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Hey zusammen,

ich leide an einer generalisierten Angststörung mit einer riesigen Anzahl von verschiedenen Ängsten und Sorgenthemen. Ich habe schon einige Therapien hinter mir. Leider haben die alle nicht so angeschlagen wie erhofft. Möchte mich über eine besonders starke Sorgenthematik hier mal auskotzen:

Ich mache mir momentan sehr starke Sorgen um meine Wohn- und Lebenssituation in der Zukunft. Ich bin m, 26 und studiere. Ich lebe noch bei meinen Eltern. Mein Studienort ist nur 10 min weg von daheim. Aus finanzieller Sicht kann ich nicht von zu hause ausziehen. Meine Eltern würden mir nicht dabei helfen eine Wohnung zu finanzieren, wenn ich ja so nah von daheim studiere. Bafög kriege ich keines. Alleine durch Nebenjobs eine Wohnung zu finanzieren ist einfach nciht möglich, zumal mein Studium auch sehr zeit- und lernintensiv ist.
Die einzige Lösung ist natürlich dann sobald ich mit dem Studium fertig bin, von zu hause auszuziehen und mir dann eine eigene Wohnung zu leisten. Ich muss aber gestehen, dass es mir massive Angst bereitet, irgendwann auszuziehen. Es ist nich so, dass ich es genieße, im Hotel Mama zu leben, ich bin sogar sehr häuslich im Haushalt und lass mich nicht von meinen Eltern bedienen. Wäsche, Putzen, usw. kann ich alles. Aufgrund meiner Störung habe ich jedoch riesige Angst vor diesem Schritt auszuziehen, es einfach psychisch nicht zu schaffen, da ich einfach so eine riesige Abneigung vor Lebensveränderungen habe und mir dies körperlich auch sehr zu schaffen macht. Vor allem im Kombination mit dem Berufseinstieg, was auch ein sehr großes Angstthema (sogar noch größer) ist. Wenn dann möchte ich das eh gestaffelt machen, dass ich erst mal mich mit dem Job ein bisschen einfühle (hoffe dass es ein Job in der Region ist) und dann ausziehe. Alles zusammen wäre viel zu viel von der Belastung her und ich könnte den Job vielleicht nicht schaffen. Aber wenn ich es nicht schaffe auszuziehen oder alleine zu leben? Muss ich dann wahrscheinlich immer in der Kellerwohnung im Haus meiner Eltern wohnen...

Dazu kommt die Tatsache dass ich noch nie eine Beziehung hatte und noch Jungfrau bin. Ich habe jahrelang das Thema Beziehungen gemieden, teilweise auch weil ich sehr starke Unsicherheit habe und mir nicht vorstellen kann dass ich eine Partnerin glücklich machen kann. Aber ich möchte natürlich nicht alleine bleiben mein Leben lang. Aber ich habe wirklich die Befürchtung, dass ich mit meiner Vorgeschichte und Lebenssituation sowieso nur alle Frauen abschrecke. Welche Frau möchte einen Mann, der noch bei seinen Eltern wohnt? Welches MÄdchen möchte einen Mann, der mit Ende 20 noch Jungfrau ist und keine Erfahrungen hatte? Das sind doch zwei so dermaßen große Ausschlusskriterien für die Partnerwahl...

Klar, Ausziehen muss drin sein, aber mir hat ein Therapeut mal gesagt dass es psychisch zu belastete Menschen gibt die es nie schaffen von zu Hause auszuziehen und dass es einfach auch Realität ist. Es ist ja nicht mein Ziel, mit Mitte 35 noch jungfräulich bei Mama und Papa zu wohnen und keine Partnerin zu haben. Aber so wie es mir jetzt geht und die letzten 5 Jahre und angesichts der mangelnden Erfolge meiner Therapie frage ich mich echt wie ich das schaffen soll.

27.08.2018 23:47 • 28.09.2018 #1


55 Antworten ↓


Stell dir vor du hättest deine Probleme und wärst rausgeworfen worden, kein Studium, Probleme in einer Ausbildung wegen den Symptomen.
Nochmal alles überdenken

A


Jungfrau und wohne noch zuhause mit 26

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Hallo Tuemmler,

ich denke, eine Wohngemeinschaft wäre das Richtige für Dich. Wäre nicht so schwirig zu finanzieren wie eine eigene Wohnung. Du wärst nicht allein und könntest Dich im Zusammensein mit anderen Menschen üben. Kannst schauen wie die so ihr Leben gestalten, wie sie mit Problemen umgehen und evtl. erkennen, dass die genau solche Gedanken und Ängste haben wie Du oder aber dienen Dir als Vorbild um Deine eigene Sichtweise auf Dein Leben zu verändern.

Du musst irgendwann mal ins Wasser springen, nützt alles nichts. Meiner Meinung nach denkst Du zu viel darüber nach, was wäre wenn ...... Das bringt aber keine Veränderung in Dein Leben, sondern schürt Deine Ängste und Unsicherheiten nur noch mehr. Versuche mal, die Ja, aber-Sätze aus Deinem Wortschatz zu verbannen. Damit nimmst Du nur das Hintertürchen, um Dich neuen Lebenssituationen nicht stellen zu müssen. Sei mutig und leg los!

LG Perle

Zitat von Tuemmler:
Mein Studienort ist nur 10 min weg von daheim. Aus finanzieller Sicht kann ich nicht von zu hause ausziehen. Meine Eltern würden mir nicht dabei helfen eine Wohnung zu finanzieren, wenn ich ja so nah von daheim studiere. Bafög kriege ich keines. Alleine durch Nebenjobs eine Wohnung zu finanzieren ist einfach nciht möglich, zumal mein Studium auch sehr zeit- und lernintensiv ist.

Gut, das kann ich verstehen. Warum sollen deine Eltern eine Wohnung für dich finanzieren wenn du die Möglichkeit hast zu Hause zu leben?!

Einerseits beklagst du, dass deine Eltern dir keine Wohnung finanzieren und gleichzeitig sagst du aber du möchtest gar nicht ausziehen und das dir diese Veränderung Angst macht.

Du schreibst du möchtest direkt nach dem Studium ausziehen. Mit welchem Geld? Direkt nach dem Studium, wenn dir das Diplom überreicht wird hast du genau so viel Geld wie jetzt. Der Abschluss alleine verschafft dir noch keinen Job, kein regelmäßiges Einkommen (was du auch bei einem Vermieter vorweisen müsstest) und keine Ersparnisse um dir eine Wohnung einzurichten, Kaution etc zu bezahlen.
Auch zum Thema Arbeit berichtest du, dass du mit Ängsten zu kämpfen hast und dieser Aspekt für dich schlimmer ist als ein möglicher Auszug.

Du sagst etwas und widerlegst dich im nächsten Moment selbst.

Zitat von Tuemmler:
Welches MÄdchen möchte einen Mann, der mit Ende 20 noch Jungfrau ist und keine Erfahrungen hatte? Das sind doch zwei so dermaßen große Ausschlusskriterien für die Partnerwahl...

Wenn du jemanden kennenlernst der zu dir passt ist es mit Sicherheit kein Problem, dass du zuhause lebst und bisher keinen Sex hattest aber es kann zum Problem werden wenn du anfängst diesbezüglich so ein Fass aufzumachen. Die Frage müsste richtiger Weise lauten: Welches Mädchen möchte einen Partner haben mit einer generalisierten Angststörung? Denn das was du beschreibst ist ja ein Teil dessen und die Probleme ziehen sich durch alle Lebensbereiche.


Zitat von Tuemmler:
Aber so wie es mir jetzt geht und die letzten 5 Jahre und angesichts der mangelnden Erfolge meiner Therapie frage ich mich echt wie ich das schaffen soll.

Ich denke, dass du in Bezug auf Studium und Arbeit derzeit andere Baustellen hast als darüber nachzudenken wo du mit Mitte 30 stehst und finde du solltest dich vorrangig auf deinen Abschluss konzentrieren und dann das nächste angehen.

Zitat von Tuemmler:
Ich mache mir momentan sehr starke Sorgen um meine Wohn- und Lebenssituation in der Zukunft. Ich bin m, 26 und studiere. Ich lebe noch bei meinen Eltern.

Zitat von Tuemmler:
Ich muss aber gestehen, dass es mir massive Angst bereitet, irgendwann auszuziehen.

Verstehe nicht so wirklich, was genau dein Problem ist....
1. Möchtest du ausziehen, weil du hoffst, dass sich durch diesen Schritt vieles in deinem Leben plötzlich zum positiven verändert?
2. Möchtest du ausziehen, weil du es doch irgendwelche Einschränkungen/Nachteile/.... im Elternhaus gibt, die dich stören?
3. Möchtest du ausziehen, weil du dann Frauen nicht mehr sagen müsstest, dass du noch bei deinen Eltern wohnst?
4 ........?
Oder eine Mischung aus allem?


Zitat von Tuemmler:
Dazu kommt die Tatsache dass ich noch nie eine Beziehung hatte und noch Jungfrau bin. Ich habe jahrelang das Thema Beziehungen gemieden, teilweise auch weil ich sehr starke Unsicherheit habe und mir nicht vorstellen kann dass ich eine Partnerin glücklich machen kann.

Hattest du denn schonmal Gefühle für eine Frau - also was wie kribbeln im Bauch oder Nervosität, wenn du mit bestimmten Frauen in Kontakt warst?
Hat in all den Jahren vielleicht schonmal eine Frau versucht sich mit dir zu treffen oder dich besser kennenzulernen?

Zitat von Tuemmler:
Aber ich habe wirklich die Befürchtung, dass ich mit meiner Vorgeschichte und Lebenssituation sowieso nur alle Frauen abschrecke. Welche Frau möchte einen Mann, der noch bei seinen Eltern wohnt? Welches MÄdchen möchte einen Mann, der mit Ende 20 noch Jungfrau ist und keine Erfahrungen hatte? Das sind doch zwei so dermaßen große Ausschlusskriterien für die Partnerwahl...

Das kommt darauf an, wie du damit umgehst..... Wenn du herumdruckst, dass du noch bei deinen Eltern wohnst, als ob es dir peinlich ist, dann wird es zu einem echten Problem. Aber wenn du es richtig verkaufst - also dazu stehst, dann sollte das kein Problem sein.
Und was deine jungfräulichkeit betrifft, gibt es KEINEN Grund, es von dir aus einer Frau bei Dates o.ä. zu verraten. Nur wenn die Frau von sich aus nachfragt, dann musst du entscheiden, wie du damit umgehst - eine Möglichkeit wäre Angriff: schön, dass du jetzt schon an Spaß im Bett denkst. und dabei grinsen. Ist unwahrscheinlich, dass sie dann noch weiter nachhakt. Oder du versuchst der Frage auszuweichen.
Und wenn es dann wirklich so weit kommt, dass du mit ihr im Bett landest, kann es natürlich passieren, dass er schlaff bleibt oder du zu schnell fertig bist. Dann muss halt deine Zunge oder Hand ran (kannst du dich im Internet vorher etwas informieren, wie du es am besten machst, damit sie diese Nacht sehr positiv in Erinnerung behält)......

Vielen Dank für eure Anmerkungen!

Ich weiß, dass das sehr widersprüchlich rüberkommt und das ist es auch teilweise. Ich versuche das mal etwas näher zu erklären.

Von Zu hause ausziehen war schon lange ein Angstthema bei mir. Ich habe aber mir lange dazu keine wirklich vielen Gedanken gemacht, weil für mich immer im Vordergrund stand, erst mal stabiler zu werden und die Ängste besser im Griff zu haben. Dann kann ich schritt für Schritt dies angehen.

Warum mich das Thema gerade so stark beschäftigt ist folgendes:

Meine Eltern bauen gerade ein neues Haus, in dem Haus wo wir jetzt noch wohnen, wohnen wir nur zur Miete. Nächstes Jahr wird es fertig sein. Als meine Eltern den Beschluss fassten, war ich erst mal richtig frustriert, aus mehreren Gründen. Zunächst ist es in einem Dorf, das schon mal etwas weiter entfernt ist vom Studienort, wo auch meine Freunde wohnen, als wo wir jetzt wohnen. Ich bin da erst mal weiter vom Schuss weg als vorher. Und auch sonstige Bedenken kamen bei mir dazu, wie Angst mich da nicht wohlzufühlen usw. (da will ich nicht näher drauf eingehen, ich weiß dass das übertriebene Ängste sind, die teilweise richtig unnötig sind). Jedenfalls ist es schon so, dass ich da eher widerwillig mitziehe. Meine Therapeutin meinte dann zu mir, wenn ich doch so einen Widerwillen spüre wieso ich dann nicht nach ner eigenen Bleibe gucken würde, wo ich auch näher am Studienort wäre. Ich meinte dann, 1. die Angst vor dem Zuhause ausziehen und 2. das Finanzielle. Sie meinte dann, dass die Angst ja kein Argument wäre und ich deswegen schauen sollte, wie es finanziell bei meinen Eltern aussehen würde und ob sie bereit wären, mich da für ne eigene Bleibe zu unterstützen (ich war da etwas irritiert, weil meine Therapeutin irgendwie meinte, meine Eltern müssten mir das ja ermöglichen, aber ich fand das von ihr auch etwas weltfremd). Jedenfalls meinten meine Eltern dann, dass das Quatsch sei, dass sie mir jetzt noch ne Wohnung finanzieren würden, wenn sie ja jetzt ein Haus bauen. Ich hätte in dem Haus ja meine Einliegerwohnung mit eigenem Bad und alles, und das mit der Entfernung muss ich halt in Kauf nehmen. Da geb ich meinen Eltern auch recht. Ich kann ja nicht bestimmen, was meine Eltern mir bezahlen sollen und wenn sie da ein Haus bauen, dann ist das ihre Entscheidung. Zumal ich durch eine Einliegerwohnung auch besser wohnen würde als jetzt noch (normales Zimmer).

In der Therapie war das Thema Ausziehen dann ne Zeit lang Thema. Meine Thera meinte, alleine zu leben wäre für die menschliche Entwicklung schon sehr wichtig. Sie fand auch, dass es am besten wäre, dass es noch zu Studienzeiten erfolgt, weil im Beruf hätte ich dann ja noch die beruflichen Ängste dazu und das wäre dann zu viel. Am ehesten dann noch, wenn ich vielleicht im Beruf etwas eingefunden bin. Sie sagte dann auch, dass wenn man als junger Mann noch bei den Eltern wohnt, das viele Frauen komisch fänden und abschreckend fänden.

Zwei Sitzungen später meinte sie dann, sie glaubt, dass ich nie von meinen Eltern daheim ausziehen würde, weil sie findet, dass ich zu viel vermeide. Der Satz hat für mich das Vertrauen zu ihr sehr erschüttert. Mittlerweile hat sie eingesehen, dass bei mir die Vermeidung wohl nicht das eigentliche Problem ist, sondern dass andere Mechanismen im Gang sein könnten, die es mir so schwer machen würden, die Angst hinter mich zu lassen. Sie bezweifelt auch, dass sie mit ihren Therapieansätzen bei mir an der richtigen Stelle gewesen ist.


Therapeutisch gesehen sollte ich möglichst noch im Studium ausziehen, auch wenn oder vllt. gerade weil ich davor so große Angst hab. Finanziell ist es da aber nicht möglich. Also muss ich es auf die Berufszeit verschieben, aber angesichts der Tatsache, dass ich nicht wirklich meine Ängste im Griff habe und meine Therapeutin schon selbst nicht mehr weiter weiß, weiß ich nicht, ob ich es gerade da dann schaffe.

Studium zu Ende machen, Arbeit anfangen.
Nach Probezeit siehst Du auch was Du an Geld hast und kannst das Projekt Wohnung in Angriff nehmen.

Und keine Freundin finden nur weil Du noch keinen Sex hattest?
Vergiss die Sorge!
Wenn sich eine in Dich verliebt und das kurz vor knapp in der entsprechenden Situation mitbekommt wird sie vielleicht kurz überrascht sein aber wohl kaum aufstehen und gehen.

Zitat von la2la2:
Hattest du denn schonmal Gefühle für eine Frau - also was wie kribbeln im Bauch oder Nervosität, wenn du mit bestimmten Frauen in Kontakt warst?
Hat in all den Jahren vielleicht schonmal eine Frau versucht sich mit dir zu treffen oder dich besser kennenzulernen?


Ich war in der Jugend ein paar mal verknallt, aber das war halt in der Jugend. Ich war in der Schulzeit nie der Typ, auf den die Mädels standen, dafür war ich zu lw und zu brav.
Im Studium muss ich ehrlicherweise gestehen, war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt um mich wirklich für Frauen zu interessieren. Wenn ich ein Interesse gespürt hab, dann meistens wenn ich Bekannte mit Partnerinnen sah und neidisch auf die Bekannten war, dass sie so ne hübsche Freundin hatten. Ab und an hab ich auf Partys gemerkt, wie ich doch etwas geflirtet hab mit Mädels oder versucht hab mich von ner guten Seite zu zeigen. Aber ich hab nie drüber nachgedacht da mehr zu tun...
Vor nem Jahr hab ich mitbekommen, dass ne gute Freundin von mir wohl an mir interessiert war. Ich hab es selbst nicht wirklich bemerkt, aber Freunde haben das wohl von ihr selbst erfahren. Für mich war sie nur eine gute Freundin. Ich war auch etwas abgeschreckt, da sie sich von ihrem langjährigen Freund getrennt hatte und ich all die Jahre auch mit ihr befreundet war als sie ein Paar waren. Aber als er dann Schluss gemacht hat, dann wollte sie auf einmal was von mir...

Zitat von Tuemmler:
wie es finanziell bei meinen Eltern aussehen würde und ob sie bereit wären, mich da für ne eigene Bleibe zu unterstützen (ich war da etwas irritiert, weil meine Therapeutin irgendwie meinte, meine Eltern müssten mir das ja ermöglichen, aber ich fand das von ihr auch etwas weltfremd). Jedenfalls meinten meine Eltern dann, dass das Quatsch sei, dass sie mir jetzt noch ne Wohnung finanzieren würden, wenn sie ja jetzt ein Haus bauen. Ich hätte in dem Haus ja meine Einliegerwohnung mit eigenem Bad und alles, und das mit der Entfernung muss ich halt in Kauf nehmen.

Wenn du kein Bafög bekommst und deine Eltern ein Haus bauen, dann werden die wahrscheinlich nicht arm sein.....
Die Frage ist, ob sie noch an dir klammern und dich nicht wegziehen lassen wollen, ob sie einfach nur keine Lust haben dich noch finanziell zu unterstützen, oder ob sie mit dem Hausbau dann doch finanziell sehr stark belastet sind.....

Zitat von Tuemmler:
Sie sagte dann auch, dass wenn man als junger Mann noch bei den Eltern wohnt, das viele Frauen komisch fänden und abschreckend fänden.

Bei so vielen Gedanken und sorgen, die du (grundlos) hast, hat sie recht. Du wirst es so niemals schaffen das einer Frau ganz locker zu erzählen, so dass es nicht zum Problem wird......

Zitat von Tuemmler:
Zwei Sitzungen später meinte sie dann, sie glaubt, dass ich nie von meinen Eltern daheim ausziehen würde, weil sie findet, dass ich zu viel vermeide.

Sie hat aber wohl recht..... und da sie dir keinen körperlichen Tritt in den Hintern geben darf, musste sie halt verbal mal treten - hat ja auch wunderbar funktioniert, da es dich noch lange danach gedanklich beschäftigt.

Zitat von Tuemmler:
Tatsache, dass ich nicht wirklich meine Ängste im Griff habe und meine Therapeutin schon selbst nicht mehr weiter weiß, weiß ich nicht, ob ich es gerade da dann schaffe.

So weiter herumzueiern bringt nichts. Da muss wirklich mal eine große Veränderung in deinem Leben stattfinden, wie z.B. eine eigene Wohnung. Im allerschlimmsten Falle, wenn es vollkommen unterträglich ist, ziehst du halt wieder bei deinen Eltern ein. Je nach Wohnungsmarkt in der Stadt findest du sofort einen Nachmieter oder bist nach wenigen Monaten Kündigungsfrist wieder aus dem Mietvertrag raus.
Zu verlieren hast du dabei NICHTs.

Zitat von Tuemmler:
Aber als er dann Schluss gemacht hat, dann wollte sie auf einmal was von mir...

Und könntest du dir was mit ihr vorstellen?
Um mal aus deiner Komfortzone herauszukommen, triff dich einfach mal vollkommen unverbindlich mit ihr zu zweit auf einen Kaffee, B. oder irgendwas anderes. Dann merkst du, ob sie noch was von dir will. Im schlimmsten Fall ist es halt ein nettes Treffen unter Freunden.....

Zitat von la2la2:
Wenn du kein Bafög bekommst und deine Eltern ein Haus bauen, dann werden die wahrscheinlich nicht arm sein.....
Die Frage ist, ob sie noch an dir klammern und dich nicht wegziehen lassen wollen, ob sie einfach nur keine Lust haben dich noch finanziell zu unterstützen, oder ob sie mit dem Hausbau dann doch finanziell sehr stark belastet sind.....

Meine Eltern sind durch den Hausbau zumindest jetzt schon finanziell belastet, d.h. sie müssen halt schon schauen, dass sie keine unnötigen Ausgaben haben, was ja verständlich ist. Mein Vater ist da aber auch sonst sehr rigoros und sehr prinzipientreu.

Zitat von la2la2:
Bei so vielen Gedanken und sorgen, die du (grundlos) hast, hat sie recht. Du wirst es so niemals schaffen das einer Frau ganz locker zu erzählen, so dass es nicht zum Problem wird...

Wenn ich dich da richtig verstehe findest du es nicht so schlimm, dass ich bei den Eltern wohne? Aber es ist schlimmer, wenn ich das zu einem Drama mache? Meine Therapeutin hat das aber echt so gesagt, dass das ein Problem wäre. Und auch woanders habe ich das halt schon so aufgeschnappt. Klar, dass ich da so dramatisch drauf reagiere, macht es nicht besser, aber vllt denk ich da zu sehr Schwarz-Weiß.[/quote]

Zitat von la2la2:
So weiter herumzueiern bringt nichts. Da muss wirklich mal eine große Veränderung in deinem Leben stattfinden, wie z.B. eine eigene Wohnung. Im allerschlimmsten Falle, wenn es vollkommen unterträglich ist, ziehst du halt wieder bei deinen Eltern ein. Je nach Wohnungsmarkt in der Stadt findest du sofort einen Nachmieter oder bist nach wenigen Monaten Kündigungsfrist wieder aus dem Mietvertrag raus.
Zu verlieren hast du dabei NICHTs.

Es wäre aber nicht schlimm, wenn ich das halt nicht JETZT tun kann, sondern erst später?

Wenn es ein massives Problem mit/durch Deine Eltern gibt ist schnell selbst wohnen besser.

Zitat von Tuemmler:
Wenn ich dich da richtig verstehe findest du es nicht so schlimm, dass ich bei den Eltern wohne? Aber es ist schlimmer, wenn ich das zu einem Drama mache?

Genau, ich finde das garnicht schlimm. Es ist fast alles eine Frage, wie man es verkauft und wie man dazu steht. Wenn dich eine Frau bei nem Date fragt, wo du wohnst, und du dann herumdruckst und dann zugibst noch bei deinen Eltern zu wohnen, bist du unten durch. Wenn du hingegen selbstbewusst dazu stehst und vielleicht noch anmerkst, dass du eine eigene Haustür hast, sollte das kein Problem sein.....

Zitat von Tuemmler:
Es wäre aber nicht schlimm, wenn ich das halt nicht JETZT tun kann, sondern erst später?

Du schiebst das Problem auf einen unbestimmten Zeitpunkt in die Zukunft. Würdest du nicht über alles so viel grübeln, dann hättest du dich weder hier angemeldet, noch wärst du bei einer Therapeutin in Behandlung.
Deine Situation als Metapher: Wenn dein Alltag ein Feldweg ist, dann hat der ganz tiefe Spurrillen, die dich immer auf dem gleichen Pfad halten. Es ist unmöglich mal 2m weiter links oder rechts zu fahren oder gar an einer Kreuzung mal woanders abzubiegen. Da wird sich auch in 1,2 oder 5 Jahren nichts dran ändern. Wenn man jetzt mit nem Kran kommt, dich aus dem Feldweg mit den Spurrillen hebt und auf der Landstraße daneben wieder absetzt, dann sind plötzlich die tiefen Spurrillen weg. Dann kommt es zwangsläufig zu Veränderungen. In der Metapher wäre das der Auszug aus dem Elternhaus und plötzlich in einer eigenen Wohnung oder WG zu wohnen.

Zitat von la2la2:
Und könntest du dir was mit ihr vorstellen?
Um mal aus deiner Komfortzone herauszukommen, triff dich einfach mal vollkommen unverbindlich mit ihr zu zweit auf einen Kaffee, B. oder irgendwas anderes. Dann merkst du, ob sie noch was von dir will. Im schlimmsten Fall ist es halt ein nettes Treffen unter Freunden.....


Was vielleicht noch hinzukommt, ist dass ich wahrscheinlich eine sehr große Angst vor Bindungen habe. Bzw. die Angst vor schmerzlichen Trennungen, was halt die Liebe so mit sich bringt. Mein Patenonkel hat sich vor ein paar Jahren das Leben genommen als eine Beziehung in die Brüche ging. Das hat mich halt sehr vor Beziehungen abgeschreckt, am liebsten verliebt man sich dann vllt gar nicht um auch ja nicht so verletzt zu werden, gerade wenn man schon so hypersensibel ist. Aber ich weiß, dass ich da schon wieder zuu viele Schritte vorausdenke, die vllt gar nicht eintreffen müssen, und dass ich halt selbst Erfahrungen sammeln muss.

Nahmnd,

ich habe mir das jetzt mal durchgelesen und äußere mich jetzt mal dazu, wenns recht ist (In vielen Einzelheiten stimme ich @la2la2 zu.):

Zitat von la2la2:
schauen sollte, wie es finanziell bei meinen Eltern aussehen würde und ob sie bereit wären, mich da für ne eigene Bleibe zu unterstützen (ich war da etwas irritiert, weil meine Therapeutin irgendwie meinte, meine Eltern müssten mir das ja ermöglichen, aber ich fand das von ihr auch etwas weltfremd)


Deine Therapeutin ist nicht weltfremd, das ist mMn Blödsinn. Wenn Deine Eltern Dich unterstützen wollen, sollten sie es Dir so einfach wie möglich machen. Ein kurzer Weg zur Uni ist entscheidend wichtig. Und mal ganz nebenbei: Wenn Deine Eltern ein Haus bauen, können sie Dich auch finanziell unterstützen, wenns mal eng wird, das ist meine Meinung. Du bekommst kein BAföG, weil Deine Eltern augenscheinlich genug Kohle haben....

Zitat von Tuemmler:
Jedenfalls meinten meine Eltern dann, dass das Quatsch sei, dass sie mir jetzt noch ne Wohnung finanzieren würden, wenn sie ja jetzt ein Haus bauen. Ich hätte in dem Haus ja meine Einliegerwohnung mit eigenem Bad und alles, und das mit der Entfernung muss ich halt in Kauf nehmen.


Deine Eltern klammern. Oder sie trauen Dir nicht zu, alleine leben zu können. Meine Meinung.

Zitat von Tuemmler:
Meine Thera meinte, alleine zu leben wäre für die menschliche Entwicklung schon sehr wichtig


Stimmt.

Zitat von Tuemmler:
Zwei Sitzungen später meinte sie dann, sie glaubt, dass ich nie von meinen Eltern daheim ausziehen würde, weil sie findet, dass ich zu viel vermeide.


Stimmt auch. Hervorhebung durch mich.

Zitat von la2la2:
Komfortzone


Danke. Das scheint eher das Problem zu sein.

(Mein) Fazit des Ganzen?
Krieg' so langsam Deinen Hintern hoch und sag' Deinen Erzeugern mal, was für Dich entscheidend wichtig ist. DU musst Dein Studium bewältigen, nicht Vattern oder Muttern.... Und mal ganz nebenbei, was die Frauen angeht: Niemand steht auf Heimsch3ißer, ab-so-lut niemand.

Dieser Tritt ins Achterdeck erfolgte durch:

JollyJack

Edit @mamamia75 : Danke.

Ich kenn das Problem teilweise zumindest, ich würde versuchen erst gar nicht etwas mit Mädels anzufangen. Manche Menschen bekommen halt keinen oder keinen passenden Partner. Bevor ich mich verliebt hatte und mich wirklich auf Mädels eingelassen hatte ging es mir gut. Ich hatte mich nur etwas gewundert und habe mich dann irgendwann dazu durchgerungen meine Ängste zu bekämpfen und bin total auf die Fresse gefallen. Sieh es als Schutzmechanismus.

Zitat von JollyJack:
(Mein) Fazit des Ganzen?
Krieg' so langsam Deinen Hintern hoch und sag' Deinen Erzeugern mal, was für Dich entscheidend wichtig ist. DU musst Dein Studium bewältigen, nicht Vattern oder Muttern.... Und mal ganz nebenbei, was die Frauen angeht: Niemand steht auf Heimsch3ißer, ab-so-lut niemand.


Was ist das denn bitte für eine Verallgemeinerung ? Sprichst du für alle Menschen? Bist du JEDER?
Ich selber habe bis 26 zuhause gewohnt und hatte genug Frauen die Interesse an mir hatten.

Wenn man nur auf solche oberflächlichen Merkmale als Frau / Mann steht, anstatt die ganze Geschichte dahinter verstehen zu wollen, kann das ganze sich eh nicht innig und tief entwickeln.

Wie ichs einfach satt habe, wenn permanent die Gesellschaft über einen entscheidet, was richtig und was falsch ist, dabei ist die Gesellschaft erst die, die einen überhaupt krank macht.

Zitat von joe899:

Was ist das denn bitte für eine Verallgemeinerung ? Sprichst du für alle Menschen? Bist du JEDER?
Ich selber habe bis 26 zuhause gewohnt und hatte genug Frauen die Interesse an mir hatten.

Wenn man nur auf solche oberflächlichen Merkmale als Frau / Mann steht, anstatt die ganze Geschichte dahinter verstehen zu wollen, kann das ganze sich eh nicht innig und tief entwickeln.

Wie ichs einfach satt habe, wenn permanent die Gesellschaft über einen entscheidet, was richtig und was falsch ist, dabei ist die Gesellschaft erst die, die einen überhaupt krank macht.


Oha!
Jetzt hast du einen Satz von mir gelesen und gehst direkt an die Decke? Erstaunlich. Nebenbei bemerkt ist das eine Redensart: XYZ kann keiner leiden.
Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
Ansonsten viel Spaß beim Suchen einer anderen Gesellschaft (da die hiesige Dir ja wohl nicht passt) und noch eine abschließende Frage: Muss ich Dich kennen?

JollyJack
Sponsor-Mitgliedschaft

Mich macht nachdenklich, dass deine Eltern ein Haus mit Einliegerwohnung bauen, normalerweise verkleinern sich die Eltern doch eher wenn sie denken, dass die Kinder bald ausziehen.

Kann es sein, dass deine Eltern sich wünschen, dass du bei ihnen wohnst, kann es auch sein- nimm es mir bitte nicht übel, es ist ja nur eine Frage- dass sie um deine Angsterkrankung wissen und dir nicht zutrauen, dass du allein leben kannst, dass sie aber auch sehen, dass du mehr Raum für dich brauchst?
War das alles einmal im Gespräch bei euch?

Es liegt selten an den äußeren Umständen sondern eher an dem Menschen selber, bei dem einen Mann ist es Frauen egal ob er noch zuhause wohnt, bei dem anderen finden sie es seltsam.

Ich würde dir wünschen, dass du dich verändern kannst, vielleicht durch die Therapie, nicht die eigene Wohnung sondern der Weg zu einem selbstbewußten Mann würde ich als Ziel ansehen.

Jetzt bin ich wirklich verunsichert und irritert. Auch durch JollyJacks Beitrag, der mir etwas zu einfach gedacht rüberkommt.

Ich hatte mit meinen Eltern schon einige Gespräche zum Thema eigene Wohnung, darunter sehr intensive, und meine Eltern vertreten den Standpunkt, dass sie mit dem Haus genug Ausgaben haben und nicht zwei Haushalte finanzieren können. Da lässt sich auch nix dran ändern (und ja, ich habe mich dafür stark eingesetzt). Für sie ist das kein Problem, wenn ich bei Berufsanfang dann ausziehe und mir dann ne eigene Wohnung leiste. (Btw: Bafög interessiert sich auch nur für die Einnahmen der Eltern, aber nicht für die Ausgaben. Und die sind auch jetzt mit der Miete noch sehr hoch.) Die Mieten bei uns sind ziemlich hoch in der Gegend (wo eigentlich nicht mehr?). Ohne Zuschüsse von außen (Eltern, Bafög) ist es echt nicht möglich, sich diese Lebenshaltungskosten zu leisten. Ein Kumpel von mir kriegt überhaupt keine elterliche Zuschüsse, was zur Folge hat dass er einen Studentenkredit auf sich nehmen musste, Schulden hat, sehr viel arbeiten muss sodass er nicht genügend Zeit für das Studium hat und jetzt ein paar Jahre hinterherhinkt. Das kann ja auch nicht die Lösung sein.
Die Einliegerwohnung im Haus meiner Eltern ist eigentlich dafür gedacht, dass sie später vllt. Untermieter haben durch die sie etwas Mieteinnahmen haben, oder wenn sie später vllt. häusliche Pflege bekommen, die dann da wohnen kann (also sie ist nicht für mich gedacht, sondern eigentlich für die Zeit nach mir).

Und ich bin mir bewusst, dass diese Komfortzone bzw. Vermeidung Hand in Hand mit den finanziellen Einschränkungen geht. Da ich für letzteres leider aktuell keinen anderen sinnvollen Weg sehe, muss ich es halt hinauszögern. Ich bin damit ja nicht glücklich, sonst wär ich ja auch nicht hier.

Zitat von Tuemmler:
Aufgrund meiner Störung habe ich jedoch riesige Angst vor diesem Schritt auszuziehen, es einfach psychisch nicht zu schaffen, da ich einfach so eine riesige Abneigung vor Lebensveränderungen habe und mir dies körperlich auch sehr zu schaffen macht. Vor allem im Kombination mit dem Berufseinstieg, was auch ein sehr großes Angstthema (sogar noch größer) ist. Wenn dann möchte ich das eh gestaffelt machen, dass ich erst mal mich mit dem Job ein bisschen einfühle (hoffe dass es ein Job in der Region ist) und dann ausziehe. Alles zusammen wäre viel zu viel von der Belastung her und ich könnte den Job vielleicht nicht schaffen. Aber wenn ich es nicht schaffe auszuziehen oder alleine zu leben? Muss ich dann wahrscheinlich immer in der Kellerwohnung im Haus meiner Eltern wohnen...


Es wird sich nichts ändern, wenn du nicht mal ins kalte Wasser springst. Und du wirst niemals herausfinden, ob du es überhaupt schaffst.
Ich habe genau vor den gleichen Dingen Angst wie du. Extreme Angst. Und trotzdem habe ich vor einem Monat meine Heimat aufgegeben. Alles was ich kannte und hatte, und bin in ein anderes Bundesland gezogen - an einen völlig fremden Ort. Das habe ich getan, weil ich gemerkt habe, dass sich was gravierend ändern muss, wenn ich weiter kommen will. Und an meinem Zuhause kam ich nicht weiter.
Trotz der Angst was passieren könnte, was ich alles verliere... alles was ich mir da aufgebaut habe... bin ich das Risiko eingegangen. Anstatt große Dinge zu erwarten, gehe ich den Weg Schritt für Schritt. Ich versuche an den kleinen Schritten zu wachsen und mich meinen Ängsten zu stellen. Wobei diese kleinen Schritte für mich schon enorm sind.
Aber ich habe mich auch noch etwas gestellt: meiner extremen Angst vor Veränderung.
Und eines Tages werde ich froh und stolz sein dies getan zu haben. Denn manchmal muss man Dinge riskieren um weiter zu kommen. Sonst steckt man fest - psychisch sowie physisch. Wir wachsen nur an Herausforderungen und schlechten Erfahrungen, nicht an einer Komfortzone.

Zitat:
Welche Frau möchte einen Mann, der noch bei seinen Eltern wohnt? Welches Mädchen möchte einen Mann, der mit Ende 20 noch Jungfrau ist und keine Erfahrungen hatte?

Bei Ersterem stimme ich zu.
Jedoch das andere... Ich zB. hätte keine Probleme mit einer Jungfrau. Es kommt immer auf den Menschen und seine Empathie an. Und wenn du die Richtige findest, wird sie dir gerne die Welt zeigen, die sie bereits kennt. Behutsam, verständnisvoll und liebevoll. Es kann sogar was Positives sein, wenn einer unerfahren ist.
Lass nicht den Kopf hängen

A


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