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Ich möchte einmal eine Überzeugung zur Diskussion stellen, die mich zunehmend bewegt.
Resilienz ist gerade sehr präsent; der Mensch ist voll angesagt und Vorbild, der Widerstandskraft entwickelt und sich von Anfechtungen nicht herunterziehen lässt.
Gefragt ist auch der Typus, der immer positiv und optimistisch auftritt.
Mich nervt das.
Warum wird die Tatsache übersehen, dass fast alle großen Kunstwerke von Künstlern geschaffen wurden, die zeitlebens depressiv waren?
Ohne ihre Depression, erhöhte Empfindsamkeit, ihre Erfahrungen mit Enttäuschung und Trauer wären sie nie zu diesen Leistungen fähig gewesen.
Aber trotzdem muss man überall von Resilienz lesen, positivem Denken und alles, was nicht der Norm entspricht, soll therapiert werden.
Nur zwei Beispiele: Bruce Springsteen leidet seit Jahrzehnten unter einer schweren Depression, ist in Behandlung und muss Medikamente nehmen.
Leonard Cohen war zeitlebens depressiv und versuchte dies mit Alk, Dro. und östlichen Religionen in den Griff zu bekommen.
Natürlich will ich damit nicht sagen, dass diese Leiden gut sind und nicht behandelt werden sollen.
Es geht mir aber gerade auf den Geist, dass in der Gesellschaft erwartet wird, dass jeder immer gut drauf ist, immer „cheese“ dauerlacht. Ich bin eher ruhig, nachdenklich, habe viele Enttäuschungen verarbeitet und akzeptiere mich zunehmend, wie ich bin. Eben auch mal ernst, zurückhaltend, ich habe auch ein Recht auf meine Traurigkeit, wenn mir danach ist.
Warum muss man unbedingt everbodys darling spielen?
Dabei fällt mir auf, dass gerade die Menschen in meinem Umfeld, die immer super drauf waren, freiwillig aus dem Leben geschieden sind. Keinem von ihnen hat man zuvor etwas angemerkt.
Die Menschen, die häufig traurig wirken, dazu stehen, mitunter auch ihren Kummer dramatisieren und Gefühle ausleben (so wie ich es auch tue), die leben überwiegend noch sehr gut.
Warum wird dann dieses durch und durch Starke, Widerstandsfähige als erwünscht dargestellt?
Warum dürfen Menschen nicht einfach anders sein?

13.09.2023 12:41 • 16.09.2023 x 5 #1


39 Antworten ↓


Zitat von marialola:
Nur zwei Beispiele: Bruce Springsteen leidet seit Jahrzehnten unter einer schweren Depression, ist in Behandlung und muss Medikamente nehmen.

Wer sagt denn, dass er das muss? Es ist viel warscheinlicher, dass er das macht, um sich besser zu fühlen und nicht, um anderen zu gefallen. Ich nehme mein Medikament einzig und allein meinetwegen.

A


Immer positiv bleiben - von Resilienz und anderen Irrtümern

x 3


Könnte ein interessanter Faden werden.

Zitat von marialola:
Warum wird dann dieses durch und durch Starke, Widerstandsfähige als erwünscht dargestellt?

Meine These ist ja, weil wir immer mehr in einer Gesellschaft und Welt leben, in der Leistung, Geld, Macht und Ansehen einen zu hohen Stellenwert haben.
Insgeheim wissen das viele, aber es ist schwer, nicht mitzuschwimmen.
Egal, ob es Weiterlaufen im Hamsterrad-Job ist, auf Social Media jeden Tag vorzugaukeln, wie toll das eigene Leben ist (obwohl es das nicht ist) oder Erkrankungen oder auch Rückschläge nicht akzeptieren zu können - der Drang, keine Schwäche nach außen zu zeigen, ist wohl mittlerweile bei uns Menschen (oder sollte ich sagen: bei Menschen in reichen Industrieländern mit entsprechendem Wohlstand) sehr schwer.

Klar sein muss uns auf der anderen Seite auch sein, dass keiner von uns 100% weiß, was bei jedem anderen privat hinter den Kulissen abläuft.
Wie @Schlaflose es schon schrieb:
Wir wissen nicht, was Springsteen macht und warum er es macht.
Vermutlich wird (fast) jeder hier entsprechend handeln, damit es ihm und seiner Familie besser geht und nicht der Außenwelt. Wer es (noch) nicht tut, wird es wohl irgendwann tun, wenn der Leidensdruck zu groß wird (z.B. dann doch den Job kündigen oder die Ehe beenden).

Wundert es in so einer Welt, dass psychische Erkrankungen immer noch zu sehr verschwiegen werden?

Die alltägliche Frage Wie geht es Dir? werden leider auch weiterhin viele mit standardmäßigem gut beantworten, anstatt die Wahrheit ausführlich zu schildern.

Ich denke, eine Welt aus lauter relienten Menschen wäre um vieles ärmer.
Die Depressiven haben der Welt etwas zu sagen, was über den eigenen Leidensdruck hinausgeht. Letztlich ist jede Existenz gefährdet, verletzbar, zufällig und störanfällig.
Man kann schuldig werden, den eigenen Lebensauftrag meilenweit verpassen und so weiter.

Das Fundament auf dem wir stehen, kann uns jederzeit entzogen werden, vermeintliche Sicherheiten stellen sich als Illusion heraus.
Viele Menschen verdrängen all dies, anderen ist das nicht möglich. Sie haben die dunkle Seite der eigenen Psyche permanent vor Augen.

Dieser Blick nach innen, in die eigenen Abgründe ist natürlich eine große Inspirationsquelle für künstlerisches Schaffen. Eine gewisse Form der Lebensuntauglichkeit veranlaßt psychisch gefährdete Menschen sich umso mehr mit fiktiven Welten auseinandersetzen und ihre eigene Fantasie ausreizen.

Wenn der gerade Weg ins Leben verstellt ist, leitet man seine Energien um in künstlerisches Schaffen.
Dieser Mechanismus erscheint mir plausibel.

Joseph Beuys litt vor seiner künstlerischen Karriere unter schwersten Depressionen, die lebensbedrohend wurden. Es gelang ihm, seine destruktiven Energien zu drehen und er stellte ein beachtliches, sehr biografisches Werk auf die Beine.
Zeige Deine Wunde hieß eine seiner Arbeiten.

Und so ließen sich viele Beispiele nennen.

Ich habe die Autobiografie von Bruce Springsteen gelesen. Seinen ersten depressiven Schub erlebte er während einer langen Autofahrt mit einem Kumpel durch die USA.
Abends erreichten sie ein kleines Dorf, in dem es eine Tanzveranstaltung gab. Viele ältere Ehepaare, die sicherlich schon über 60 waren, tanzten dort still und vertraut.
Springsteen hatte es bis zu diesem Zeitpunkt nicht geschafft, eine längere Beziehung zu führen und bekam ernste Zweifel, ob es ihm jemals gelingen würde. Obwohl er sich ( unbewußt) sehr danach sehnte.
Er brach innerlich zusammen, mußte die Reise beenden und war nervlich nicht mehr imstande Auto zu fahren.Das mußte sein Begleiter übernehmen.

Zitat von Hicks:
Die alltägliche Frage Wie geht es Dir? werden leider auch weiterhin viele mit standardmäßigem gut beantworten, anstatt die Wahrheit ausführlich zu schildern.


Als mir die Frage gestellt wurde, vor kurzem, schaute mich die Person nicht mal an.

Also diese Frage kann man sich sparen.


Zitat von Hicks:
Klar sein muss uns auf der anderen Seite auch sein, dass keiner von uns 100% weiß, was bei jedem anderen privat hinter den Kulissen abläuft.


Nein, das wissen wir nicht und reinschauen kann keiner und darf keiner.

Zu 100 % geb ich auch nicht alles raus.


Zitat von marialola:
Die Menschen, die häufig traurig wirken, dazu stehen, mitunter auch ihren Kummer dramatisieren und Gefühle ausleben (so wie ich es auch tue), die leben überwiegend noch sehr gut


Ja nur wie lange geht es noch gut ?

Irgendwann ist jeder Akku und die kraft zu ende.

Ist es über noch ein Leben ?


Zitat von marialola:
Warum dürfen Menschen nicht einfach anders sein?


Ja warum lässt man uns nicht so sein, wie wir sind ?

Wir lassen doch die anderen auch so sein, wie sie sind mit all ihren Ecken und Kanten.

Und wenn ich absolut jemanden nicht mag, geh ich der Person aus dem Weg.

Warum will man uns stets umpoolen nur das wir dazugehören ?

Wir wollen doch nur so genommen werden wie wir sind.

Es gibt so viele Menschen, jeder sieht anders aus, jeder spricht eine andere Sprache, jeder denkt anders, jeder sieht was anderes, jeder redet anders.................

Ja wir mögen alle gleich sein, sind wir aber nicht.

Auch wir möchten was sagen, können / dürfen / aber nicht, weil wir sonst noch mehr abgestempelt werden wie wir eh schon sind.

Zitat von boomerine:
Warum will man uns stets umpoolen nur das wir dazugehören ?

Naja, so pauschal finde ich es nicht, dass das der Fall ist.

Könnt ihr Beispiele nennen, was ihr genau meint?
Es zwingt mich doch keiner, Medis zu nehmen oder eine Therapie zu machen.

Zitat von Hicks:
auf Social Media jeden Tag vorzugaukeln, wie toll das eigene Leben ist (obwohl es das nicht ist)

Ich muss nun doch mal eine Lanze für die SocialMedia Kanäle brechen. Grade die haben dafür gesorgt, dass auch ganz normale Menschen ihre ganz alltäglichen Depressionen und Ängste teilen können. Und das wird durchaus vielfältig genutzt.

Wie auf jedem Marktplatz gibt es da viel Unsinn, aber auch viele interessante Schicksale und Geschichten abseits derer von Prominenten. Und die sind oftmals durchaus sehenswert, weil aus vielen von uns kein Beus und kein Springsteen mehr wird, wir aber trotzdem ein Recht auf ein glückliches und erfülltes Leben trotz, wegen oder im Idealfall durch unsere etwas andere Psyche haben.

Zitat von Chingachgook:
Die Depressiven haben der Welt etwas zu sagen, was über den eigenen Leidensdruck hinausgeht. Letztlich ist jede Existenz gefährdet, verletzbar, zufällig und störanfällig.
[ ... ]
Dieser Blick nach innen, in die eigenen Abgründe ist natürlich eine große Inspirationsquelle für künstlerisches Schaffen. Eine gewisse Form der Lebensuntauglichkeit veranlaßt psychisch gefährdete Menschen sich umso mehr mit fiktiven Welten auseinandersetzen und ihre eigene Fantasie ausreizen.

Genau das ist es, was wir meiner Meinung nach lernen müssen: was haben wir anderen zu sagen und was können wir für uns und andere aus unseren Krankheiten erschaffen. Depressionen, Ängste usw. kosten so viel Energie, dass die für irgendwas gut sein muss.

Resilienz dagegen ist oft nur Angst, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..

Ich kann nur für mich sprechen :

Zitat von Hicks:
Es zwingt mich doch keiner, Medis zu nehmen oder eine Therapie zu machen.

Stimmt.
Aber wie oft wird mir gesagt : Du musst dich ändern, wenn du dazugehören willst.
Wenn du mich als Freundin weiter behalten willst, dann geh zum Psychiater und rede mit dem
Ändere was an deinem Leben
Mach was .......................
Tu was .........................

Ja alles schön und gut, leichter gesagt wie getan
Für was hab ich Freunde ?

Wenn mir für diverses die Kraft fehlt

die sogenannten Freunde haben ihre Probleme auch bei mir abgeladen, jahrelang

Zitat von Angstmaschine:
Ich muss nun doch mal eine Lanze für die SocialMedia Kanäle brechen. Grade die haben dafür gesorgt, dass auch ganz normale Menschen ihre ganz alltäglichen Depressionen und Ängste teilen können. Und das wird durchaus vielfältig genutzt


Ja die Kanäle, stimmt auch, aber in den Kanälen werde ich mich nicht zu 100% öffnen

Das können unsere Stars gut um wieder Aufmerksamkeit zu erzielen.

Zitat von Angstmaschine:
Und die sind oftmals durchaus sehenswert, weil aus vielen von uns kein Beus und kein Springsteen mehr wird, wir aber trotzdem ein Recht auf ein glückliches und erfülltes Leben trotz, wegen oder im Idealfall durch unsere etwas andere Psyche haben.


Haben wir tatsächlich ein Recht auf ein erfülltes Leben ?
Wenn du in einer psychosomatischen Klinik bist, lauter Gleichgesinnte, da sind wir alle gleich,
aber außerhalb, gibt es immer noch die, die dich abstempeln.

Zitat von Angstmaschine:
Genau das ist es, was wir meiner Meinung nach lernen müssen: was haben wir anderen zu sagen und was können wir für uns und andere aus unseren Krankheiten erschaffen. Depressionen, Ängste usw. kosten so viel Energie, dass die für irgendwas gut sein muss.


Ja mag sein, wir müssen, weil wir sonst untergehen,

wie viele tragen nach außen hin eine Maske ?


Zitat von Angstmaschine:
Resilienz dagegen ist oft nur Angst, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..


Ich habe keine Angst mich mit mir auseinander zusetzen.

Aber andere haben schon ein Problem sich mit mir auseinanderzusetzen.

Bin ich trotz meiner Krankheit und dem Crohn weniger wert ?

Zitat von boomerine:
Aber wie oft wird mir gesagt : Du musst dich ändern, wenn du dazugehören willst.

Ich verstehe.
Mir wurde der Satz z.B. aber noch nie gesagt.

Zitat von boomerine:
aber außerhalb, gibt es immer noch die, die dich abstempeln.

Es wird immer Menschen geben, die einem nicht verstehen wollen.
Die kann man nicgt ändern und sollte man ausblenden.
Meine Oiting kam z.B im Schnitt sehr positiv an, auch wenn einige meine Situationen anfangs nicht ganz nachvollziehen konnten vom Ausmaß her. Das war aber okay, weil ich von niemanden erwarte, dass er Situationen verstehen kann, die noch nie selbst durchgemacht hat. Verstehen muss es nicht jeder können. Es reicht wenn es akzeptiert wird.


Zitat von boomerine:
wie viele tragen nach außen hin eine Maske ?

Mehr Leute, als man denkt bzw. die meisten, leider.
Meine Erfahrung ist jedoch, dass ein Fallenlassen der Maske in den meisten Fällen eher positiv ist.


Zitat von boomerine:
Aber andere haben schon ein Problem sich mit mir auseinanderzusetzen.

Weil sie es entweder nicht verstehen, Angst haben, falsch zu reagieren, weil es ihn zu anstrengend ist oder weil es/Du ihnen egal ist/bist.
Nur den letzten Punkt finde ich recht schade. Die anderen Punkte kann ich teils nachvollziehen, denn jeder lässt in sein Leben eben auch nur eine bestimmte Menge an Anstrengung.

Ich glaube, dass ein riesen Problem immer noch ist, dass Psychische Erkrankungen nicht den Stellenwert haben wie körperliche Erkrankungen. Es mag in den letzten Jahren ein wenig besser geworden sein, was sicherlich auch daran liegt, dass es immer mehr Betroffene gibt. Die Dunkelziffer schätze ich auch ganz massiv höher ein, als auch die üblichen Statistiken der Wissenschaft / Medizin vermuten. Da mag nicht jeder Fall schwer sein, aber wer selbst wie wir erkrankt ist und mal genau seine Mitmenschen (Arbeitskollegen, Freunde etc) beobachtet, erkennt bei den meisten Macken oder Verhaltensweisen, die ganz eindeutig auch eine zumindest schwache Störung aufzeigen. Selbst meine Frau sagt mittlerweile, dass jedem zweiten, den wir kennen, eine kleine Psychotherapie gut tun würde.

Körperliche Erkrankungen kann man meist sehen (motorische Einschränkung, Aussehen usw).
Wenn ich nichts erzählt hätte im Freundeskreis, hätte ich bis heute meine seit knapp 10 Jahren vorhandene Störung immer noch geheim halten können. Die paar Mal, wenn mich Freunde sehen, bin ich fast immer gut drauf oder wirke zumindest so. Auch in der Arbeit hätte nie jemand darauf getippt, dass ich so etwas habe.
Das erklärt auch, warum viele Menschen es nicht begreifen oder verstehen können, weil sie eben schon kaum jemanden gesehen haben in genau den Phasen, in denen es dem Betroffenen dreckig geht.
Dieses Unverständnis, dass man ja als Betroffener merkt, führt dann oft dazu, dass man sich erst recht nicht traut, sich offiziell zu outen. Es muss jeder selbst wissen, aber ich halte es insgesamt gesellschaftlich für einen riesen Fehler, wenn psychisch Erkrankte sich nicht outen, zumindest im näheren Freundes- oder Bekanntenkreis. Wäre dies anders, würde irgendwann jeder jemanden kennen, der es hat und es wäre mehr normal.

Mein Extrem-Outing hier (= agoraphobie-panikattacken-f4/was-mir-geholfen-hat-hilft-t120718-70.html#p2961765) kam jedenfalls sehr gut an und war eine sehr interessante Erfahrung, auch für meine Mitmenschen und selbst meine Therapeuten fanden dass interessant, weil das so extrem noch niemand gemacht hatte meinten sie.
Es war für mich der Beweis, dass das Fallenlassen der Maske zu weiteren fallenden Masken führt und damit wiederum zu mehr Verständnis insgesamt. Einige ehemalige Lästerer (in Bezug auf längere Krankschreibungen von Kollegen) gaben sogar zu, dass es einfach Mist war, wie vorurteilhaft sie sich verhalten hatten. Sie änderten wirklich ihre Einstellung zu bestimmten Dingen und lernten, im Zweifel lieber zu sagen: Er wird seine Gründe haben, warum er krank ist.

Es ist wohl daher verständlich, dass ich unsere Erkrankungen hier (egal, welche Form und welche Schwere) als eine absolute Volkskrankheit ansehe. Die Auswirkungen werden dramatische Folgen nach sich ziehen die nächsten Dekaden. Wenn wir nicht lernen, damit umzugehen und damit meine ich natürlich auch die Nicht-Betroffenen, dann wird das schade sein.

Jeder hat Schwächen. Es muss gelernt werden, diese in der breiten Masse zu zeigen, also wirklich die Maske manchmal fallen zu lassen, nicht überall (jedem Nachbarn drücke ich meine Story auch nicht aufs Auge), aber mehr, als es jetzt der Fall ist mit dieser Geheimnistuerei. Der Druck der Betroffenen würde fallen und das Wissen und Verstehen der anderen würde vorankommen. Dass das in einer Leistungsgesellschaft, unendlichem Wirtschaftswachstumsstreben, Machtkämpfen und dem Thema Geld schwer ist, ist das Traurige.

Es ist also nicht so, dass wir selbst gar nichts in der Hand haben, wie es läuft.
Manche Menschen kann man wie gesagt nicht erreichen (die würden sich auch nicht ändern, wenn man vor ihnen kollabiert und vom Notarzt abgeholt wird), aber man erreicht durch Outing und erklären (immer und immer wieder) bei anderen Leuten mehr, als man vielleicht denkt. Dazu muss man aber auch raus und nicht nur Kontakte vermeiden und sich daheim einsperren. Das fällt jedem ja auch nicht leicht, ich weiß es selbst.

Für mich selbst bedeutet Resilienz, dass ich mich nicht mehr von jedem Mist dauerhaft runterziehen lasse, weil es mein Leben kaputt macht. Resilienz/Widerstandskraft bedeutet für mich selbst genau so, wie es beschrieben ist: psychische Widerstandskraft; Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Das anhaltende war für mich jahrzehntelang ein großes Leid (Depressionen) Dieses Leiden war auf Dauer für mich nicht gesund mit all den Symptomen und den Einschränkungen.
Ich habe mich entschieden, einen anderen Weg zu gehen. So gut wie möglich mit mir selbst umzugehen, auch, wenn es mir mal wieder richtig schlecht geht. Jetzt ist es so, dass ich schneller wieder aus dem Modus raus komme, was für mich selbst um einiges gesünder ist.
Jahrelange schwere Depressionen mit S...versuch kann keine gute Wahl sein, weil ich mich gefragt habe, was will mir das Leben eigentlich damit sagen? Leider wusste ich es aber viele Jahre nicht besser und es wurde auch nicht darüber geredet (Generation).

Trauer, Wut zulassen, aber sich nicht dauerhaft darin zu verlieren.
Am wichtigsten ist mir, meinen eigenen Frieden in mir zu haben, dann kann das Außen mich nicht mehr so stark beeinflussen, dass ich mich quasi davon abhängig mache, was andere über mich denken usw.

Man kann es nicht jedem recht machen, um gemocht zu werden. Wenn ich ein Problem habe, ist es ja meins und ich muss damit klar kommen. Auch, wenn ich mich ärgern oder mobben lassen würde, liegt es in meiner Hand, ob ich mich dem hingebe und leide oder ob ich mich entscheide, etwas zu tun, dass nicht mehr passiert oder lerne besser damit umzugehen, so dass es mir nicht mehr schadet.
Ansonsten gebe ich jemanden die Macht über mich, und das ist das, was mich wieder krank machen würde.

Und immer positiv bleiben ist auch nicht gesund, da gibt es ein Buch Positiv Denken macht krank von Günter Scheich - hab es leider nicht zu Ende gelesen, aber ich denke, dass das auch stimmt in manchen Punkten, sonst würde ich mich selbst belügen, wenn ich alles nur positiv sehen würde. Das hatte ich damals meinem Therapeuten gesagt, weil er so drauf war.

Ich denke, die gute Mischung darf jeder für sich selbst herausfinden.

Danke für die vielen Antworten.
Das hilft mir weiter.
Was mich zu dem Post veranlasst hat ist der Begriff Resilienz, der in der letzen Zeit immer häufiger in den Medien in den Blickpunkt gestellt wird.
Mich ärgert, wenn ich lesen muss, dass einige Menschen, das sind die „Guten“ mit Schicksalsschläge besser zurecht kommen als andere und Grund dafür ist diese Resilienz.
Das gefällt mir nicht.
Ich bin der Meinung, man darf Trauer, Enttäuschung, Schmerz und sein Trauma zulassen, es ausleben. Aber erwünscht sind Menschen, die ihr Unglück positiv sehen und gestärkt daraus hervorgehen. Und das läuft bei jedem nun einmal anders.
Mich ärgert auch, dass ich in Gesellschaft mitunter gefragt werde, ob ich „etwas habe“.
Also bei Parties zum Beispiel.
Ich bin nun einmal ein stiller und nachdenklicher Mensch, ich habe früher versucht mich der Mehrheit anzupassen und laut und lustig zu sein. Aber das ist nicht authentisch und mit den Jahren bin ich stark genug, mich so zu zeigen wie ich bin und dazu gehört sogar, dass ich eben nicht Tanze, weil ich es eben weder mag noch kann. Früher habe ich mich überwunden und dann eben getanzt und mich dabei unwohl gefühlt.
Inzwischen habe ich gelernt zu dem zu stehen, was ich wirklich bin.
Ein anderes, dummes Beispiel.
Warum muss auf Fotos jeder dümmlich lächeln?
Hat man schon einmal coole Musiker auf Covern lachen gesehen? Eher selten, die blicken in der Regel sehr ernst, nachdenklich, wirken teilweise verloren.
Und - was ist „normal“?
Will ich normal sein, ist das erstrebenswert?
Normal heißt Durchschnitt. Will ich das?
Es gehört Mut dazu anders zu sein.
Das soll jetzt auf keinen Fall bedeuten, dass man sich bei schwereren psychischen Problemen nicht Hilfe holt.
Eine Depression ist grundsätzlich unbehandelt auch lebensgefährlich.
Ich habe zwei Freundinnen durch Borderline verloren.
Ich unterschätze das nicht.
Mir gefällt as aber nicht, wenn sogar gute Hausärzte recht schnell zu Medikamenten raten.
Ich war zweimal in dieser Situation.
Einmal Verlust und Trauer und einmal massive Angst vor einer Krankheit.
Mein Hausarzt wollte mir sofort etwas verschreiben und konnte nicht verstehen, dass ich es ablehnte.
Ein Medikament hätte mir das Verlorene nicht wiedergebracht. Ich wollte bewusst durch diese Trauer gehen (eine Trennung) um es wirklich zu verarbeiten und nicht zu verdrängen.
Und die Medikamente hätten mir nicht die Angst vor der Krankheit genommen, die wurde ich erst los, als die Symptome sich von selbst aufgelöst hatten. (Ich hatte mich da wieder einmal in etwas hineinsteigert, was zum Glück nicht zutraf)
Das ist alles kein leichtes Thema.
Mir fällt nur auf, dass hinter den total starken, positiven Helden etwas ganz Anderes steht, dass dies nur eine Fassade ist, die sie brauchen, um nicht zusammenzubrechen.
Ich glaube, der wirklich Starke geht durch das Tal hindurch, wird es durchleben und überleben.
Ich hoffe, dass diese dann Verständnis für andere Menschen aufbringen, zuhören, trösten und nicht diese banalen Phrasen bringen wie „Kopf hoch, bleib positiv!“
Danke fürs zuhören

Zitat von marialola:
der Begriff Resilienz, der in der letzen Zeit immer häufiger in den Medien in den Blickpunkt gestellt wird.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich diesen Begriff in den Medien noch gar nicht vernommen habe.

Zitat von marialola:
Mich ärgert auch, dass ich in Gesellschaft mitunter gefragt werde, ob ich „etwas habe“.
Also bei Parties zum Beispiel.

Wie genau meinst Du das bzw. meinen es die anderen ?
Was haben soll genau was bedeuten ?
Wissen diese anderen, dass Du psychische Probleme hast?

Jeder Mensch ist eben anders, wie Du richtig schreibst.
Ich war auch immer eher ruhig, habe lange nicht getanzt auf Parties. Ein Kumpel von mir hat das nie getan und tut es auch heute noch nicht.
Dass andere das etwas unnormal finden, kann man denen finde ich nicht gleich vorwerfen, wenn sie selbst ihre lockere Art als normal empfinden. Solange jeder keinen anderen zwingt, sich anders zu verhalten, ist doch alles ok.
Ich schüttele innerlich auch ständig den Kopf im Alltag, wenn ich Leute sehe, die sich so oder so verhalten.
Für mich ist das auch unnormal, aber ich habe gelernt, einfach wegzusehen.
Jeder ist anders geprägt und empfindet also normal individuell.

Was ich noch ergänzen wollte.
Ich glaube, dass unsere Wahrnehmungen auch absolut individuell sind, speziell, wenn man irgendeine Art psychische Störung hat. Ich sehe es ja bei mir selbst und habe lange gebraucht, das zu verstehen.

Ein Beispiel hatte ich oben genannt.
Es ist tatsächlich so, dass ich das Wort Resilienz sogar nochmal sicherheitshalber googeln musste gestern, um sicher zu sein, dass wir das Gleiche meinen. Ich kann also aus meiner Sicht/Wahrnehmung heraus überhaupt nicht bestätigen, dass Resilienz in den Medien sehr präsent ist. Mir fallen da eher andere Dinge auf, die aber eben auch nur meiner eigenen Wahrnehmung entsprechen und auch nicht richtig sein müssen oder übertreiben sein können. Mir kommt es so vor, als ob jeder nur noch herumjammert bei uns im Land.
Die Wirtschaft jammert, die Gewerkschaften jammern, die Mittelschicht jammert, die Familien jammern, die Bürgergeldler jammern usw.
Mir kommt es also so vor, als ob der eine, der nicht jammert, der Depp ist und daher muss es jeder tun bzw. alle vergessen, dass wir immer noch in einem Land leben, in dem es jedem im Schnitt x-Mal besser geht als in anderen Ländern
Andere würden vielleicht sagen, dass sie das nicht so sehen. Es ist also nur meine Wahrnehmung, die aber nicht stimmen muss allgemein.

Vielleicht ist es aber auch im privaten Umfeld mit Freunden und Kollegen so.
Wenn wie oben beschrieben, z.B. jemand fragt, ob man etwas hat (weil wir z.B. nicht tanzen wollen oder nicht lachen), dann kann es sein, dass wir es als Angriff oder Kritik wahrnehmen. Es kann aber sein, dass der Frager übersetzt nur wissen wollte, ob alles ok ist mit uns oder ob es uns vielleicht schlecht geht. Vielleicht wollte er also nur helfen. Mir ist das auch schon einige Male passiert, dass ich mich gleich angegriffen gefühlt habe, weil jemand die falschen Sätze gesagt hat. Dabei war das nur meine falsche und vorurteilhafte Wahrnehmung.

Das also nur mal so in den Raum geworfen.
Keiner von uns (erst recht nicht mit unseren psychischen Störungen) kann glaube ich völlig neutral und unvoreingenommen jeden anderen Menschen, mit dem wir zu tun haben, beurteilen und was in ihm vorgeht.
Man müsste jeden konkret höflich fragen und zur Rede stellen. Das machen wir aber meist nicht, was auch logisch ist.

@marialola
Kannst Du mal genaue Beispiele nennen (gerne auch mit Links), wo Medien Deine genannte Resilienz so ausbreiten und darstellen zur Zeit? Würde mich interessieren, denn meine Wahrnehmung ist wie gesagt nicht so.

@marialola Deine Schilderungensich durchaus verständlich und völlig nachvollziehbar. Allerdings ist das alles Ansichtssache. Und die (Anssicht, Perspektive, Blickwinkel) kann einiges dabei verändern.
Mal als einige Beispiele in deinem Fall (um mal eine asandere Sichtweise zu geben) ...
Zitat von marialola:
Mich ärgert, wenn ich lesen muss, dass einige Menschen, das sind die „Guten“ mit Schicksalsschläge besser zurecht kommen als andere

Zuallererst, wer sind die Guten? Was macht sie gut? nur, dass diese Personen anders mit ihrer Last umgehen? Und warum können die mit ihrem Schicksal besser umgehen?
Ich denke, das is sehr viel Kopfsache (im Denke, dass diese besser sein sollen - damit machst d dich schlechter als du bist und sprichst dir selber erlernbare Fähigkeiten ab). Da ist eine beidngt positive Einstellung nötig, insbesondere mit dem Hintergrund Auch wenns mir sch...e geht, selbst diese Situation wird vorüber gehen und sich lösen. Sprich: Ein lösungsorientiertes denken mit einem Funken Hoffnung auf bessere Zeiten nach einem Problem und etwas Durchhaltevermögen ist da am hilfreichsten und durchaus trainierbar - und das führt mit der Zeit zu einer Resilienz, sprich Wiederstandskraft.
Dass es Rückschläge gibt ist da auch nicht vermeidbar und dass es dir - wie jedem anderen auch - schlecht geht und du dich nin und wieder mal ausko**en musst ist völlig normal, menschlich und vorallem: es ist erlaubt! Das was du als die Guten wahrnimmst ist sind im Endeffekt nur die Menschen, die das tun oder zumindest versuchen. Und auch diese fallen auch mal auf die Fre**e und scheitern - also sind auch nur Menschen wie du selber.

Zitat von marialola:
Ich bin der Meinung, man darf Trauer, Enttäuschung, Schmerz und sein Trauma zulassen, es ausleben. Aber erwünscht sind Menschen, die ihr Unglück positiv sehen und gestärkt daraus hervorgehen. Und das läuft bei jedem nun einmal anders.

Türlich darfs du das. Solltest du auch. TU ES! Siehe oben ...
Nur eins dazu: Erwünscht sind die ... hat 2 Seiten. Da kommt es auch auf beide Seiten an - es gibt solche Leute, die wiklich 24/7 nur am rumko**en sind, nur das Übel sehen, immer anderen die Schuld an allem geben - besonders am eigenen Scheitern. Natürlich ist das irgendwo auch nachvollziehbar nach diversen Rückschlägen, aber das zieht dich selber und den anderen runter, raubt beiden Energie und irgendwo auch eine Gesprächsgrundlage. Von daher ist permanenter Pessimissmus nicht erwünscht bzw wollen Menschen tendenziell halt lieber positive Nachrichten hören.

Zum anderen sind viele Menschen einfach nur oerflächlich/egoistisch und lehnen jegliche Kritik ab, sowie Meinungen bzw Neuigkeiten von anderen, da diese dann mit ihrer eigenen engen Sichtweite nicht im Vordergrund stehen und sich auf eine narzisstische Weise bei anderen ausko**en können.

Zitat von marialola:
Mich ärgert auch, dass ich in Gesellschaft mitunter gefragt werde, ob ich „etwas habe“.

Ja. Hast du. Na und? Auch wenns blöd und oberflächlich klingt: steh dazu. Wenns den anderen juckt dann fragt der nach und versucht dir aus der Situation zu helfen. Wenn nicht und der nur mit einem Ahja und Schulterzucken (also allgemeines desinteresse) reagiert weißt du woran du bist: brauchst du nicht.
Allerdings ist da auch wieder der Blickwinkel gefragt. Ja. ich habe was. Und was hast du?

Zitat von marialola:
Ein anderes, dummes Beispiel.
Warum muss auf Fotos jeder dümmlich lächeln?
Hat man schon einmal coole Musiker auf Covern lachen gesehen? Eher selten, die blicken in der Regel sehr ernst, nachdenklich, wirken teilweise verloren.

Sry aber der vergleich hinkt etwas, da sind 2 Grundlegende Unterschiede.

Zum dümmlich lächeln:
Das ist meist an sich nur - mal wieder . eine gewisse Oberflächlichkeit. Je steifer und gestellter eine Szene auf privaten Bildern ist, umsomehr deutet das auf Probleme hin. Das ist wie beim Makeup: ungewünschte Problemstellen werden übertüncht, bis die einer nach aussen sozial anerkannter Norm entsprechen - entweder um sich besser darzustellen, oder unerwünschte Fragen nicht aufkommen zu lassen, sich nicht mit den eigentlichen Problemen auseinandersetzen zu müssen, einer aufgezwungenen Norm entsprechen zu wollen/zu müssen (aus Angst anders zu sein, aus der Rolle zu fallen etc).
In einer Spontansituation findest du dagegen auch mehr Leben als ein starre, tote, genormte/gestellte Situation, sprich dem Fotographen ist es egal, was andere in dieser Situation sehen, weil es in erster Linie ihm selber wichtig ist und ihm selber als persönliche Erinnerung dient. Nicht Hintz und Kuntz, Adolf oder Irmgard aus dem nächsten Tante Emma Laden.

Zum Thema Coverfotos:
Das ist Merketing und hat seine eigene Psychologie. Da geht es auch in erster Linie um Dinge wie Platzierung, Aussagekraft, Kaufinteresse wecken, ein ansprechendes Motiv geben, sich zu anderen zeitschriften diztanzieren bzw auffällig genug sein und sich vom Magazin nebenan zu unterscheiden und einigen anderen. Da ist Professionalität gefragt, weil die dein Interesse wcken sollen und dich zum Kauf anregen sollen.
Eine Person, die bewusst wirkt, dich mit einem Blick in deren Bann ziehen kann, (positive) Emotionen weckt und dabei natürlich wirkt ist dabei medial und ökonomisch wesentlich anders zu bewerten, als die Schabrakke oder Dorfpommeranze von nebenan, die steif dasteht, eine Ausstrahlung von einem Clown hat und im schlimmsten Fall auchnoch so gescminkt ist (um mal ein etwas übertriebenes aber auffälliges Beispiel zu nehmen)

Merke trotzdem bei beiden Fällen: Fotos, egal in welchem Beispiel, sind idR nichts weiter als Momentaufnahmen (ja, es gibt auch Ausnahmen)

Zitat von marialola:
Und - was ist „normal“?
Will ich normal sein, ist das erstrebenswert?
Normal heißt Durchschnitt. Will ich das?

Wenn du fragst, was normal ist und das nicht beantworten kannst, wie willst du dann eine Norm erstreben, dessen Umstände und Kodex du nicht kennst?
Ich sehe das so: Eine Norm ist (oder kann sein), was eine breite Masse als anerkannten, allgemein akzeptierten Konsenz in einem lokalem Umfeld annimmt. In einem Raum voller Nerds fällst du aus der Norm, wenn du keiner bist. In einem buddistischem tempel fällst du aus der Norm, wenn du Christ bist.
Eine Norm kann mitunter auch erstrebenswert sein, da es ein Zusammenheitsgefühl weckt, gemeinsame Interessen fördert. Bedenke das der Mensch ein Herdentier ist und andere Menschen braucht.
Normal heisst somit auch defnitiv nicht, dass du oder etwas Durchschnittlich sein muss, da es trotzalledem immernoch sehr viele individuelle Unterschiede geben kann - z.B. in den Fähigkeiten jedes Einzelnen, die sich selbst in einer Norm austauschen und ergänzen können
(Wenns da Verirrungen gibt dann bitte ich um Entschuldigung, ist schon spät und bin vom Tag durch ähnliche Gespräche etwas geschafft)

Zitat von marialola:
Es gehört Mut dazu anders zu sein.

Ich weiß nicht, ob es unbedingt Miut sein muss.
ich würde eher meinen, dass du dich deinen eigenen Fähigkeiten bewusst sein solltest oder die zumindestens erkundest. Die kann dir dann auch niemand nehmen, wenn du selber dazu stehst. Wie eben schon gesagt: Fähigkeiten können sich wunderbar ergänzen, dazu gehört kein Mut sonderin nur Akzeptanz gegenüber anderen und Offenheit, also die Fähigkeit sich anderen Menschen anzuhemen und die nicht aus niederen, egoistischen Gründen abzulehnen (z.B. die eigenen Probleme - woher die auch kommen - aus Frust an anderen auszulassen. Bedenke immer dass auc andere Probleme haben, vielleicht sogar die Gleichen)

Zitat von marialola:
Mir gefällt as aber nicht, wenn sogar gute Hausärzte recht schnell zu Medikamenten raten.
Ich war zweimal in dieser Situation.
Einmal Verlust und Trauer und einmal massive Angst vor einer Krankheit.
Mein Hausarzt wollte mir sofort etwas verschreiben und konnte nicht verstehen, dass ich es ablehnte.

Joa, ich mag das genauso wenig, ist auch nicht unbedingt immer zwingend notwenig und vorallem lösen Meis keine Probelem, wenn es um die Psyche geht. Die können unterstützdend wirken, wenn man das richtige findet, muss aber nicht.
Wichtig ist grundlegend nur, dass man die Ursache findet und die aufarbeitet. Alles andere hat dabei wenig Sinn, es sei denn du willst dein Leben in Trauer, Ignoranz und genereller Ablehnung leben. Aber dann brauchst du (bzw derjenige, der das so will) auch nich twundern, warum alles im Leben Schei**e ist.

Zitat von marialola:
Mir fällt nur auf, dass hinter den total starken, positiven Helden etwas ganz Anderes steht, dass dies nur eine Fassade ist, die sie brauchen, um nicht zusammenzubrechen.

Wie bei allen anderen eben erwähnten Punketn ... SIchtweise gepaart mit Oberflächlichkeit.
Wer sich dann (wie du da auch sagst) wirklich auch mal gedanklich ins Tal begibt und sich Gedanken macht, wie man da erst reingerutscht ist und die Zeit nimmt um Kraft zusammeln und sich Gedanken macht da wieder rauszukommen zeigt nicht nur Stärke, sondern hat diese alleine scho durch den Fakt, dass er dem Übel ins Gesich schaut und sagt Hallo mein alter Freund, ich hab dich vermisst, wie ist es deinem Gräul ergangen und wie kann ich uns beide da wieder rausziehen?

Das was du dann bei anderen wahrnimmst ist im Grunde dann das, was du am Anfang von diesem Post schon erwähnt hast.
Zitat von marialola:
das sind die „Guten“ mit Schicksalsschläge besser zurecht kommen als andere

(Zitatausschnitt ist bewusst so gewählt!)
Diese Leute gehen in die Selbstreflektion, Akzeotanz und Problemlösung. Oder versuchen es um das für sich Beste und mögliche aus der eigenen Situation zu machen. Und daraus Resultiert die Resilienz

P.s.: Sorry wenns ein Roman geworden ist, hab versucht es inhaltlich möglichst kurz zu halten

Zitat von Marc_Sky:
: Sorry wenns ein Roman geworden ist,

Ich fand Deine Ausführungen super!
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@Hicks Nuja, ist nur zwischen Tür und Angel im Halbschlaf geschrieben. Danke dir trotzdem

Zitat von Marc_Sky:
@Hicks Nuja, ist nur zwischen Tür und Angel im Halbschlaf geschrieben. Danke dir trotzdem

Dann stelle ich humorvoll einfach mal fest, dass Du im Halbschlaf mehr Sinnvolles zustande bringst, als andere hier im komplett wachen Zustand

@Hicks Dem kann ich mit und auch ohne Humor nur beipflichten Mich würde es auch wirklich freuen, wenn hier im allgemeinen mal tiefergehende Themen wie das hier vorallem auch inhaltlich besprochen werden könnten, ohne dass es oberflächlich bleibt und immer die Schuld bei anderen gesucht wird

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