Finya
ich versuche mich kurz zu fassen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß wie schwer es ist lange und verstrickte Posts zu lesen.
Ich bin im Moment nur so traurig und verwirrt und habe keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Ich muss dazu sagen, dass ich heute auch einen Mega-miesen Tag erwischt habe und mein Therapeuten-Termin von dieser Woche macht es noch schlimmer.
Kurz zu mir: Ich bin allein Erziehend und seit fast 2 Jahren AU. Ich habe meine Angststörung seit meiner Kindheit. In den letzten Jahren kamen Zwänge, Panikattacken und Depressionen dazu. Ich habe bis vor 2 Jahren immer etwas getan. Schule oder Ausbildungen. Schulabschluss habe ich, Ausbildung nicht. Ich habe mich immer sehr bemüht, war auch motiviert, habe mir selbst Stellen gesucht - habe es aber nie geschafft eine abzuschließen, auch wenn ich mir das sehr gewünscht habe. So war es auch bis vor 2 Jahren. Ich habe mich sehr bemüht, die Angst und Panik ertragen, meinen Haushalt, meine Schule, Nebenjob, Kind, alles soweit gemeistert, trotz Depressionen und Co. Dann wurden meine körperlichen Symptome so extrem, dass ich einfach nicht mehr konnte, obwohl ich wollte. Mein Körper hat einfach den Dienst eingestellt.
Seit einem Jahr bin ich nach langer Therapeutensuche wieder in Therapie. Es geht nur leider nicht voran. Mein Therapeut hat mir jetzt vorgeworfen ich würde mich nicht genug anstrengen und ich hatte sogar den Eindruck er stellt mich so ein bisschen als Sozialschmarotzer hin. Ich leide da sehr darunter. Ich habe mich ja immer bemüht, trotz Ängsten und Panik, ich kann doch nichts für die Reaktion meines Körpers. Er meinte dann ich muss jeden Tag vollplanen und es dann durchziehen, egal wie ich mich fühle.....ich bekomme starke Übelkeit, Durchfall, so schwache Arme und Beine, dass ich Probleme habe mich anzuziehen - er glaubt mir nicht, dass ich es so nicht schaffe raus zu gehen. Er meinte ich muss mich konfrontieren....das verstehe ich ja auch - allerdings habe ich die Panik ja nicht nur beim rausgehen, sondern auch zu Hause. Teils grundlos. Ich wache nachts mit Panikattacken auf. Wie soll ich mich denn da überhaupt konfrontieren. Ich versteh das nicht. Ich habe u.a. eine GAS und er erzählt mir immer was von - wer vor Brücken Angst hat, muss erst recht unter Brücken durchfahren - ich habe auch starke Krankheitsängste - ich kann mich doch schlecht ständig mit Krankheiten anstecken......ich bin so verwirrt. Er hat mir vorgeworfen ich würde hinsitzen und warten, dass sich von allein etwas tut, das stimmt aber gar nicht -ich weiß, dass es an mir hängt, aber ich schaffe es alleine einfach nicht. Jeden Tag mache ich einen neuen Anlauf und jedes mal versage ich. Ich habe ihn dann gefragt, ob es nicht sein kann, dass es Menschen gibt, die vielleicht das Pensum der Leistungsgesellschaft einfach nicht meistern können- es ist so, dass ich durch jede Kleinigkeit aus der Bahn geworfen werde - er meinte, nein, das würde es nicht geben. Er meint, ich müsste mich nur genug anstrengen und dann würde ich auch wieder Vollzeit arbeiten können. Ich fühl mich jetzt wie der allerletzte Versager.
15.08.2018 10:32 • • 23.11.2018 x 1 #1