ich leide an einer generalisierten Angststörung mit einer riesigen Anzahl von verschiedenen Ängsten und Sorgenthemen. Ich habe schon einige Therapien hinter mir. Leider haben die alle nicht so angeschlagen wie erhofft. Möchte mich über eine besonders starke Sorgenthematik hier mal auskotzen:
Ich mache mir momentan sehr starke Sorgen um meine Wohn- und Lebenssituation in der Zukunft. Ich bin m, 26 und studiere. Ich lebe noch bei meinen Eltern. Mein Studienort ist nur 10 min weg von daheim. Aus finanzieller Sicht kann ich nicht von zu hause ausziehen. Meine Eltern würden mir nicht dabei helfen eine Wohnung zu finanzieren, wenn ich ja so nah von daheim studiere. Bafög kriege ich keines. Alleine durch Nebenjobs eine Wohnung zu finanzieren ist einfach nciht möglich, zumal mein Studium auch sehr zeit- und lernintensiv ist.
Die einzige Lösung ist natürlich dann sobald ich mit dem Studium fertig bin, von zu hause auszuziehen und mir dann eine eigene Wohnung zu leisten. Ich muss aber gestehen, dass es mir massive Angst bereitet, irgendwann auszuziehen. Es ist nich so, dass ich es genieße, im Hotel Mama zu leben, ich bin sogar sehr häuslich im Haushalt und lass mich nicht von meinen Eltern bedienen. Wäsche, Putzen, usw. kann ich alles. Aufgrund meiner Störung habe ich jedoch riesige Angst vor diesem Schritt auszuziehen, es einfach psychisch nicht zu schaffen, da ich einfach so eine riesige Abneigung vor Lebensveränderungen habe und mir dies körperlich auch sehr zu schaffen macht. Vor allem im Kombination mit dem Berufseinstieg, was auch ein sehr großes Angstthema (sogar noch größer) ist. Wenn dann möchte ich das eh gestaffelt machen, dass ich erst mal mich mit dem Job ein bisschen einfühle (hoffe dass es ein Job in der Region ist) und dann ausziehe. Alles zusammen wäre viel zu viel von der Belastung her und ich könnte den Job vielleicht nicht schaffen. Aber wenn ich es nicht schaffe auszuziehen oder alleine zu leben? Muss ich dann wahrscheinlich immer in der Kellerwohnung im Haus meiner Eltern wohnen...
Dazu kommt die Tatsache dass ich noch nie eine Beziehung hatte und noch Jungfrau bin. Ich habe jahrelang das Thema Beziehungen gemieden, teilweise auch weil ich sehr starke Unsicherheit habe und mir nicht vorstellen kann dass ich eine Partnerin glücklich machen kann. Aber ich möchte natürlich nicht alleine bleiben mein Leben lang. Aber ich habe wirklich die Befürchtung, dass ich mit meiner Vorgeschichte und Lebenssituation sowieso nur alle Frauen abschrecke. Welche Frau möchte einen Mann, der noch bei seinen Eltern wohnt? Welches MÄdchen möchte einen Mann, der mit Ende 20 noch Jungfrau ist und keine Erfahrungen hatte? Das sind doch zwei so dermaßen große Ausschlusskriterien für die Partnerwahl...
Klar, Ausziehen muss drin sein, aber mir hat ein Therapeut mal gesagt dass es psychisch zu belastete Menschen gibt die es nie schaffen von zu Hause auszuziehen und dass es einfach auch Realität ist. Es ist ja nicht mein Ziel, mit Mitte 35 noch jungfräulich bei Mama und Papa zu wohnen und keine Partnerin zu haben. Aber so wie es mir jetzt geht und die letzten 5 Jahre und angesichts der mangelnden Erfolge meiner Therapie frage ich mich echt wie ich das schaffen soll.
27.08.2018 23:47 • • 28.09.2018 #1