Ich bin sehr streng katholisch erzogen worden, mit einem herrischen,extrem dominaten und ich glaube auch sadistisch veranlagtem Vater. Meine Mutter ist das krasse Gegenteil, voll Güte und Liebe, aber unfähig sich durchzusetzen. Deshalb war meine ganze Kindheit Krieg, da ich früh begriffen habe , dass sie meinen Schutz braucht und ich mich immer vor sie und meine Geschwister gestellt habe, um die Prügel zu kassieren. Mein Vater ist dann immer ausgerastet, hat mich verprügelt und gebrüllt dass es meine Schuld ist, dass er das jetzt tun muss, weil ich so ein schreckliches Kind bin. Aber immer nur mich. Kinder müssen Vater und Mutter ehren, sie müssen gehorchen und ihren Eltern dienen. PUNKT. Mit 15 wurde ich Opfer sexueller Gewalt und weil ich wußte, dass auch das meine Schuld sein würde, habe ich behauptet, ich wäre mit meinem Mofa gestürzt und daher kämen die zerrissenen Klamotten und das Blut. Ich erzähle das, damit ihr versteht, dass ich 95 % aller Männer echt nicht mag. Aber es gibt Ausnahmen ! Sechs Wochen später war mir klar, dass ich schwanger bin. Mein Vater ist komplett eskaliert, diese Schande, wo er doch im Kirchenvorstand sitzt. Er hat mir ins Gesicht gespuckt, mich an den Haaren in eine Abtreibungsklinik in Köln geschleppt und das Problem beseitigen lassen. Danach war ich tot. Fast ein Jahr habe ich in meinem Zimmer gelegen und nichts gemacht, außer auf den Fernseher zu starren und zu hoffen, dass ich sterbe. Aber ich starb nicht. Dann kam ein Brief von der Schule, dass aufgrund der Fehlzeiten dass Schuljahr nicht anerkannt wird und das hat mich irgendwie wachgerüttelt. Wenn ich hier raus wll, brauche ich wenigstens einen Schulabschluss.
Ich habe die 10 Klasse wiederholt und bin direkt nach dem Abschluss, mit gerade 17, von zu Hause geflohen. Ich habe es geschafft mein Abi zu machen, aber im letzten Jahr fing es schon an, dass ich Probleme bekam. Genauer mit dem Essen. Nach den Abi, als ich mich entscheiden sollte, was ich nun in meinem Leben anfangen will, konnte ich nur noch essen und kotzen und essen und kotzen und kotzen und noch mehr kotzen... Ich wollte nicht erwachsen werden. Ich hatte Angst falsche Entscheidungen zu treffen und mir mein Leben zu versauen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Kind sein noch nicht fertig war,weil ich immer funktionieren musste. Dazu kam ein krankhafter Perfektionismus was meine Person anging. Nicht nur meinen Körper betreffend, sondern in allem was ich tat. Bei Anderen hatte ich diesen Anspruch nie. Ich bin dann ein paar Jahre kotzend durchs Leben getaumelt, habe in nur 1,5 Jahren meinen Industriekauffmann gemacht, hatte einen super Job in der Geschäftsführung eines größeren Unternehmens und war unglücklich. So habe ich meinen Job an den Nagel gehangen und bin ein Jahr durch die Welt gewandert. Das war mein erstes großes Seelenpflaster. Je weiiter ich lief, desto friedlicher wurde es in mir. Aber irgendwann musste es ja mal weiter gehen. Nach meiner Rückkehr fand ich mich in den Alltagszwängen nicht mehr zurecht.
Die Kotzerei war schlimmer als je zuvor. Meine ganze Freizeit bestand aus Einkaufen und Erbrechen. Mit 43 Kilo hat mein Hausarzt mich dann ins Krankenhaus gezwungen und danach habe ich sechs Monate Therapie in einer Tagesklinik gemacht. Meiner Meinung nach das beste therapeutische Konzept überhaupt, aber für mein Essproblem half es nicht. Ich habe endgültig gekündigt, weil mir klar wurde, dass ich in der Sinnlosigkeit eines Bürojobs nie glücklich werde. Das ich etwas tun möchte, damit sich etwas auf dieser Welt zum Guten verändert und wenn es nur etwas ganz Kleines ist. Dann lernte ich im Tierheim meinen Mann kennen. Ein sehr schwieriger Mensch. Anders als alle Männer die ich bis dahin kannte. Unnahbar, irgendwie unberechenbar und cholerisch, aber im Umgang mit den Tieren sah ich sein riesen großes Herz. Und irgendwann waren wir ein Paar. Mein Mann hasste Menschen und die ganze Welt, er hatte keine Freunde , weil er keine wollte. Nur mich, mich liebte er wie verrückt, mit all meinen Fehlern und Macken und ich ihn auch. Auch er hatte seine Vorgeschichte mit vielen Wunden und Gewalt und daher musste ich ihm immer und immer wieder versprechen, dass wir uns nie anlügen und uns immer treu bleiben. Das war ihm das Allerwichtigste auf der Welt und mir auch. Mein Mann war immer schonungslos ehrlich. Das habe ich so an ihm bewundert. Die ersten Jahre waren schwierig, weil er entsetzlich eifersüchtig war und ich mich nicht an eine Leine legen lasse. Aber mit den Jahren und nach dem zweiten Kind, war auch das kein Problem mehr. Zwischenzeitlich war mein Vater verstorben und ich hatte etwas geerbt, so dass wir uns eine 300 Jahre alte Mühle ganz allein im Wald kaufen konnten und ein kleines Tierheim eingerichtet hatten. Er ging zu der Zeit noch arbeiten und ich erweiterte das Ganze um eine Hundepension. Nach ein paar Jahren hatte mein Mann keine Lust mehr auf Tierheimalltag, die Tierschutzleute gingen ihm auf die Nerven und seine Arbeit auch. So kam eine Hundeschule dazu. Ich machte Tierheim und Pension, er den Unterricht. Wenn man neu bginnt, dauert es natürlich eine Weile, bis man Fuß gefasst hat. Aber mein Mann war ein hervorragender Trainer, der sehr gut beobachtet, sehr ehrlich war und wir waren schnell mega erfolgreich. Endlich ging es auch finanziell in ruhigere Bahnen, denn so ein altes Haus ist echt ein Groschengrab und es gab ja auch jede Menge Mäuler zu stopfen. Wir waren ca. 17 Jahre einfach nur glücklich. Natürlich auch mit Sorgen zwischendurch, wie es halt so ist im Leben, aber wir waren rund um die Uhr als Familie zusammen und einfach nur zufrieden. Ich liebte mein Zuhause und meine Familie über alles und die Jahre heilten alle alten Wunden. Mein Mann war zu Ruhe gekommen, wurde immer offener was Menschen anging. Seine cholerischen Anfälle über diese schreckliche Welt und die ekelhaften Mebschen, war irgendwie von selber weggestreichelt.
Jetzt kann mein Mann jede Form von Druck nicht ertragen. Er kann ihn einfach nicht aushalten und je erfolgreicher er wurde, desto mehr hatte er das Gefühl, ausbrechen zu müssen. Also hängte es die Hundeschule an den Nagel und switchte im Bereich Hund den Job, so dass er nun bundesweit tätig werden musste. Den finanziellen Einbruch versuchte ich mit der Pension aufzufangen, aber das verlangte mir natürlich jede Menge Selbstdisziplin ab. 7 Tage die Woche arbeiten, von morgens halb sechs bis 21Uhr. Meinen letzten freien Tag hatte ich vor 16 Jahren, ausgenommen diverse Krankenhausaufenthalte, da ich in meiner zweiten Schwangerschaft an Lupus erkrankt bin und es mich in den ersten Jahren der Krankheit ein paar Mal richtig erwischt hat.
Jetzt mussten wir uns trennen und es war für uns beide so schwer. Besonders für meinen Mann, der jetzt plötzlich nachts einsam in irgendwelchen Hotelzimmern lag. Am Anfang hat er sich ein Bein ausgerissen um schnellstmöglich wieder zu Hause zu sein, aber auf die Dauer war das zu Kräfte zehrend und so mussten wir uns daran gewöhnen, die Hälfte der Woche getrennt zu sein. Irgendwann hatte er sich etabliert und der Erfolg kam. Mein Mann begann sich schleichend zu verändern. Es fing damit an, dass alte Macken wieder schlimmer wurden. Zum Beispiel kann er einfach nichts zu Ende machen. Kurz vorher hört er einfach auf. Und wenn man ihm Druck macht, in dem man nervt, weil man den Auslauf dringend braucht oder möchte das die Baustelle endlich verschwindet, dann läßt er so bald der letzte Nagel geklopft ist, einfach alles liegen und geht. Müll, Dreck, Werkzeug alles bleibt liegen und wird nicht wieder angefasst. Außerdem wurde er immer egoistischer und introvertierter. Gespräche, er war nie der große Redner wenn es um ihn selbst ging, waren nicht mehr möglich. Alles was man sagte, kam bei ihm als Kritik an. Ganz egal wie man versuchte ea zu verpacken. Und ich bin in solchen Sachen ein ganz ruhiger, gesaddelter Mensch. Ich keife nicht rum oder sowas. Nie. Ganz im Gegenteil. Ich bin der Typ der die Arme aufreißt und dafür sorgt das alles wieder gut wird und wenn ich mir dafür die Hände abhacken lassen muss. Wenn ich liebe, dann ganz und dann gehe ich an deiner Seite durch dick und dünn. Und so kam es immer öfter, dass mein Mann Mist baute und ich vorgeprescht bin, für ihn die Prügel kassiert habe und die Dinge wieder gerade rückte. Aber ich liebte ihn. Ich wollte immer nur dass es ihm gut geht und deshalb war es mir egal.
Wenn man sich liebt, dann trägt man den Anderen, wenn er mal schwach ist. Dann entdeckte mein Mann Facebook und mit dem ersten Smartphone, war alles vorbei. Ruckzuck hatre er eine riesen Fangemeinde, war dort der strahlende Held, der Herrscher über Allem, wer ihm nicht zujubelte oder eine andere Meinung hatte, wurde sofort blockiert und gelöscht. Heute höngt er 12 bis 14 , Stunden am Tag vor diesem Ding, in seiner eigenen Welt. Und ehrlich gesagt, pöbelt er da nur rum. Er schafft es nicht mehr ein Andessen mit uns zu verbringen. Er schlingt das Essen runter und muss sofort wieder an sein Handy. Immer öfter hatte ich das Gefühl da sitzt ein ungezogenes Kind am Tisch. Aber es wurde noch schlimner. Er wurde immer kälter. Erst waren es die Tiere die ihm plötzlich auf die Nerven gingen, dann begann er die Kinder regelrecht weg zu stoßen. Er war verletzend, vollkommen ohne Empathie. Nur zwischen uns war es noch in Ordnung und genauso leidenschaftlich wie immer. Wenn er jetzt manchmal nach Hause kam, brachte er so eine Düsternis mit. Lag nur noch auf dem Bett vor seinem Smartphone, angeblich wegen der Kundenkontakte, aber eigentlich um in irgendwelchen Foren Streit anzufangen und dann Mittags total auf 180 zu sein, wegen der dummen Menschen. Löschen, blockieren, weg. Ich habe immer öfter gedacht, wer ist dieser Mensch ? Alles wurde ihm gleichgültig. Wirklich alles. Ich hatte immer öfter das Gefühl, dass er gar nicht mehr in der Lage ist, sich in andere hineinzuversetzen oder sogar mitzufühlen. Gespräche waren nicht mehr möglich. Wirklich Alles blieb an mir hängen. Er machte nichts mehr.
Außerden veränderte sich sein Sexualverhalten. Er war nur noch gierig. Ständig, unterbrochen und zu jeder Zeit. Einmal hatte ich Magen Darm Grippe und 24 Stünden Erbrochen. Kaum konnte ich den Kopf mal aus dem Eimer heben, fing er an zu nerven. Da dachte ich zum ersten Mal, dass da irgendwas nicht mehr richtig tickt und dass ich ihm jetzt gleich mit der Nachttischlampe auf den Kopf haue. Aber die Liebe verzeiht viel. Ich merkte, das wir dabei waren uns auseinander zu leben und er wirkte immer total erschöoft, wenn er nach Hause kam. Es wurde ihm wieder alles zu viel. Die Umsätze brachen ein, weil er die Kunden wirklich abwimmelte. Seine Buchhaltung ein Desaster. Keine Belege auffindbar und wenn dann ein riesen Zettelchaos, bei dem nichts zusammen passte. Da er nie rerchtzeitig fertig war habe ich wochenlang bis Tief in die Nacht sortiert und versucht zu tricksen. Er wurde wieder unzuverlässig, hielt Verabredungen mit Kunden nicht ein und wenn die dann berechtigterweise sauer waren, reagierte er aggressiv.. Alles waren immer die Anderen Schuld. Alles drehte sich nur noch um ihn. Er kam und ging wie er wollte. Wozu er keine Lust hatte, das machte er einfach nicht und basta. Und immer häufiger beschlich mich das Gefühl, dass er Geheimnisse vor mir hat. Mit uneren gemeinsamen Freunden hatte er jeden Kontakt abgebrochen. Er wollte mit mir nur noch Zuhause sein. Bloß nicht unter Menschen und die Eifersuchtsattacken wurden wieder schlimmer. Ich dachte, ich lasse ihn mal. Lasse ihm alle diese Freiheiten. Dass ihm gerade wieder alles über den Kopf wächst und er versucht sich so zu erholen. Aber dieses kalte, egomane Verhalten war fast unerträglich. Nur zwischen uns lief es noch ganz gut.
Im Februar letzten Jahres wurde ich morgens wach und hatte einen Artrithisschub in der Hüfte. Alles dick geschwollen, Schmerzen wie die Hölle und an aufstehen oder gehen war kaum zu denken. Ich bin heulend, auf allen Vieren, die Treppe rauf und runter gekrabbelt .Mein Mann sagte er hätte Seminare wo er doziert. Sagte er kann nicht kommen und da ich weiß, dass ihn dann alle verteufeln, weil er mich im Stich lässt, will ich dann auch niemanden um Hilfe bitten. Also habe ich heulend alle Viecher versorgt und die Zähne zusammen gebissen. Nach drei Tagen ging nichts mehr und eine Freundin hat mich ins Krankenhaus gefahren. Oberschenkelkopfnekrose. Hüfte im Eimer. Auf Grund.meiner Lupuserkrankung spritze ich einmal wöchentlich Zytostatika in der Höchstdosis. Deshalb darf sowas eigentlich gar nicht vorkommen, nicht in dem Ausmaß und außerdem passte das gar nicht in.mein bisheriges Krankheitsbild, weil bei mir bisher nur organische Probleme aufgetreten sind. Muskelentzündungen ja, aber in 16 Jahren nie Gelenke. Alle Ärzte waren ratlos. Ich werde zu studienzwecken regelmäßig in einer großen Klinik untersucht. Also musste ich da antanzen, zwecks Nachforschung. Alles wurde neu getestet. Nur Geschlechtskrankheiten nicht, da ich keine fremden Sozialkontakte hatte und mein Mann schwor, er natürlich auch nicht. Eine Ursache wurde nicht gefunden, dafür wurde ich.nun dauernd nachts wach und hatte über 41 Grad Fieber. Wie angeflogen. Sonst nichts. Nur Fieber, so hoch dass ich nicht mal mehr denken konnte. Es kam und ging, wie se wollte, genau wie mein Mann. Aber es höhlte mich aus. In den letzten Monaten hatte ich immer öfter das Gefühl, dass ich über meine Grenzen gehe und eigentlich nicht mehr kann. Ins Krankenhaus kriegt man mich nur halbtot.
Das ist für mich die Hölle. Wie Gefängnis. Da liege ich lieber drei Wochen sterbend in der Ecke, als drei Tage im Krankenhaus zu verbringen. In diesem Januar wurde es wieder besser. Er war viel zu Hause, gut gelaunt, interessiert, wieder liebevoller. Am Donnerstag vor Karneval hatten wir eine super schöne Nacht. Später zog er mich in den Arm und sagte, er hätte noch nie mit einer Frau so tollen Sex gehabt wie nach 25 Jahren immer noch mit mir und dass er mich so sehr liebt. Als er am nächsten Morgen weg musste, kam er nochmal zurück um mich nochmal in den Arm zu nehmen, weil es ihm so schwer fiel weg zu fahren. Und ich dachte, wie sehr ich diesen Mann liebe und dass jetzt alles wieder aufwärts geht, weil uns nichts trennen kann. Vier Tage vor Karneval klingelte das Telefon. Eine Mitarbeitern einer Krankenkasse bemängelte die fehlenden Beitragsnachweise für unsere Mitarbeiterin. Wir haben keine Mitarbeiterin. Der Name der Dame war mir ein Begriff, denn die war mal 1' Vorsitzende eines Vereins für den ich einen Gnadenbrothund aufgenommen habe und eine Kundin von meinem Mann. Mein Mann kam gerade nach Hause und so fragte ich ihn. Er konnte sich das nicht erklären, fing an mit irgendeinem Facebookgeschwätz und tippte hektisch auf seinem Handy rum. Das ließ.mir keine Ruhe, also habe ich die Frau gegoogelt. Das erste was kam, war ein Fernsehbeitrag.
Mein Mann und diese Frau stellten ihre neue Firma vor. Herrchen und Frauchen unserer gemeinsamen Hunde, die mein Mann zum Abeiten immer bei sich hat. Das zweite was eine Art Tierschutzshop, betrieben durch meinen Mann und seine Lebensgefährtin. Nur war da nicht ich, sondern diese Frau. Ich habe gedacht, bleib ruhig, vielleicht hat er sich die als Hilfe mit ins Boot geholt und sich nicht getraut dir das zu sagen, aber der Fernsehbeitrag war über ein Jahr alt. Ich bin zu ihm hin und habe ihn gefragt, ob er mir was beichten muss. Er wurde sofort pampig, ich täte ihm Unrecht, er hätte das im Fernsehen doch nicht gesagt, sondern der Moderator. Das wöre alles nicht so, wie es aussieht, aber zum ersten Mal stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass er lügt und ich habe ihn raus geschmissen. Danach habe ich die Frau bei Facebook gegoogelt. Aber die hatte mich gesperrt. Also habe ich eine Freundin gebeten das zu tun. Die rief mich zurück und sagte, sie kann mir das nicht schicken, es wäre so schlimm. Und ich habe gesagt, du musst, denn ich muss die Wahrheit wissen. Und dann kamen fast chronologisch Bilder von meinem Mann und dieser Frau. Eine gemeinsame Wohnung, jedes Wochenende sind die durch Hotelbetten geturnt. Ich spare jetzt die demütigenden Details aus. Für die die ganze Welt öffentlich dokumentiert. Als ob es mich gar nicht gibt. Während ich hier auf dem Zahnfleisch lief, um uns finanziell über Wasser zu halten, hat mein Mann bereits seit drei Jahren ein komplettes Doppelleben geführt. Finanziell völlig über seinen Verhältnissen. Hat Geld unterschlagen, um das alles zu finanzieren. Mit einem komplett neuen Freundeskreis, als Möchtegernpromi. Als ob ich gar nicht existiere. Und die Dame weiß ja, dass er hier eine Familie hat.
Mir hat es komplett den Boden unter den Füßen weggezogen, denn mir war gleich klar, hier gibt es kein Zurück.mehr. Dass kann ich ihm niemals verzeihen. Es ist alles zu Ende. FÜR IMMER. Er kann sagen, was er will, dafür gibt es keine Entschuldigung. Anhand der Bilder erkannte ich, dass er mich seit drei Jahren hunderte Male belogen hat. Er muss Stunden damit verbracht haben, zu planen und seine Lügen strategisch zu platzieren. Zum Beispiel war vor drei Jahren auf einmal der Briefkastenschlüssel spurlos verschwunden. Der Einzige, der nich einen Schlüssel hatte war mein Mann am Schlüsselbund seines Autos. Deshalb war die Post immer schon vorsortiert. Ich habe meinen Frauenarzt angerufen und mich als erstes auf alle Geschlechtskrankheiten testen lassen. Die Beiden hatten mich mit Clamyduen angesteckt. Daher die Arthritis und das Fieber.
Seit dem bewege ich mich irgendwo zwischen Weinen und Hassen und Lieben und dem Wunsch den Beiden die Augen auszukratzen. Ich fühle mich wie unter Schock. Ich funktioniere weil ich muss. Aber in meinem Kopf sind nur noch diese Bilder und ich kann an nichts anderes mehr denken. Dann fange ich mich mal zwei Tage und am dritten kann ich gar nicht mehr aufhören zu weinen. Ich stehe auf einem Trümmerfeld. Mein Zuhause ist nicht mehr mein Zuhause, sondern ein geplatzter Traum. Mein Leben eine Lüge. Nichts was ich je in meinem Leben erlebt habe, hat mich so tief verwundet. Wie soll ich je iweder einem Menschen trauen. Am Wochenende hatte unsere Tochter Abschlußball. Mein Mann hat schon vor sechs Monaten gekräht, dass er das er da keinen Bock drauf hat und nicht hingeht. Was ich schon unmöglich fand. Aber so ist er nun mal. Es war ein Fiasko. Ich sass zwischen all diesen lachenden Menschen und war der kleinste und einsamste Mensch auf dieser Welt. Den Rest des Abends habe ich bei Eiseskälte im Ballkleid in einem Park gesessen und konnte nicht mehr aufhören zu weinen. Danach habe ich gedacht, ich brauche Hilfe von Menschen die sowas schon mal erlebt haben und bin auf dieses Forum gestoßen. Inzwischen habe ich in seinen Sachen geschnüffelt und entdeckt, dass er sein ganzes Leben komplett vor die Wand gefahren hat. Die Buchhaltung hat er gar nicht abgegeben. Das Finanzamt hat ihn für drei Jahre zwangsgeschätzt und das Gewerbe zwangsabgemeldet.
Ich muss dazu sagen, wir haben nie geheiratet. Das ist jetzt mein Glück. Das hat er allein am Hals. Ich weiß, dass ich das hier alleine schaffe, weil ich immer alles schaffe und sowieso seit fünf Jahren alles alleine mache. Ich bin nicht die erste Frau der das passiert und werde auch nicht die Letzte sein. Angst vor der Zukunft habe ich nicht. Ich glaube sogar, dass es mir besser gehen wird. Auch finanziell, weil ich deren Urlaubstrips nicht mehr mitfinanzieren muss. Aber es tut so weh. Die ersten zwei Wochen war ich nicht in der Lage einen festen Bissen zu mir zu nehmen. Ich war so voller Schmerz, dass gar nichts mehr in mich rein passte. Und mit dem Essen habe ich schon seit über 20 Jahren nie mehr Probleme gehabt. Seit meiner ersten Schwangerschaft. Mir fällt auf, wie sehr dieser Mensch ein Teil von mir ist, den ich jetzt irgendwie aus mir raus reißen muss und ich weiß nicht wie. Mittlerweile weiß ich, dass mein Mann seit drei Jahren irgendwelche Pillen einschmeißt, die er sich illegal besorgt. Er sagt, er wollte mich nie verlassen, er will nach Hause. Mit der Frau hat er sich nur eingelassen, weil sie so gute Kontakte hatte ( was ich auch schon wieder krank finde) und dann hätte er da in so einem Verhältnis drin gehangen, weil sie das falsch verstanden hat. Das typische Männer blabla halt. Aber da er nicht weiß, was ich alles weiß, ertappe ich ihn imner noch beim Lügen. Und selbst wenn ich ihm den Beweis unter die Nase reibe, lügt er weiter, als ob er gar nicht mehr aufhören kann, bis er merkt er sitzt in der Falle und dann läuft er weg und stellt sich erstmal en paar Tage tot. Wie gesagt, ein Zurück gibt es für mich nicht. Mein Vertrauen ist für alle Zeiten zerstört. Aber mein dummes kleines Herz will das einfach nicht verstehen. Und das Schlimmste ist, dass ich mir selber auch nicht mehr traue. Wie konnte ich nur so blind sein ? Was ist denn bloß passiert mit uns ? Wie kann ein Mensch sich komplett ins Gegenteil verwandeln. Ich verstehe das alles einfach nicht. Warum ?
03.03.2018 08:21 • • 07.03.2018 x 1 #1