Ich wollte hier ein Problem schildern das mich seit langer Zeit immer wieder in meinem Heilungsprozess zurück wirft. In meiner Jugend litt ich unter einer Depression die ich erst in den letzten zwei Jahren so langsam in den Griff bekommen habe. Sprich, meine Phasen in denen ich mich eingeigelt habe und niemanden sehen wollte- mir permanent Selbstvorwürfe und Hass entgegengebracht habe, sind vorbei.
Übrig geblieben sind Unsicherheiten im Umgang mit Kollegen und Fremde sowie tief sitzende Selbstzweifel.
Momentan ist es die Lieblingsbeschäftigung meines Beusstseins mir immer wieder vor Augen zu halten ich sei dumm. Verschiedene Faktoren führen dazu das ich im Alltag und nun in meiner Ausbildung, die den größten Teil meines Tages einnimmt, tatsächlich daran glaube und normale Konversationen kaum führen kann.
Ich bin verunsichert durch sehr selbstbewusste Menschen, solche die immer einen Spruch oder Witz parat haben und dominante Personen- also über 70% der Allgemeinheit XD
Solche Leute stressen mich weil ich immer denke ich müsste ihnen auf Augenhöhe begegnen und auf ähnliche Art reagieren. Also dummen Spruch mit dummen Spruch erwidern, bei Personen mit gutem sprachlichen Ausdruck auf das Niveau steigen usw.
Mich nervt es einfach weil ich so sein will wie ich bin aber durch mein ständiges Bestreben mich anzupassen fehlt mir die Richtung in die ich mich bewegen möchte, heißt ich weiß oft nicht wie ich 'natürlich' reagieren soll. In Gesprächen ist mein Kopf oft leer, mir fällt keinerlei Assoziation dazu ein mit der ich das Gespräch weiterführen könnte. So wirkt es häufig als sei ich distanziert und verschwiegen. Ich beobachte die Kollegen untereinander wie sie herzlich lachen und ohne Probleme über dies und das reden können. Häufig denke ich Ja natürlich das kennst du auch und das hast du auch schonmal durchgemacht.' nur wenn ich den Versuch starte zu sprechen ist alles durcheinander und meine Pointe ist total zerstört.. ich habe bemerkt wie ich wieder anfange leiser zu reden und verunsichert lache weil ich mich permanent deplatziert fühle und Angst habe jemand könnte meinen 'leeren' Kopf entdecken und mich für dumm erklären.
Dabei liebe ich meine Ausbildung und die Kollegen sind sehr nett!
Ich sitze zu Hause und weine weil ich der Meinung bin es bringe auch nichts meinen Horizont zu erweitern weil ich es mir eh nicht merke und zu dumm bin es zur rechten Zeit herauszukramen..
mir fällt es dadurch auch so schwer klar zu denken, ständig gehen meine Gedanken auf meine Probleme zurück und wenn ich versuche mich an vergangenes zu erinnern oder an Dokus oder Geschichten die ich gelesen habe ist das für mein Gehirn eine Herkulesaufgabe.
Es wäre toll wenn mir jemand berichten könnte ob das nur Nachwehen von der Depression sind, evt. etwas neurologisches oder sollte ich mit Konzentrationstraining anfangen damit ich mich besser auf meine Gedanken und auf die Gespräche mit den Kollegen fokussieren kann?
entschuldigt den langen Text und Danke für die Hilfe
Pluemchen~
26.09.2017 20:41 • • 14.10.2017 x 3 #1