Zitat von weyoun:Ist schonmal ein sehr guter Ansatz. Kennst Du die Übung 'Der Beobachter'? Wenn Du nicht weiterkommst, stell Dir mal vor, Du blickst 'von außen' auf Dein Problem. Als neutraler Dritter sozusagen. Welche Aspekte des Problems kannst Du erkennen, die Du 'von innen' nicht siehst? Was würdest Du Deinem besten Freund ...
Was für eine Sorte von neutralem Beobachter wäre das? Wäre er eher einfühlsam oder wäre er eher zugunsten von eine Person streng oder hart zu behandeln mit dem Wunsch ihr langfristig zu helfen?
Ein neutraler Beobachter würde vielleicht sagen „Junge, was stimmt mit dir nicht? Der Arzt hat gesagt, dass das wird wieder okay. Warum vertraust du nicht dem Arzt?“.
Dann würde ich sagen: „Alda, warum beleidigst du mich?“
„Ich beleidige dich nicht, mein Lieber. Ich sage einfach nur die Wahrheit“
Ein wohlmeinender, einfühlsamer Beobachter: „Hi, wie geht’s? Hast du gerade eine schwere Zeit?“
Dann würde ich sagen: „Ja!“
„Oh, du hast es gerade nicht leicht? Das ist sch… Ich glaube, dass man dem Arzt vertrauen kann. Er hat viel Berufserfahrung, wirkt kompetent. Du brauchst jetzt viel Geduld“
Ich weiß gar nicht, was ich meinen besten Freund raten würde. Ich bin nicht gut mit Ratschlägen. Ich glaube, dass ich ihm raten würde, dass er Vertrauen haben soll.
Ich habe Bücher über PTBS gelesen. Ein Buch, es war kein deutsches Buch und es fällt mir manchmal schwer spezifische Phrasen zu übersetzen obwohl ich beruflich eigentlich viel mit Sprachen zu tun habe.
Ich habe es auch nicht vollkommen verstanden. Ich bin nicht so der Typ, der viel aus Büchern mitnimmt, wenn es um Gefühle gibt.
Es ging praktisch darum, wie Leute denen schlechtes widerfährt, zu Überzeugungen über die Welt kommen beziehungsweise Überzeugungen verlieren, über sich selbst, darüber wie die Welt ist.
Es ist ein normaler Prozess und man muss ihn bei sich erkennen. Das ist aber außerordentlich schwierig.
Wenn man ihn erkennt, dann kann man auch gegensteuern. Verstehst du, was ich meine?
In einem anderen Forum wurde gefragt, was man sich wünscht, für die Zukunft.
Ich will ganz ehrlich sein, dass ich momentan denke: Wenn ich und alle, die ich liebe, in zehn Jahren noch am Leben sind, keinem Gewalt, Krankheit oder schweres Unglück widerfahren ist und wenn Putin nicht ein NATO-Land überfallen hat, dann bin ich schon zufrieden.
Klar, wünsch ich mir Sachen, viel Geld, reisen und so… aber momentan denke ich eher, dass hoffentlich passiert nichts schlechtes.
Ich sollte aber hoffen, dass etwas Gutes passiert.