Worin liegt eigentlich der Sinn, jeden Tag wie viele Kämpfe gegen sich selbst zu führen und, trotz aller Anstrengung, sie dennoch zu verlieren und immer weiter im seelischen Morast zu versinken. Dann kommen noch andere, die man, ausnahmsweise und testweise, mal etwas näher an sich ranlässt, und sie drücken einen noch ein Stückchen weiter runter in diesen Morast, bis man an seinem eigenen Seelenmüll erstick, verreckt.
Ich habe jetzt den absoluten Rückzug gemacht. Werde mich mit niemandem mehr treffen, so weit möglich mit niemandem mehr sprechen. Meinem Telefon habe ich die Leitung gezogen, mein Handy ausgschaltet und wenn ich könnte, würde ich noch Selbstschussanlagen auf dem Weg bis zu meiner Haustür anbringen, natürlich nur mit Schreckschuss, ich bin ja keine Mörderin, jedenfalls töte ich nicht andere.
Es laufen immer wieder die selben besch* Filme ab, parallel oder hintereinander, ist auch wurscht, Haupsache, sie laufen nonstop, meinen sie zumindest. Die Gedanken, von denen ich weg wollte, siegen ja doch irgendwann, also hat das alles keinen Sinn mehr. Morgens aufstehen - wozu, für wen? Es ist quasi so, dass man den ganzen Tag absitzt, für jede Stunde, die vorbei ist, froh sein kann. Ich habe mich seit gestern ordentlich zugedröhnt, zwischendurch auf, und mich um meine Tiere gekümmert, die sollen ja nicht auch noch leiden und sollen alles bekommen.
Die Therapie werde ich schmeißen. Er kann mir die Medis aufschreiben und von mir aus die Stunden aufschreiben. Ich finde keine Antwort auf die Frage, was ich mir von dieser Therapie verspreche. Sollte ich sagen, ich hätte gerne nicht mehr die Panik, mit meinen Hunden rauszugehen, vor Angst, sie könnten von großen, freilaufenden Hunden attackiert werden? Allein diese Angst habe ich in jahrelanger Kleinarbeit selbst besiegt, und nun, seit meine Mutter tot ist, sind sie wieder da. Ich weiß nicht, warum das so ist. Soll ich sagen, dass ich mir von einer Therapie wünsche, dass ich nicht mehr stundenlang vorm Telefon sitze, dieses Ungeheuer anblicke und die Panik schiebe jemanden an- bzw. zurückzurufen? Heute geht's, morgen nicht. Oder soll ich ihn bitten, die Therapie darauf auszurichten, dass ich nicht die Paras schiebe, wenn Leute hinter mir sitzen und ich das Gefühl habe, ihre Blicke durchbohren mich. Vielleicht wäre eine Therapieform möglich, die es fertig bringt, dass ich meine bloße Existenz akzeptieren oder gar ertragen kann. Da wäre so vieles, auch sehr vieles, wogegen ich selbst schon immer wieder angekämpft habe, teils mit Erfolg, was aber nun alles wieder zunichte ist.
Ich möchte ihm nicht erzählen, dass ich mich gestern wieder geschnitten habe. Das bahnte sich schon über Wochen an, und dann war eben der richtige Zeitpunkt. Trotz Sulpirid, die gegen die Autoaggressionen helfen sollten. Was ich tat, tat ich zum einen aus Selbsthass, um mich zu bestrafen, um etwas zu spüren, um ruhiger zu werden, dieses blöde Gezitter loszuwerden. Und es half ein wenig.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass zweibeinige, unerwünschte und überflüssige Sch*-haufen nicht therapierbar sind. Verständlich. Diesen abgrundtiefen Selbsthass, den ich momentan wieder mal schiebe, übertrage ich sehr wahrscheinlich auf andere.
Das einzige, was ich an dem, was ich vor über fünf Jahren offiziell tat, bereue, ist, dass es schief ging, dass ich selbst dazu zu blöd war. Besser wäre es gewesen, dann wäre mir das alles erspart geblieben und ich wäre anderen erspart geblieben, denn ein Nichts wie ich ist sowieso nur eine Last für andere, ein unnützer Kostenfaktor. Sollen die das Geld für die Thera nehmen und an Menschen verteilen, die es nötig haben, wo es wenigstens noch Sinn macht.
Dieses sind meine Entscheidungen. Meine Mutter sagte im KH, als ich für sie eine schwerwiegende Entscheidung traf und dann dafür vom Personal mehr oder weniger fertig gemacht wurde, wörtlich: Deine Entscheidung war genau richtig. Alles, was du entscheidest, ist richtig. Entscheide du, wie du es möchtest. Nun gut. Nichts anderes, nicht mehr tue ich, als Entscheidungen für mich selbst zu treffen. Ob sie mir letztlich wieder schaden, weiß ich nicht, ist zu vermuten, aber selbst das ist mir egal, es interessiert mich nicht mehr. Wenn, dann habe ich mir wenigstens selbst geschadet und nicht andere.
Macht doch Spaß, irgendwann zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es besser wäre, es hätte einen nie gegeben. Darüber könnte ich einen wunderschönen Film drehen, wie das Leben für andere verlaufen wäre, hätte es diesen Störfaktor nicht gegeben, oder hätte man ihn irgendwann radikal entfernt wie wildes Fleisch, welches die Wunde vergiftet.
Ich habe Phantasien, die anderen beunruhigen würden. Wenn ich eine Dampfwalze sehe, würde andere sich gar nichts dabei denken, aber mir schießt gleich der Gedanke durch den Kopf wie gut, wenn du dich darunter legen würdest, natürlich mit dem Kopf richtung Walze. Wenn das Teil dich dann endgültig überrollt hätte, wärst du platt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das wäre praktisch für den Bestatter, die erste faltbare Leiche. Wäre das nicht eine Marktlücke? Bei all dem Glück, was ich habe, könnte ich vielleicht meine Höhenangst überwinden, vom Hochhaus springen, aber garantiert würde just in diesem Moment irgend ein Depp seinen neuen Marktschirm zum testen aufspannen und dieses blöde Teil würde meinen Flug stoppen. Natürlich müsste ich hinterher auch noch für die Kosten aufkommen.
Sorry, dass ich hier alles zumülle mit meinem inneren Dreck. Er wollte halt mal raus, und nun durfte er eben Gassi gehen. Ich könnte ja durchaus meinen Hunden dies alles erzählen, aber sie stehen dann vor mir mit dem Gesichtsausdruck wann rückt die endlich die Leckerli raus? Und wenn ich's meinen *beep* erzähle, bekomme ich als Antwort meinen eigenen Pfeifton nonstop aufs Ohr gedrückt. Wollen die mir damit nun signalisieren, dass sie mich mögen oder soll es bedeuten wir pfeifen auf dich? Na ja, wenigstens eine Reaktion, ich sollte nicht so undankbar sein, sondern mich darüber freuen *freu*.
*winkx*
morgen ist wieder ein Tag, und der bringt nachts den nächsten mit. Fällt das irgendwem noch auf?
gute N8
Ich habe jetzt den absoluten Rückzug gemacht. Werde mich mit niemandem mehr treffen, so weit möglich mit niemandem mehr sprechen. Meinem Telefon habe ich die Leitung gezogen, mein Handy ausgschaltet und wenn ich könnte, würde ich noch Selbstschussanlagen auf dem Weg bis zu meiner Haustür anbringen, natürlich nur mit Schreckschuss, ich bin ja keine Mörderin, jedenfalls töte ich nicht andere.
Es laufen immer wieder die selben besch* Filme ab, parallel oder hintereinander, ist auch wurscht, Haupsache, sie laufen nonstop, meinen sie zumindest. Die Gedanken, von denen ich weg wollte, siegen ja doch irgendwann, also hat das alles keinen Sinn mehr. Morgens aufstehen - wozu, für wen? Es ist quasi so, dass man den ganzen Tag absitzt, für jede Stunde, die vorbei ist, froh sein kann. Ich habe mich seit gestern ordentlich zugedröhnt, zwischendurch auf, und mich um meine Tiere gekümmert, die sollen ja nicht auch noch leiden und sollen alles bekommen.
Die Therapie werde ich schmeißen. Er kann mir die Medis aufschreiben und von mir aus die Stunden aufschreiben. Ich finde keine Antwort auf die Frage, was ich mir von dieser Therapie verspreche. Sollte ich sagen, ich hätte gerne nicht mehr die Panik, mit meinen Hunden rauszugehen, vor Angst, sie könnten von großen, freilaufenden Hunden attackiert werden? Allein diese Angst habe ich in jahrelanger Kleinarbeit selbst besiegt, und nun, seit meine Mutter tot ist, sind sie wieder da. Ich weiß nicht, warum das so ist. Soll ich sagen, dass ich mir von einer Therapie wünsche, dass ich nicht mehr stundenlang vorm Telefon sitze, dieses Ungeheuer anblicke und die Panik schiebe jemanden an- bzw. zurückzurufen? Heute geht's, morgen nicht. Oder soll ich ihn bitten, die Therapie darauf auszurichten, dass ich nicht die Paras schiebe, wenn Leute hinter mir sitzen und ich das Gefühl habe, ihre Blicke durchbohren mich. Vielleicht wäre eine Therapieform möglich, die es fertig bringt, dass ich meine bloße Existenz akzeptieren oder gar ertragen kann. Da wäre so vieles, auch sehr vieles, wogegen ich selbst schon immer wieder angekämpft habe, teils mit Erfolg, was aber nun alles wieder zunichte ist.
Ich möchte ihm nicht erzählen, dass ich mich gestern wieder geschnitten habe. Das bahnte sich schon über Wochen an, und dann war eben der richtige Zeitpunkt. Trotz Sulpirid, die gegen die Autoaggressionen helfen sollten. Was ich tat, tat ich zum einen aus Selbsthass, um mich zu bestrafen, um etwas zu spüren, um ruhiger zu werden, dieses blöde Gezitter loszuwerden. Und es half ein wenig.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass zweibeinige, unerwünschte und überflüssige Sch*-haufen nicht therapierbar sind. Verständlich. Diesen abgrundtiefen Selbsthass, den ich momentan wieder mal schiebe, übertrage ich sehr wahrscheinlich auf andere.
Das einzige, was ich an dem, was ich vor über fünf Jahren offiziell tat, bereue, ist, dass es schief ging, dass ich selbst dazu zu blöd war. Besser wäre es gewesen, dann wäre mir das alles erspart geblieben und ich wäre anderen erspart geblieben, denn ein Nichts wie ich ist sowieso nur eine Last für andere, ein unnützer Kostenfaktor. Sollen die das Geld für die Thera nehmen und an Menschen verteilen, die es nötig haben, wo es wenigstens noch Sinn macht.
Dieses sind meine Entscheidungen. Meine Mutter sagte im KH, als ich für sie eine schwerwiegende Entscheidung traf und dann dafür vom Personal mehr oder weniger fertig gemacht wurde, wörtlich: Deine Entscheidung war genau richtig. Alles, was du entscheidest, ist richtig. Entscheide du, wie du es möchtest. Nun gut. Nichts anderes, nicht mehr tue ich, als Entscheidungen für mich selbst zu treffen. Ob sie mir letztlich wieder schaden, weiß ich nicht, ist zu vermuten, aber selbst das ist mir egal, es interessiert mich nicht mehr. Wenn, dann habe ich mir wenigstens selbst geschadet und nicht andere.
Macht doch Spaß, irgendwann zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es besser wäre, es hätte einen nie gegeben. Darüber könnte ich einen wunderschönen Film drehen, wie das Leben für andere verlaufen wäre, hätte es diesen Störfaktor nicht gegeben, oder hätte man ihn irgendwann radikal entfernt wie wildes Fleisch, welches die Wunde vergiftet.
Ich habe Phantasien, die anderen beunruhigen würden. Wenn ich eine Dampfwalze sehe, würde andere sich gar nichts dabei denken, aber mir schießt gleich der Gedanke durch den Kopf wie gut, wenn du dich darunter legen würdest, natürlich mit dem Kopf richtung Walze. Wenn das Teil dich dann endgültig überrollt hätte, wärst du platt, im wahrsten Sinne des Wortes. Das wäre praktisch für den Bestatter, die erste faltbare Leiche. Wäre das nicht eine Marktlücke? Bei all dem Glück, was ich habe, könnte ich vielleicht meine Höhenangst überwinden, vom Hochhaus springen, aber garantiert würde just in diesem Moment irgend ein Depp seinen neuen Marktschirm zum testen aufspannen und dieses blöde Teil würde meinen Flug stoppen. Natürlich müsste ich hinterher auch noch für die Kosten aufkommen.
Sorry, dass ich hier alles zumülle mit meinem inneren Dreck. Er wollte halt mal raus, und nun durfte er eben Gassi gehen. Ich könnte ja durchaus meinen Hunden dies alles erzählen, aber sie stehen dann vor mir mit dem Gesichtsausdruck wann rückt die endlich die Leckerli raus? Und wenn ich's meinen *beep* erzähle, bekomme ich als Antwort meinen eigenen Pfeifton nonstop aufs Ohr gedrückt. Wollen die mir damit nun signalisieren, dass sie mich mögen oder soll es bedeuten wir pfeifen auf dich? Na ja, wenigstens eine Reaktion, ich sollte nicht so undankbar sein, sondern mich darüber freuen *freu*.
*winkx*
morgen ist wieder ein Tag, und der bringt nachts den nächsten mit. Fällt das irgendwem noch auf?
gute N8
10.02.2008 22:54 • • 12.02.2008 #1
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