@Marc_Sky wenn ich dann auch noch meinen Senf dazu geben darf, den sie später lesen kann: ich wurde deutlich strenger und mit viel mehr Autorität erzogen als die meisten in meinem Umfeld. Bei uns galten sehr strenge Regeln zuhause. Ich hatte nie Wutanfälle im Supermarkt wie die Kinder von Bekannten, ich habe mid die Schule geschwänzt, ich wurde sofort gemaßregelt und mit nicht beachten gestraft wenn ich mich scheinbar falsch benommen habe. Ich habe noch heute Kontakt zu den Kindern, die damals in meinem Umfeld gleichaltrig waren. Ich weiß noch, wie meine Eltern damals über diese Kinder gesprochen haben weil beim Spielbesuch alles verwüstet wurde, rum gekreischt, es Wutanfälle gab wenn es nicht noch ein Eis gab. Restaurantbesuche aus der Zeit sind mir auch noch in Erinnerung wo ich ruhig und brav saß während getobt wurde, über Tisch und Bänke gesprungen und gebrüllt. Klar, das sind die extremen. Nur was mir auffällt: alle diese Kinder sind heute zu recht glücklichen (genau weiß man das ja nie) Mitgliedern der Gesellschaft geworden, die inzwischen selbst eigene Familien und Kinder haben, beruflich erfolgreich sind, sozial unauffällig und ein „normales“ Leben führen und ihre Gefühle normal regulieren können. Ich hingegen leide seit etlichen Jahren an Depressionen, Trauma, Zwangsstörungen, emotionaler Instabilität, habe keine Kinder, keinen Partner und bin krank geschrieben und sehr unglücklich mit meinem Leben. Die Gleichung, strenge Erziehung gleich Kinder, die mit ihrem Leben gut zurecht kommen, geht oft nach hinten los. Ein guter Freund von mir ist ähnlich aufgewachsen, auch er leidet seit Jahren unter diversen seelischen Problemen und vor allem keinem guten Selbstwertgefühl. Natürlich gibt es heute Eltern, die wirklich alles durchgehen lassen. Aber das sind eben die anderen Extremen und eine sehr autoritäre, wenig liebevolle und verständnisvolle Erziehung hinterlässt oft Schäden.
16.09.2024 16:21 •
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