@Mari1964
Das ist ein guter Hinweis. Bisher musste ich immer ausschleichen und neu anfangen.
Die Schwester, wo ich am Dienstag beim Psychiater angerufen hatte, haat mir gesagt, ich könnte das derzeitige Medikament in niedriger Dosis nehmen und zusätzlich dann schon das Neue.
Werde am 25. auf jedenfall dieses Weg nochmal mit ansprechen.
Danke für den guten Rat.
@Hotin
Zitat: ich selbst zu therapieren ist gar nicht so schwer. Warum findest Du das schwierig?
Wenn Du doch weißt, warum das alles bei Dir so ist, dann kannst Du doch daran arbeiten,
dass dies Dir nicht mehr solche Probleme macht.
Ich glaube es ist so schwer, weil ich zwar viel weiß wo alles herkommt, aber wahrscheinlich doch nicht alles.
Vor allem nicht, wie Du ja gelesen hast, weil ich nicht weiß wie man mit Enttäuschungen abschließt oder diese akzeptiert.
Ich wäre sicher eine miserable Therapeutin.
Zitat: Du schreibst:
womit ich nicht abschließen kann
Die Sichtweise, die Dir helfen würde, ist die, dass es meistens nicht um können geht,
sondern um wollen geht.
Damit wirst Du recht haben. Ich habe darüber schon mal nachgedacht...
Und das Problem ist, dass ich zu sehr darauf bedacht bin, anderen nicht weh zu tun oder zu enttäuschen.
Ich erzähle Dir mal kurz, was mich am meisten mit belastet und in der Vergangenheit festhält.
In meiner Familie gab es jemanden, der sich an kleinen Kindern vergangen hat.
Ich habe mich wehren können und bin weggelaufen als er es versuchte.
Ich habe es meinen Eltern erzählt aber meine Oma, sie sagte ich würde lügen erzählen.
Einige Jahre später, nachdem ich mich auch etwas zurückgezogen habe (von dieser Seite meiner Familie), hat mir meine Schwester anvertraut was mit ihr früher passiert ist. Sie hatte nicht so viel Glück wie ich.
Sie hat damit scheinbar abgeschlossen. Und kommt damit zurecht und es geht ihr auch gut.
Aber mir geht es damit nicht gut.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Es ist nun schon wieder einige Jahre her, als sie es mir erzählte.
Ich musste ihr auch versprechen, niemandem was zu sagen. Und das ist das schwierigste dabei.
Nach meinem Klinikaufenthalt habe ich ihr gesagt, dass ich mit unserer Mutter darüber sprechen werde.
Um das Thema aufzuarbeiten, nur leider wurde es damals tot geschwiegen und heute auch noch.
Ich habe den Kontakt zu Oma und Onkel weitestgehend abgebrochen. Ich fahre zu keinem Geburtstag, rufe nicht an oder ähnliches.
Den Kontakt zu meiner Mutter halte ich so flach wie möglich. Denn ich merke, es tut mir gut wenn ich keinen Kontakt habe.
Ich habe auch mit meiner Schwester gesprochen, aber sie kommt mit dem verdrängen scheinbar zurecht. Dagegen kann und will ich nichts machen.
Denn sie scheint glücklich zu sein mit ihrem Leben und ihrer eigenen Familie.
Sie möchte auch nicht, dass ich den Kontakt zu meiner Mutter komplett abbreche. Ihr zuliebe habe ich es nicht getan.
Aber das Verhältnis zu meiner Mutter ist sowieso nicht sehr gut, dafür ist zu viel anderes noch passiert, bloß ganz abgebrochen habe ich den Kontakt eben noch nicht.
In meiner Familie wurde so viel tot geschwiegen... so viele wichtige Dinge die man hätte aufarbeiten müssen.
Wieso kann ich damit nicht abschließen? Wie hat meine Schwester das geschafft?
Warum bin ich daran kaputt gegangen?
Es ist alles so lange her und trotzdem komme ich nicht voran, stecke fest.
Ich bin mir nicht sicher ob es mit wollen oder können zu tun hat.
Wahrscheinlich ja, aber was ist der richtige Weg?
Ich kann mich wohl sicher nicht selbst therapieren, sonst hätte ich auf all das eine Antwort.