Ich kenne das auch. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich von Hunden berichte.
Mein erster Hund mit dem ich quasi aufgewachsen bin ist 2011 gegangen. Mein Seelenhund, mein Anker. Er ist mit mir die tiefsten und dunkelsten Phasen gegangen. Er ist fast 18 geworden. Ein Sturkopf, ein Dickkopf, Straßenhund. Erst im Alter wurde er kuschelig. Er ist in meinen Armen eingeschlafen. Hatte zuvor mit der damaligen Tierärztin telefoniert. Es war noch richtig warm draußen, also war die Entscheidung gefallen, ich komme nicht, wir schauen, ob es so geht. Und es ging. Das war mein großer Trost. Der letzte Liebesbeweis. Ich habe den Abschied so gestaltet, dass ich ihn in meinen Armen gehalten habe, habe ihn gestreichelt, geweint und all unsere Momente habe ich ihn erzählt. Ich habe ihm das Versprechen gegeben, dass ich klar kommen werde. Ich weiß nicht, wie viel er davon letztendlich verstanden hat. Es war aber hilfreich und tat gut.
Es gab eigentlich keine Tage davor. Es waren eher Jahre davor, wo ich mich gefragt habe, wann Tag X kommen wird und ob ich ihn wirklich rechtzeitig erlösen würde. Davor hatte ich Angst. Das ich den richtigen Moment verpasse und ich ihn halte um meines Willen.
Hilfreich sind immer all die verbleibenden Stunden gemeinsam zu nutzen. Lieblingsleckerchen, Extra Leckerchen. Kuscheln oder all die Rituale, die euch miteinander verbinden. Weinen und Trauern ist ja an sich völlig okay und ja, es wird gewiss erst mal schlimm, dass die Wohnung leer sein wird. Es ist halt nur wichtig, wie man auf sich aufpasst, dass man nicht zu weit fällt und Trauer wann zur Selbstschädigung wird. Also würde ich das bis Montag auch vorplanen. Was kann dir alles helfen? Von die erwähnte Bedarfsmedikation bis zu Austausch mit Menschen, die dich unterstützen. Wenn du aber Ruhe und Rückzug brauchst, dann mit Vertrauenspersonen vereinbaren, mal zu schauen, zu hören, wie es bei dir ausschaut. Und vielleicht hilft es aufzuschreiben, was alles helfen würde. Gegen die Trauer und den Verlust hilft so ja erst mal nichts. Aber es gibt gewiss Dinge, die dir helfen könnten, dich vors fallen und aufprallen zu schützen. Vielleicht helfen dir Gedanken daran, wie du die Zeit der Trauer für dich gestalten könntest. Was könnte dir alles helfen, dich selbst zu halten? Ablenkung durch den Job? Krankmeldung für die Zeit des Trauern? Gespräche mit Therapeuten, Freunden, Angehörigen. Skills oder oder? Ich würde es, wenn du jetzt schon Sorge hast, es wirklich nicht so einfach auf dich zukommen lassen. Es sei denn, genau das wäre für dich hilfreich. Dann wäre es natürlich okay. Aber vielleicht einen Notfallplan, auf den zu zurück greifen könntest? Manchmal reicht ja das Wissen aus, etwas zu haben, was helfen könnte und dann benötigt man es doch nicht. Wenn es mir mal richtig schlecht geht oder es Phasen gibt, wo alles massiv schwer ist, achte ich einmal mehr, dass ich z.B. genügend trinke, Vitamine zu mir nehme und -auch wenn der Hunger fehlt- ich irgendwas esse. Also ich esse irgendwie immer Bananen, wenn ich völlig durch bin. Ich versuche einige Grunddinge dann besonders aufrecht zu erhalten, weil diese Phase an sich ja schon mächtig reinhaut. Wenn ich jetzt dann nichts essen oder trinken würde, würde sich der Zustand ja erst Recht eher verschlimmern. Was könnte dir helfen?
Wäre es hilfreich, alles aufzuschreiben? Also alle Erlebnisse mit deiner Katze? Schöne Momente, lustige Momente? Wo du, vielleicht beim weinen, immer wieder etwas zu lachen oder zum schmunzeln hättest?
18.06.2023 07:35 •
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