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Zitat von decemberist:
Zitat von Icefalki:
Was ich so bei dir höre, bist du sehr intelligent und empfindsam.

Es wundert mich, dass du mich so siehst.

@decemberist, das sehe ich genauso! Und mich wundert es eher, dass du dich darüber wunderst! Das sagt auch schon aus wie du dich selbst siehst! Da kannst du mal sehen, dass deine Eigenwahrnehmung eine ganz andere ist!

Hallo decemberist,

vieles sehe ich etwa so wie Icefalkci es hier schreibt.

Auch ich bin der Meinung, das du überdurchschnittlich intelligent bist.
Und das ist ein großer Nachteil für Dich. Du glaubst vermutlich, Leben und
menschliches Verhalten geht nach festen Regeln. Diese suchst Du immer wieder und da sich einiges
nicht logisch erklären lässt, findest Du gelegentlich Denkergebnisse die nicht zusammen passen.
Das ist für die meisten normal.
Du scheinst aber zu glauben, alles muss für Dich logisch und zu erklären sein. Damit ziehst Du Schlüsse,
erzeugst Widersprüche die andere nicht verstehen. Auch Du scheinst einige Widersprüche selbst nicht
ganz zu verstehen. Anstatt aber nun zu sagen, vielleicht habe ich da früher mal einen Denkfehler gemacht
,
sagst Du:
Zitat:
und will mich nicht ändern nur damit ich den Vorstellungen anderer Leute entspreche.

Ist das ein Denkfehler?
Du sollst Deine Sichtweise etwas ändern, damit es Deiner Seele, Deinem inneren Gleichgewicht besser geht.

Zitat:
Aber was ist wenn man aus einer stabilen Familie kommt, nie irgendetwas Schlimmes erlebt hat,

Machst Du Dir hier nicht etwas vor? Die Familie, aus der Du kommst ist nicht besser und nicht schlechter
als viele andere Familien.
Zitat:
Für meinen Vater bin ich sowieso ein nutzloses, widerliches, wertloses Stück Sche*ße

Eine stabile Familie hat einen Vater der akzeptiert, das der Sohn eine eigene Meinung entwickelt.
Das ist das Problem, dass ich eben einfach so bin, ohne einen Grund zu haben. Ich habe nie was
Schlimmes erlebt oder so
Ist das nicht auch ein Denkfehler?
Du hast mit Sicherheit einen oder mehrere Gründe in der Verhangenheit erlebt, durch die Du so geworden bist.
Eine stabile Familie hat eine Mutter die für die Probleme des Sohnes
immer ein offenes Ohr hat und vieles anderes.
In Deiner Kindheit hast Du bestimmt Denkfehler gemacht.
Ich habe glaube ich aber noch nicht gelesen, welche Fehler Deine Eltern und Geschwister gemacht
haben. Sind die Fehlerlos? Bist Du das schwarze Schaf der Familie?

Zitat:
Mich macht das immer alles sehr viel mehr fertig als es eigentlich sollte.


Auch hier kommst Du glaube ich zu einem unglücklichen Schluss.

Du darfst so stark leiden, wie Du es empfindest. Niemand hat das Recht Dir zu sagen, freue Dich
Du hast keine Probleme.
Möchtest Du aber weniger Leiden, dann ist es erforderlich, das Du Deine
Gedanken wieder so sortierst, das Du Dir nicht mehr widersprichst.
Erst wenn alles wieder zu einander passt, wird es Dir besser gehen.
Und dabei können Dir Psychologische Fachkräfte helfen.

Du veränderst nicht Deine Persönlichkeit.
Du änderst nur einige Sichtweisen.
Danach wirst Du dich wundern, warum auf einmal alles besser geht.

Viele Grüße

Hotin

A


Ich will nicht mehr leben und keinen interessiert es

x 3


Du siehst dich viel schlechter als du bist, aber dafür gibt es Begründungen, die dir ein Therapeut am besten erläutern könnte. Der erste Schritt ist immer schwer, aber danach fällt schon mal eine große Last von einem ab! GEH HIN! Ich glaube daran, dass du es schaffen kannst! Bei dir ist noch nicht Hopfen und Malz verloren!
Hast du mal zum Thema hochsensible Menschen recherchiert? Vielleicht gehörst du auch zu der Sorte?!

Das Thema ist nun wieder offen. Es konnte alles geklärt werden und hoffe hier auf weiterhin aufbauende Hilfestellung.

Wenn ich überdurchschnittlich intelligent sein soll, dann müssen die anderen in meinem Umfeld aber alle hochbegabt sein …

Zitat von Hotin:
Zitat:
und will mich nicht ändern nur damit ich den Vorstellungen anderer Leute entspreche.

Ist das ein Denkfehler?
Du sollst Deine Sichtweise etwas ändern, damit es Deiner Seele, Deinem inneren Gleichgewicht besser geht.

Das war allerdings auf andere Dinge bezogen, nicht auf meine Probleme … dass ich z. B. für meine Hobbies oder Interessen kritisiert werde oder wie ich mich kleide und solche Sachen … das werde ich nicht ändern nur weil es meinem Vater nicht passt.

Zitat von Hotin:
Ich habe glaube ich aber noch nicht gelesen, welche Fehler Deine Eltern und Geschwister gemacht haben. Sind die Fehlerlos? Bist Du das schwarze Schaf der Familie?

Meinem Vater würde ich gerne einiges vorwerfen, kann es aber nicht … weil ich ihn verstehen kann. Das ist das Problem: ich denke, ich weiß meistens sehr genau was er denkt und auf Grundlage dieser Ansichten ergibt das was er sagt und tut einen Sinn. In meinen Augen ist es trotzdem falsch und nicht weniger verletzend. Ich fühle mich oft als das schwarze Schaf … dabei trifft das nicht unbedingt zu. Ich bin definitiv derjenige der die meiste Kritik abbekommt. Im Großen und Ganzen komme ich mit meiner Familie gut klar … nur mit meinem Vater habe ich diese erheblichen Kommunikationsprobleme, was aber auch nicht heißt dass ich ihm nichts bedeute … ich denke immer, mein Vater liebt mich wahrscheinlich irgendwo schon, nur mag er mich nicht besonders.

Zitat von Fellfehler:
Hast du mal zum Thema hochsensible Menschen recherchiert? Vielleicht gehörst du auch zu der Sorte?!

Ich hab das gerade mal gegoogelt und zwei Tests gemacht. Beide sagen es ist ziemlich wahrscheinlich dass ich hochsensibel bin. Ich weiß jetzt aber nicht so ganz was ich damit anfangen soll … auf den ersten Blick klingt das für mich nach „Wir nehmen etwas völlig normales und geben dem einen speziellen Namen, weil es dann nach etwas Besonderem klingt“. Ich denke dass bei mir eher geringes Selbstwertgefühl das Problem ist, weshalb ich mit Ablehnung schlecht umgehen kann … und eine gewisse emotionale Instabilität, aber woher die kommt weiß ich auch nicht.

Was mir sehr zu schaffen macht ist die Unsicherheit ob ich psychisch krank bin oder ob ich einfach nur einen extremem Hang zu Dramatik habe und mich zu schnell in Sachen hineinsteigere. Ersteres würde einiges erklären, während letzeres wohl die ansprechendere Wahl wäre.
Es gibt einfach manchmal Momente, wo in mir irgendwie eine Sicherung durchbrennt. Und wo ich dann so Sachen schreibe wie in meinem Eingangspost. Und in dem Moment meine ich das auch so. Jetzt wiederum kann ich mich schon nicht mehr damit identifizieren was ich da geschrieben habe und es erschreckt mich ehrlich gesagt dass ich das in dem Moment wohl so empfunden habe. Seit ich angefangen habe solche Gedanken gelegentlich mal aufzuschreiben, sehe ich wie extrem diese unterschiedlichen Stimmungslagen sind. Ich habe auf einer Internetseite ein Profil wo man so Statusmeldungen schreiben kann und ich bin gestern mal durchgegangen was ich da so alles geschrieben habe … 33% Zitate aus irgendwelchen Songs, 33% alltäglicher Kram und 33% so Sachen wie do you ever stare at your wrists and think these would look so much nicer sliced open? oder Sometimes I'm not sure if I'm still alive because I secretly think life is worth living after all or because killing myself would be too much effort.
Ich weiß ehrlich nicht ob ich sowas nur schreibe weil ich aufmerksamkeitsgeil bin oder ob ich wirklich so denke. Es ist wahrscheinlich nicht fair von mir permanent zu jammern dass keiner mich versteht wenn ich es selbst nicht tue.
Vor einer Woche habe ich hier noch geschrieben dass ich sterben will. Und jetzt weiß ich schon nicht mehr warum ich das wollte. Gerade fühle ich mich relativ klar und ausgeglichen. Aber das hält auch nie lange an. Ich schwanke oft so extrem zwischen diesen verschiedenen Stimmungslagen, dass ich nicht mehr weiß was davon jetzt real ist. Ich kann mir oft nicht vorstellen dass ein Mensch innerhalb so kurzer Zeit so unterschiedlich empfinden kann.
Auch dass ich scheinbar so wenig von dem nach außen trage. Im real life hat genau eine Person mal den Verdacht geäußert, ich könnte ein psychisches Problem haben. Eine. Wenn ich dann aber hingehe und im Internet offen darlege was in mir so vorgeht, werde ich mit Begriffen und Krankheitsbeschreibungen nur so bombardiert. Nicht im Sinne von Diagnosen, oft ist der Wortlaut in etwa „Ich möchte dich nicht beunruhigen aber ich habe Krankheit X und was du beschreibst kommt mir sehr bekannt vor“. Ich äußere irgendwo den Verdacht dass ich vielleicht ein Problem haben könnte und dann sagen mir alle, dass ich vermutlich komplett gestört bin.
Ich weiß einfach nicht, habe ich einfach eine sehr dramatische Art mich auszudrücken und bin mir der Wirkung meiner Äußerungen nicht bewusst, oder ist meine Selbstwahrnehmung so dermaßen verschoben.
Einer der Gründe warum ich mich so schwer damit tue mir Hilfe zu suchen, ist dass ich nicht einschätzen kann ob mir dann gesagt wird dass ich nicht wirklich ein Problem habe oder ob die mich dann direkt zwangseinweisen wollen. Vielleicht sollte gerade das mir zeigen dass ich wirklich mal eine neutrale, professionelle Sicht auf all das brauche, aber ich glaube, dass ich irgendwo auch einfach Angst vor der Wahrheit habe … oder einfach auch davor wie ich damit umgehen würde.

@ decemberist

Alleine, das du hier mehrfach täglich schreibst, ist für mich ein klares Zeichen, das du keinen Suizid begehen wirst Du willst ja gelesen werden, Antworten bekommen mit Zuspruch-Nachfragen oder auch Kritik.

Du gehst auf das Meiste ein in deinen Antworten...
Das macht jemand der kurz vor Suizid steht NICHT.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das zwischen dem Suizidgedanken und der tatsächlichen Ausführung ein RIESENunterschied ist. Zum Glück! (Tötungshemmung)

Du wirst deinen Weg weitergehen
Du wünscht dir nur nen Po-Tritt. Den du dir hier gerade abgeholt hast in jedem sehr engagierten Beitrag antwortender User

Lg

@decemerist, schön, dass du zurück bist! Bis später!

Zur Intelligenz: Ich stelle die Behauptung aus Erfahrung auf. Je intelligenter ein Mensch , umso weniger redet er darüber und grübelt und denkt über alles 5 Mal nach bis die Angstspirale zuschlägt. Bei weniger Intelligenten sehe ich weniger die Angst durch das Grübeln, sondern eher die Unfähigkeit im Leben voran zu kommen und ständig Angst zu haben, in der Gosse zu landen. Andere wiederum haben es eigentlich gut, wollen das aber partout nicht sehen.

Zu dir: Erst einmal schön dass alles geklärt werden konnte und du wieder mit deinem Thema hier bist. Ich denke dein Fehler ist eher die Angst, dass du es zu vielen Menschen Recht machen willst und diese sich keine Sorgen um dich machen sollen. Aber genau dieser Denkfehler ist es, der mir den Weg zum Therapeuten erschwerte und im Nachhinein war es BESTE Entscheidung in meinem Leben. Von täglich zig Stunden Angst, Panik, Herzneurose und und und bis hin zu ab und an mal etwas Unruhe, richtig bewerten und KEINE Tabletten.

Ich glaube auch dass 70% der psychisch Kranken sehr viel in der Birne haben und was drauf haben, wenn nicht sogar mehr. Das ist leider oder Gott sei Dank dem Hirn geschuldet. Ein Dummer Mensch macht sich keine Gedanken und lebt in den Tag hinein und pfeift sich einen. Da bin ich manchmal sehr neidisch.

Über Borderline könnte ich einen Erfahrungsbericht schreiben, aber dann sitze ich morgen noch hier und dir ist damit nicht geholfen denke ich mal. Aber die Anzeichen sprechen bei dir schon für diese Erkrankung! Wie geht es dir heute?

Na, da bin ich aber froh, dass du wieder hier bist und das mit der Moderatorin klären konntest.

Ich denke, der Vergleich mit deinen Schwestern hinkt. So wie du deinen Vater beschreibst, denke ich dass seine Erwartungen an deine Schwestern (da Mädchen) ganz anders sind als an dich, den Stammhalter. Ich könnte mir vorstellen, dass du ein schüchternes, ängstliches, introvertiertes Kind warst. So ein Kind (egal ob Junge oder Mädchen) braucht meiner Meinung nach viel positive Rückmeldung durch die Eltern, wenn es mutig war. Eltern sollten die Begabungen fördern, um das Selbstbewusstsein zu stärken und vor allem felsenfest hinter ihrem Kind stehen. Kalte Duschen, wie du es geschildert hast, helfen da nicht so richtig weiter.

Du wolltest das alles irgendwie mit dir selbst ausmachen und hast dich deinen Eltern nicht anvertraut. Aber damit ist ein Kind oder ein Jugendlicher ganz einfach überfordert. Nun hast du noch ein Ess-Störung entwickelt und zu guter Letzt wolltest du als selbst verordnete Therapie zu Hause ausziehen. Das hat aber auch nicht funktioniert, weil es damit leider nicht getan ist. Du musst an dir arbeiten und das tust du ja auch gerade. Und ich hoffe, du wirst auch noch bereit sein, Hilfe anzunehmen.

Das Internet ist groß und weit, man kann ganz viel unsinniges dort lesen und es sind viele Leute unterwegs, die als Ratgeber vielleicht nicht so richtig geeignet sind (vorsichtig ausgedrückt). Scheinbar hast du daher auch die Idee mit der Zwangseinweisung. Vergiss das am besten wieder, wenn jeder mit einer Depression per Gerichtsbeschluss eingewiesen werden würde, würden unsere Kliniken aus allen Nähten platzen. Hier bei uns sind sehr viel vernünftige Leute unterwegs und wie du siehst, sagen hier alle das Gleiche: es gibt Hilfe für dich und es wird dir wieder besser gehen. Ganz viele hier haben das geschafft, ich hoffe das macht dir Mut. Also vergiss, was du irgendwo im Internet gehört hast und konzentriere dich lieber darauf, wie du am besten vorgehst, damit es dir besser geht.

Professionelle Sicht ist keine schlechte Idee. Natürlich hast du davor auch Angst, das kann ich verstehen. Aber ich glaube, das ist unnötig.

Die professionelle Sicht tut weh, aber nur durch den Schmerz lernt unsere Seele was es heisst, dass es ihr auch wieder gut geht!

Da gebe ich Carcass recht. Intelligente Menschen sind Grübler!
Wenn jemand den Satz ich will nicht mehr leben und keinen interessiert es auch nur denkt, dann hat das nichts mehr mit dramatisieren zu tun! Dann ist das ein psychisches Problem!
Nutze am besten den klaren Zeitraum und suche dir in Ruhe entsprechende Hilfe! Du wirst wirklich nicht gleich eingewiesen! Du gehst zu einem Therapeuten, es findet ein Gespräch statt, dir wird zugehört und es wird mir dir gemeinsam nach einem Weg gesucht! Du musst uns hier nur endlich mal glauben! Und es gibt ärztliche Schweigepflicht! Nichts was du sagst, verlässt den Raum! Es muss wirklich niemand erfahren, wenn du das nicht möchtest!
Du schreibst, dass du deinen Vater verstehen kannst. Aber was ist denn mit dir? Ein Vater sollte auch seien Sohn verstehen! Du verteidigst ihn wie ein Löwe und dann schreibst du wieder, das er dich liebt, aber nicht leiden kann. Das ist ein Teufelskreis: Er versteht dich nicht, sieht nicht dein wahres ich...daraus folgt, dass er dich schroff behandelt...daraus folgt, dass du dich mies fühlst! Die Story mit sem Kuchen, die du geschrieben hättest, ist ein Beispiel dafür. Jede dieser Situationen ist ein neuer Tropfen in das Fass deiner Emotionen. Bei euch prallen verschiedene Charaktere und Emotionen aufeinander. Er muss deshalb kein furchtbar schlechter Mensch sein, aber du kannst nicht leugnen, dass er ein Grund für deine Probleme ist. (Gibt sicher noch andere.) Du hast viel Respekt vor ihm! Hat er den auch vor dir? Und hast du vielleicht zu viel Respekt?
Ich vergleiche meine miesen Phasen manchmal mit Niesen. Kommt unbemerkt, man kann es nicht gut steuern und es ist entweder gleich wieder weg oder bleibt wie ein blöder Schnupfen. Furchtbar diese Gefühlsschwankungen.
Hast du mal analysiert, warum es dir im Moment besser geht? Was ist anders? Kannst du es herausfinden und festhalten?
Deinen letzten Abschnitt hast du gut geschrieben! Dir wird mit Sicherheit niemand sagen, dass du kein Problem hast, denn das ist offensichtlich! Du hast Angst vor der Wahrheit? Warum? Du kennst sie doch schon! Du weißt, dass etwas nicht stimmt. Vielleicht bekommst du eine Diagnose und Hilfe! Freu dich darauf!

Zitat von Carcass:
Über Borderline könnte ich einen Erfahrungsbericht schreiben, aber dann sitze ich morgen noch hier und dir ist damit nicht geholfen denke ich mal. Aber die Anzeichen sprechen bei dir schon für diese Erkrankung!

Das wurde mir schon so oft gesagt … und ich verstehe nicht wirklich warum. Ich habe nicht so viel Ahnung von dem Thema aber wenn ich diesen Begriff höre dann denke ich an Menschen, die in ihrer Kindheit schlimme Dinge erlebt haben und deshalb sehr große Probleme mit sich selbst und mit anderen haben und die extreme Beziehungen zu ihren Mitmenschen haben und nicht allein sein können und sich selbst verletzen und ständig ausrasten. Aber das ist vielleicht auch gerade eine sehr klischeehafte Vorstellung.

Zitat von Carcass:
Wie geht es dir heute?

Gut, würde ich sagen. Um einiges besser als die letzten Wochen.

Zitat von Luna70:
Ich denke, der Vergleich mit deinen Schwestern hinkt. So wie du deinen Vater beschreibst, denke ich dass seine Erwartungen an deine Schwestern (da Mädchen) ganz anders sind als an dich, den Stammhalter.

Das stimmt leider. Meine Schwestern sind gut darin Mädchen zu sein, ich aber mit meinem Vater nicht Mann genug und das betont er auch permanent. Ich denke manchmal er ist da irgendwo in der letzten Generation hängengeblieben wo es noch klarer verteilte Geschlechterrollen gab und das noch eine Rolle spielte.

Zitat von Fellfehler:
Du schreibst, dass du deinen Vater verstehen kannst. Aber was ist denn mit dir? Ein Vater sollte auch seien Sohn verstehen! Du verteidigst ihn wie ein Löwe und dann schreibst du wieder, das er dich liebt, aber nicht leiden kann. Das ist ein Teufelskreis: Er versteht dich nicht, sieht nicht dein wahres ich...daraus folgt, dass er dich schroff behandelt...daraus folgt, dass du dich mies fühlst! Die Story mit sem Kuchen, die du geschrieben hättest, ist ein Beispiel dafür. Jede dieser Situationen ist ein neuer Tropfen in das Fass deiner Emotionen. Bei euch prallen verschiedene Charaktere und Emotionen aufeinander. Er muss deshalb kein furchtbar schlechter Mensch sein, aber du kannst nicht leugnen, dass er ein Grund für deine Probleme ist. (Gibt sicher noch andere.) Du hast viel Respekt vor ihm! Hat er den auch vor dir? Und hast du vielleicht zu viel Respekt?

Mein Vater hat allgemein die Ansicht dass er älter ist und mehr Lebenserfahrung hat und damit aus Prinzip recht hat. Das sind bei uns häufig Grundsätze an denen wir aneinanderprallen und wo wir uns – vielleicht auch generationsbedingt – nicht verstehen. Das würde ich grundsätzlich ja nicht schlimm finden, ist ja in Ordnung wenn nicht jeder dieselbe Meinung hat … aber ich will dann auch nicht ständig darüber diskutieren und wegen meiner Ansichten angegriffen werden. Eltern wollen immer dass man selbstständig ist und eine eigene Meinung entwickelt … solange diese mit der eigenen übereinstimmt.

Zitat von Fellfehler:
Hast du mal analysiert, warum es dir im Moment besser geht? Was ist anders? Kannst du es herausfinden und festhalten?

Könnte am Wetter liegen. Ich glaube wirklich dass mir die Sonne gerade ganz gut tut … kann aber auch Zufall sein. Hat aber sicher auch damit zu tun dass ich hier schreibe und so meine Gedanken etwas ordnen kann und das mal rauslassen kann …

Na, wie ist denn heute das Wetter im Kopf, decemberist?

Von Borderline verstehe ich (zum Glück) relativ wenig, da ich damit noch nicht direkt zu tun hatte. Allerdings hatte ein Freund der Familie schon mit Jugendlichen mit Borderline Kontakt gehabt und der erzählte ganz andere Sachen. Ich hätte diese Krankheit daher auch eher mit Selbstverletzung und zerstörerischem Verhalten der Umgebung gegenüber in Verbindung gebracht. Hier hat mal jemand gesagt, eine Freundin mit Borderline hätte ihre ganze Umgebung in Schutt und Asche gelegt.

Ich glaube, Carcass wollte dir keine Angst machen sondern dir einfach den Hinweis geben, dass es diese Krankheit gibt und du wachsam sein sollst, was das betrifft. Eine Diagnose kann dir hier keiner geben. Wir können nur aus deinen Beiträgen Anzeichen für diese oder jene Krankheit herauslesen und dir helfen, das ein bisschen einzuordnen.

Wenn dir die Sonne gut tut, dann solltest du dieses Gefühl in dir konservieren. Setze dich bei schönem Wetter draußen hin, genieße die Sonne im Gesicht und speichere dir die Wärme und die Ruhe die du dabei empfindest. Dann kannst du später diese Empfindung wieder hervorholen. Bei mir funktioniert das. Das ist eine Übung aus einem Buch zum Thema Resilienz. (Resilienz: 7 Schlüssel für mehr innere Stärke). Ich habe bei mir eine Situation aus einem Urlaub gespeichert. Wir waren gerade angekommen und haben im Hotel-Cafe Cappuccino getrunken. Dort waren riesige Panoramafenster mit Ausblick auf die Berge, die Sonne schien rein, es war warm usw. Diesen Moment kann ich heute noch abrufen und das hilft mir oft.

Lebenserfahrung nutzt immer nur dem etwas, der sie selbst erfahren hat. Die Lebenserfahrung deines Vater nutzt dir gar nichts. Du musst deine eigenen Fehler machen und deinen eigenen Weg suchen. Leider scheint dein Vater das anders zu sehen. Aber du hast ein Recht auf deine eigenen Ansichten und auf eine Lebensweise die deinem Naturell entspricht. Wenn du entgegen deiner Natur ständig versuchst, ein möglichst harter Hund zu sein, kann das nicht gut gehen. Dann streikt deine Seele und du reagierst darauf, z.B. wie bei dir mit einer Ess-Störung.

Es hat dich ja schon jemand darauf hingewiesen, dass du womöglich sehr sensibel bist. Das ist ja noch keine Krankheit, sondern erstmal nur eine Besonderheit. Auch hochsensible Menschen können dazu lernen, an sich arbeiten und besser klar kommen. Oft haben diese Menschen ja auch ganz besondere Stärken. Selbstbewusstsein kann man trainieren.

Ich bin ganz sicher, dass dein Vater dich liebt. Statt er mag mich nicht besonders würde ich eher vermuten, es wäre ihm lieber wenn du härter, selbstbewusster, extrovertierter wärst. Aber du bist nun mal so, wie du bist. Dein Vater wird auch noch einiges lernen müssen, hoffen wir dass er lernfähig ist.

Zitat von Fellfehler:
Na, wie ist denn heute das Wetter im Kopf, decemberist?

Überraschend klar aber nicht sehr sonnig …


Zitat von Luna70:
Lebenserfahrung nutzt immer nur dem etwas, der sie selbst erfahren hat. Die Lebenserfahrung deines Vater nutzt dir gar nichts. Du musst deine eigenen Fehler machen und deinen eigenen Weg suchen. Leider scheint dein Vater das anders zu sehen.

Das sehe ich auch so. Selbst wenn mein Vater recht hätte – was er meiner Ansicht nach nicht tut – dann ist es doch immer noch mein Leben und wie soll ich irgendwas lernen wenn ich meine Erfahrungen nicht selber machen darf …

Genau so ist es Luna: Denn wenn man weiss was man hat, kann man besser damit umgehen lernen und es klingt alles nach BL. Ich bin da sowas wie ein Experte drin, war knapp 7 Jahre mit einem Borderliner zusammen, das prägt für das ganze Leben!

Mal aus Interesse gefragt ... was ist das was ich tue/sage wo du denkst das passt auf Borderline?
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Zitat von decemberist:
Überraschend klar aber nicht sehr sonnig …



Das ist aber auch schon sehr viel wert! Die Sonne kann auch später noch kommen. Wünsche dir erst mal, dass das Gefühl der Klarheit bleibt! Sortier dich weiter! Vielleicht bist du schon auf einem guten Weg!

Gerade wäre mir etwas weniger Klarheit ehrlich gesagt lieber. Es bringt nämlich absolut nichts wenn man seine Probleme sieht und nicht bereit ist etwas dagegen zu tun. Das bringt einem nur etwas wenn man Freude daran hat sich selbst fertig zu machen und sich in Selbstmitleid zu suhlen.
Ich war vor einem Jahr echt zuversichtlich was die Zukunft angeht und dann habe ich gemerkt dass ich so ziemlich überhaupt nicht in der Lage bin irgendetwas davon umzusetzen. Es gibt so viele Möglichkeiten mir Hilfe zu holen und ich kriege es nicht hin einfach mal die paar Meter zur nächsten Arztpraxis zu gehen oder irgendwo anzurufen. Ich schaffe es einfach nicht weil ich nicht in der Lage bin dieses Eingeständnis zu machen und weil ich nicht damit klarkomme die Kontrolle abzugeben – weil ich ja, wie man sieht, mich selbst und mein Leben so wunderbar unter Kontrolle habe.
So alle paar Monate habe ich diese große Erkenntnis und dann tue ich trotzdem nichts und lande wieder genau da wo ich vorher war.

A


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