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Hallo Community,

Vor 13 Jahren habe ich einen Familienhund gekauft. Mit der Zeit wurde mein Vater die Bezugsperson (er hat den Hund für sein eigen benannt) und ich war anscheinend nur auf den Papieren die Tierhalterin. Ich habe mich auch um ihn gekümmert, so gut wie es ging, da mein Vater mir nicht viel (eigentlich kaum) Mitspracherecht/Umgang gab (auch was Behandlungen anging).

So ab April fing er langsam an abzubauen (13 Jahre sind schon ein stolzes Alter für einen Hund seiner Rasse). Als er dann Probleme hatte aufzustehen und er mehr abbaute, wollte ich mit der Unterstützung meiner Mutter (da ich hoffte, dass das Gespräch besser verlaufen würde) ihn auf die Einschläferung ansprechen. Schließlich muss das ja auch geplant werden. Trotz mehrer Versuche, hat er immer abgeblockt und wollte davon nichts wissen. Letzte Woche Freitag, als ich bei meinen Eltern war (wohne nicht bei Ihnen), teilte mein Vater mir mit, dass er nicht mehr laufen möchte und ich solle entscheiden was mit ihm passieren soll d.h. von jetzt auf gleich sollte ich einen Termin zur Einschläferung ausmachen. Da ich psychisch nicht so stabil bin, war das für mich eine emotionale Überforderung. Ich sagte, er solle auch schauen, was für Termine beim Tierarzt den möglich wären. Er hat das natürlich nicht gemacht und das blieb alles an mir hängen. Weder mein Vater (sprich seine Bezugsperson) noch sonstwer hat sich mit mir hingesetzt, um darüber zu sprechen.Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll und dachte wir hätten noch ein wenig Zeit. Daher plante ich den Termin für die Einschläferung am Montag morgen. Zudem wollte ich meinen Geschwistern die Möglichkeit geben, sich auch verabschieden zu können. Samstag und Sonntag war ich unterwegs und kam Abends nach Hause. Sonntag übernachtete ich bei meinen Eltern (Einschläferung sollte zu Hause geschehen und ich wollte dabei sein und mich da verabschieden). Montag morgens stand ich auf und er war schon tot. Mein Vater war sehr früh morgens bei ihm (da er noch was machen musste), als er starb.
Mein Vater hat meiner Mutter Bescheid gegeben, hatte jedoch nicht den Anstand dies mir mitzuteilen.

Nun plagen mich Schuldgefühle, dass ich das Wochenende hätte lieber zu Hause bleiben sollen. Zudem habe ich eine schwierige Beziehung zu meinem Vater (narzisstisch geprägt) und war in letzter Zeit nicht oft beim Hund.

Es macht mich einfach fertig, mich nicht von ihm verabschiedet zu haben und ihn am Wochenende und die Zeit davor im Stich gelassen zu haben. Ebenfalls hätte ich noch am selben Tag die Einschläferung planen sollen.
Diese Schuldgefühle machen mich so fertig und ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll.

04.07.2024 14:21 • 04.07.2024 #1


3 Antworten ↓


Mein Beileid zu deinem Verlust. Es tut mir leid, dass dein Vater dir nicht Bescheid gesagt hat. Mein narzisstischer Vater hat mir nicht mal beim Tod meiner Oma Bescheid gesagt das sie nun stirbt. Er wurde abends vom Pflegepersonal angerufen. Ich hab nur am nächsten Tag per SMS erfahren das sie tot ist.

Dich trifft keine Schuld. Woher hättest Du wissen sollen, dass der Hund Montag morgen so früh stirbt. Am Ende zählen die ganzen Jahre die du mit ihm verbracht hast und nicht die letzten Stunden. Aber ich kann deine Gefühle verstehen.

A


Hund tot und nun Schuldgefühle

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Hallo,

vielleicht helfen dir auch die Antworten in diesen Themen um deinen Kummer zu verarbeiten. Es ist immer schlimm, wenn man ein geliebtes Tier verliert.

agoraphobie-panikattacken-f4/mein-hund-ist-tot-undich-bin-schuld-t48079.html

kummerforum-f31/mein-hund-ist-tot-und-ich-bin-schuld-t115426.html

Beste Grüße
Carsten

Das würde mich auch wahnsinnig machen, wenn ich bei meinen Tieren nicht dabei wäre, wenn sie im Sterben liegen. Das werde ich so gut es geht verhindern. Sie dürfen in meinen Armen einschlafen weil für unseren Hund sind wir sein ganzes Leben.

Kann dir leider nichts sagen, was deinen Schmerz lindert aber ich kann ihn verstehen. Vielleicht hilft das.

Grüße