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Hallo,
Ich habe eine diagnostiziert Angststörung, die auf Keime spezialisiert ist.
Dazu mache ich mir permanent Sorgen um alle möglichen Pillepallesituationen der Zukunft.
Aktuell ist es so, dass wir seit kurzem einen Hund haben. Der erste Urlaub steht im Sommer an und ich bin gedanklich am durchdrehen.
Wie sollen wir nur so lange mit ihm Autofahren? Können wir nur noch an Hundestrände? Sind dann da 1000 Hunde und es wird total anstrengend und nicht schön? Können wir jemals wieder spontan Ausflüge machen? Kann man ihn mal alleine lassen in fremder Umgebung wie zuhause? Wird er dich benehmen? Wird es überhaupt ein guter Urlaub?

Ich sage mir dann natürlich alles wird gut aber ich bin zu 150% angespannt bis es losgeht und dann ist es während dem Urlaub so dass ich zu 200% angespannt bin und froh wenns rum ist und alles gut ging. Aber das kostet mich so unfassbar viel Energie. diese Anspannung und dagegen halten mit dem Mantra alles wird gut.

Das ist auch bei anderen Themen so. Geburtstag vom Kind. Arbeitstag. Weihnachten und Co. Tagesablauf. Wie wird der Sommer? Wie wird wohl die Kindheit/Jugend meines Kindes sein?

Es betrifft alles. ich kann nichts genießen. Obwohl ich mir gar nichts schlimmes ausmale. ich bin nur froh um jede Minute die ich halbwegs gut hinter mich bringe.

Gibt's jemanden dem es ähnlich geht/ging? Tipps?

Therapie steckt grade in den 2 Jahren Zwangspause. Auf Antidepressiva reagiere ich ganz ganz fatal. Das einzige was ich nehme und was geht ist Trimipramin zum Schlafen.

Ich bin einfach total erschöpft von diesem ewigen angespannt sein und möchte einfach gleichgültiger werden.

Danke fürs Zuhören und Entschuldigung wenn das Thema hier falsch ist. Ich bin noch ganz neu und hoffe mich hier bald zurecht zu finden.

Liebe Grüße
Holunderbeere

20.04.2023 21:06 • 22.04.2023 x 2 #1


6 Antworten ↓


Wie kam es denn zu dem Hund? Das erscheint mir ja schon sehr ungünstig für dich, vor allem auch bei Angst vor Keimen?

Vernünftiges Zureden hilft dir vermutlich nicht besonders, da du ja doch eigentlich schon weißt was richtig ist.

Zitat von Holunderbeere:
ich kann nichts genießen.

Das glaube ich dir aber nicht. Irgendwas kannst du doch sicher genießen? Ein Bad? Eiscreme?

Ich denke dein Problem ist gar nicht so sehr, dass du die ganzen Probleme siehst, sondern dass du vor allem blind für das Positive bist.

Ich würde dir vorschlagen ein positives Tagebuch zu schreiben. Schreibe außschließlich positive Dinge hinein. Versuche da vielleicht auch eher negative Erfahrungen im postivien Licht erscheinen zu lassen. Ja, belüg dich selbst ein wenig fürs positive.
Denn ich bin überzeugt, dass du dich gerade fürs negative belügst.

A


Immer Angst und Sorge was wohl schief gehen könnte

x 3


@Holunderbeere
Hallo ‍️
Es tut mir leid das zu hören, dass muss ja schrecklich sein.
Als aller erstes glaube ich das Problem liegt nicht an deinem Alltag und in den ganzen Unternehmungen sondern an deiner Einstellung. Hast du dir mal Gedanken gemacht wofür du alles dankbar bist in deinem Leben ? Schreibe doch mal 5 Dinge auf für die du dankbar bist…
Wer Dankbarkeit empfindet dem fällt alles leichter.
Hast du es mit Meditation versucht oder vielleicht einfach mal deine Gedanken ins positive umformuliert ? Wenn diese Gedanken kommen hol doch mal tief Luft und frage dich “ist dieser Gedanke wirklich wahr ?”

Für mein Leben hat mir meine neue positive Einstellung den Ar. gerettet Es ist nun mal so das man einen nichts muss. Also nicht immer ja sagen nicht zu viel zutrauen und oft einfach denken “einen sch. muss ich” denn so ist es auch

Zitat von Holunderbeere:
Danke fürs Zuhören und Entschuldigung wenn das Thema hier falsch ist. Ich bin noch ganz neu und hoffe mich hier bald zurecht zu finden.


Warum sollte das Thema falsch sein? Du bist sowohl hier im Forum absolut richtig als auch in der Kategorie.

Ich begrüße dich herzlich bei uns und hoffe du wirst einen guten Austausch haben.

Wenn es Fragen zum Forum gibt, einfach fragen

Zitat von Luna70:
Warum sollte das Thema falsch sein? Du bist sowohl hier im Forum absolut richtig als auch in der Kategorie. Ich begrüße dich herzlich bei uns und hoffe du wirst einen guten Austausch haben. Wenn es Fragen zum Forum gibt, einfach fragen

In der Kategorie generalisierte Angststörung wäre es am optimalsten aufgehoben.

@Holunderbeere

Erstmal herzlich willkommen im Forum.

Das was du schilderst, kenne ich sehr gut. Diese Ängste die nicht zur Ruhe kommen und gedanklich immer weiter gesponnen werden. Bei mir ist dadurch eine generalisierten Angststörung diagnostiziert worden. Die sich dadurch kennzeichnet, dass die Sorgen sich immer auf wechselnde Themen beziehen und man springt gedanklich immer weiter in die Angst rein. Eben dieses Was ist wenn...?.

Ich kann dir nur berichten was mir geholfen hat, schau einfach mal was du daraus für dich ziehen kannst. Ich bin seit letztem Jahr in einer Langzeittherapie und dort lerne ich, wieder mehr Selbstvertrauen zu haben. Denn ja, natürlich können Sachen schief gehen oder nicht so toll laufen. Aber wichtig ist, sich bewusst zu machen, welche Ressourcen du zur Verfügung hast, um mit den Unwegsamkeiten des Lebens klar zu kommen. Bei mir ist es ein grosses Gesamtpaket, was dazu führt dass das alles besser geworden ist.

Auch ich habe eine zeitlang ein Tagebuch geführt mit der Konzentration auf das Positive. Bewegung und Entspannung gehören inzwischen zu meinem Alltag. Dann die Therapie ganz wichtig bei mir. Auch das Verständnis über die Krankheit hilft mir sehr. Mein soziales Netzwerk, mein Partner. Mich mitteilen, wenn ich merke dass ich in so eine Angstspirale rutsche. Also nicht alles nur mit sich selbst ausmachen. Für manche Szenarien lege ich mir einen Lösungsweg zurecht. Meist passiert ja aber gar nicht das, was man sich da so zusammen denkt. Aber das Wichtigste ist wieder an dem Vertrauen in sich selbst zu arbeiten. Ja, Dinge können schief gehen, aber ich hab das und das zur Verfügung, um damit einen Umgang zu finden. Ich hab diese Ressourcen in Therapie herausgearbeitet und auch festgehalten. Was kann ich alles? Welche Fähigkeiten bringe ich mit, um mit Problemen und Unvorhergesehenen umzugehen? Das waren so Fragen, mit denen ich mich beschäftigt habe.

Hallo,

Danke für die Antworten.

Der Hund ist super es sind bestimmte Menschenviren die mir das Leben schwer machen

Ich kann natürlich auch Sachen genießen wie ein Bad oder so. Das Problem geht eigentlich los, sobald ich aus meiner Komfortzone raus muss. Zum Beispiel der Urlaub. Da stresst mich jetzt schon (und wir haben noch nicht mal gebucht oder so) der Gedanke wie es wohl wird. Wir können mit dem Hundchen nicht mehr an jeden Strand, am Hundestrand sind dann viiiiiele Hunde. Wird das nervig? Klappt das mit unserem? Er kann nicht von der Leine. Vielleicht aber bis dahin doch. Vielleicht sind auch keine Hunde unterwegs und es wird ganz ok. Wie wird er auf die neue Umgebung reagieren? Kann er sich wohl benehmen?
Schlimmer als mit den Kindern

Und dann wenn solche Situationen kommen, Urlaub, Geburtstag, Grillfest, sonstiges... sitze ich nur da und hoffe es geht schnell rum und nix wird doof. Im Nachhinein ärgert mich dann, dass ich es nur hinter mich bringen wollte und den Moment nicht genießen konnte. Ich mach extra viele Fotos für mich um dann hinterher mich zu freuen, aber das ist doch blöd!
Und ich war auch in Therapie und hab diese Techniken gelernt mit poditiv Denken, abends schöne Dinge durchgehen. Es ist aber irrsinnig anstrengend diese 2 Gefühlswelten gleichermaßen gegeneinander kämpfend zu ertragen.

Ich weiß auch nicht warum ich immer alles zerdenken muss. Ich weiß am Ende wars dann doch gut, aber bis es zu Ende ist, ist es wie ein Gang zum Galgen




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