Kinder als Partnerersatz
Das Stichwort für Fachleute heißt Parentifizierung.
Wenn ein Elternteil stirbt, bleibt der andere zurück.
Ich finde, eine Phase von Trauer ist vollkommen normal.
Aber ich finde ja auch: Irgendwann könnte es doch die Chance geben, dass das übriggebliebene Elternteil einen anderen Partner findet. Warum auch nicht?
Oder steht in der Bibel irgendwo: Nach dem Tod des Partners muss der Mensch alleine bleiben?
Unsere Politiker machen uns das vor: Frau kaum 1 Jahr verstorben, schon hat der Mann eine neue Ehe geschlossen. Und es heißt immer: Der Verstorbene hätte das so gewollt.
Ich sehe das auch so. Das hat nichts mit Totenmissachtung zu tun. Kein Mensch soll leiden und allein sein müssen.....
Es gibt aber auch Elternteile, die das irgendwie anders sehen, dann ihre Kinder als Partner ansehen. So wie bei uns in der Familie.
Mein Mutter erwartet z.B., dass wir als Kinder aufhören zu arbeiten, falls sie mal ein Pflegefall wird, um uns dann um sie zu kümmern.
Ich wüsste nicht, wie das gehen soll......
Ich bin auch nicht dafür da, die Langeweile zu füllen oder Enkelkinder anzuschleppen, damit wieder ein Lebenssinn besteht.
Den Lebenssinn muss sich jeder selbst geben.
Solche Eltern, die Kinder als Partnerersatz ansehen, finde ich extrem egoistisch.
Und die Kinder haben oft ihr seelischen Kummer.
Aber natürlich ist es viel, viel einfacher, sich mit den Kindern zu befassen, die man auf Eltern-Kind-Ebene herumkommandieren kann.
Ein neuer, gleichwertiger Partner würde solche Spielchen gar nicht mitmachen. Es wäre also anstrengender, sich auf Erwachsenenebene mit einem neuen Menschen in Liebe zu verbinden.
Ich freue mich für alle Kinder, deren Elternteil das geschafft hat.
24.09.2011 18:11 • • 25.09.2011 #1