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Es passiert ab und zu dass solche Dinge wieder hochkommen.

Hallo decemberist,

schöne Schilderung, die Du hier eingestellt hast. Sie zeigt meiner Meinung
nach deutlich, das Du einen wesentlichen Anteil an Deiner Angststörung hast.
Es sind nicht nur immer die anderen.

Ich versuche es zu erklären und Du wehrst dich bitte, wenn Du glaubst ich habe das falsch verstanden.

Zitat:
Ich weiß noch dass ich auf dem Weg zur Eisdiele gesagt habe dass ich heute mal eine andere Sorte
probieren würde. Er hat mich nicht gefragt was ich möchte.


Warum hast Du nicht gefragt, ob Du kein Eis bekommst? Hast Du nie den Mut
dazu gehabt um Dein Recht zu kämpfen?

Zitat:
und ich stand daneben und habe so getan als wäre ich mit irgendetwas beschäftigt.


Solch ein Verhalten ist für jeden so etwas wie eine Einladung dazu Dich zu ignorieren und Deine Rechte
immer weiter zurück zu schrauben.
Dieses (also Dein) Verhalten wird oft falsch verstanden. Andere glauben Du bist
einfach bockig und unwillig.

Zitat:
Ich kann nicht erklären was daran mich so fertig macht. Es geht nicht darum dass ich kein Eis
bekommen habe. Ich weiß nicht um was es geht.


Ich versuche es mal zu erklären. Deine Erwartungshaltung an andere Menschen ist, das sie Deine Wunsche
und Gedanken erraten und auch danach handeln.
Leider funktioniert dies selten, nicht mal bei den Eltern so. Im Leben bekommst Du fast nur etwas, wenn
Du das forderst.
Daher glaube ich Deine unglückliche, vielleicht darf ich auch sagen falsche
Erwartungshaltung macht Dir das Leben zur Hölle.

Zitat:
Diese wortlose Bestrafung für etwas, was ich nicht aus Böswilligkeit heraus getan habe. Ausgeschlossen zu werden.


Ich kann die Bestrafung nicht so recht erkennen. Es wäre eine Bestrafung gewesen, wenn Du gesagt hättest.
Bekomme ich jetzt kein Eis? Und Dein Vater hätte dann gesagt. Nein, Du bekommst nichts, Du hast
es nicht verdient.

So wie Du es hier schilderst kann Dein Vater immer noch das Gefühl haben, er hat richtig gehandelt und
Du wolltest aus eigenem Antrieb kein Eis mehr haben.
Dies ist zwar unwahrscheinlich. Dein Vater scheint aber nicht sehr sensibel zu sein.

Auch die zweite Chance Deine Meinung zu äußern hast Du nicht genutzt.

Zitat:
Meine Mutter hat mich dann gefragt ob ich kein Eis hatte haben wollen. Ich habe den Kopf geschüttelt
und bin dann in mein Zimmer weil ich wusste ich würde sonst anfangen zu heulen.


Hier hättest Du sagen sollen, Ich habe kein Eis bekommen. Und heulen hättest Du dabei auch ruhig dürfen.
Wie soll Deine Mutter verstehen, was los ist, und was Du denkst?

Erkennst Du, das Du mit einem anderen Verhalten bestimmt besser verstanden wirst?
Nur besser verstanden heißt nicht auch, das alles nach Deinem Willen läuft.
Aber Du weißt zumindest, was die anderen denken und wo Du stehst.

Viele Grüße

Hotin

A


Ich will nicht mehr leben und keinen interessiert es

x 3


Ach Decemberist als ich Deine Zeilen mit dem Eis las, mußte ich fast weinen. Wie kann man einem Kind nur so etwas antun, überhaupt, nicht nur einem Kind. Diese Art von Bestrafung ist weitaus schlimmer, als einen Klaps zu bekommen. Das sitzt tief, ich weiß, ich kenne das auch. Dieser Schmerz sitzt tief, ganz tief.

Aber Heute ist Heute, Dein Vater hat einen Fehler gemacht, nicht Du. Kannst Du das Umsetzen Heute für Dich?

Liebe Grüße der Abendschein

Decemberist, Hotin und Abendschein haben Recht.

Es macht es einfach, dich zu bestrafen. Und du tust es ja weiterhin.

Natürlich sind diese Psychospielchen zum kotzen, aber dein einfaches hinnehmen auch.

Und auch du bestraft. Dabei wird es Zeit, das zu erkennen.

Wieviel Trotz spielt bei dir da mit?

Ich habe mir schon immer anhören können, ich sei trotzig. Ich weiß dass das so wirkt. Für mich war das immer so dass wenn ich mit etwas nicht klargekommen bin, dann habe ich mich klein gemacht, habe aufgehört zu reden, habe mich zurückgezogen.
Wenn ihr mich nicht seht, dann könnt ihr mir auch nichts. Und wenn ihr mich nicht wollt, dann versuche ich zu verschwinden. Und wenn ihr denkt, ich habe etwas nicht verdient, dann zeige ich euch, dass ich es sowieso nicht wollte. Denn wenn ich es sowieso nicht will, dann könnt ihr mir nicht wehtun wenn ihr es mir wegnehmt. Und am Ende habe immer ich die Kontrolle, denn niemand kann mir so sehr wehtun wie ich selbst.

Hallo decemberist,

ich bin immer wieder überrascht, wie klar Du Deine Verhaltensweise analysieren kannst.
Ich kann das gut nachvollziehen, was Du sagst. Logisch klingt das alles.

Zitat:
DU gehörst nicht dazu. DU machst immer alles falsch. DU musst dafür bestraft werden.


Zitat:
Denn wenn ich es sowieso nicht will, dann könnt ihr mir nicht wehtun wenn ihr es mir wegnehmt.
Und am Ende habe immer ich die Kontrolle, denn niemand kann mir so sehr wehtun wie ich selbst.


Erkennst Du da Deinen Widerspruch zwischen Deinen beiden Aussagen?

Entweder sie wollten Dich bestrafen – Dann hattest Du aber keine Kontrolle
Oder
Du hattest die Kontrolle - Dann wollten Sie Dich aber gar nicht hart bestrafen

Was war es denn nun wirklich?

Deine Verhaltensweise kann nur nicht so ganz richtig für Dich sein, weil Du mit dem Ergebnis Deines
Verhaltens nicht zufrieden bist. Sonst hättest Du nämlich nach der Eis-Geschichte sagen sollen,
so war es gut. Ich habe es ihnen mal wieder gezeigt wer ich bin.
Du sagst das aber nicht, sondern bringst es nach Jahren wieder nach oben.

Dann kann es vermutlich doch nur so sein, das Dein Verhalten in solchen Situationen nicht die Ergebnisse
bringt, die Du möchtest.
Beispiel:
Wenn Du nach Norden schaust und dann nach Süden schauen willst, kannst Du
entweder die ganze Welt einmal rumdrehen.
Du kannst aber auch einfach nur Dich rum drehen. Das geht einfacher und schneller.

Zitat:
Und am Ende habe immer ich die Kontrolle, denn niemand kann mir so sehr wehtun wie ich selbst.


Nein, die hast Du leider nicht. Sich klein machen, bedeutet eine Niederlage einstecken. Und das schafft
keiner über längere Zeit. Nicht mal decemberist.
Bei Dir war Deine eigene Kontrolle sogar so erfolgreich, das Du uns erzählt hast, irgendwie komme
ich nicht klar. Ich werde nicht verstanden.

Was wäre so schlimm daran, wenn Du in diesem einen Punkt Dein Verhalten etwas korrigierst.
Ist das dann für Dich auch eine Niederlage?
Ich würde das anders sehen.
Für mich wäre das so, als wenn Du Dir ein Tor in eine ganz neue Welt aufstößt!
Dann brauchst Du auch aus Deiner Intelligenz und Deine Stärke kein Geheimnis mehr machen.
Und dann bekommst Du erst mal richtig die Kontrolle über Dich.


Soll ich Dir mal sagen, was ich mit jemandem mache der mich zu unrecht angreift?

Viele Grüße

Hotin

Wenn ich mich wehre, dann werde ich nur niedergemacht und kann mir anhören wie kindisch und dumm ich bin und dass ich unrecht habe.

zB bei der Situation mit dem Eis. Wenn ich da was gesagt hätte, dann hätte ich mir anhören können dass ich schließlich das, was wir eigentlich hatten essen wollen, habe schmelzen lassen, und ob ich dafür jetzt auch noch belohnt werden will.
Und dann wäre ich das dumme trotzige Kind gewesen, das rumheult, weil es kein Eis bekommen hat.

Ich will nicht zeigen dass mich etwas verletzt. Wehren kann ich mich sowieso nicht. Ich schlucke lieber alles runter und tue so als würde es mir nicht wehtun.

Und du bist der Meinung, es hätte sich noch nichts bei dir geändert.

Dabei bist du schon so weit. Was du noch erkennen musst, dass dein Wegtauchen in das Nichts, die Vermeidung, die du entweder als Schutz oder als Waffe (unbewusst) einsetzt, nicht die Lösung ist. Das ist das alte Verhaltensmuster, das du dir angeeignet hast.

Wenn du dir die Freiheit gönnst, für dich einzustehen, ohne in alte Mustern zurückzufallen, dann kommst du ein großes Stück weiter.

Wie es geht? Sehe den kleinen Decemberist an und nütze deinen Erwachsenen Verstand um die Muster zu verstehen und zu durchbrechen. Das geht.

Übrigens wurde bei euch das Essen sehr hoch bewertet und als Bestrafung eingesetzt.

Und das tust du noch immer. Du führst fort, was du erlernt hast. Man kann das aber durchbrechen. Dazu brauchst du aber Dein Hirn.

Hast du es begriffen, kannst du das ändern.

Dass das nicht die Lösung ist, weiß ich.

Aber mir sagen immer alle ich solle mich selbst gut behandeln und aus diesen negativen Verhaltensmustern ausbrechen. Und außer dem Wissen, dass das richtig ist, kann ich daraus nichts Positives ziehen.

Ich habe mit einer Freundin aus dem anderen Forum einen Deal, dass wir beide eine Woche lang nicht kotzen. Ich bin jetzt bei Tag 3. Ich freue mich nicht darüber, ich bin nicht stolz, ich kann darin nichts Positives sehen. Ich mache es nur nicht weil ich nicht will dass sie es macht. Mir selbst bringt das nchts.

Naja, das nennt man pragmatisch. Auch ein Weg.

Alte Verhaltensweisen abzulegen, die uns lange begleitet haben, ist schwierig. Darum halten wir ja so sehr daran fest.

Es fühlt sich alles so vertraut an, auch die größte schei..

Darum braucht es lange, und viel denken und viel Therapie, denn das nennt man Arbeit.

Und wer behauptet, dass Arbeit Spaß machen muss?

Du stehst am Anfang. Wenn du weiter bist, begreifst du es.

Aber gehe weiter diesen Weg. Er lohnt sich, auch wenn du das nicht glauben willst.

Hallo decemberist,

Zitat:
Wenn ich mich wehre, dann werde ich nur niedergemacht und kann mir
anhören wie kindisch und dumm ich bin und dass ich unrecht habe.


Vielleicht hast Du Dich früher ein paar mal etwas unglücklich gewehrt.
Die Kritik, die Du bekommen hast darfst Du aber nicht verallgemeinern.
Außerdem ist es normal, dass andere nicht unbedingt Deiner Meinung sind.
Deshalb muss jeder kämpfen, damit seine Meinung auch ernst genommen wird.
Zitat:
zB bei der Situation mit dem Eis. Wenn ich da was gesagt hätte, dann hätte ich mir anhören können dass ich schließlich das, was wir eigentlich hatten essen wollen, habe schmelzen lassen, und ob ich dafür jetzt auch noch belohnt werden will.
Und dann wäre ich das dumme trotzige Kind gewesen, das rumheult, weil es kein Eis bekommen hat.


Erstens ist das Deine Vermutung. Du hast ja nicht gefragt.
Zweitens. Hättest Du die Antwort Dummes trotziges Kind bekommen, hättest Du diese Antwort
in Deinem Gedächtnis abspeichern sollen.

Eine schlechte Antwort kannst Du auch noch Monate später als Argument (Waffe)
im Streit wieder benutzen.
Auf eine Frage, was willst Du, könntest Du dann antworten. Das Dumme trotzige Kind hat zu diesem Thema
jetzt keine Meinung. Ich fühlte mich bei der Sache mit dem Eis sehr schlecht behandelt. Damit zwingst Du
Deine Eltern über ihren eigenen Mist nach zu denken. Wenn Du den Mund hältst passiert nichts, oder
zumindest nichts gutes für Dich.

Zitat:
Ich will nicht zeigen dass mich etwas verletzt.


Bei fremden Menschen kann das durchaus mal ok sein. Privat musst du möglichst
oft zeigen, was und vor allem warum es Dich verletzt.
Das warum ist so wichtig, wenn Dich andere verstehen sollen.

Zitat:
Wehren kann ich mich sowieso nicht.


Dies stimmt wieder nicht.
Du kannst Dich sehr gut wehren.

Wir greifen Dich seit Monaten mit Worten an.
Und Du wehrst Dich mit Deinen Worten immer häufiger und immer erfolgreicher.
Daraus sind hoch interessante Gespräche entstanden.
Oder findest Du das langweilig?
Zitat:
Aber mir sagen immer alle ich solle mich selbst gut behandeln und aus diesen negativen
Verhaltensmustern ausbrechen.


Damit haben die ja auch Recht. Leider sagen die Dir aber nicht, wie Du das machen sollst.
Bestimmt wissen die nicht wie das geht. Schlaue Tipps geben ist sehr einfach.
Richtig erklären ist schon schwieriger und das umsetzen ist am schwierigsten.
Du spürst das ja jeden Tag. Theoretisch weißt Du was Du willst. Dies
umzusetzen ist aber immer noch schwierig.

Zitat:
Ich habe mit einer Freundin aus dem anderen Forum einen Deal, dass wir beide eine Woche lang nicht kotzen.
Ich bin jetzt bei Tag 3. Ich mache es nur nicht weil ich nicht will dass sie es macht. Mir selbst bringt das nichts.


Wenn Du das meinst, dann ist es eben so.

Zitat:
Ich freue mich nicht darüber, ich bin nicht stolz, ich kann darin nichts Positives sehen.


Du hast verlernt etwas positiv zu sehen. Sag mal Bescheid, wenn Du dazu wieder Lust hast.

War mal wieder ein nettes Gespräch mit Dir. Hoffe ich habe Dich nicht
so sehr genervt.

Wünsche Dir alles Gute

Hotin

Ich kann nicht sagen ob ich da zu sehr verallgemeinere. Das ist eben das, was ich aus meinen Erfahrungen her kenne.
Ich sage mal dass mir was nicht passt oder dass mich etwas verletzt. Dann heißt es ich soll mich nicht so anstellen.

Es ist nicht so als ob ich es nie versucht hätte. Heulend vor meinem Vater zu stehen, in dem Versuch zu erklären warum mich etwas verletzt, und daraufhin ein Seufzen und ein Stell dich doch nicht immer so an, du bist viel zu empfindlich zu ernten, gehört nicht gerade zu meinen besten Erinnerungen. Außer dem Gefühl, komplett bloßgestellt und gedemütigt zu sein, hat mir das absolut nichts gebracht.

Mir wurde immer vorgeworfen, ich sei trotzig, bockig, stur, was auch immer. Meistens dann wenn ich auf etwas keine Lust hatte oder wenn es mir nicht gut ging.

Wenn ich mich an etwas nicht beteiligen wollte und einfach Spaß daran hatte, zuzuschauen, bekam ich später zu hören, ich hätte wieder Theater gemacht und sei trotzig gewesen.

Als wir mal irgendwo hingegangen sind und ich die ganze Zeit nur still in der Ecke saß weil ich Fieber hatte und ich mich richtig sch*iße gefühlt habe, hieß es auch, ich sei bockig.

Mein Vater hat mich auch mal am Telefon so richtig zur Sau gemacht weil es mir nicht gut ging und meine damalige Freundin mich dazu überredet hat ihn anzurufen damit er mich abholt. Ich hätte halt nicht rausgehen sollen wenn es mir nicht gut geht und jetzt soll ich halt schauen wie ich nach Hause komme.

Ich hatte als Kind oft sehr starke Mandelentzündungen mit unerträglichen Halsschmerzen. Ich konnte nicht trinken, habe vor Schmerzen geweint. Da hieß es auch, ich würde mich anstellen. Zum Arzt ist nie einer mit mir deswegen gegangen.

Ich kann mich an zwei Situationen erinnern in denen ich geohrfeigt wurde weil ich geweint habe.

Vielleicht stelle ich mich auch an. Aber meine Erfahrung ist, dass es nichts bringt den Mund aufzumachen. Zu weinen oder einzugestehen dass es einem nicht gut geht, erst recht nicht.

Hallo decemberist,

Zitat:
Es ist nicht so als ob ich es nie versucht hätte. Heulend vor meinem Vater zu stehen, in dem Versuch zu erklären warum mich etwas verletzt, und daraufhin ein Seufzen und ein Stell dich doch nicht immer so an, du bist viel zu empfindlich zu ernten, gehört nicht gerade zu meinen besten Erinnerungen. Außer dem Gefühl, komplett bloßgestellt und gedemütigt zu sein, hat mir das absolut nichts gebracht.


Ich glaube Dir das. Ich hätte Dir nicht so oft geschrieben, wenn ich da ernste
Zweifel dran gehabt hätte.

Jetzt ist aber Deine Situation mal so. Lebst Du für Deinen Vater, oder für Dich? Der scheint ja
ein verdammt harter Knochen zu sein. Was ich nicht verstehen kann, warum hast
Du ihn so oft vor meinen Argumenten so verteidigt? Warum hast Du für sein schwaches Verhalten
so viel Verständnis? Damit machst Du alles nur schlimmer.
Dein Vater scheint ein egoistischer Dummkopf zu sein.
Mein Neffe hat nach der Scheidung meiner Schwester sogar den Namen
des Stiefvaters wieder auf den Namen der Mutter rückgeändert.
Ich weiß also wovon ich und auch Du reden.

Kannst du denn wenigstens verstehen und akzeptieren, das das Leben kämpfen ist?
Oder wie möchtest Du gern haben, das wir Menschen miteinander umgehen?

Gruß

Hotin

Hallo decemberist,

Zitat:
Vielleicht stelle ich mich auch an. Aber meine Erfahrung ist, dass es nichts bringt den Mund aufzumachen.
Zu weinen oder einzugestehen dass es einem nicht gut geht, erst recht nicht.


Noch vermag ich das nicht zu beurteilen. Du empfindest es so, und dann ist es für Dich so.
Zitat:
Wenn ich mich an etwas nicht beteiligen wollte und einfach Spaß daran hatte, zuzuschauen, bekam ich
später zu hören, ich hätte wieder Theater gemacht und sei trotzig gewesen.


Eine blöde Situation. Leben Deine Eltern sehr angepasst?
Warum verstehen die vom wahren Leben nichts? Kannst Du Dir vorstellen, das Dein Vater eine Angststörung
hat? Trinkt er oder hat er eine andere Abhängigkeit?
Was stimmt da nicht? Kann es sein das Deine Mutter in der Familie nichts zu entscheiden hat?

Gruß

Hotin

Zitat von Icefalki:
Dabei bist du schon so weit. Was du noch erkennen musst, dass dein Wegtauchen in das Nichts, die Vermeidung, die du entweder als Schutz oder als Waffe (unbewusst) einsetzt, nicht die Lösung ist. Das ist das alte Verhaltensmuster, das du dir angeeignet hast.

Wenn du dir die Freiheit gönnst, für dich einzustehen, ohne in alte Mustern zurückzufallen, dann kommst du ein großes Stück weiter.

Wie es geht? Sehe den kleinen Decemberist an und nütze deinen Erwachsenen Verstand um die Muster zu verstehen und zu durchbrechen. Das geht.

Übrigens wurde bei euch das Essen sehr hoch bewertet und als Bestrafung eingesetzt.

Und das tust du noch immer. Du führst fort, was du erlernt hast. Man kann das aber durchbrechen. Dazu brauchst du aber Dein Hirn.

Hast du es begriffen, kannst du das ändern.


So sehe ich das auch. Du lebst ein Leben, was Du von Früher her kennst, alte Muster.
Warum solltest Du sie ändern? Du setzt keinen Widerstand ein. Du bist lieb und freundlich.

Ich verstehe nur nicht, warum Du zum Arzt gehst, Tabletten nimmst, hoffst auf eine Besserung,------durch die Tabletten----wenn Du es im Grunde genommen gar nicht willst?

Du findest keine Besserung, keine Wohltat, indem Du nicht mehr kotzt. Du tust es für Deine Freundin, damit es ihr gut geht. Du lebst Dein Leben für Andere.

Wenn Du das alles Dein Leben doch gar nicht sooo schlimm empfindest, warum dann dieser Aufwand?
Im Grunde genommen, soll alles bleiben, wie es ist, aber es soll sich verändern.

Das wird niemals funktionieren.

Und ich denke auch, dasDu Dich hinter Deiner Mauer oder hinter Deinem Muster was Du Dir Jahrelang auferlegt hast, schützt. Kann auch Unbewußt sein.

Du bist so tief verletzt und zeigst es aber nicht. Warum?

Du lebst nicht Dein Leben. Du bist nicht Authentisch.

Das alles kannst Du mit Deinem Therapeuten besprechen, wenn nicht da, wo dann?

Du erkennst doch, wenn es Dir wichtig ist dann mach sonst kotzt Du immer weiter.

Das Auskotzen ist ein Zeichen von Verletztheit.

DerAbendschein

Hotin, Abendschein, ich, wir alle sind uns einig.

Ja, dein Vater ist so übermächtig, dass er deine ganze Welt und dein Denken beherrscht.

Er ist ein Blödmann, wie er im Buche steht. Kapiere das mal. Ein unsensibler Tropf, der mit Härte versucht hat, Probleme zu lösen. Hat er gut gemacht? Oder?

So, und jetzt komm mal im Hier an.

Ein einzelner, ja wichtiger Mensch, hat auf seine tolle Art dir dein Leben verdorben. Willkommen im Club.

Und jetzt? Ich gebe es zu, ich habe auch gebraucht. Hatte aber niemanden, der mir mal die Augen geöffnet hat. Musste das relativ allein, bzw. in Therapie ergründen.

Und ich hab es meinem Peiniger um die Ohren gehauen. Hat es was gebracht?

Ich habe gekündigt, er nichts eingesehen. Aber es war eine Befreiung, endlich mal Tacheles zu reden.

Dazu musst du aber keine Abhängigkeit mehr haben. Und die besteht bei dir noch. Oder wer bezahlt dein Studium?

Das wäre nämlich auch noch ein Aspekt. Diese Abhängigkeit, wenn die vorhanden ist.
Sponsor-Mitgliedschaft

Ich verteidige meine Eltern deshalb weil ich finde, dass man immer alles in Relation betrachten muss. Wenn Leute mal Mist bauen macht das nicht das Gute ungültig, das sie getan haben. Mein Problem ist viel eher, dass ich dem Negativen viel mehr Bedeutung zukommen lasse und mir das viel länger nachhängt als die positiven Erinnerungen.

Mein Vater ist eben auch der Mann, der mich anruft und fragt wie es mir geht. Der mich nach meinem Studium fragt obwohl er keine Ahnung von dem Fach hat. Der mich jedes Mal umarmt wenn ich nach Hause komme. Der mir Schokolade auf den Schreibtisch gelegt hat als ich fürs Abi gelernt habe. Der alles hat stehen und liegen lassen und sofort nach Hause gekommen ist als mich verletzt habe. Der mir das Studium bezahlt obwohl er nicht viel davon hält. Der sich mit mir hingesetzt und mit mir geredet hat als ein Freund von mir tödlich verunglückt ist und ich damit nicht klarkam. Und der mir gesagt hat ich solle immer auf mich aufpassen und dann mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer gegangen ist.

Mein Vater ist ein sehr praktisch veranlagter, rationaler, eigensinniger und nicht unbedingt empathischer Mensch, aber er ist kein komplettes Ars*hl*ch. Und dass ich mit seinem Verhalten nicht klarkomme, ist zum Teil auch meine Schuld. Weil ich nicht loslassen kann und bei jedem Sch*iß gleich wieder in diese Spirale falle und mir liebe die Seele aus dem Leib kotze anstatt Klartext zu reden und für mich einzustehen.

Ich glaube nicht dass mein Vater irgendeine Störung hat. Und seine einzige Sucht ist Nikotin.

Dass meine Mutter nichts zu sagen hätte, würde ich nicht sagen. Meine Eltern respektieren sich gegenseitig und treffen Entscheidungen gemeinsam. (Zumindest inzwischen. Das war glaub ich anders als ich ein Kind war.)

Ich habe manchmal das Gefühl dass ich vieles nicht akkurat darstelle weil ich immer nur das Negative erzähle, weil das in dem Moment das einzige ist was für mich zählt. Ich versuche mehr Positives zu sehen, im Moment geht das manchmal sogar.


Sorry mir fehlt gerade die Energie um mehr zu schreiben

Hallo decemberist,

Zitat:
Wenn Leute mal Mist bauen macht das nicht das Gute ungültig, das sie getan haben.


Eine besonders wichtige Aussage. Wenn das mal viele Menschen so denken würden
Dann sähe unsere Welt ganz anders aus.

Zitat:
Mein Problem ist viel eher, dass ich dem Negativen viel mehr Bedeutung zukommen lasse und mir das
viel länger nachhängt als die positiven Erinnerungen.


Wenn das so ist, musst Du Deine Angststeuerung noch besser verstehen. Du willst
ja eine Therapie machen. Da kannst Du einiges davon aufarbeiten.

Zitat:
Und dass ich mit seinem Verhalten nicht klarkomme, ist zum Teil auch meine Schuld.
Weil ich nicht loslassen kann anstatt Klartext zu reden und für mich einzustehen.


decemberist, ich glaube Du hast Recht. Kannst Du versuchen an Deinem Verhalten
etwas zu verändern. Das wäre dann eine Situation, in der alle Beteiligten Gewinner sind.
Und Du hättest den 1.Preis, also den Hauptgewinn.

Zitat:
Ich habe manchmal das Gefühl dass ich vieles nicht akkurat darstelle


Du hast glaube ich schon wieder Recht.

Zitat:
Ich versuche mehr Positives zu sehen, im Moment geht das manchmal sogar.


Herzlichen Glückwunsch! Du bist mal zwei Meter aus deinem selbst gebauten Gefängnis raus gekommen.
Würde mich freuen, wenn ich Dich gelegentlich mal wieder in Freiheit antreffe.
Darf ich ehrlich sein, vor 4 Monaten habe ich kaum geglaubt, das Du das so schnell schaffst.
Ich hätte mit etwa 3 Jahren gerechnet. Aber Du bist ein verdammt intelligenter Mann.

Einen schönen Abend für Dich

Hotin

Intelligent und ein freundlicher Mann finde ich. Du erklärst uns alles sehr schön, ohne dabei Wütend zu werden. Echte Pluspunkte und das Du Deinen Eltern und Deinem Vater nichts Nachträgst finde ich auch gut. Denn was gewesen ist gewesen und kann nicht mehr Rückgängig gemacht werden. Vielleicht gilt da ein innerliches Verzeihen und vielleicht hat Dein Vater auch schon eingesehen, das er das mit dem Eis z.B. nicht richtig gemacht hat und versucht es jetzt auf seine Art und Weise wieder gut zu machen, an Dir. Er redet nicht viel und Du auch nicht. Du kotzt und er raucht.


Der Abendschein

A


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