Ich versuche meine eigenen Denkmuster nachzuvollziehen aber ich kann es nicht.
Ich brauche nur einen winzigen Trigger und sofort eskaliert wieder alles.
Gestern ging es mir überwiegend ganz ok, bis ich mich dann abends an etwas erinnert habe. Nichts Schlimmes, nichts Traumatisches, einfach nur das hier:
Ich war ca. 13 und meine Eltern hatten eine Art Eis oder Dessert oder sowas gekauft, das für später vorgesehen war. Und ich sollte es in die Tiefkühltruhe tun, hab das aber nicht gemacht, weil ich es vergessen hatte oder weil ich nicht mitbekommen hatte, dass ich das tun sollte. Deswegen ist es geschmolzen. Mein Vater ist dann zur Eisdiele gegangen um stattdessen Eis zu holen, und ich sollte mitgehen. Ich weiß noch dass ich auf dem Weg zur Eisdiele gesagt habe dass ich heute mal eine andere Sorte probieren würde. Und dass mein Vater nichts dazu gesagt hat. In der Eisdiele hat er dann die Bestellung aufgegeben, für sich und meine Mutter und meine Schwestern. Er hat mich nicht gefragt was ich möchte. Er hat bezahlt und wir sind nach Hause gegangen. Zuhause haben sich dann alle ihr Eis genommen und ich stand daneben und habe so getan als wäre ich mit irgendetwas beschäftigt. Meine Mutter hat mich dann gefragt ob ich kein Eis hatte haben wollen. Ich habe den Kopf geschüttelt und bin dann in mein Zimmer weil ich wusste ich würde sonst anfangen zu heulen.
Das ist wieder so eine Erinnerung, die ich nicht aus meinem Kopf bekomme. Ich kann nicht erklären was daran mich so fertig macht. Es geht niccht darum dass ich kein Eis bekommen habe. Ich weiß nicht um was es geht. Diese wortlose Bestrafung für etwas, was ich nicht aus Böswilligkeit heraus getan habe. Ausgeschlossen zu werden. Mich auf etwas zu freuen, was ich dann nicht bekomme. Zu denken ich hätte ein Recht auf etwas und dann gezeigt zu bekommen, dass es nie für mich vorgesehen war.
DU hast kein Eis verdient. Jeder in der Familie nur DU nicht. DU gehörst nicht dazu. DU machst immer alles falsch. DU musst dafür bestraft werden.
27.09.2015 14:28 •
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