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Fünf.
Wir haben ihn in der Tierklinik gelassen.

Hallo decemberist,

es tut mit sehr leid, dass euer Kater tot ist. Bestimmt hattest Du eine enge
Bindung zu ihm.
Wie kommst Du bisher damit zurecht?
Wünsche Dir die Kraft dieses schlimme Erlebnis akzeptieren zu können.

Viele Grüße

Hotin

A


Ich will nicht mehr leben und keinen interessiert es

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Ich will jetzt gar nicht mehr nach Hause kommen. Das ist nur noch schlimmer ohne ihn.

Ich habe die letzten zwölf Stunden nur geheult und gekotzt.

Natürlich wird er Dir sehr fehlen. Allerdings, was ist dann besser,
wenn Du nicht mehr nach Hause gehst. Das Leben geht manchmal
sehr schwierige Wege.
Versuche bitte dieses schwere Erlebnis erst mal einfach nur zu ertragen.
Bestimmt wird das alles in einigen Tagen nicht mehr ganz so weh tun.
Die Zeit heilt Wunden. Dies ist nicht nur ein inhaltsloser Spruch.

Gib Dir etwas Zeit, damit zurecht zu kommen.

Alles Gute

Hotin

Ach Mensch, das ist aber auch wirklich schrecklich. Wenn ein Haustier stirbt ist es immer schlimm und bei einem solchen Unfall ist es natürlich noch traumatischer. Das tut mir wirklich sehr leid für dich. Die Erinnerung an die Ereignisse wird bestimmt irgendwann blasser werden und du wirst mit der Trauer besser klar kommen. Natürlich wirst du ihm vermissen, wenn man ein Haustier sehr geliebt hat bleibt da immer eine Lücke. Aber du hast ihn doch im Herzen und da kann er auch immer bleiben.

Lange nichts von dir gehört, decemberist. Wie geht es dir denn jetzt?

Solange ich nicht nachdenke, geht es.

Aber ich penne eh den halben Tag

Zitat von decemberist:
Solange ich nicht nachdenke, geht es.

Aber ich penne eh den halben Tag

Ich weiß, das kannst du dir wahrscheinlich momentan nicht vorstellen, aber es wird mit der Zeit einfacher werden. Wenn so etwas schreckliches passiert, hat man ja zusätzlich zur Trauer noch den Schock zu verdauen. Das ist noch schlimmer, als wenn ein Tier einfach alt oder krank war und man sich vorbereiten kann.

Nimmst du das Medikament noch?

Ja. Ich nehme das jetzt seit sechs Wochen und merke absolut nichts.

Dann bespreche es mit dem Arzt. Vielleicht brauchst du was anderes.

Zitat von decemberist:
Ja. Ich nehme das jetzt seit sechs Wochen und merke absolut nichts.



Was denkst Du denn was ein Medikament macht? Es ist kein Wunder Mittel. Ein bißchen mußt Du schon mit arbeiten. Ist nicht böse gemeint, aber man kann auch in Selbstmitleid versinken und aus allem ein Problem machen. Als ich Damals die ganz schlimmen, Angst und Panikattacken hatte, bin ich zusammen gebrochen und habe mich dann aber kurz bevor ich nicht mehr wollte, in den Allerwertesten getreten, mir selber, denn ein anderer macht das nicht und mich zum weiterleben gezwungen und das war die beste Entscheidung meines Lebens. Immer nur Jammern und Selbstmitleid bringt keinen weiter. Ist wirklich nicht böse gemeint, aber es muß auch Initative von Dir kommen, wenn das nicht gegeben ist, kannst Du Tabletten nehmen soviel wie Du willst, es wird sich nichts ändern.

Der Abendschein

Ich hab eh nächste Woche einen Arzttermin ...


Nach der Logik bräuchte ich dann ja gar nicht erst irgendwelche Tabletten zu nehmen, wenn die dann sowieso nichts ändern.
Irgendeine Wirkung müssen die doch haben, sonst hätte es ja keinen Sinn die zu verschreiben.

Ändern kannst nur Du. Du mußt wollen. Was soll eine Tablette ändern? Was möchtest Du ver(ändern)?
Ich glaube lieber decemberist Du erwartest Wunder von diesen Tabletten. Was tust Du dazu, das es Dir besser geht? Was machst Du dafür? Wieviel tust Du dazu? Ich höre Dich oft jammern und klagen.
Darf auch sein, aber was tust Du dazu?

Tabletten können Unterstützend sein, aber sie können Dein Leben nicht ändern! Das mußt Du tun, wenn Du es willst.

Ich würde an Deiner Stelle, wenn ich das wäre, mir selber das beweisen, das ich es schaffe, mein Leben in den Griff zu bekommen und zwar wie ICH DAS WILL; WIE ICH DAS MÖCHTE. das wäre ich mir wert.
Du bist noch so jung......Hau rein! Auf was wartest Du?


Der Abendschein

Ich erwarte dass diese Tabletten IRGENDETWAS tun. Dass sie die Gedanken etwas erträglicher machen, meine Stimmung etwas stabilisieren, mir etwas mehr Energie geben. Ich erwarte keine Wunder, ich erwarte einfach, dass ich IRGENDEINEN Unterschied merke.

Ich gehe zur Therapie, ich nehme meine Medikamente, ich gehe zu meinen Arztterminen, ich versuche mein Essverhalten in den Griff bekommen, weniger destruktiv zu sein. Nur weil ich das nicht in allen Einzelheiten hier ausbreite heißt das nicht dass ich nichts tue.

Dann mach da weiter. Du bist schon viel weiter als am Anfang. So musst du das sehen.

Diese Erkrankungen sind nicht so schwups wegzutherapieren.
Darum ist Geduld und Therapie gefragt.

Und erzähl doch mal, was dein Therapeut so mit dir bespricht. Dann können wir vielleicht mit unseren Erfahrungen mitmachen.

Ich versuche meine eigenen Denkmuster nachzuvollziehen aber ich kann es nicht.
Ich brauche nur einen winzigen Trigger und sofort eskaliert wieder alles.

Gestern ging es mir überwiegend ganz ok, bis ich mich dann abends an etwas erinnert habe. Nichts Schlimmes, nichts Traumatisches, einfach nur das hier:
Ich war ca. 13 und meine Eltern hatten eine Art Eis oder Dessert oder sowas gekauft, das für später vorgesehen war. Und ich sollte es in die Tiefkühltruhe tun, hab das aber nicht gemacht, weil ich es vergessen hatte oder weil ich nicht mitbekommen hatte, dass ich das tun sollte. Deswegen ist es geschmolzen. Mein Vater ist dann zur Eisdiele gegangen um stattdessen Eis zu holen, und ich sollte mitgehen. Ich weiß noch dass ich auf dem Weg zur Eisdiele gesagt habe dass ich heute mal eine andere Sorte probieren würde. Und dass mein Vater nichts dazu gesagt hat. In der Eisdiele hat er dann die Bestellung aufgegeben, für sich und meine Mutter und meine Schwestern. Er hat mich nicht gefragt was ich möchte. Er hat bezahlt und wir sind nach Hause gegangen. Zuhause haben sich dann alle ihr Eis genommen und ich stand daneben und habe so getan als wäre ich mit irgendetwas beschäftigt. Meine Mutter hat mich dann gefragt ob ich kein Eis hatte haben wollen. Ich habe den Kopf geschüttelt und bin dann in mein Zimmer weil ich wusste ich würde sonst anfangen zu heulen.
Das ist wieder so eine Erinnerung, die ich nicht aus meinem Kopf bekomme. Ich kann nicht erklären was daran mich so fertig macht. Es geht niccht darum dass ich kein Eis bekommen habe. Ich weiß nicht um was es geht. Diese wortlose Bestrafung für etwas, was ich nicht aus Böswilligkeit heraus getan habe. Ausgeschlossen zu werden. Mich auf etwas zu freuen, was ich dann nicht bekomme. Zu denken ich hätte ein Recht auf etwas und dann gezeigt zu bekommen, dass es nie für mich vorgesehen war.
DU hast kein Eis verdient. Jeder in der Familie nur DU nicht. DU gehörst nicht dazu. DU machst immer alles falsch. DU musst dafür bestraft werden.
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Ich kriege diese Gedanken nicht aus meinem Kopf. Und ich kann nichts dagegen tun weil ich verprochen habe dass ich nichts tun werde.

Decemberist, vielleicht könnte dir der Gedanke helfen, dass du notfalls jederzeit in eine Akutklinik gehen könntest. Wenn du mit den Gedanken in deinem Kopf nicht mehr fertig werden kannst, gibt es immer noch diese Möglichkeit. Hast du schon mal geschaut, wo du in deiner Stadt notfalls hinkönntest?

Was die Geschichte mit dem Eis angeht, das zeigt doch, wie sehr dein Vater dein Selbstbewusstsein damals schon untergraben hatte. Und dann hast du noch dafür gesorgt, dass die anderen nicht merken, dass dein Vater dich ganz einfach bewusst umgangen hat, um dich zu bestrafen.

Du hast nichts falsch gemacht damals! Dein Vater hat sich unangemessen verhalten, nicht du. Das Problem ist, du warst so unsicher, dass du nicht aufgemuckt hast.

Sind das alles Dinge, die du eigentlich vergessen hattest und die nun wieder an die Oberfläche kommen?

A


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