ich habe einen Zettel von einem Gerichtsvollzieher im Briefkasten gehabt, als ich von der Schule zurückkam.
Ich habe ihn direkt angerufen und gefragt, worum es geht usw. Ich war sehr freundlich und wollte einfach nur weitere Informationen zu der Forderung, da ich den Mann ja nicht kannte und noch an einen Irrtum glaubte.
Der Mann war jedoch sehr unhöflich und kurz angebunden und benahm sich, als würde ich ihm persönlich Geld schulden. Verwendete auch die entsprechenden Ausdrücke. Er forderte mich zur Zahlung auf, ich bestätigte, dass ich natürlich nicht zahlen kann, wie auch. Er forderte mich auf eine eidesstattliche Erklärung abzugeben, aber ich sagte, ich müsste das erstmal nachvollziehen und mich informieren (ich habe ja schließlich noch nie mit einem Gerichtsvollzieher zu tun gehabt und wusste ja auch noch gar nicht, wie und woher da so eine hohe Forderung kam). Er meinte wirsch, er würde sich evtl. auf ne Ratenzahlung einlassen, aber nicht unter 100 Euro pro Monat. Zuguterletzt legte er sogar einfach mittendrin ohne Verabschiedung auf, während ich ihm mich noch für die Auskunft bedankte und einen schönen Tag wünschte (keine Ironie, ich war wirklich so freundlich, wollte mich ja schließlich nicht bei ihm unbeliebt machen).
Es geht jetzt um etwa 500 Euro, genau konnte er mir die Summe nicht sagen. Er nannte mir Daten, an denen mir Mahnung und Mahnbescheid zugegangen sein sollen.
Jedoch sagte ich ihm ganz offen und ehrlich, dass ich nur zwei Briefe von der Creditreform bekommen habe, einen mit der Aufforderung mich dringend zu melden, ohne
jede weitere Angabe und einmal nur mit Angabe einer Forderung von etwa 300 Euro ohne Begründung. Daraufhin hatte ich mich bei der Firma gemeldet, die im Betreff angegeben war und die bestätigte mir per Mail, dass eine Forderung i. H. v. etwa 125 Euro offen war.
Jedenfalls: Einen Mahnbescheid habe ich nicht bekommen, warte genaugenommen immer noch auf eine Antwort auf den Brief, den ich der Inkasso-Firma geschrieben habe und in dem ich darum gebeten habe, mir das Zustandekommen der mehr als doppelt so hohen Forderung zu erklären.
Zuerst glaubte ich, dass mein Lebenspartner Briefe oder Bescheide oder so verschlampt oder versteckt hat, aber er sagte ganz klipp und klar, dass er auch nichts erhalten hat.
Ich bekam keine Antwort von der Creditreform, auf Anfragen über die Internet-Plattform kam nur ein erneutes Ich soll mich sofort melden, eine wichtige Nachricht wartet oder so ähnlich.
Nun, ich habe mir selbst versucht zu erklären, wie es dazu gekommen ist und es handelt sich dabei wohl um ein Fahrkarten-Abonnement, das nicht weiter abgebucht werden konnte.
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Dazu möchte ich sagen - und das ist keine Entschuldigung, nur Erklärung -, dass ich von Januar - April 2009 in stationärer Behandlung war, danach eine längere stufenweise Wiedereingliederung machte und nach der Entgeltfortzahlung zuerst kein Krankengeld bekam. Nach mehreren Verzögerungen, z. B. weil meine Bescheinigung ankam, aber vom Arzt nicht korrekt ausgefüllt war, mir das aber nicht mitgeteilt wurde, so dass ich vergebens auf Geld warten musste, obwohl mir telefonisch gesagt wurde, die Bescheinigung sei angekommen, das Geld würde gezahlt, dann war wieder eine Bescheinigung nicht angekommen und ich musste eine Woche warten, bis ich eine Neue bekam, die dann erst wieder ausgefüllt und zurückgeschickt werden musste, etc. Und ein Vorschuss war angeblich nicht möglich, weil ja ohne Bescheinigung nicht überprüft werden konnte, dass ich noch krank war. Als ich dann endlich eine Nachzahlung bekam (von der schon die Zuzahlung abgezogen worden war), war mein Konto mit über 800 Euro überzogen, da ja Miete, Rechnungen, GEZ, Versicherungen, Ratenzahlungen, usw abgebucht worden waren. Darunter - wie ich dachte - eben auch das Fahrkarten-Abo. Leider lag mein normales Netto ohnehin nur bei etwas über 500 Euro, also war an Krankengeld eh nicht viel zu erwarten. Und somit wurde im Prinzip nur mein Konto ausgeglichen und ich verlor auch noch meinen Dispo-Kredit, weil die Bank eben auch nicht monatelang auf ihr Geld warten wollte.
In dem Zeitraum wurde uns die Wohnung gekündigt und mein dann laufendes Krankengeld und meine Mini-Ersparnisse (schon durch Umzug im Herbst zuvor und Möbel- u. Fußbodenübernahme praktisch bei 0) und finanzielle Leihgaben von der Familie gingen für den Umzug und die Renovierung und den Fußboden und die Renovierung der neuen Wohnung drauf. Dann war auch noch meine Bankkarte aus Versehen eingezogen und ich lebte praktisch nur von Leihgaben und der Aussicht auf den nächsten 1. und dem Ende der stufenweisen Wiedereingliederung, wenn wieder das etwas höhere Gehalt kommen sollte.
In der Zeit musste mein Lebensgefährte Alogeld II beantragen. Er bekam nach etwa 1,5 Monaten einen kleinen Vorschuss für Lebensmittel und als er nach fast 3 Monaten zum xten Mal anfragte, bekam er dann endlich eine Nachzahlung und das Alogeld II wurde bewilligt. Tja, was aber bis dahin so alles an Mietschulden u. a. aufläuft, wenn man - wie er - in der Zeit nur einen 400 Euro-Job hat (mit knapp 300 Euro).
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Tja, wie kommt es zu der Forderung? Es wurde - so vermute ich - der Monatsbetrag des Abbos auf die restlichen Monate des Jahres hochgerechnet und damit entstand ein Betrag von 3xx Euro inkl. der Gebühren des Inkassoinstituts. Und mit Gerichtsgebühren wurde es wohl noch mehr. Leider habe ich keine Unterlagen, anhand derer ich das nachvollziehen könnte.
Nun, ich habe keine Sachen, die gepfändet werden könnten, denn ich besitze nichts Wertvolles. Einen alten PC (Ende 2002 gekauft), einen DVD-Player aus dem Jahr 2003, einen Billig-Drucker, den mein Bruder für 33 Euro im Internet gekauft hat und mir hat zustellen lassen, damit ich drucken kann.
Eine Miniküche, die jedoch meinem Lebenspartner gehört, ist relativ neu, die er im Herbst auf Raten bei Quelle gekauft hat. Tja, sonst nur ältere Gebraucht-Möbel, teils von Ebay oder noch aus alten Beständen meines Lebenspartners und Sachen vom Sperrmüll oder Geschenke von Kollegen, wie ein alter Jugendzimmerschrank, der aber immer noch nicht aufgebaut ist. Was hier am Neuesten aussieht, ist der Kühlschrank, den ich aus der letzten Wohnung habe, mein alter, leider nicht funktionstüchtiger Toplader und der Flachbildmonitor meines Lebenspartners, der zusammen mit seinem PC ein Geschenk aus dem Jahre 2004 seiner Eltern war.
Leider ist dieser im Moment kaputt und wir nutzen nur meinen PC. Wir haben im Herbst Festnetz bekommen und ein günstiges, schnurloses Telefon gekauft und ich habe Angst, dass der Gerichtsvollzieher dies pfänden könnte. Weil eben sonst nichts da ist.
Andererseits müsste ich sonst eine eidesstattliche Erklärung abgeben, die den Gläubiger zu einer Konto- oder Lohnpfändung berechtigen würde. Sicher, mein Gehalt liegt unter der Pfändungsgrenze, aber wie sollte ich das dem Ausbildungsbetrieb erklären? Vor allem, da bei mir die Übernahme sowieso aufgrund meiner hohen Fehlzeiten und der durchschnittlichen Leistungen fraglich ist.
Ich habe seitdem oft Herzrasen und Kopfschmerzen und sowieso schon jede Nacht Alpträume. Ich habe immer Angst, dass es gleich klingelt oder plötzlich der Gerichtsvollzieher in meine Wohnung eindringt. Meine Ängste sind wieder schlimmer geworden, ich denke immer drüber nach, wie ich denn wohl an Geld kommen kann und wie unverschämt der Mann dann bei mir in der Wohnung wäre. Ich sehe ihn schon, wie er alles durchsucht und mir wieder Vorwürfe macht und mich ausfragt und bedrängt. Würde ja Raten zahlen, das hatte ich ja auch schon der Creditreform angeboten, aber 100 Euro im Monat sind nicht drin. Ich habe im Internet gesucht und gesucht und mir den Kopf vollgelesen, aber ich kann keine Entscheidung treffen. Und ich will der Sache nicht aus dem Weg gehen und warten, bis tatsächlich jemand die Tür aufbricht.
Mein Freund hat mir angeboten, etwa die Hälfte dazuzugeben. Aber was er nicht versteht ist, dass wir zusammen von dem ganzen Geld leben. Wenn ihm 50 Euro im Monat fehlen, um Lebensmittel zu kaufen oder Rechnungen zu zahlen (Oh Gott, ich denke da bloß an die Nebenkostenabrechnung, bei unserer Wohnung mit Gas), dann muss ich das Geld aufbringen, weil er ja auch essen muss und wir zusammen einkaufen. Zudem sind wir immer so knapp mit dem Geld, dass wir immer auf den 1. warten, wenn mein Geld kommt. Davon wird aber die volle Miete abgezogen und dann warten wir wieder auf den 15., wenn sein Geld kommt, so dass wir ab dann wieder davon leben. Und, es gibt eben keinen Spielraum, keinen Urlaub, keine Fahrten, kein Auto, keine Fahrradreparatur, keine teuren Geschenke, keinen Luxus, kein Rauchen, kein Saufen, nix. Doch, nicht wahr, wir leisten uns den Luxus, die zwei Katzen, die wir haben, nicht ins Tierheim zu geben, weil wir sie unendlich lieben. Und den Luxus, dass er seinen Zweitjob verloren hat und der Ex-Arbeitgeber nicht mal das Gehalt von November gezahlt hat.
Ich weiß, ich jaule hier rum, aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich muss einfach mal drüber reden. Ich habe überlegt, ob ich mein Konto leer mache und dem Kerl einfach schonmal alles gebe, was ich habe. Aber dann glaubt er womöglich, ich hätte mal eben soviel Bargeld und hätte es dicke. Oder würde Sachen verstecken.
Und selbst wenn: Dann könnte ich die Miete nicht zahlen und das Essen und würde wieder mit Ratenzahlungen in Verzug kommen.
War jemand schonmal in so einer Situation? Wie soll ich handeln? Er sagte, er will an einem Tag nächste Woche kommen.
Ich kann dem Mann kaum allein gegenübertreten. An dem Tag kommt auch noch der Heizungsableser oder sowas, der in die Wohnung will und ich stehe eh schon immer unter Stress, wenn jemand in die Wohnung kommt.
Zudem: Das ist mein letzter Urlaubstag und ich bin jetzt schon vollkommen fertig mit den Nerven, weil ich immer daran denken muss.
Was soll ich ihm vorschlagen?
Einen Zeugen bräuchte ich, damit ich nicht allein bin.
Mein Lebenspartner arbeitet aber in der Zeit und kann nicht einfach Urlaub nehmen (weil er grad erst angefangen hat).
Und meine Mutter wollte mich besuchen kommen, aber wenn sie kommt, dann regt sie sich nur auf und sie ist selbst krank. Außerdem hat sie mir damals bei dem Umzug schon so geholfen.
Ich muss einfach mal drüber reden und brauche unbedingt mal eine Aussage von einem anderen Menschen.
Was könnt ihr mir raten?
03.01.2010 16:08 • • 31.01.2010 #1