Ich grüße euch,
erstmal wünsche ich euch frohe Weihnachten! (im Text wird sehr viel zensiert, das finde ich schlimm aber ich hoffe, dass ihr es dennoch versteht)
Zu meinem Anliegen: Alle halten mich für gleichgeschlechtlich (schw_l)
Ja, nicht alle aber die meisten und es werden mehr. Was tue ich für diese Annahme? Sehr vieles sogar!
Ich (m. 29 Jahre) bin nicht gerade der Durchschnittstyp von nebenan. Bin nur 1,68m groß wiege seit Jahren knapp 70 kg, habe ein dickes Gesicht und bin sehr blass, dazu schminke ich mich zum abdecken meiner schlechten Haut.
Also alles andere als attraktiv (wobei ich mich selbst, bis auf meine Gesichtshaut und meine dünnen Haare als nicht sonderlich häßlich empfinde-ansonsten mag ich alles an mir und pflege es auch). Bis vor 12 Jahren sah das noch anders aus. War sehr schlank und hatte in Jugendjahren schon so einige Frauenkontakte und Beziehungen (inkl. der großen Liebe). Teilweise 3 auf einmal und das waren die Schönheiten im Ort. Es stellte sich aber teils auch heraus...S_x und reden ok aber das darf niemand erfahren. Wobei ich auch damals schon die Liebe fürs Leben suchte. Dann wurde ich plötzlich immer kränker und bekam eine sehr schwere Herzerkrankung diagnostiziert. Unheilbar aber wenigstens halbwegs durch viele Medikamente aufhaltbar. Ich werde daran sterben und sicher nicht uralt werden. Dazu schützt mich mein Defibrillator in der Brust. Das ist aber überhaupt nicht das Problem - damit habe ich mich längst abgefunden.
Das Problem ist, dass sich mein Körper und auch ich mich verändert habe. Man ist sehr dünnhäutig geworden, hat für alles Verständnis, hört sich alles an bevor man urteilt. Ich komme mit behinderten Menschen mitlerweile deutlich besser zurecht als mit dem Mainstream. Man hat einen völlig anderen Blick auf das Leben-auch im Alltag. Man gibt sich einfach anders. Und dort fängt das Problem an.
Ich bin halt kein Kerl, weil ich auch mal zuhören kann. Weil man Dinge für richtig oder ok erachtet, die jeder harte Kerl ablehnt oder so tut. Ich kann mich sehr gut mit Frauen unterhalten. Auf der anderen Seite, bin ich auch ein echt dreckiger Kerl, der sehr gerne über die schönste Sache der Welt redet . Aber dafür finde ich überhaupt keine Männer mehr, weil mich jeder für gleichgeschlechtlich hält.
Ich werde komisch angesehen, angelächelt etc. überhaupt nicht für voll genommen. Ich fühle mich wie Abschaum. Dabei bin ich ein ganz normaler Typ, der eben etwas einfühlsamer ist und von mir aus etwas komisch aussieht. Der aber auch weiß, wann er welche Seite raushängen lassen kann. Nur beurteilt mich jeder nach dem Äußeren.
Dazu muss ich sagen, dass ich seit 10 Jahren keine Frau mehr angeschleppt habe. Dementsprechend machen sich so einige in der Familie natürlich Gedanken. Am Heilig Abend kam beim Karten spielen eine Bemerkung meiner 76 jährigen Oma: Heut zu Tage kann ein Bube ja auch einen Buben heiraten, das ist doch nicht schlimm, nur so am Rande...auch wenn das auf das Kartenspiel bezogen war, habe ich irgendwie gemerkt, dass es an mich ging.
Das sehe ich ebenso! Nur wenn man dem zustimmt, ist man noch schwu. als vorher.
Ich lebe auf dem Dorf und komme aus der Großstadt. Hier sind diese Rollen noch stark vom Schubladendenken geprägt.
Somit kapsel ich mich immer mehr ab, gehe nicht mehr einkaufen, bestelle alles im Internet (habe aber auch kein Auto) und arbeite natürlich auch von zu Hause als Angestellter. Man isoliert sich halt was gerade im 12-Parteien Haus noch mehr Vorurteile schürt.
Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Prostiuierte zu holen um zwei Stunden lautes Gestöne im Haus zu verbreiten, damit jeder im Ort erzählt...na ihr wisst schon.
Die Hintergründe sind längst nicht alle erzählt aber erstmal sollte es reichen. Mich macht diese Situation fertig und ich merke, wie es immer schlimmer wird. Von Jahr zu Jahr.
Ich möchte keine Mitleidsbekundungen für irgendwas, sondern suche nach Menschen die in irgendeiner Weise das selbe Problem haben oder aber auch Tipps, wie man damit im Alltag besser umgehen kann, evt. einem bösen Blick oder einem Kommentar begegnet.
Entschuldigt diesen langen Text aber es einfach nieder zu schreibern, hat mir schon etwas geholfen.
Ganz liebe Grüße
Alex
erstmal wünsche ich euch frohe Weihnachten! (im Text wird sehr viel zensiert, das finde ich schlimm aber ich hoffe, dass ihr es dennoch versteht)
Zu meinem Anliegen: Alle halten mich für gleichgeschlechtlich (schw_l)
Ja, nicht alle aber die meisten und es werden mehr. Was tue ich für diese Annahme? Sehr vieles sogar!
Ich (m. 29 Jahre) bin nicht gerade der Durchschnittstyp von nebenan. Bin nur 1,68m groß wiege seit Jahren knapp 70 kg, habe ein dickes Gesicht und bin sehr blass, dazu schminke ich mich zum abdecken meiner schlechten Haut.
Also alles andere als attraktiv (wobei ich mich selbst, bis auf meine Gesichtshaut und meine dünnen Haare als nicht sonderlich häßlich empfinde-ansonsten mag ich alles an mir und pflege es auch). Bis vor 12 Jahren sah das noch anders aus. War sehr schlank und hatte in Jugendjahren schon so einige Frauenkontakte und Beziehungen (inkl. der großen Liebe). Teilweise 3 auf einmal und das waren die Schönheiten im Ort. Es stellte sich aber teils auch heraus...S_x und reden ok aber das darf niemand erfahren. Wobei ich auch damals schon die Liebe fürs Leben suchte. Dann wurde ich plötzlich immer kränker und bekam eine sehr schwere Herzerkrankung diagnostiziert. Unheilbar aber wenigstens halbwegs durch viele Medikamente aufhaltbar. Ich werde daran sterben und sicher nicht uralt werden. Dazu schützt mich mein Defibrillator in der Brust. Das ist aber überhaupt nicht das Problem - damit habe ich mich längst abgefunden.
Das Problem ist, dass sich mein Körper und auch ich mich verändert habe. Man ist sehr dünnhäutig geworden, hat für alles Verständnis, hört sich alles an bevor man urteilt. Ich komme mit behinderten Menschen mitlerweile deutlich besser zurecht als mit dem Mainstream. Man hat einen völlig anderen Blick auf das Leben-auch im Alltag. Man gibt sich einfach anders. Und dort fängt das Problem an.
Ich bin halt kein Kerl, weil ich auch mal zuhören kann. Weil man Dinge für richtig oder ok erachtet, die jeder harte Kerl ablehnt oder so tut. Ich kann mich sehr gut mit Frauen unterhalten. Auf der anderen Seite, bin ich auch ein echt dreckiger Kerl, der sehr gerne über die schönste Sache der Welt redet . Aber dafür finde ich überhaupt keine Männer mehr, weil mich jeder für gleichgeschlechtlich hält.
Ich werde komisch angesehen, angelächelt etc. überhaupt nicht für voll genommen. Ich fühle mich wie Abschaum. Dabei bin ich ein ganz normaler Typ, der eben etwas einfühlsamer ist und von mir aus etwas komisch aussieht. Der aber auch weiß, wann er welche Seite raushängen lassen kann. Nur beurteilt mich jeder nach dem Äußeren.
Dazu muss ich sagen, dass ich seit 10 Jahren keine Frau mehr angeschleppt habe. Dementsprechend machen sich so einige in der Familie natürlich Gedanken. Am Heilig Abend kam beim Karten spielen eine Bemerkung meiner 76 jährigen Oma: Heut zu Tage kann ein Bube ja auch einen Buben heiraten, das ist doch nicht schlimm, nur so am Rande...auch wenn das auf das Kartenspiel bezogen war, habe ich irgendwie gemerkt, dass es an mich ging.
Das sehe ich ebenso! Nur wenn man dem zustimmt, ist man noch schwu. als vorher.
Ich lebe auf dem Dorf und komme aus der Großstadt. Hier sind diese Rollen noch stark vom Schubladendenken geprägt.
Somit kapsel ich mich immer mehr ab, gehe nicht mehr einkaufen, bestelle alles im Internet (habe aber auch kein Auto) und arbeite natürlich auch von zu Hause als Angestellter. Man isoliert sich halt was gerade im 12-Parteien Haus noch mehr Vorurteile schürt.
Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Prostiuierte zu holen um zwei Stunden lautes Gestöne im Haus zu verbreiten, damit jeder im Ort erzählt...na ihr wisst schon.
Die Hintergründe sind längst nicht alle erzählt aber erstmal sollte es reichen. Mich macht diese Situation fertig und ich merke, wie es immer schlimmer wird. Von Jahr zu Jahr.
Ich möchte keine Mitleidsbekundungen für irgendwas, sondern suche nach Menschen die in irgendeiner Weise das selbe Problem haben oder aber auch Tipps, wie man damit im Alltag besser umgehen kann, evt. einem bösen Blick oder einem Kommentar begegnet.
Entschuldigt diesen langen Text aber es einfach nieder zu schreibern, hat mir schon etwas geholfen.
Ganz liebe Grüße
Alex
25.12.2018 05:33 • • 25.12.2018 #1
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