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Hallo zusammen,

mir geht es momentan überhaupt nicht gut. Ich habe schon länger psychische Probleme. Ich musste in der Schulzeit hartes Mobbing über mich ergehen lassen und auch mein familiäres Umfeld funktionierte nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist heute wieder verstärkt so, dass ich mich von meiner Familie komplett im Stich gelassen fühle, weshalb ich den Kontakt gerade strickt meide, weil ich so sauer und traurig bin. Dann brach auch noch der einzige Lichtblick weg. Meine Therapeutin. Ich weiß, dass ich mir einige Sachen auch selbst zuzuschreiben habe, aber dennoch finde ich es eine Frechheit, mich hängen zu lassen. Ich habe es leider Gottes schleifen lassen, mich um die Überweisung meines Hausarztes zu kümmern. Es kam alles auf einmal, was mich einfach nur noch überfordert hat. Mein Fortbewegungsmittel ist kaputtgegangen, wo ich mir wochenlang den Kopf drüber zerbrechen musste, wie ich das Problem am besten lösen kann, Schwierigkeiten bei der Überweisung vom Hausarzt, finanzielle Sorgen bezüglich des Erscheinens bei der Therapeutin, weil die Krankenkasse das nicht übernimmt, obwohl ich Sozialhilfeempfängerin bin und dann auch noch teilweise Unverständnis von der eigenen Familie. Ich hatte diesbezüglich einfach keine Kraft mehr und habe mich bei meiner Therapeutin nicht mehr gemeldet gehabt. Nach ein paar Sitzungen zum kennenlernen war es dann vorbei… sie teilte mir vor Wochen mit, meine Akte zu archivieren. Ich wollte unbedingt nochmal einen zweiten Anlauf wagen, was mir wegen der gesamten Situation schon sehr schwer gefallen ist. Ich habe mich bei ihr aufrichtig entschuldigt, da es mir wirklich sehr leid tat und ich mich selber dafür hasse und habe sie gefragt, ob eine Fortsetzung der Therapie noch möglich wäre. Ich habe es so sehr gehofft, aber sie hat mich im Stich gelassen. Sie hätte kein gutes Gefühl mehr zwecks unserer Zusammenarbeit. Sie schlug mir noch weitere Alternativen vor, die ich aber alle schon ausprobiert habe, bzw. die für mich auch einfach viel zu schlecht waren. Sie meinte nur, dass ich es mir ja trotzdem nochmal anschauen könnte. Vielleicht wäre es ja nicht mehr so schlecht. Sie wünschte mir alles Gute für die Zukunft und das war’s…

Jetzt stehe ich wieder am Anfang. Ohne Therapeuten und mit meinen psychischen Problemen. Ich habe eine Sozialphobie, Angststörung, Depression würde ich nicht ausschließen und habe eine Borderline Persönlichkeitsstörung, wo meine Therapeutin aber vorsichtig war, mir das so direkt zu diagnostizieren. Fakt ist aber bei mir, dass ich mich selbst verletze. Gerade wenn ich wütend bin und diesbezüglich meine Gefühle nicht kontrollieren kann. Ich bin des Öfteren aufbrausend, was meine Familie meint und ich verteidige mich bei angeblicher Kritik, die in meinen Augen keine Kritik, sondern ein Angriff darstellt. Momentan habe ich keinerlei Lebensfreude mehr. Stress mit der Familie, versagerische Gefühle, ich habe meine Therapeutin verloren und ich weiß nicht mehr weiter… ich bin wütend, traurig, alles zugleich. Und diese Wut und Trauer richtet sich gegen meine Familie, weil ich mich von denen im Stich gelassen fühle, gegen meine ehemaligen Therapeutin und gegen mich. Ich bin gerade einfach nur überfordert. Und ich weiß nicht, wie ich es noch stemmen soll, mir einen neuen Therapeuten zu suchen… was soll ich jetzt bloß nur tun?

03.03.2023 05:24 • 03.03.2023 #1


5 Antworten ↓


Also für eine Therapie braucht man keine Überweisung vom Hausarzt. Und die Kasse zahlt, wenn es sich um einen Therapeuten handelt, der eine Kasseenzulassung hat. Normalerweise stellt der Therapeut den Antrag für die Kostenübernahme bei Kasse, wenn nach den Probesitzungen beide Seiten entschieden haben, dass man weiter zusammenarbeiten will. Nur private Therapeuten werden von der Kasse nicht übernommen.

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Ich fühle mich mit meinen psychischen Problemen allein

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Zitat von SunnySun:
Ohne Therapeuten und mit meinen psychischen Problemen. Ich habe eine Sozialphobie, Angststörung, Depression würde ich nicht ausschließen und habe eine Borderline Persönlichkeitsstörung, wo meine Therapeutin aber vorsichtig war, mir das so direkt zu diagnostizieren. Fakt ist aber bei mir, dass ich mich selbst verletze. Gerade wenn ich wütend bin und diesbezüglich meine Gefühle nicht kontrollieren kann. Ich bin des Öfteren aufbrausend, was meine Familie meint und ich verteidige mich bei angeblicher Kritik, die in meinen Augen keine Kritik, sondern ein Angriff darstellt. Momentan habe ich keinerlei Lebensfreude mehr. Stress mit der Familie, versagerische Gefühle, ich habe meine Therapeutin verloren und ich weiß nicht mehr weiter… ich bin wütend, traurig, alles zugleich. Und diese Wut und Trauer richtet sich gegen meine Familie, weil ich mich von denen im Stich gelassen fühle, gegen meine ehemaligen Therapeutin und gegen mich.


Oha, da kommt einiges zusammen. Ich denke, du hast gerade zwei Aufgaben:

Das erste ist, vermutlich wie @Schlaflose schrieb, dich um einen Therapeuten zu kümmern, aber ich habe den Eindruck, dass das ggf. dauern kann.


Also ist die zweite Aufgabe, dass du bei der Wut auf dich selbst ansetzt: Du selbst bist die einzige Person, die ständig in deiner Nähe ist. Ein gutes Verhältnis zubdir selbst ist hilfreich

Schreiben hier im Forum war schon ein guter Ansatz hierzu: Du tust aktiv etwas gegen den Teil der Einsamkeit, dass dir kein Mensch zuhört. (Wenn du es zulässt, kannst du dich hier schneller öffnen, als gegenüber Familienangehörigen oder einem Arzt).

In diesem Rahmen würde ich persönlich an dem Kreislauf der Wut auf dich selbst ansetzen: Nehme dir vor, immer, wenn du feststellst, dass du unzufrieden mit dir selbst bist, hier ein Lebenszeichen zu senden. Auch wenn nicht sofort eine Reaktion zurückkommt: Es gibt Menschen, die dich wahrnehhmen.

Dieses Wissen kann dir helfen, etwas runterzukommen und die nöchsten Schritte zu überdenken.

@Schlaflose meine ehemalige Therapeutin meinte, dass ich die Überweisung des Hausarztes für die Krankenkasse benötige. Sonst könne die Therapie nicht fortgeführt werden. Und eine Kassenzulassung hat die Therapeutin.

Ich würde mal die Krankenkasse anrufen und nachfragen,wie es jetzt faktisch aussieht:

Ob Du gerade eine neue Therapie bekommen kannst oder nicht und in dem Zusammenhang kannst Du auch ruhig sagen,dass es Dir sehr schlecht geht und Du überfordert warst.

Ich war auch manchmal überfordert und hab Klinikaufenthalte oder auch ambulante Therapien abgebrochen.
Habe aber trotzdem neue Therapien bekommen also da ist alles noch drin.

Zum Thema Wut und Trauer:

Das sind ganz normale Gefühle (auch wenn wir mit Borderline da mehr mit zu tun haben).


Ich erzähl Dir jetzt mal eine (wahre) Geschichte:

Gestern ging´s mir schon nicht sehr gut und heute musste ich noch arbeiten.

Ich bin mit dem Zug gefahren und hab Musik gehört und dann hab ich ein Lied gehört,was meine Mutter so geliebt hatte und dann musste ich plötzlich heulen und konnte es nicht mehr stoppen.
Peinlich.

Dann kam ein Mann auf mich zu und er hat gesagt,dass es wieder besser wird.
Dann ist er ausgestiegen und schliesslich wieder eingestiegen.

Hat sich mir gegenüber hingesetzt und mir einiges erzählt.
Er hat mir gesagt,dass er nicht weiss,was ich habe aber dass es wieder besser wird.
Und er hat mir viel von sich erzählt und ganz viel Mut gemacht.

Bis zum Hauptbahnhof hat er mich begleitet obwohl ich sicher bin,dass er da gar nicht hin wollte.
Er hat das für mich gemacht und solange bis meine Tränen versiegt waren.

Ich bin diesem Menschen so dankbar.
Und das Weinen hat mich so unglaublich erleichtert und dass es in Ordnung war.




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