirkt er auf mich so. Dennoch danke für Deinen langen Beitrag. Ich bin derzeit nicht mehr aufnahmefähig und werde ihn demnächst noch einmal in Ruhe lesen.

@Perle

Das ist nicht aggressiv gemeint und auch nicht so geschrieben.

Aber ich bin eben sehr abgeklärt. Und wenn ich sowas schreibe, dann bin ich sehr konzentriert, weil ich die Gedanken und die Inhalte auch sprachlich zusammenfassen muss. Das ist oft gar nicht so leicht, deshalb schreibe ich manchmal auch so viel. Das könnte man sicher besser machen.

Solche Kinder-Ichs wollen immer noch das, was ihnen gefehlt hat. Und ich habe gelernt, dass es am besten klappt, wenn man diesem Kinder-Ich klar macht, dass es das nicht mehr bekommen wird.

Aber dafür kann man ihnen was Anderes geben. Die Vergangenheit betrauern, das ist ein wichtiger Schritt, sich klar zu machen, dass diese Kindheit so war und sich nicht mehr ändern wird. Aber die Gegenwart und die Zukunft kann man anders machen. Und dafür muss man raus gehen, Menschen treffen, was unternehmen, sich was gönnen, es sich einfach gut gehen lassen.

Das sind Therapiethemen. So einfach ist das nicht. Das sind Prozesse. Mein Therapeut sagt zu mir auch: Ich bin Ihr Psychologe. Ich bin Ihr Prozessbegleiter..

Du musst und kannst nicht alles alleine verändern. Dabei brauchst Du den Profi und zum Glück hast Du einen.

Bitte nicht böse sein?!

Zitat von Grace_99:
Bei uns (öffentlicher Dienst) müssen Stellen intern ausgeschrieben werden, obwohl das eine totale Farce ist, da vorher schon jeder weiß, wer den Job bekommt. Also: Nicht persönlich nehmen, das sagt gar nichts über dich aus.
Das ist bei uns auch so, dass es eher schon die Lieblinge gibt, die in ihrer Haltung führungsnäher sind.
Bei uns heißt die Mehrarbeit auch eher, dass man Depp vom Dienst ist und immer wieder spontan mehr Aufgaben
bekommt (und dies eher ohne Zusatzentlohnung). Es gibt spontane Löcher in der Organisation, Mitarbeiter
laufen unzufrieden weg und so wohlfeil überlegt, wem man Aufgaben gibt, (halte morgen mal einer eine Schulung
für die Neuen, in einem Gebiet wovon du auch keine Ahnung hast) ist dann selten was.
Da halte ich es eher so: Aus den Augen, aus dem Sinn.

Für mich wäre der soziale Preis zu hoch oben mitzumischen, also eben da mit konform zu gehen.
WIE da oben auch kommuniziert wird, und wieviel und teilweise weg von der Basis, das könnte ich auch
psychisch überhaupt nicht ertragen ohne dass sich mir die Haare sträuben.
Mehr im System drin sein, wäre mir auch zuviel Fremdbestimmung dann, ich mag Autonomie.

Aber wenn ich eine Aufgabe unbedingt machen wollen würde, würde ich wohl viel darin tun, dem Chef auch immer
wieder meine Ergebnisse präsentieren darin und Ideen / Lösungen, die ich dort gefunden habe.
Und mich immer wieder bewerben, wenn sowas ausgeschrieben wird und mich in Erinnerung bringen.
Wenn man dann immer wieder abgelehnt wird, gibt es die Möglichkeit, ein Personalgespräch zu führen, was ja auch
jährlich stattfinden sollte, und hier nochmal deutlich machen, dass ich Entwicklungsambitionen habe und um Feedback
bitten, was fehlt, woran muss ich arbeiten, worin begründet sich die Ablehnung.

Die Führungskräfte haben ja auch die Aufgabe der Mitarbeiterentwicklung, und je nachdem wo es ist (öffentlicher Dienst z B) müssen sie ihre Arbeit auch begründen, auch wenn es bei uns ein ganz schönes Geknüngel gibt und sich teilweise Ehepaare
die Führungsaufgaben teilen. Nachdem jetzt ein Mann und seine drei Kinder auch die Dinge oben eher teilen, kam
das ganze aber ins Krachen,als es dann bei einem von denen um Veruntreuung ging und das rechtlich, finanziell usw mit
Außenposten (Aufstichtsbehörde, Staatsanwaltschaft) aufgewickelt wurde, seitdem müssen die sich schon auch arg
sachlich rechtfertigen. Gut so.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Perle:
Das Vorgehen bringt eine gewisse Unruhe in den Fachbereich. Kolleg*innen fühlen sich benachteiligt. Ich gehöre auch dazu und ich habe meiner Führungskraft auch ansatzweise meinen Unmut darüber zu verstehen gegeben. Ich sitze aber am kürzeren Hebel wie man so schön sagt und kann dagegen nichts machen. Mein Selbstwertgefühl leidet seit einiger Zeit massiv, ich bin demotiviert, frustriert, übernervös und habe massive Schlafstörungen

Würdest du denn überhaupt befördert werden wollen? Das ist immer mit mehr Verantwortung und mehr Arbeit verbunden und dafür muss man psychisch in der Lage sein. Ich habe das nie angestrebt, weil wusste, dass ich es nicht packe. Ich bin lieber seit über 35 Jahren in der gleichen Position geblieben und kann ohne schlechtes Gewissen Aufgaben, die mich überfordern würden, ablehnen.

Doch @Schlaflose, das würde ich gerne, denn ich weiß in diesem Fall tatsächlich, dass mir die Tätigkeit liegt und ich sie packen würde.

Es würde den Rahmen sprengen, wenn ich Euch von den sämtlichen Umstrukturierungen der letzten 20 Jahre berichten würde. Ich habe früher ein paar Mal versucht, mich innerhalb des Unternehmens in andere Fachbereiche weg zu bewerben. Die Gespräche verliefen positiv doch leider musste ich mir immer das selbe anhören: Wir hätten Sie ja gerne genommen aber leider sind wir gezwungen, auf andere Bewerber zurück zu greifen, weil deren Tätigkeit entfällt!

Menschlich betrachtet muss man darüber nicht diskutieren, für mich persönlich wurde es irgendwann zum Supergau. Ich habe dann angefangen zu hoffen .... und das ging jahrelang so. Ich glaube, ich war wohl zu naiv und jetzt mit 55 Jahren muss ich @Kosmos Recht geben, bin ich wohl zu alt. Diese Erkenntnis ist bitter und auch hier hat Kosmos es richtig erkannt, denn mir fehlen Freunde und ein Partner als Ausgleich. Ich weiß das auch schon lange, habe öfter versucht das zu ändern aber es gelang mir nicht wirklich.

Jetzt habe ich erstmal Urlaub und hoffe auf etwas Entspannung, wenngleich mein Gehirn Achterbahn fährt.

Weißt Du denn die Gründe, warum es nicht funktioniert hat?

A


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