hallo olimpia
ich bin nicht sicher, dass ich deine situation wirklich überblicke (ich bezweifle das sogar), aber ich habe deine beiträge zumindest teilweise verfolgt und ganz allgemein folgenden eindruck gewonnen:
ich glaube, dass du, deinem bedürfnis und deiner sehnsucht nach geborgenheit und verstandensein und ähnlichem folgend, von einer abhängigkeit in die nächste taumelst. ich mag mich irren (wie gesagt, es ist wirklich keine erkenntnis nach langem nachdenken, sondern vielmehr ein eindruck).
als ich deinen ersten beitrag bei diesem thema gelesen habe, drängte mir der gedanke auf - vorsichtig formuliert - dass der seitensprung nur die spitze des eisbergs ist, im vergleich zu dem rest, der sich in deiner ehe und in deinem leben abspielt, sogar verblasst (ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe )
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Während meiner Ehe habe ich festgestellt, das ich eigentlich mehr auf Frauen stehe. Ich hatte vor meiner Ehe noch keinen Sex mit einem Mann, deshalb habe ich das wirklich nicht gewußt.
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Oft war es dann so ähnlich wie bei einer Vergewaltigung, manchmal war es ein richtiger Kampf, der dauerte dann über eine halbe Stunde, dann hatte ich keine Kraft mehr mich zu wehren. Dann habe ich es einfach über mich ergehen lassen, das hat mir so wehgetan, körperlich nicht so sehr wie seelisch.
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Am nächsten Tag hat es ihm dann leidgetan, aber er hat es immer wieder getan, wenn er zuviel getrunken hatte.
Ich habe mich dann immer wie ein Stück schei. gefühlt.
wie gesagt, ich hab noch nie eine ehe geführt und daher verschließt sich mir auch vieles, darüber hinaus weiß ich auch nicht, was bei dir alles dran hängt. aber mal ganz objektiv: wenn mir jemand erzählt, dass seine ehe so wie oben beschrieben läuft, würde ich ihn ernsthaft fragen, warum er daran festhält. was gibt dir denn diese ehe? keine geborgenheit, keine stabilität, keine bestätigung - was hält dich in dieser ehe? das gefühl, dass du ihm moralisch verpflichtet bist, dass du ein schlechter mensch wärst, wenn du ihn verlässt, gerade wenn er ein problem hat? was ist es?
du sagst, dass du ihn liebst. und das ist der punkt, an dem ich gern einen gedanken einfach mal einbringen möchte: die abhängigkeit.
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Ich denke einen besseren Mann hätte ich nicht finden können, er würde fast alles für mich tun. Leider hat er jetzt dieses Alk..
Manchmal denke ich zwar an Scheidung, aber mein Mann war und ist meine große Liebe. Er ist auch der einzige aus meiner Familie, mit dem ich über meine Panikattacken reden kann. Er hat mich nicht verlassen, als es mir wirklich schlecht ging.
wie gesagt, ich weiß nicht, inwiefern er dir beigestanden hat, was genau alles zwischendurch passiert ist, aber hast du mal überlegt, ob er wirklich noch der mann ist, in den du dich mal verliebt hast? ob du wirklich noch den mann liebst, der dich allein lässt und vergewaltigt, oder ob es vielmehr die gewohnheit ist und die angst, etwas zu verlieren, worauf du dich mal verlassen konntest?
ich kann mir vorstellen, dass sich menschen ändern, insbesondere, wenn man lange eine ehe/beziehung führt. das ist nicht gut oder schlecht - es passiert wohl einfach. ich selbst neige dazu, diese veränderung einfach auszublenden, es nicht wahrhaben zu wollen, sondern voller verzweiflung aufrecht zu erhalten, von dem ich glaube, dass es das noch gibt, obwohl ich es schon lange verloren habe.
vll liebst du ihn nicht mehr. vll lässt dich nur deine angst und deine ganzen sehnsüchte bei ihm bleiben, damit du wenigstens ein wenig von dem bekommst, das du dir wünschst, ein wenig hoffnung hast, dass du doch noch wieder das gefühl bekommst, liebenswert zu sein. wenn dem so ist, dann lebst du in einer illusion, die du irgendwann nicht mehr aufrecht erhalten kannst. auf die ein oder andere art gehst du daran kaputt. ich hoffe es nicht für dich, aber vll denkst du mal drüber nach.
aber mal ganz unabhängig davon: wenn ich das richtig gelesen habe, dann hat dein mann ein richtiges Alk. und dann hat er sich nicht mehr unter kontrolle. und eines muss ich dir ganz ehrlich sagen: aus meiner sicht gibt es nichts, das einen mann berechtigt, ungestraft oder ungesühnt eine frau zu vergewaltigen. und das hat er getan. das heißt nicht, dass du ihn anzeigen sollst (auch wenn das aus meiner sicht das einzig richtige ist). aber wenn du ihn denn dann doch liebst, musst du ihm helfen. und du hilfst ihm nicht, indem du stumm erträgst, insbesondere, da du selbst wohl genug probleme in deinem leben hast.
und wenn du ihn anzeigst, heißt das nicht automatisch, dass er im gefängnis landet und nie wieder rauskommt. ein gericht kann ihn auch dazu zwingen, eine therapie zu machen, was wohl in seiner situation das wichtigste ist. eines solltest du jedoch auf keinen fall machen: einfach damit weiterzuleben und dich damit zu trösten, dass alles schon irgendwie werden würde. dass du eine therapie anfängst (machst du doch, oder?), ist ein anfang, aber wenn du mit deinem mann weiter leben willst, muss auch er etwas tun. irgendwas.
so, ich hoffe, ich war jetzt nicht zu ungerecht und kompromisslos, wenn doch, entschuldige bitte. aber das kam irgendwie so aus mir raus.
liebe grüße.
ps: jetzt hab ich fast den auslöser vergessen. der gedanke, dass sich deine gefühle, die du als liebe und ich brauche dich interpretierst, vorrangig auf abhängigkeit und angst und sehnsucht begründet, kam mir, als ich dein @ gelesen habe.
Zitat:
@ my special friend
Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht. Ich bereue alles aus tiefstem Herzen. Ich würde Dich nie wieder anlügen. Als ich versucht habe Dir meine Situation zu erklären, war ich vielleicht nicht 100ig ehrlich, aber nur aus Angst. Ich will Dich nicht für immer verlieren.
Warum schreibst Du mir keine Antwort auf meine eMails? Habe ich Deine Gefühle so tief verletzt?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Das ist einfach alles zu viel für mich.
dieses anflehen und entschuldigen und alles erklären wollen, erinnert mich einfach so sehr an meine situation, in der ich mal war. du musst dich einfach ganz konsequent fragen: ist es wirklich der mensch, an dem mir etwas liegt? oder ist es ausschließlich das, was er mir gibt? flehe ich ihn an, zu bleiben, weil ich ihn als mensch schätze, oder hauptsächlich deswegen, weil ich mich dann wieder allein fühlen würde?
das geht natürlich alles ineinander über und bedingt sich, aber es ist auch durchaus trennbar, wenn man sich bemüht. und dann kann man erkennen, ob man wirklich liebt oder ob man angst davor hat, was kommt oder nicht kommt, wenn man diesen menschen nicht mehr hat, wenn man plötzlich allein ist. diese gedanken kamen mir einfach.