App im Playstore
Pfeil rechts

War schon länger nicht mehr hier im Forum, was daran liegt, dass ich 10 Wochen in einer psychiatrischen Station war.
Was mich daran ärgert ist, dass ich kaum Erfolge zu vermelden habe. Ich mache jede Therapie mit und geb mir echt Mühe. Bin ich ein hoffnungsloser Fall?
Ich hab immer noch große Probleme unter Menschen zu gehen. Was am schlimmsten ist, ist wohl diese dicke Mauer die ich um mich gebaut habe. So viel hab ich schon kapiert. Aber wo ist das Dynamit, um sie zu sprengen. Ich kann kaum Vertrauen aufbauen und schon gar nicht über mich und meine Probleme reden. Wenn ich es versuche bekomme ich einen Kloß im Hals der sich bis in den Magen zieht und Angst verursacht.
Das komische ist, dass ich für viele Andere auf der Station die absolut vertrauensvolle Freundin gewesen bin, was auch zu weiteren netten Kontakten führt. Dann kommt aber schon wieder die Angst vor zu viel Nähe auf. Teufelskreis!
Einen Erfolg habe ich aber doch. Trotz allem bin ich immer noch trocken (Alk.) und das seit fast 2 Jahren, obwohl ich so genug von Allem habe.
Na ja, die nächste Therapie ist beantragt und die wird mein endgültig letzter Versuch!
Vielleicht hat mir ja jemand Tipps, was ich noch machen kann.

01.09.2010 08:27 • 06.09.2010 #1


25 Antworten ↓


Zitat:
Einen Erfolg habe ich aber doch. Trotz allem bin ich immer noch trocken (Alk.) und das seit fast 2 Jahren, obwohl ich so genug von Allem habe.

Das ist ja schonmal eine großartige Leistung. Hut ab.
Zitat:
Ich kann kaum Vertrauen aufbauen und schon gar nicht über mich und meine Probleme reden.

Das Problem mit dem Vertrauen aufbauen haben sehr viele. Damit bist Du bestimmt nicht alleine.
Wenn Du vertraust, was könnte Dir schlimmstenfalls passieren?
Wie stellst du Dir Dein weiteres Leben genau vor?

A


Keine Erfolge

x 3


Hallo Schlafkappe

Meinen Glückwunsch für dein zweites Jahr Abstinenz !

Ich bin nun schon im 26 Jahr trocken (trotz aller Probleme), es gibr also Hoffnung.

Viele Grüsse, der Beobachter

Hallo Schlafkappe,

Zitat von Schlafkappe:
Was mich daran ärgert ist, dass ich kaum Erfolge zu vermelden habe. Ich mache jede Therapie mit und geb mir echt Mühe. Bin ich ein hoffnungsloser Fall?



NEIN


ja das Problem mit der dicken Mauer kenn ich auch, Dynamit hilft da wenig, lässt sich nicht sprengen.
Abtragen heißt das Zauberwort, es muss Stückchen für Stückchen abgetragen werden, das ist ein langwieriger Prozess.

Glückwunsch zu deiner 2 jährigen Abstinenz.

Bei mir ist es nicht Alk., sondern die Spielsucht bei mir werden es am 07.09. dann 19 Monate Abstinenz.

Wenn wir zurückblicken wo wir noch vor 2 Jahren waren und sehen wo wir heute sind, dann können wir schon einige Erfolge verbuchen, denn wir waren es die das geschafft haben, die Therapeuten haben uns unterstützt, aber wir wollten es und wir haben es geschafft.
Denke daran dein Therapeut kann nicht für Dich abstinent sein, das musst Du selbst und da ist jeder Tag ein Erfolg, den Du trocken hinter Dich bringst.

Also gib nicht auf, es lohnt sich doch, Du bist auf einem guten Weg.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen.

Lg Sensibelchen

Zitat:
dass ich 10 Wochen in einer psychiatrischen Station war.

Hast Du Dich da wohl gefühlt?

Guten Morgen

Ja Pax, wohlgefühlt habe ich mich da großteils schon. Leider gab es da sehr wenig geschulte Therapeuten. Also viele Gespräche hatte man da nicht. Und mit meinem Glück hatte ich die ersten Wochen einen total unfähigen Therapeuten, da lief gar nichts. Typisch für mich. Jetzt ist wenigstens eine weitere statinäre psychosomatische Reha beantragt.

Glückwunsch Beobachter, da hast wohl schon sehr jung angefangen zu trinken. Hast du aber die Probleme, die dich zum Trinken gebracht haben auch verarbeitet?

Auch dir meinen Glückwunsch Sensibelchen zu deiner Abstinenz. Wie weit ist deine Mauer schon gebröckelt? Was machst du um sie abzutragen? Vielleicht hast du mir ja einen Tipp, wie man das schaffen kann.

Danke, für eure Antworten!

Hallo Schlafkappe

Ich hatte etwa mit 16 Jahren (Pubertät) mit Alk. angefangen.
Anfangs nur Wochenendtrinkerei, später immer mehr.
Mit 25 Jahren dann bis zu 2 Flaschen Schnap. und Obdachlos ...

Heute rückfreifall trocken seit einer Therapie im Jahre 1984.

Die zugrunde liegende Problematik (Verlust- und Beziehungsängste)
ist aber bis heute nicht aufgelöst, ich gehe nur anders mit ihr um.

Uns allen weiterhin abstinente Grüsse, Der Beobachter

Zitat:
Typisch für mich.

Na, Du scheinst recht pessimistisch Schlafkappe. Könntest Du nicht anderst damit umgehen?

Liebste Pax, das ist nicht pessimistisch, das ist real.
Das war schon bei der letzten Therapie und jetzt schon wieder.
Ich war immer diejenige, die die Ar. war.
Und das kam nicht von mir, sondern von den Mitpatienten.
Was soll man schon noch erwarten, wenn man kämpft und kämpft und immer verliert?

Zitat:
Was soll man schon noch erwarten, wenn man kämpft und kämpft und immer verliert?

Du scheinst im Vorfeld aber schon zu wissen, dass Du die A-Karte hast. Könnte das nicht sein?
So kommt es zumindest gerade bei mir an.

Was soll das genau sein, was Andere gewinnen und was konkret verlierst du, Schlafkappe?

Zitat:
Was soll man schon noch erwarten, wenn man kämpft und kämpft und immer verliert?

Kampf um was?

Verlieren kann ich eigentlich nicht mehr viel.
Mich ärgert nur, dass ich zu blöd bin, mich zu ändern. Da mach ich Therapie und komm nicht weiter, weil ich Angst habe, zu viel von mir preiszugeben.
Es hat jahrzehntelang niemanden groß interessiert, wenn ich mal zugegeben habe, dass es mir schlecht geht. Im Gegenteil, da ist dann noch Kritik gekommen. Gleichzeitig war ich immer da, wenn es Anderen schlecht ging.
Ist es da verwunderlich, wenn man sich zurückzieht und von sich nichts mehr erzählt? Aber warum kann ich jetzt nicht aus meiner Haut?

Zitat:
Mich ärgert nur, dass ich zu blöd bin, mich zu ändern.

Hast Du Pläne und Ziele für die Zukunft?
Zitat:
Aber warum kann ich jetzt nicht aus meiner Haut?

Siehst Du Dich als Opfer?

Noch eine, endgültig letzte Therapie.

Man muß sich nicht als Opfer sehen, wenn man Tatsachen berichtet.

Hallo Schlafkappe,

mir ging es ähnlich, ich war immer für alle da, ich musste funktionieren, wie es mir dabei ging, das hat niemanden interessiert.

Meine Mauer fing an zu bröckeln, als ich in einer Psychosomatischen Klinik war, ich machte da meine Therapie wegen der Spielsucht, es dauerte 4 Wochen bis meine Bezugstherapeutin einen Zugang zu mir fand. Insgesamt war ich 18 Wochen da und ich hatte auch Glück mit Mitpatienten, 2 - 3 Leute hatten eine ähnliche Geschichte wie ich. Heute hab ich immer noch sehr regen Kontakt mit 3 von den Leuten und mit paar anderen telefonier ich ab und zu mal.

Jetzt versuch ich das ich auch auf andere zugehe, klappt noch nicht so gut, aber ich versuch es immer wieder.

Lg Sensibelchen

Hallo Schlafkappe

Auch ich bin in gewisser Weise therapieresistent.
Oder manche Dinge sind schon zu tief in der Persönlichkeit verankert.

Das Therapieziel am Ende wieder völlig Gesund zu sein, kann manchmal
ein Weg in die Enttäuschung und Frustration werden.

Manchmal ist es besser (notwendig) sich das (Therapie)Ziel der Akzeptanz
zu setzen.
Also zu lernen, MIT seinen Problemen (Ängsten) zufrieden zu leben.
Danach kann dann sogar, ohne weiteres Zutun, eine Besserung eintreten.

Viele Grüsse und ein schönes Wochenende, Der Beobachter

Zitat:
Man muß sich nicht als Opfer sehen, wenn man Tatsachen berichtet.


Ja möchtest Du das Klavier sein oder lieber die Klavierspielerin?
Sponsor-Mitgliedschaft

Hm, ich verstehe eigentlich nicht, worum es hier geht. Was ist das Therapieziel?

Wieso Klavierspielen?

Sitzt du daheim, hast du soziale Ängste? Welchen Leidensdruck hast du?

Um den Alk. kann es doch gar nicht mehr gehen; du hast zuerst konsumiert, dann aufgehört -, und somit ist die Sache erledigt, oder?

Deine Fragen sind gar nicht so schlecht.
Es geht immer um das Therapieziel? Und auch darum wohin der Einzelne will. Welche Vorstellung er hat.
Zitat:
Sitzt du daheim, hast du soziale Ängste? Welchen Leidensdruck hast du?

Auch eine größere Überlegung wert. Vor allem wie man da wieder rauskommt.
Zitat:
Wieso Klavierspielen?

Ich meinte das so.
Lass ich mit mir spielen, oder geb ich die Töne und Melodie an.

Mir ist einfach nur die Lage nicht klar...
Depression ist Selbstschutz und womöglich wird er so lange notwendig sein, bis man von Schuldzuweisungen ablässt?

Es ist nicht die Frage der Schuld. Schuld in dem Sinne gibt es nicht, die Frage ergibt sich gar nicht.

Es ist so wie es ist und es besteht ein Handlungsbedarf, der doch (rein) theoretisch durch nichts blockiert ist.

Trifft meine Vermutung zu, Ihr beiden?

A


x 4


Pfeil rechts



App im Playstore