Papa und ich haben Nanni gestern auf ihrem letzten Weg begleitet.
Ich wollte tapfer sein aber schon auf der Hinfahrt im Zug war ich am heulen.
Der Tierarzt hat gesagt,sie befände sich bereits im Sterbeprozess (aufgrund des Alters) und die Katze wüsste das auch.
Es wäre normal,dass nach und nach ihre Körperfunktionen nachlassen.
Es sei ein natürlicher Prozess und wir könnten sie zum sterben wieder mit nach Hause nehmen.
Papa und ich haben aber dann gebeten,sie zu erlösen,was er dann auch tat.
Erst gab es eine Spritze und sie ist tief eingeschlafen und dann kam das Narkosemittel.
Sie ist friedlich eingeschlafen und wir waren auch bei ihr.
Ich habe ihren Kopf gehalten aber dann fing meine Hand plötzlich so an zu zittern.
Der Tierarzt meinte dann,es wäre besser,wenn ich sie nicht streichle/anfasse,weil sich sonst meine Unruhe auf sie überträgt.
Ich war aber neben ihr und Papa war auch mit im Raum.
So ist nun unsere Nanni auch in den Frieden gegangen und es ist erleichternd zu wissen,dass sie nicht mehr leiden muss auch wenn die Traurigkeit gross ist.
Habe mir für heute frei genommen,fühle mich wie durch den Wolf gedreht und fange immer wieder mal an zu heulen aber was will man erwarten.
Mein Mann tröstet mich ganz lieb und meinte,dass sie jetzt oben bei Mama ist und ich stelle mir vor,wie sie dort zusammen kuscheln.
Das ist eine tröstliche Vorstellung.
Papa kommt damit zurecht,ich habe bei ihm Erleichterung festgestellt,die war deutlich zu spüren.
Glaube,er hat sich grosse Sorgen um Nanni gemacht und vermutlich auch um mich,wie ich damit klarkomme,wenn es soweit ist.
Ich schaff das schon.
Es wird halt wieder Zeit brauchen...
Habe etwas Angst vor erneuten Depressionen denn es war ein bisschen viel in letzter Zeit.
2018 ging meine Mutter,vor kurzem (fast) mein Vater und jetzt noch die Katze.
Hoffe aber,dass ich die Trauer weiterhin zulassen und rauslassen kann und dadurch mit der Zeit verarbeiten.
Anspannung hab ich keine, Traurigkeit ist vorherrschend und ein Gefühl der Erschöpfung irgendwie.
04.09.2020 04:56 •
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