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Meine Mutter möchte nicht, dass ich meinen Kindern erzähle, dass ihr Großvater (mein Vater) im Spital auf der Überwachungsstation mit einem Herzinfarkt liegt. Sie denkt, die Kinder machen sich sonst Sorgen.
Ich fände es eigentlich besser, die Kinder auf das Unausweichliche vorzubereiten. Sie mögen ihren Großvater. Er ist herzlich und sie werden ihn vermissen. Ich respektiere den Wunsch meiner Mutter, aber fühle mich nicht wohl dabei. Soll ich nochmals mit ihr reden? Oder sie in Ruhe lassen? Sie will es nicht wahrhaben, denke ich. Die Fakten sprechen anderes. Sie denkt, es kommt alles wieder gut und es wird wie immer sein. Ich aber bemerke den schlechter werdenden Zustand meines Vaters schon länger. Er hat nicht nur dieses eine gesundheitliche Problem.
Meine Kinder werden mir meine Stimmung anmerken und ich hab auch das Bedürfnis mit anderen darüber zu reden, was ich dann in Gegenwart meiner Kinder nicht kann. Ich habe es meinem Mann nicht gesagt, denn ich weiss genau, dass er findet, dass ich es den Kindern sagen soll und er es tun wird. Er hat diesbezüglich nie Werte des Respekts vor der Meinung anderer mitgekriegt. Wir haben immer alle anderen Meinungen stehen lassen. Bei ihm war das nie so in der Familie obwohl sie sich tolerant bezeichnen. Ich werden den Wunsch meiner Mutter respektieren, aber ich habe damit Mühe, weil ich gerne darüber sprechen möchte.

28.05.2024 06:54 • 02.06.2024 x 2 #1


21 Antworten ↓


Hallo, tut mir leid, dass es deinem Vater schlecht geht. Haben die Ärzte denn schon was genaueres gesagt? War es ein schwerer Herzinfarkt?
Meine Mama hatte vor ca einem Jahr auch einen. Ich persönlich habe meinen Kindern gesagt, dass Oma im Krankenhaus ist. Sie muss untersucht werden etc. Aber einen Herzinfarkt habe ich nicht erwähnt.
Alles Gute für dich und deiner Familie

A


Ich soll es den Kindern nicht sagen, wegen Sorgen

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Das tut mir sehr leid zu lesen @Kunigunde-die45

Natürlich ist das jetzt eine sehr belastende Situation für euch alle und jeder muss seinen Weg finden damit umzugehen.

Zitat von Kunigunde-die45:
Ich werden den Wunsch meiner Mutter respektieren, aber ich habe damit Mühe, weil ich gerne darüber sprechen möchte.

Ich möchte dich an dieser Stelle ermutigen, deinem eigenen Gefühl zu folgen. Ich weiss jetzt natürlich nicht wie alt deine Kinder sind, kann dir aber aus Erfahrung sagen, dass sie ganz ganz viel spüren. Mein Opa verstarb sehr plötzlich als ich 4 war und ich hätte mir so sehr gewünscht, mich als Kind vorher von ihm verabschieden zu können. Alle waren dagegen dass mich meine Mutter auf die Beerdigung mitnimmt, sie hat es trotzdem gemacht, eben damit auch ich diese Abschiedszeremonie miterleben kann. Natürlich müssen solche Entscheidungen immer ganz individuell gefällt werden, aber du kennst deine Kinder am Besten und für mich liest es sich so, als ob für dich ganz klar wäre, sie jetzt mit einzubeziehen. Und darauf würde ich hören und deine Kinder über die Bedürfnisse deiner Mutter in diesem Fall stellen.

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft für den weiteren Weg.

Zitat von Kunigunde-die45:
Er hat diesbezüglich nie Werte des Respekts vor der Meinung anderer mitgekriegt.

Wenn deine Mutter sagen würde, dass sie es ihren Kindern nicht erzählt und man es dann trotzdem tut, dann hintergeht man ihre Verantwortung und somit hat man keinen Respekt.

Wenn deine Mutter aber fordert, dass du es deinen Kindern nicht erzählen sollst, dann hat sie in meinen Augen keinen Respekt vor deiner Verantwortung, denn es sind deine Kinder. Natürlich kann sie ihre Meinung dazu äußern, dass sie es nicht tun würde, weil...., damit man darüber nachdenkt, aber letztendlich entscheiden müsst ihr als Eltern. Die Kinder werden auch euch vielleicht irgendwann Vorwürfe machen und nicht deiner Mutter.


Zitat von Kunigunde-die45:
Wir haben immer alle anderen Meinungen stehen lassen.

Bedeutet für mich, dass man sich immer unterordnet, nie eine eigene Meinung hat und sich nach anderen ihren Bedürfnissen richtet, egal wie es einem selber geht. Das hat für mich nichts mit Respekt zu tun.


Was mich allerdings etwas traurig stimmt, dass du es deinen Kindern erzählen möchtest, weil du mit jemanden reden möchtest und nicht, weil du es für die Kinder sinnvoll findest. Diese Entscheidung sollte doch gefällt werden, zum Wohl des Kindes. So wie man es einschätzt, welche Variante besser für das Kind ist.
Du sollst die Kinder ja dann auch auffangen können, sie begleiten können, denn es wird belastend sein. Im Grunde hast du dann noch mehr Sorgen (eigentlich), weil noch mehr Leid Aufmerksamkeit braucht.
Außer du missbrauchst deine Kinder diesbezüglich nur um dein Leid loszuwerden.
Ich kenn dich nicht, von daher kann ich das nicht beurteilen, stelle das, aufgrund deiner Formulierung, nur zum Überdenken zur Verfügung.


Respekt ist ja auch keine Einbahnstraße, denn wenn du der Meinung bist, dass es für die Kinder wichtig wäre es zu wissen, dann sollte deine Mutter das akzeptieren, ohne dir Vorwürfe zu machen. Schließlich bist du inzwischen erwachsen und hast die Verantwortung für dich und deine Kinder nun selbst. Ihre Verantwortung liegt jetzt nur noch bei ihr selbst.

Und je mehr ich darüber nachdenke und schreibe umso mehr denke ich, dass es gar nichts mit Respekt, sondern vielmehr mit Verantwortung zu tun hat.

Es kommt doch ganz entscheidend auf das Alter der Kinder an und weitere Umstände. Es kann richtig sein, ihnen nichts zu sagen, außer, sie fragen nach dem Großvater. Dann muss man etwas sagen. Man kann dann sagen, er sei krank und müsse erst wieder gesund werden, bevor sie ihn wiedersehen können. Auch ein Besuch kann gut sein, falls möglich.

Zitat von hereingeschneit:
Wenn deine Mutter aber fordert, dass du es deinen Kindern nicht erzählen sollst, dann hat sie in meinen Augen keinen Respekt vor deiner Verantwortung, denn es sind deine Kinder. Natürlich kann sie ihre Meinung dazu äußern, dass sie es nicht tun würde, weil...., damit man darüber nachdenkt, aber letztendlich entscheiden müsst ihr als Eltern. Die Kinder werden auch euch vielleicht irgendwann Vorwürfe machen und nicht deiner Mutter.

Genauso sehe ich das auch. Das hat dann auch nichts mit fehlenden Respekt gegenüber der Mutter zu tun.

Zitat von hereingeschneit:
Was mich allerdings etwas traurig stimmt, dass du es deinen Kindern erzählen möchtest, weil du mit jemanden reden möchtest und nicht, weil du es für die Kinder sinnvoll findest.

Das finde ich interessant, denn ich hab das in der Formulierung der TE gar nicht so empfunden. Sondern eher so dass sie auch zu Hause nicht ständig auf der Hut sein möchte, ob ihre Kinder nun irgendwie was hören könnten, was in diese Richtung geht. Ich stelle mir das auch sehr belastend vor. Zumal sie schrieb dass sie es ihrem Mann nicht sagt, weil dieser es auf jeden Fall den Kindern erzählen würde.

@Kunigunde-die45 Das muss doch auch sehr belastend für dich sein, wenn du mit deinem Mann nicht darüber sprichst. Hast du denn einen therapeutischen Ansprechpartner, wo du das mal besprechen kannst?

Zitat von Reconquista:
Es kommt doch ganz entscheidend auf das Alter der Kinder an und weitere Umstände. Es kann richtig sein, ihnen nichts zu sagen, außer, sie fragen ...

Es gibt zu diesem Thema auch ganz wundervolle Bücher, die es Eltern leichter machen, darüber mit ihren Kindern zu sprechen.

Natürlich immer dem Alter angepasst und wenn sie wirklich noch sehr extrem klein sind muss man schauen, wie und wann es Sinn macht dies zu kommunizieren. Es ist wirklich kein leichtes Thema, wo es leider tatsächlich natürlich kein Patentrezept gibt

Zitat von hereingeschneit:
Natürlich kann sie ihre Meinung dazu äußern, dass sie es nicht tun würde, weil...., damit man darüber nachdenkt, aber letztendlich entscheiden müsst ihr als Eltern.

Meine Nichte hatte eben vor einem Jahr den Herzinfarkt ihres Nachbarn mit erlebt, bzw waren sie und ihre Mutter zufällig dort und der Nachbar war im Alter meines Vaters. Er konnte nicht wiederbelebt werden. Sie hat deswegen dauernd Angst um ihre Grosseltern, meint meine Mutter.

Der Grund für meine Mutter ist es, dass es eh nichts war und vorbei geht und deswegen den Kindern nicht erzählt werden müsste. So wie ich sie gestern wahrnahm.
Ich aber habe meinen Vater seit seiner Augenthrombose (Herbst23) als immer schwächer wahrgenommen und auch im Wesen verändert. Einmal hatte mein Mann ihn zur Begrüßung gefragt, wie es gehe und nur wir und mein Vater waren dabei und mein Vater sagte: übel. Mein Mann fragte nach und mein Vater meinte: mir geht es nie gut. dann war das Thema vom Tisch, aber ich hab seither bemerkt, wie er sich öfters zurück zog wenn wir zu Besuch waren. Meiner Mutter fiel es nie auf und sie tut so, als wäre das Ende weit weg. Ich hatte letzten Freitag die Intuition, meine Eltern mit den Kindern zu besuchen. Da fragte unser Mittlerer (9), warum der Großvater wieder Tröpfchen in die Augen kriegt und mein Vater erklärte ausführlich, wie er da im Spital war und nochmals operieren musste und der Chirurg einen Stich ins Auge machte. Unser Sohn war nicht traumatisiert. Er hat ihm gerne zugehört.

Ich habe vor, meinen Vater im Spital anzurufen, wenn sie mich durchlassen, und ihn selber zu fragen, ob ich es den Kindern erzählen soll. Ich mache das am besten abends wenn die Besuchszeiten vorbei sind. Ich hoffe, er hält durch bis dann. Aber dann wäre er eh über den Berg. Wenn er kein Problem damit hat, lasse ich die Kinder auch mit ihm sprechen.

Meine Jüngste ist sechs.

Ich glaube, mein Vater möchte es gerne den Kindern erzählen wenn er wieder zuhause ist und wir ihn sehen.

Meinen Mann habe ich seit dem Anruf meiner Mutter noch nicht gesehen, da er schon schlafen war und heute früh zur Arbeit musste.


Zitat von Häkelini:
Das muss doch auch sehr belastend für dich sein, wenn du mit deinem Mann nicht darüber sprichst

Das könnte ich ja gar nicht durchziehen.. Er wird es schon verstehen und den Kindern nichts sagen. Er ist manchmal eben nicht so bedacht, aber wenn ich vorher mit ihm rede, wird er es einsehen.

Zitat von Häkelini:
Es gibt zu diesem Thema auch ganz wundervolle Bücher, die es Eltern leichter machen, darüber mit ihren Kindern zu sprechen.

Kenne ich, ja. Danke!

Zitat von Kunigunde-die45:
Meine Nichte hatte eben vor einem Jahr den Herzinfarkt ihres Nachbarn mit erlebt,

Etwas mitzuerleben und etwas erzählt zu bekommen, sind doch zweierlei. Ich bin z. B. noch nie überfallen worden und obwohl mir bewusst ist, dass es auch mir passieren kann, ist meine Angst diesbezüglich nicht so groß, wie wenn ich es schon selbst mal erleben hätte müssen. Davon bin ich überzeugt.

Wie du anfangs schon geschrieben hast, man kann und sollte die Kinder auch langsam an die Vergänglichkeit heranführen, sonst ist der Schock ja doch viel größer.
Etwas mitzuerleben ist auch noch mal schlimmer, wenn man noch nie davon gehört hat und sich gedanklich schon mal damit auseinandersetzen konnte. So denke zumindest ich, wobei das wohl auch wieder von Person/Kind zu Person/Kind wieder anders sein kann. Daher gibt es wohl auch nie ein richtig oder falsch, sondern nur den Versuch es gut zu machen.

Drück dir somit den Daumen, dass du einen guten Weg findest, mit der Situation umzugehen.

Zitat von Kunigunde-die45:
Meine Mutter möchte nicht, dass ich meinen Kindern erzähle, dass ihr Großvater (mein Vater) im Spital auf der Überwachungsstation mit einem Herzinfarkt liegt. Sie denkt, die Kinder machen sich sonst Sorgen.
Ich fände es eigentlich besser, die Kinder auf das Unausweichliche vorzubereiten. Sie mögen ihren Großvater. Er ist herzlich und sie werden ihn vermissen. Ich respektiere den Wunsch meiner Mutter, aber fühle mich nicht wohl dabei.

Hallo Kunigunde,
das ist ja schon eine Art zwischen den Stühlen sein.

Ich persönlich denke, da es ja um deine Kinder geht und du sie besser kennst und auch verantwortlich für sie bist,
würde ich es schon eher sagen, wenn du denkst, das ist für sie besser, bescheid zu wissen.

Sollte dem Opa dann wirklich was passieren, fallen sie ja erst recht aus allen Wolken.

Der Mutter gegenüber könntest du vertreten ich habe mir überlegt, was du gesagt hast und ich denke, sie möchten es wissen wollen und damit umgehen (Dabei unterstützt du ja).

Ist deine Mutter da sehr dominant, dass sie sowas vorgibt?

Wegen dem Alter der Kinder, das kann man natürlich auch bedenken, wieviel man genau sagt oder wie man es umschreibt.

Zitat von hereingeschneit:
Bedeutet für mich, dass man sich immer unterordnet, nie eine eigene Meinung hat und sich nach anderen ihren Bedürfnissen richtet, egal wie es einem selber geht. Das hat für mich nichts mit Respekt zu tun.

Es ist nach meinem Empfinden eher so: Wir beenden diese Konflikte einfach nie. Es wird stundenlang diskutiert und Argumente gebracht, die Dinge nicht direkt angesprochen, Schuld im Aussen (Regierungen, Chefs) gegeben, und irgendwann lässt man es offen stehen, da ein anderes Thema seinen Weg- bewusst oder unbewusst zur Ablenklung- in die Diskussion gefunden hat. Beispielsweise ist meine Mutter stolz, dass ihre Generation die Frauenrechte politisch durchgesetzt hat und jede Frau arbeiten gehen kann. Ich selber wollte als junge Mutter zuhause bleiben mit meinen Kindern. Hätte mein Mann auf 80% reduzieren dürfen, dann wäre ich 20% arbeiten gegangen, aber es war bei ihm nicht möglich. Meine Mutter diskutierte und argumentierte immer wieder mit mir, dass ich arbeiten gehen solle, und das Thema stand einfach im Raum, störte die Beziehung zu meiner Mutter und ich wurde auch mal ausfällig, auch gegenüber meinem Vater, obwohl der eigentlich weniger gesagt hatte, sogar manchmal auf meiner Seite stand.
Meine Mutter beendete teilweise die Diskussionen sehr kindisch oder legte einmal einfach den Hörer auf bei einem Telefonat. Sie war sehr emotional, weil sie machte sich sehr grosse Sorgen um mich und darüber, dass sie mich nicht vor meinem Verderben schützen konnte. Heute sieht sie, dass es mir und den Kindern gut geht und lässt das Thema. Ich denke, sie hat sich damit arrangiert und konnte ein Stück weit loslassen.
Zitat von Feuerschale:
Ist deine Mutter da sehr dominant, dass sie sowas vorgibt?

Sie hält gerne die Fäden in der Hand. Sie ist fragil. Wenn sie die Fäden nicht halten kann, ist es emotional sehr dramatisch für sie. Sie fällt dann hysterisch zusammen. Sie hält an einmal gemachten Weltbildern fest, um nicht zu fallen. So erlebe ich sie.

Hinter ihrem Verhalten steckt sehr viel Verzweiflung (und Trauer), die sie seit ihrer Kindheit mit sich rumschleppt. Wird das alles mal losgelassen, dann wird es dramatisch, wie ein Staudamm, den man öffnet.

Ich stelle fest: Es resultiert daraus bei mir ein ähnliches Verhalten wie wenn sie sehr dominant wäre. Das kann ich ändern oder eben reflektieren wie ich es jetzt mache.

Zitat von Kunigunde-die45:
Wir beenden diese Konflikte einfach nie. Es wird stundenlang diskutiert und Argumente gebracht, die Dinge nicht direkt angesprochen, Schuld im Aussen (Regierungen, Chefs) gegeben, und irgendwann lässt man es offen stehen, da ein anderes Thema seinen Weg- bewusst oder unbewusst zur Ablenklung- in die Diskussion gefunden hat.


Zitat von Kunigunde-die45:
Meine Mutter beendete teilweise die Diskussionen sehr kindisch oder legte einmal einfach den Hörer auf bei einem Telefonat. Sie war sehr emotional, weil sie machte sich sehr grosse Sorgen um mich und darüber, dass sie mich nicht vor meinem Verderben schützen konnte.

Das klingt ja sehr anstrengend.
Vor allem auch mit wenig Respekt für andere Meinungen und viel Drama.

Erinnert mich an so ein Selbsterfahrungsseminar, wo wir ein Beispiel hatten im Psychodrama und der Leiter meinte
es gibt auch die Tyrannei der Schwachen und Kranken.

Weil was wirklich gut ist, weiß man selber. Und wenn man das einmal, zweimal, dreimal äußert, muss ja eigentlich auch mal gut sein. Das ist jetzt aber auch nur meine Perspektive auf die Dynamik die ich da rauslese.
Zitat von Kunigunde-die45:
Sie hält gerne die Fäden in der Hand. Sie ist fragil. Wenn sie die Fäden nicht halten kann, ist es emotional sehr dramatisch für sie. Sie fällt dann hysterisch zusammen. Sie hält an einmal gemachten Weltbildern fest, um nicht zu fallen. So erlebe ich sie.

Ich weiß dass mit diesem Wort auch um sich geschlagen wird, aber ich finde, das trägt auch narzisstische Züge.
Narzissten sind auch sehr fragil, aber gleichzeitig dominieren sie alles mit ihrem Drama und sie lassen nichts gelten.
Egal ob mit Vorwürfen, Tränen, Beleidigt sein ect. Konfliktverhalten ist nie sehr erwachsen und eher egozentrisch.

Und ja, Mitleid kann man auch bekommen und Verständnis haben und will nicht belasten und es lieber recht machen, denn das Recht scheint ja auf einer Seite zu liegen

Die schwierigste Herausforderung ist da meiner Erfahrung nach, sich nicht so ablenken zu lassen vom eigenen Gefühl, Standpunkt, Willen, wie man eigentlich handeln würde, wenn man nicht so dauernd bearbeitet würde.

Und sich auf die Situation zu konzentrieren wie sie ist, ohne Drama, auch mit den anderen Positionen. Hier gehts ja auch um den Vater, das Interesse der Kinder, und nicht darum, was die Mutter denkt.

@Feuerschale ich denke nicht, dass meine Mutter eine Narzisstin wäre. Dazu fehlen ihr die typischen Merkmale und ich finde, die gehören schon dazu, denn sonst wären ja (fast) alle Menschen Narzissten, denn jeder hat ja irgendetwas was man bei einen Narzissten auch finden könnte.

Meine Mutter hat zwar zugegebenermassen kindliche Verhaltensmuster, (wie ich es ja beschrieben habe), wenn es um Konfliktlösung innerhalb ihrer Familie - also vorallem bei mir als erste Tochter- geht.

Bei Narzissten sind diese Verhaltensmuster absichtlich, wie ich gelesen habe, denn ihr Ziel sei die Manipulation. Sie aber hat diese Verhaltensmuster, weil sie es wirklich so dramatisch erlebt und einfach nicht anders kann.


Mein Vater hat sich unterdessen ein bisschen erholt und wird meine Nichte anrufen und es ihr sagen, dass er im Spital war, das Herz zu untersuchen.

Wir anderen Kinder haben es unseren Kindern gesagt. Meiner Mutter habe ich gesagt, dass ich nur wegen ihr nichts gesagt hätte und ich das bei einem nächsten Notfall nicht mehr möchte.

Mein Vater durfte wieder nach Hause. Er hat jedoch noch einen tiefen Blutdruck.

Ob und was du deinen Kindern erzählst hast auf jeden Fall du zu entscheiden und nicht deine Mutter.

Ist es denn heute üblich, Kindern genau zu erläutern, was mit einem älteren Erwachsenen gesundheitlich ist? Ich kenn´s nur so, daß höchstens gesagt wird der Opa ist im Krankenhaus, aber ohne daß viel Drama darum gemacht wird. Kinder nehmen das als gegeben hin, nicht? Wozu von der Diagnose sprechen? Er hatte einen Herzinfarkt - das kann man einem anderen Erwachsenen erzählen aber doch nicht einem KIND. Was soll das Kind mit dieser Info anfangen? Eine wunderbare Sache am Kindsein ist, daß man für all die Erwachsenendinge nicht zuständig ist und die Großen das alles machen. Man selber ist Kind, hat seine Schulsachen, seine Freunde und sein Spielen, und so ist es gut.
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Zitat von Gina-Na:
Ist es denn heute üblich, Kindern genau zu erläutern, was mit einem älteren Erwachsenen gesundheitlich ist? Ich kenn´s nur so, daß höchstens gesagt wird der Opa ist im Krankenhaus, aber ohne daß viel Drama darum gemacht wird. Kinder nehmen das als gegeben hin, nicht? Wozu von der Diagnose sprechen? ...

Danke, sehr gut erklärt und ausgedrückt. Viele Erwachsene haben dafür den Unterscheidungssinn verloren und meinen, man müsse mit Kindern wie mit Erwachsenen sprechen, nur etwas langsamer und kindischer.

Zitat von Gina-Na:
Eine wunderbare Sache am Kindsein ist, daß man für all die Erwachsenendinge nicht zuständig ist und die Großen das alles machen.

Das stimmt. Das ist eine wunderbare Sache am Kindsein!

Zitat von Gina-Na:
Wozu von der Diagnose sprechen? Er hatte einen Herzinfarkt -

Weil es nicht klar war, ob er überlebte.

Einen Beinbruch überlebt man in der Regel, eine Chemo auch meistens. Wenn ich meinen Kindern sage: Opa ist nur ein bisschen im Spital...und dann stirbt er, würde ich mich als Kind vera... fühlen!

Ich finde, es ist dir selber über lassen, wie du es handhaben willst.

Meine Intuition war, es ihnen zu sagen und für mich ist das korrekt. Wenn es jemand anders handhaben will, ja dann macht das doch so.

Zitat von Reconquista:
Viele Erwachsene haben dafür den Unterscheidungssinn verloren

Wie gesagt, wenn ich nichts sage und hatte es gewusst und er stirbt, was ist dann? Ich habe meinen Kindern nicht von jeder Untersuchungen die mein Vater oder sonst jemand im Spital gemacht hat, erzählt, aber ich finde, dass man den Kindern schon sagen muss, wenn jemand nicht mehr da sein könnte, den sie lieben.

Aber wie gesagt, wenn ihr es anders machen wollt, dann macht es anders.

Ich weiss, dass es richtig war, etwas zu sagen!

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