Ich bin ja vor einem halben Jahr ausgezogen und hatte damals schon Ängste, ob ich es schaffen werde oder nicht.
Ich war schon immer ein sehr perfektionistischer Mensch, der massive Angst davor hat, von anderen abgelehnt und ausgegrenzt zu werden. Noch dazu leide ich unter Versagensängste.
All das ist mir aber erst seit dem Auszug klar geworden; durch diesen hatten sich meine Probleme zwar verschlimmert, aber ich hatte sie noch einigermaßen in Griff.
Dann, vor zwei Monaten, bin ich mit meinem jetztigen Freund zusammen gekommen und meine Bindungsangst, die ich auch schon in meiner letzten Beziehug bemerkt habe, kam wieder zutage. ALs ich gemerkt hatte, dass ich mich verliebt hatte, bekam ich einen Riesenschreck und wollte es erst gar nicht wahr haben, hab nach Fehlern bei ihm gesucht und mich auch eine zeitlang geweigert, die Beziehung offiziell zu machen....
Wie auch immer, da ich von dem Problem meiner Bindungsangst wusste, dachte ich mir, dass ich diese in den Griff kriegen müsste, weil ich sonst Angst habe, dass die Beziehung kaputt geht...
Ich habe mir Ratgeber über Ratgeber gekauft und aus der Bibliothek ausgeliehen, mich stundenlang im Internet in diversen Foren rumgetrieben und mich selber pausenlos damit beschäftigt, mich analyisiert, -
bis ich praktisch keine freie Minute mehr hatte, sondern NUR noch daran denken musste....
Mit anderen Worten: Ich habe mich reingesteigert und tue es (wohl) immer noch.
Mein Perfektionismus und meine Versagensängste haben sich dadurch massiv verstärkt, ein Teil von mir empfindet einen riesigen Hass auf andere Menschen und deren Fehler, als auch meine Fehler. Eigentlich lehne ich alles ab, hasse meine Arbeit, mein Leben und will die PRoblem JETZT GLEICH in den Griff kriegen...
Noch dazu hat sich bei mir ein extremes Schutzbedürfnis entwickelt, am liebsten würde ich die ganze Zeit bei meinem Freund, bei meinen Freunden, bei meinen Eltern oder bei meinen Therapeuten verbringen, denn da fühle ihc mich sicher und aufgehoben.
Ich suche die ganze Zeit, den ganzen Tag nach Schutz (und auch nach Bestätigung) bei Anderen; wenn diese mir das verweigern, werde ich sauer und der oben bereits erwähnte Hass tritt auf und beschimpft diese Personen....
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Dieser Schutz hält auch nicht lange vor, sondern verschwindet nach einer Weile wieder und ich brauche neuen usw. usw.....
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Ehrlich gesagt ist mir das ganze ziemlich peinlich, da ich mir vorkomme, wie ein kleines, verwöhntes Kind, dass immer gleich rumschreit, wenn es nicht das bekommt, was es will....
....Die Frage ist nun, was ich tun kann, um diesen Teufelskreis zu unterbrechen. Ich versuche auch gerade, mir einen Therapieplatz bei einem Verhaltenstherapeuten zu besorgen ,denn so wie jetzt geht das bei mir echt nicht weiter! ....
Vlg
28.07.2009 08:02 • • 30.07.2009 #1