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Hey, ich habe ein ziemlich großes Problem und hoffe das sich jemand Zeit nimmt das hier zu lesen.
Ich bin jetzt schon bei sehr vielen Therapeuten gewesen und dies in relativ kurzer Zeit. Leider hat es bei keinem gestimmt oder die haben mich raus geworfen. Seit circa einem Jahr habe ich wen gefunden mit dem ich gut klar komme. Im Vergleich zu vor einem Jahr geht es mit so extrem viel besser und ich habe mich (positiv) verändert.
Nun habe ich leider schon immer (seit dem es mir schlecht ging) das Problem gehabt, dass ich nie richtig oder sogar gar nicht geredet habe und erst recht nicht mit Fremden. In meiner jetzigen Therapie ging es meistens relativ gut; beziehungsweise wurde es mit der Zeit besser und dann habe ich aber auch mal wieder weniger geredet. Mein Therapeut hat ziemlich schnell gemerkt, dass wenn man mich anschweigt ich mich noch weiter zurück ziehe. Ich weiß nicht genau wie ich das ganze erläutern soll.. Auf jeden Fall ist es so, dass ich über so ein paar bestimmte Themen nicht reden will und kann (weil ich null weiß was ich dazu sagen soll) und das weiß mein Therapeut auch. Ich merke nur wenn ich es nicht langsam mache komme ich nicht wirklich weiter, sondern bleibe da wo ich jetzt bin stehen. Das Problem ist, dass ich einfach darüber nicht reden kann auch wenn ich es will. Ich weiß einfach nicht wie und ich weiß auch nicht was ich sagen soll, in meinem Kopf sind dann überhaupt keine Wörter mehr.
Ich mache eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und ich habe Angst und Sorge davor, dass dies vielleicht eine falsche Therapieform für mich und meine Probleme ist. Mein Therapeut sucht die ganze Zeit in meiner Kindheit und bezieht alles darauf. Das Problem kommt aber nicht daher. Ich kenne mich mit Psychologie recht gut aus und kann das gut einschätzen. Ich schaffe es aber nicht meinem Therapeuten das so zusagen (ich will ja eigentlich dort das beenden). Ich habe auch angst davor dass das alles abgebrochen werden muss weil in meiner Kindheit nichts zu finden ist. Ich schaffe es nicht nochmals zu einem neuen Therapeuten zu gehen beziehungsweise ich möchte dies definitiv nicht.
Seit einigen Wochen habe ich sogar krasse Panik vor der Therapie. Zum einen weil ich angst habe, dass wir uns anschweigen (sowas ist sehr schlimm für mich); das weiß mein Therapeuten aber auch und wir haben da lange und mehrfach drüber gesprochen und mein Therapeuten hat mir fest versichert dass dies nicht vorkommen wird. Das war dann so auch für mich okay, (dachte ich zumindest)
Und zum anderen weil ich nie weiß was ich sagen soll oder worüber ich reden soll. Ich mache mir vor der Therapie Gedanken, was das Thema sein soll, aber mir fällt einfach wirklich nichts ein. Ich denke, dass es ein wenig damit zu tun hat das einfach nichts neues passiert was ich für relevant für eine Therapie finde. Und wenn doch was passiert habe ich für mich in meinen Gedanken abgeschlossen damit beziehungsweise es ist passiert und so ist es jetzt.
Über beide dieser punkte haben wir gesprochen und mich macht es wirklich traurig weil ich das gar nicht alles so will wie es jetzt ist. Ich würde ja reden und erzählen und dran arbeiten aber ich weiß wirklich wirklich einfach nicht wie, was oder worüber.
Gerade die letzten Tage denke ich das eine Verhaltenstherapie besser wäre, einfach wegen der Sache mit der Kindheit aber dann denke ich mir wieder das ich nicht wieder zu wem Fremden möchte und alles von vorne machen will. Außerdem mag ich meinen Therapeuten wirklich und das was er macht, macht er sehr gut finde ich.
Ich frage mich einfach ob das normal wie es bei mir ist oder nicht. Das komische ist dass es am Anfang ja nicht so extrem war wie seit einiger Zeit. Da hatte ich aber auch noch vieles über mein leben zu erzählen, jetzt ist alles erzählt und gleichbleibend beziehungsweise ich empfinde es so.
Ich weiß wirklich nicht weiter und mir fällt es auch so schwer so etwas anzusprechen; obwohl ich dies in der Therapie ja schon ein paar mal geschafft habe habe ich das nie so Wort für Wort wie hier gesagt (ich kann nicht mit jemandem persönlich über solche Gefühle, Gedanke etc reden).
ich hoffe jemand hat einen Rat o.ä.

06.04.2018 21:55 • 07.04.2018 #1


16 Antworten ↓


Zitat von Lolo04:
Ich weiß einfach nicht wie und ich weiß auch nicht was ich sagen soll, in meinem Kopf sind dann überhaupt keine Wörter mehr.

Nun, wenn du eigentlich schon gern drüber reden würdest, dann schreib dir doch mal vorher auf was du gern sagen würdest und lies das dann nur vor.

A


Ich kann nicht richtig mit meinem Therapeuten reden

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Hmmm, wie groß ist dein Leidensdruck?
Kannst du generell schlecht Gefühle in Worten ausdrücken?

Daß du dich gut mit Psychologie auskennst besagt leider gar nichts! Ich habe eine psychotherapeutische Ausbildung / Heilpraktiker. Kenne mich also ein wenig aus. Nur was hilft es bei den eigenen blinden Flecken? Sich auskennen ist ziemlich kognitiv. Da setzt auch die VT an.

Was mich relativ sicher macht, dass deine Probleme doch in frühester Kindheit haben ist die Tatsache daß du das so vehement abstreitest und, vor allem, daß du keine Worte hast. Es heißt nicht, daß es im späteren Leben zusätzlich ein erinnertes traumatisches Erlebnis gab,, doch darüber kann man meist reden. Wenn dir allerdings etwas passiert, und sei es nur Vernachlässigung während du noch im wir lebst und nicht sprechen kannst, dann versagt man auch beim Verbalisieren von Gefühlen.

In einem solchen Fall würde ich zusätzlich zu irgendeiner Form der Körpertherapie raten, z.B. prozessorientierte Cranio oder anderes, wo die Gefühle anders ausgelebt werden.

Meine Gedanken beziehen sich nur auf das gelesene. Ich kenne dich ja nicht, kann dich halt nicht wirklich einschätzen. Doch wenn du die Not hast im Forum zu schreiben und solche Schwierigkeiten hast Vertrauen aufzubauen, würde ich tatsächlich was körperliches machen. Oder vielleicht auch eine Aufstellungsarbeit? Methoden, die den nonverbalen Ausdruck unterstützen.

Was sind denn eigentlich die Symptome weswegen du dich in Therapie begibst?

Liebe Grüße

Zitat von Ara:
Nun, wenn du eigentlich schon gern drüber reden würdest, dann schreib dir doch mal vorher auf was du gern sagen würdest und lies das dann nur vor.


Ja ich würde es gerne versuchen nur wenn ich schon daran denke fällt mir wirklich nichts ein

Momentan ist mein Leidensdruck erträglich. Mir geht es meistens ganz okay. Ja genau Gefühle kann ich generell schlecht in Worten ausdrücken, dass weiß er auch.
Mhh also das mit dem Auskennen nützt mir natürlich nicht so viel, es war eher darauf bezogen das ich die Theorien kenne.

Das hört sich logisch an eigentlich, aber wie soll ich mich daran erinnern wenn ich es wirklich einfach nicht weiß? Ich kann mich nicht wirklich an meine Kindheit erinnern wenn mein Therapeut mich Sachen fragt..
Das mit dem Tauma im späteren Leben stimmt, also darüber kann ich einigermaßen reden und dies belastet mich auch sehr.
Also muss mir quasi nicht irgendwas schlimmes passiert sein sondern Vernachlässigung reicht? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass wenn ich zb Misshandelt worden wäre dies überhaupt gar nicht mehr weiß...
Mein Therapeut hat mir das auch schon sehr oft vorgeschlagen aber das kann ich leider auch nicht machen, da ich mich so unwohl bei sowas fühle. Außerdem bekomme ich Panik und komme mir bei so etwas total lächerlich vor leider. Gibt es so etwas denn auch was außerhalb meiner Therapie ist? Dann könnte ich eventuell versuchen mich darauf einzulassen.

Ich bin auf Grund von Depressionen und Angststörung zur Therapie gekommen. Ich hatte unzählige Symptome also von Schlafstörung, Panikattacken, Antriebslosigkeit bis hin zu Suizidgedanken etc.

Ui, da steckt eine Menge noch drin, was keine Atemluft schnuppern durfte.

Erstmal, tut mir leid, weil es natürlich auch beängstigend ist, aber schlimme Ereignisse in der Kindheit muß man nicht erinnern können. Leider und gsd ist das so. Ein Selbstschutz der Seele.

Es ist okay, wenn du bei einer Körperarbeit Panikattacken bekommst. Eigentlich sogar gut. Fühlt sich megasch**** an, aber löst sehr viel. Kennst sicher den Spruch: wo die Angst ist geht der Weg lang. Das ist sooo wahr!

Ich hatte die Cranio nicht bei meinem Therapeuten gemacht. Sondern woanders. Und, glaube mir, Du mußt dir gaaar nicht blöd vorkommen. Schließlich ist es Sinn und Zweck einer solchen Arbeit an seine Grenzen zu gelangen. Etwas heraus zu kitzeln, was nicht erinnerbar war.

Du bist ja mittlerweile so weit, daß der Weg jetzt nicht mehr ausreichend ist und du eigentlich weitkommen willst. Der Preis ist Ungewissheit, Angst vor dem was dich erwartet. Aber du kannst auch sicher sein, daß sich nur das offenbaren wird, was du auch verarbeiten kannst. Vielleicht ist es soweit allen Mut zusammen zu nehmen und dich dem dunklen Fleck zu nähern.

Ganz liebe Grüße

Zitat von Lolo04:
Seit einigen Wochen habe ich sogar krasse Panik vor der Therapie. Zum einen weil ich angst habe, dass wir uns anschweigen (sowas ist sehr schlimm für mich);


Mir ging es genauso bei meinen ersten paar Therapeuten. Die haben erwartet, dass ich von mir aus einfach so erzähle, was mir in den Sinn kommt. Da ich aber von Natur aus kein Redner bin, liefen die Stunden immer auf viel Schweigen hinaus und ich wurde dann quasi rausgeworfen, weil ich nicht redete. Bei meinem letzten Therapeuten lief es ganz anders. Er stellte mir immer viele konkrete Einzelfragen, auf die ich mit jeweils 1-2 Sätzen antworten konnte. So konnte ich über alles reden, was mich belastete. Und wenn es dann doch mal niht so gut lief, erzählte er selbst viel, auch von sich. Oder wir machten Übungen aus der Hypnosetherapie (er hatte dafür eine Zusatzausbildung).

Zitat von Schlaflose:

Mir ging es genauso bei meinen ersten paar Therapeuten. Die haben erwartet, dass ich von mir aus einfach so erzähle, was mir in den Sinn kommt. Da ich aber von Natur aus kein Redner bin, liefen die Stunden immer auf viel Schweigen hinaus und ich wurde dann quasi rausgeworfen, weil ich nicht redete. Bei meinem letzten Therapeuten lief es ganz anders. Er stellte mir immer viele konkrete Einzelfragen, auf die ich mit jeweils 1-2 Sätzen antworten konnte. So konnte ich über alles reden, was mich belastete. Und wenn es dann doch mal niht so gut lief, erzählte er selbst viel, auch von sich. Oder wir machten Übungen aus der Hypnosetherapie (er hatte dafür eine Zusatzausbildung).


Hallo,
schön von dir zu lesen.
Was würdest du jemanden mit auf dem Weg geben, der auf Therapeutensuche ist?
Ich habe bisher sehr schlechte Erfahrungen gemacht bei dem Weg Hilfe / Unterstützung zu bekommen. Ende des Lied's mir ging es schlechter als zuvor und bin jetzt sogar seit einigen Jahren berentet.
Habe auch schon selbst Themen hier eröffnet um diesbezüglich noch klarer zu sehen, so z.B. Therapie: Traumatherapie und so weiter.
Würde mich sehr freuen wieder von dir zu lesen.

LG Anabell

Ich schlage vor kopiere Deinen Text in Word, - ändere NICHTS - druck es aus und gib es dem Therapeuten bei der nächsten Sitzung.
Damit kann er etwas anfangen und sich einen Weg überlegen UND schweigend wird es dann auch nicht verlaufen.

Zitat von Anabell:
Was würdest du jemanden mit auf dem Weg geben, der auf Therapeutensuche ist?


Das ist schwer zu sagen, denn jeder hat andere Erwartungen und vor allem auch andere psychische Probleme, weswegen er einen Therapeuten sucht. Bei mir ging es in erster Linie immer um Schlafstörungen. Meine psychischen Diagnosen sind soziale Phobie und ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung.
Ich bin jedes Mal zufällig an die jeweiligen Therapeuten geraten, weil gerade da mit recht kurzer Wartezeit ein Platz frei war. Bei mir waren dann auch solche Kriterien wie Nähe zu meinem Wohnort, so dass ich in kurzer Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei dem letzten sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuß hinkonnte. Dann war es mir auch wichtig, dass Medikamente erlaubt waren (bei den ersten waren sie nicht erwünscht und man musste beichten, wenn man trotzdem welche genommen hat). Ich würde auch nie wieder zu einer Frau gehen, denn Frauen können meine Probleme überhaupt nicht nachvollziehen. Mein letzter Therapeut war ein älterer Herr (Ende 60) und er hat zu mir gesagt, er wird versuchen, wie ein Opa zu mir zu sein, nachdem ich ihm erzählt hatte, wie glücklich ich in meiner Kindheit bei meinem Opa war.

Zitat von Schlaflose:

Das ist schwer zu sagen, denn jeder hat andere Erwartungen und vor allem auch andere psychische Probleme, weswegen er einen Therapeuten sucht. Bei mir ging es in erster Linie immer um Schlafstörungen. Meine psychischen Diagnosen sind soziale Phobie und ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung.
Ich bin jedes Mal zufällig an die jeweiligen Therapeuten geraten, weil gerade da mit recht kurzer Wartezeit ein Platz frei war. Bei mir waren dann auch solche Kriterien wie Nähe zu meinem Wohnort, so dass ich in kurzer Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei dem letzten sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuß hinkonnte. Dann war es mir auch wichtig, dass Medikamente erlaubt waren (bei den ersten waren sie nicht erwünscht und man musste beichten, wenn man trotzdem welche genommen hat). Ich würde auch nie wieder zu einer Frau gehen, denn Frauen können meine Probleme überhaupt nicht nachvollziehen. Mein letzter Therapeut war ein älterer Herr (Ende 60) und er hat zu mir gesagt, er wird versuchen, wie ein Opa zu mir zu sein, nachdem ich ihm erzählt hatte, wie glücklich ich in meiner Kindheit bei meinem Opa war.


Hi,
lieben Dank für deine lange Nachricht.
Darf ich fragen, warum Medikamente unerwünscht waren (gegebenfalls auch warum du mit Frauen als Therapeuten nicht zufrieden warst, Fachkompetenz)?

Hab noch 'nen ganz schönen Abend!
LG Anabell

Ja beängstigend ist das wirklich und ich weiß auch garnicht wie ich sowas dann verarbeiten würde

Ich werde mich auf jeden fall mal umgucken nach so einer Körpertherapie

Aber wie soll ich mich dem dunklen Fleck nähern wenn ich nicht einmal weiß wo er sitzt und was es für einer ist?

Zitat von mamamia75:
Ich schlage vor kopiere Deinen Text in Word, - ändere NICHTS - druck es aus und gib es dem Therapeuten bei der nächsten Sitzung.
Damit kann er etwas anfangen und sich einen Weg überlegen UND schweigend wird es dann auch nicht verlaufen.


ich würde das gerne machen ich weiß nur noch nicht ob ich das schaffe (ich werde immer (!) sooo extrem rot und gerade bei sowas und das ist mir krass unangenehm; eigentlich schwachsinn ich weiß..)

Eben darum ist es wichtig. Wenn er gut ist wird er den richtigen Weg einschlagen
So wie es jetzt bringt es ja auch nichts.
Du schaffst das!

Zitat von Schlaflose:

Mir ging es genauso bei meinen ersten paar Therapeuten. Die haben erwartet, dass ich von mir aus einfach so erzähle, was mir in den Sinn kommt. Da ich aber von Natur aus kein Redner bin, liefen die Stunden immer auf viel Schweigen hinaus und ich wurde dann quasi rausgeworfen, weil ich nicht redete. Bei meinem letzten Therapeuten lief es ganz anders. Er stellte mir immer viele konkrete Einzelfragen, auf die ich mit jeweils 1-2 Sätzen antworten konnte. So konnte ich über alles reden, was mich belastete. Und wenn es dann doch mal niht so gut lief, erzählte er selbst viel, auch von sich. Oder wir machten Übungen aus der Hypnosetherapie (er hatte dafür eine Zusatzausbildung).


ich wurde auch quasi raus geworfen bei 3 Stück
Das freut mich das der letzte bei dem du warst endlich der Richtige für dich ist. Ich weiß wirklich wie schlimm das sein kann wenn man keinen passenden findet

Und wenn du eine Email schreibst? Also falls du das darfst. Dann musst du es nicht persönlich überreichen.

Zitat von Coru:
Und wenn du eine Email schreibst? Also falls du das darfst. Dann musst du es nicht persönlich überreichen.


Ich denke schon das es diese Möglichkeit gäbe. Wahrscheinlich würde ich es wenn doch eher persönlich machen aus Ansgt, dass beim nächsten Treffen eine komische Stimmung ist (ich weiß das ist alles so komisch von mir )

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