Ich dachte, ich würde irgendwie schon glücklich mit der Situation werden. Nun ist meine Tochter 3 Monate alt und ich habe keine Muttergefühle für sie. Ich kümmere mich und tröste sie natürlich wenn sie weint, aber ich rede extrem wenig mit ihr und beachte sie nur, wenn es gerade nötig ist (z.B wenn sie schreit). Sie ist aber sehr pflegeleicht, sodass ich einfach das mache was ich möchte und sie halt daneben sitzt.
Den Vater hab ich damals online kennengelernt, er bot mir eine Wohnung für Sex an (ich bin von zu Hause abgehauen, habe es nicht mehr ausgehalten) Er ist wohlhabend und zahlt mir Unterhalt, aber ich will sein Geld nicht. Ich wohne auch in einer Wohnung von ihm, was ich aber auch nicht will. Ich fühle mich extrem unwohl und eklig.
Ich kann nicht akzeptieren unter welchen Umständen meine Tochter gezeugt wurde und ich empfinde sie auch überhaupt nicht als mein Kind, sie ist mir fremd. Ich bereue es, dass ich damals mit diesem Mann geschlafen habe und würde am liebsten alles rückgängig machen. Ich wollte so gerne eine vernünftige Familie haben!
Mich macht die Situation so unglücklich. Ich bin ständig am Weinen, habe mich mehrmals selbst verletzt und hab auch absolut keine Motivation etwas mit meiner Tochter zu machen. Oft wünsche ich mir, dass sie einfach weg ist und somit die Last wegfällt. Ich setze mich selber unter Druck eine gute Mutter sein zu müssen und werde von meiner Familie unter Druck gesetzt.
Der Kindsvater hat eine Frau und Kinder, er ist fremdgegangen. Ich finde das schrecklich, ich bereue es so sehr. Ich finde es schlimm, dass meine Tochter ein Unfall war. Er meinte, ein Kind zu haben sei das größte Glück auf Erden. Das fühle ich überhaupt nicht. Ich fühle mich eklig und minderwertig. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich es nicht so empfinde. Ich bin froh, wenn meine Mutter sie hat. Und meine Tochter ist nicht anstrengend, sie schreit selten und schläft durch. Deswegen beachte ich sie kaum.
Mir geht es zunehmend schlechter. Ich habe extreme Stimmungsschwankungen, bin verwirrt und unglücklich. Ich wünsche mir so sehr aus der Situation wieder rauskommen. Aber meine Mutter und der KV meinten, ich MUSS nun für meine Tochter da sein. Und das finde ich schrecklich. Ich will nämlich gar nicht für sie da sein.
Was hat sie davon, wenn ich sie behalte aber sie spürt dass ich sie nicht möchte? Ich möchte den Kontakt zum KV abbrechen und die Vergangenheit hinter mir lassen. Ich will, dass meine Tochter zu einer Familie kommt die ihr Liebe geben kann. Meine Mutter zwingt mich allerdings dazu sie zu behalten, da sie sagt sonst den Kontakt zu mir abzubrechen. Ich bin sehr einsam, habe nur meine Mutter. Der KV hat noch mehrere Frauen bzw. er hat jetzt neben seiner Frau noch eine Freundin. Mich besucht er 1-2x im Monat für eine Stunde. Ich habe darauf keine Lust und will ihn einfach los werden.
Allerdings möchte ich seine Tochter auch nicht behalten, sodass ich komplett frei und wieder bei mir selbst bin. Ich sehe keinen Sinn darin, wenn ich den KV nicht liebe warum ich dann mein Kind lieben sollte. Sie ist ja zu 50% er und dass sie mein Kind ist, dieses Gefühl habe ich ja eben nicht. Ich verstehe auch nicht was es mir bringt sie zu haben. Ich mache alles nach Vorschrift, aber was soll mir das bringen. Meine Tochter ist zufrieden und ich bin es nicht.
Ich habe zu dem KV gesagt dass ich besser hätte abtreiben sollen. Und er sagt, ich soll mich der Verantwortung stellen. Er kümmert sich selbst nicht um sie und leugnet sie auch. Finde es unter aller Sau dass er mich zwingt für sie da zu sein! Vor allem das er sagt Kinder seien das größte Glück. Ich bin jeden Abend unglücklich und zu Tode gelangweilt. Ich würde gerne arbeiten gehen, aber der KV will dass ich 3 Jahre zu Hause bleibe, keine hohen Schuhe trage und Pädagogik studiere. Das ist so absolut nicht das was ich machen will.
Ich frage mich nun wie ich aus der Sache wieder herauskommen soll. Ich stehe unter so einem inneren Druck, dass ich es nicht mehr aushalte und mich selbstverletze. Ich schlafe extrem schlecht (nicht wegen meinem Baby) und hab andauernd ein schlechtes Gefühl. Ich denke mir oft dass ich gerne woanders wäre und wünschte, meine Tochter wäre einfach weg.
21.02.2021 08:18 • • 22.02.2021 #1