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Es ist eben auch generell so, dass sich Tätigkeiten im Laufe der Jahre verändern. Mein Job ist auch nicht mehr so wie damals vor 23 Jahren. Es kann sich in alle Richtungen verändern und da muss sich jeder für sich fragen, kann und will ich das noch? Da gilt es, alles gut gegeneinander abzuwägen. Ein saurer Apfel ist immer dabei, weil Leben eben Veränderung bedeutet.

Zitat von Prusseliese:
Auch an solchen Tagen muss das Büro immer besetzt sein. Und wer muss extra reinkommen? Immer eine von uns Teamassistentinnen, während die Redakteure sich nach Belieben an allen Brückentagen frei nehmen können bzw. höchstens einer im Homeoffice arbeiten muss

Aber die Redakteure arbeiten doch meistens auch sonntags, zumindest kenne ich das so. Ich denke nicht, dass man als Redakteur wenig Stress hat, im Gegenteil.

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Hilfe, ich hab Stress im Job

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Zitat von Prusseliese:
Die körperlichen Tätigkeiten sind wie gesagt das Schlimmste, aber ich muss auch bei der Erledigung meiner anspruchsvollen Aufgaben am Laptop sehr schnell und gründlich sein. Wir bekommen fast jeden Tag einen Riesenhaufen E-Mails, die wir zeitnah bearbeiten müssen. Während eines Arbeitstags haben wir meistens nicht einmal die Zeit für kurze Gespräche mit den Kollegen, weil wir sonst nicht rechtzeitig fertig werden.

Das klingt heftig. Eine gesunde Auslastung beträgt 80%, damit man auch mal Belastungsspitzen gut meistern kann.
Wenn du durchgehend unter Volllast stehst, ist das sehr ungesund und es liegt Missmanagement vor.

Ich hatte solche Situationen auch schon mehrfach. Beim ersten Mal bin ich nach 1,5 Jahren auf 50, 60h pro Woche in einem Burn out gekommen. Seit dem spreche ich mit meinen Vorgesetzten, bereite dafür eine Übersicht vor, die zeigt, was ich alles auf dem Tisch habe, wieviel Zeit ich dafür bräuchte, um es gut und richtig zu machen. Aus dieser Übersicht geht dann eindeutig die Überlastung und Überstundensituation hervor. Mit dieser Übersicht reiche ich gleichzeitig einen Vorschlag zur Lösung ein, wie ich Prio A Themen schaffen kann, wie Prio B Themen verteilt oder anderweitig bearbeitet werden könnten und dass Prio C Themen liegen bleiben müssen, wenn der Chef sie nicbt wem anders gibt.

Auf so eine gute Vorbereitung muss ein Vorgesetzter reagieren und die Reaktion kann nicht sein das müssen Sie aber schaffen oder ist mir egal. Und wenn doch würde ich zum Betriebsrat, Personal oder nächst höherem Chef gehen.

Zitat von Prusseliese:
habe keine Lust, mir ständig zu überlegen, wo irgendwelche schweren Kartons mit Flyern und Broschüren eingeräumt werden können, geschweige denn sie selbst einzuräumen. Oder irgendwelche Pakete zu verpacken.

Und dafür würde ich mir ein Attest vom Arzt holen, das solche Tätigkeiten verbietet.

@Islandfan: Das ist richtig. Ich koche wie gesagt immer den Kaffee, wenn ich da bin. Ich entkalke die Kaffeemaschine und den Wasserkocher und reinige den Kühlschrank. Das sind auch sog. niedere Tätigkeiten, aber sie machen mir nichts aus, weil sie mich körperlich nicht anstrengen.

Ich bin übrigens sehr froh darum, dass einige der Redakteure, die in den letzten beiden Jahren zu uns gekommen sind, mir freiwillig und gerne helfen. Eine Redakteurin, die gerade in Elternzeit ist und im Sommer zurückkehrt, hat diesbezüglich keinen Finger krumm gemacht. Meine Chefin, so nett sie auch ist, sieht das auch so, dass nur wir Assistentinnen die niederen Tätigkeiten erledigen sollten - wenn einige der Redakteure so nett sind und uns helfen, ist das schön, aber sie sind ihrer Ansicht nach nicht dazu verpflichtet, aber wir schon.

Unsere Redakteure arbeiten definitiv nicht am Wochenende. Die Vollzeitkräfte Montag bis Freitag, die anderen Montag bis Donnerstag mit reduzierter Stundenzahl.


@Perle: In manchen Wochen gibt es täglich körperliche Arbeit, in anderen nur an manchen Tagen. Eine komplette Woche ohne, das kommt nicht vor. Die Dauer ist unterschiedlich, manchmal gehen schon einige Stunden drauf.

Zu deinem zweiten Absatz: Da hast du vollkommen Recht. Es ist schon deutlich spürbar, dass du bei uns im Haus viel mehr Anerkennung und Wertschätzung bekommst, wenn du studiert hast. Meine Kollegin im Büro und ich wurden z. B. schon einige Male von verschiedenen Personen im Haus angepampt. An uns haben schon einige ihre Launen ausgelassen. Das würden sich diese Menschen im Umgang mit den Redakteuren nicht herausnehmen.
Und nein, das liegt nicht an unserem Verhalten. Meine Kollegin und ich sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Sie ist brav, leise, ängstlich, unterwürfig, gehorsam. Ich bin offen, etwas lauter, selbstbewusster und kann auch gut Kontra geben. Trotzdem haben es uns schon einige Personen im Haus beide gleichermaßen spüren lassen, dass wir nur die Assistentinnen in unserem Team sind.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Reduzierung meiner Arbeitszeit nicht möglich. Mein Partner arbeitet in Teilzeit. Einer von uns muss in Vollzeit arbeiten, sonst reicht das Geld nicht. Als Redakteurin könnte ich mir eine Reduzierung leisten, aber nicht in meiner aktuellen Position.

Ob ich nach dem Abschluss als Redakteurin arbeiten könnte, weiß ich noch nicht. Aber selbst wenn nicht, gibt es bei uns noch einen Bereich, in dem ich vielleicht eine höherwertige Stelle finden (und dort viel schreiben) könnte.


@Pauline333: Meiner Vermutung nach wird meine Chefin nicht so ganz konkret aktiv, weil sie selbst unter massivem Zeitdruck arbeiten muss (und bei ihr zu Hause zwei kleine Kinder auf sie warten). Eine Option wäre, evtl. dritte Assistentin einzustellen. Allerdings wüsste ich nicht, wo sie sitzen könnte. Wir haben eh schon ein großes Platzproblem und wissen nicht einmal, wo die Kollegin sitzen soll, die im Sommer aus der Elternzeit zurückkommt.

Meine gleichgestellte Kollegin, mit der ich mir das Büro teile, kennt meine Probleme nicht so wirklich. Sie arbeitet 75% und macht jeden Tag pünktlich Feierabend. Vor den sog. niederen Tätigkeiten drückt sie sich meistens, indem sie sich einfach auf die wichtigen Aufgaben konzentriert und den Rest einfach liegen lässt. Die letzten beiden Wochen hat sie mich mit dem Flyerversand unterstützt, aber erst, nachdem ich lange auf sie eingeredet und auf meine gesundheitlichen Probleme verwiesen habe. Sie sagt dann immer, dass sie mir nicht dreinreden möchte, weil ich ja die Hauptzuständige für Flyer und Broschüren bin.
Aber für Aufgaben wie Kaffee kochen, Geräte entkalken und Kühlschrank putzen ist niemand bei uns offiziell zuständig. Und sowas erledigt sie auch nicht. Ihr ist das alles egal, ob es im Büro funktioniert. Hauptsache, sie kann ihre eigenen Bedürfnisse durchsetzen. Ich wiederum bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn zu viel liegen bleibt und erledige auch die niederen Tätigkeiten.

Ich glaube, der Grund, warum du Redakteurin werden willst, ist nicht der richtige. Wäre die Arbeit das, was dich interessiert, dann wäre das was anderes, aber es geht dir um das Drumherum.

Zitat von Prusseliese:
An uns haben schon einige ihre Launen ausgelassen. Das würden sich diese Menschen im Umgang mit den Redakteuren nicht herausnehmen.

Das kommt aber auch bei höheren Positionen vor. Ich bin auch schon von oben herab behandelt worden von Kunden. Als Frau und dann noch klein von der Größe nimmt einen nicht jeder sofort ernst. Und es kommt auch darauf an, wie man den Leuten entgegen tritt. Respektloses Verhalten durch andere kommt in jeder Position mal vor.

Darf ich fragen, warum Deiner Partner Teilzeit arbeitet? Gibt es zwingende Gründe z. B. ebenfalls ein Studium?

Zu Deiner Kollegin. Nun, sie setzt ganz klar ihre Grenzen. Das kann man als gesunden Egoismus bezeichnen. Ganz so klein und unterwürfig scheint sie also doch nicht zu sein. Du hast ein sehr hohes Verantwortungsgefühl, vielleicht zu viel? Wäre ich Du, dann würde ich mich letztlich über mich selbst ärgern, dass ich wieder mal stillschweigend alles ohne große Hilfe allein bewältigt habe. Manchmal kommt eine Änderung des workflows nur dann zustande, wenn man es eskalieren lässt. Bei uns in der Firma geht es mitunter gar nicht anders. Was würde passieren, wenn Du die Packerei mal nicht machst und beobachtest, was nun wohl geschehen wird?

Zitat von Prusseliese:
Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Ei

Auf Teilzeit gehen. So habe ich das jedenfalls gemacht.

Zitat von Prusseliese:
Ich wiederum bekomme ein schlechtes Gewissen, wenn zu viel liegen bleibt und erledige auch die niederen Tätigkeiten.

Daran kann man arbeiten
Schau, Stress macht man sich in aller Regel selbst. Genau hier ist dein Hebel. Versuche es mal so zu machen, wie die, die anscheinend nicht diesen Stress haben.
Was soll passieren?

Was würde denn passieren, wenn du mal zwei Wochen krank bist? Dann muss deine Kollegin ja auch in die Pötte kommen sonst bleibt ja alles liegen. Ich würde‚s einfach mal ausprobieren. Und wenn’s in den zwei Wochen keine Eskalation gibt, dann kannst du auch locker etwas zurücktreten. Dann scheint das dringliche gar nicht so dringlich zu sein.
Viel Stress machen wir uns selbst aufgrund unserer Erwartungen.

Plan B wäre: such dir einen neuen Job, weil du scheinst mit dem jetzigen nicht zufrieden zu sein

@Islandfan: Mit der Vermutung liegst du nicht richtig. Ich schreibe tatsächlich sehr gerne, sonst hätte ich diesen Nebenjob sicher nicht jahrelang gemacht. Das Schreiben war für mich eher Vergnügen als Arbeit.


@Perle: Die Teilzeit-Stelle meines Partners hat gesundheitliche Gründe, daran wird sich auch nichts mehr ändern.

Meine Kollegin macht immer alles, worum sie von unserer Chefin und von den Kollegen in höherer Position gebeten wird. Sie erfüllt ihnen jeden Wunsch, muckt nie auf, beschwert sich nie und äußert sich niemals kritisch über die Zustände bei uns. Wenn irgendwelche Leute sie anpflaumen oder sonstwie respektlos zu ihr sind, lässt sie den Kopf hängen und schweigt. Sie setzt sich nicht aktiv zur Wehr.

Sie wurde noch nie von jemandem aus unserem Team gebeten, die Kaffeemaschine zu entkalken, den Kühlschrank zu reinigen oder sich stärker beim Flyerversand einzubringen. Das sind eben niedere Tätigkeiten, und unsere Chefin geht sicher davon aus, dass sowas von alleine läuft, ohne dass sie uns darauf hinweisen muss. Sie hat keine Ahnung, dass ich bisher den Löwenteil übernommen habe. Ich habe meine Kollegin nicht verraten, weil mein schlechtes Gewissen das nicht zulässt.

Wenn es aber um Aufgaben geht, die wir explizit für jemanden aus dem Team erledigen, kommen manchmal Rückfragen wie Wann kommt die nächste Info? oder Bis wann kommt dies oder jenes? oder sowas. Dann hängt sich meine Kollegin rein und macht alles, damit die Leute zufrieden sind.

Leider habe ich den Nachteil, dass ich in erster Linie für die Flyer und Broschüren zuständig bin. Meine Kollegin ist zwar auch zuständig, aber die Hauptverantwortung liegt bei mir. Deshalb habe ich die Befürchtung, dass wenn ich dieses Thema schleifen lassen und jemand sich bei meiner Chefin beschweren würde, ich nicht so leicht davonkäme wie meine Kollegin.

Als ich damals auf die Frage, ob ich die Zuständigkeit übernehmen möchte, mit Ja geantwortet hatte, sah die Situation noch lange nicht so dramatisch aus. In der Anfangszeit dachte ich, dass ich einmal in der Woche die Broschürenständer bei uns im Haus mit neuen Broschüren auffüllen müsse und ab und zu mal eine Bestellung mit der Post versenden. Das war eine kleine Aufgabe, die so nebenbei lief und wenig Zeitaufwand mit sich brachte. Ich konnte nicht ahnen, dass sich im Laufe der Jahre der Arbeitsaufwand so stark erhöhen würde.


@Pauline333: Wenn ich es schleifen lassen würde, kämen sicher mal Beschwerden und dann müsste ich mich vor meiner Chefin rechtfertigen. Weil die Hauptverantwortung eben bei mir liegt.


@SilentRoG: Es war bisher zweimal der Fall, dass ich zwei Wochen am Stück krank war. Aber das war Corona und damals war das Thema mit den Versandmaterialien noch nicht so ausufernd wie jetzt.
Im Februar hatten wir den Fall, dass meine Kollegin und ich gleichzeitig erkrankt sind. Einige Aufgaben wie z. B. das Protokoll und die Mails mussten die Redakteure für uns übernehmen. Das war für sie dann schon anstrengend, weil sie ja auch ihre eigenen Aufgaben erledigen mussten. Der Flyerversand blieb natürlich liegen, bis wir wieder da waren.


Meine Kollegin hat übrigens deutlich mehr Fehltage als ich. Vielleicht sollte ich mir auch mal die eine oder andere kleine Auszeit nehmen, wenn ich mich zu stark überlastet und erschöpft fühle.

Zitat von Prusseliese:
Wenn ich es schleifen lassen würde, kämen sicher mal Beschwerden und dann müsste ich mich vor meiner Chefin rechtfertigen. Weil die Hauptverantwortung eben bei mir liegt

Also du meinst, dass du ständig 100% unter Volllast arbeiten musst? Dass das von dir erwartet wird? Du bist doch übertaktet sagst du. Das kannst du mur ändern, wenn du etwas weniger arbeitest. Dadurch bleiben Dinge liegen, genau, deshalb die Empfehlung das Gespräch wie vorgeschlagen vorbeteitet mit deiner Chefin zu führen.

Zitat von Prusseliese:
Meine Kollegin macht immer alles, worum sie von unserer Chefin und von den Kollegen in höherer Position gebeten wird.

Im Endeffekt ist das aber auch in gewisser Weise normal. Wenn mein Chef mich um etwas bittet, dann mache ich es auch. Das ist meine Aufgabe. Bei uns ist es aber so, dass man gefragt wird und wenn man dann Stress hat, kann man auch sagen, dass man es später macht. Mein Chef hat auch schon mal Aufgaben von mir übernommen, als ich krank war und ich mache immer auch mal Aufgaben, die eigentlich Sache der Sekretärin oder des Assistenten wären. Ich habe noch nie gedacht oh, ich bin aber überqualifiziert, wenn ich mal die Post geholt habe, auf so einen Gedanken würde ich gar nicht kommen.
Wenn ich den Assistenten um etwas bitte, dann frage ich auch, ob er gerade dafür Zeit hat. Ich würde da nie in einem Kasernenton ankommen.

Zitat von Prusseliese:
Sie wurde noch nie von jemandem aus unserem Team gebeten, die Kaffeemaschine zu entkalken, den Kühlschrank zu reinigen oder sich stärker beim Flyerversand einzubringen

Sie ist eben die Chefin, das ist nochmal etwas anderes. Ich würde nie zu meinem Chef sagen Entkalk mal die Kaffeemaschine, aber das würde ich auch nicht zu den anderen sagen. Mein Chef hat auch schon einen Lagerraum entrümpelt und ich finde es so toll, dass es bei uns dieses Positionsgehabe nicht gibt. Offiziell schon, natürlich kann die Sekretärin nicht Dinge über meinen Kopf hinweg entscheiden und ich nicht über den Kopf des Chefs. Selbst wenn er im Urlaub ist und ich mal die Vertretung für ihn mache, dann bin ich eher zurückhaltend und entscheide nichts wichtiges für ihn, weil es mir zu heikel ist. Ich sage dann immer, dass ich es notiere und an den Chef weiterleite, wenn er wieder da ist. Kleinere Entscheidungen fälle ich schon für ihn, aber wenn es um die Finanzierung von Dingen geht, dann lasse ich die Finger davon.

Wenn Du damals unter anderen Voraussetzungen JA zu der Hauptverantwortung in Sachen Flyer Co. gesagt hast, dann ist das nicht in Stein gemeißelt. Umstände und Belastungen ändern sich - insofern hast Du durchaus die Möglichkeit oder sogar das Recht, darauf hinzuweisen, dass die Belastung zu hoch für Dich geworden ist und Du um eine neue Regelung bittest. Gut ist immer, gleich auch einen Vorschlag zu präsentieren. Jedenfalls sollte die Kollegin da von offizieller Seite mit eingeplant sein. Umstände, die dauerhaft als belastend empfunden werden, ob nun körperlich und/oder mental, müssen vom Betroffenen angesprochen werden. Tust Du das nicht, wird sich nie etwas ändern. Übrigens hat eine Führungskraft eine Fürsorgepflicht.

Was ich nicht so gut finde ist, dass Du hier aufzählst, was Deine Kollegin alles (aus Berechnung?) für andere Kollegen macht oder dass sie öfter krank ist als Du (ich lese da einen Zweifel bei Dir heraus). Was möchtest Du damit bezwecken? Es bringt, so meine Erfahrung, gar nichts, mit dem Finger auf Andere zu zeigen, das fällt letztlich auf einen selbst zurück. Überlege besser wie Du Deine Situation verändern bzw. verbessern könntest, um zufriedener zu sein. Ich weiß, dass das nicht einfach ist. Auch ich habe aus Frust manchmal ungerecht über Kollegen gesprochen. Aber das ist einfach nur kontraproduktiv.

Vor einigen Monaten habe ich einen thread erstellt, er heißt love it, change it or leave it. Darin geht es um meinen Frust am Arbeitsplatz. Die Beiträge der User waren extrem hilfreich für mich.

Vielleicht kann jemand den thread hierher verlinken. Ich bekomme das nicht hin.

LG Perle

Wie viel Arbeit pro Tag hast du denn mit den Flyern? Gäbe es die Möglichkeit, einen größeren (oder mehrere) Aufsteller hinzustellen, damit du nicht so oft nachlegen musst? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Bei uns liegen die Programme an verschiedenen Orte in der ganzen Stadt verteilt herum. Meistens füllt der Assistent die auf, aber nicht täglich. Wenn jemand mal zu einer Stelle hinfährt, dann nimmt jeder Nachschub mit.

@Pauline333: Ich habe schon mehrere Gespräche mit meiner Chefin geführt und ihr meine Lage geschildert. Leider hat es bisher noch nicht viel gebracht. Entweder sagt sie dann, sie kümmert sich. Aber wenn andere Leute, die auch involviert sind, nicht mitspielen, bittet sie mich um Verständnis für diese Menschen.
Allzu oft möchte ich sie auch nicht mehr darauf ansprechen, weil sie mir 1-2x gesagt hat, ich wäre unzufrieden und würde mich gerne beschweren. Ich finde es sehr schade, dass relativ viele Menschen eine gerechtfertigte Kritik mit einem Du meckerst mir zu viel herum abtun.

Meine Kollegin wiederum macht es anders. Sie beschwert sich nie und lässt die Aufgaben, die sie nicht machen will, einfach liegen. Wir hatten früher eine ganz ausführliche Papierablage, die habe auch zu über 90% ich gemacht, weil sie sich davor gedrückt hat. Bei den Führungskräften ist sie beliebter als ich, weil sie immer sehr freundlich ist und nie was kritisiert, während ich die Böse bin, die unzufrieden ist und mault. Kritische Worte werden bei uns im Haus generell nicht gerne gehört.

Vielleicht sollte ich es mal genauso versuchen wie sie. Nicht mehr reden, sondern handeln bzw. nicht handeln und einfach Aufgaben liegen lassen. Das wird mir sehr schwer fallen... aber ich muss es probieren, wenn ich meine Gesundheit erhalten möchte.


@Islandfan: Da hast du mich falsch verstanden. In dem von dir erwähnten Zitat geht es nicht um die Chefin, sondern um meine Kollegin. Vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass wir beide von niemandem gebeten werden, diese Aufgaben zu erledigen.

Jetzt mal im Ernst: Als erwachsener Mensch sehe ich doch selbst, ob die Kaffeemaschine mal wieder entkalkt werden muss, ob der Papierstapel für die Ablage hoch ist, ob der Kühlschrank eine Reinigung benötigt und ob eine Bestellung heute versendet werden muss, weil der Empfänger schon eine Weile darauf wartet. Meiner Meinung nach kann man von einem erwachsenen Menschen erwarten, dass er das selbst sieht und diese Aufgaben anpackt, ohne dass man ihn extra darauf hinweisen muss.
Wenn ich meine Kollegin frage, warum sie dies oder jenes nicht gemacht hat, kommt von dir: Du hast mich ja nicht gefragt. oder Du hast mich nie darum gebeten. Vor ein paar Wochen ist mir schier der Kragen geplatzt. Ich bin doch keine Mutter, die ihr Kind ständig daran erinnern muss, dass es seine Hausaufgaben erledigen soll.

Wenn es aber um Aufgaben geht, die eine gewisse Wertschätzung und Anerkennung mit sich bringen, greift sie sofort zu und will über alles informiert sein.

Die Idee mit mehreren/größeren Broschürenständern finde ich schon gut. Nur leider habe ich diesbezüglich nichts zu melden. Was für Ständer und wie viele aufgestellt werden, bestimmen andere. Das ist genau dasselbe wie mit den Bestellmengen. Andere bestimmen, ich muss das Zeug annehmen und schauen, dass es weggeräumt wird.


@Perle: Ganz am Anfang war ja meine Chefin gar nicht damit einverstanden, dass wir die ganzen Sachen lagern und so viele Pakete verpacken. Sie hat mehrmals klipp und klar gesagt, dass das Marketing-Aufgabe ist und sogar einen Workshop mit einem neutralen Moderator einberufen, um diese Aufgabe loszuwerden. Am Ende des Workshops hat sie trotzdem zugestimmt, dass die Aufgabe in erster Linie bei uns bzw. mir bleibt und andere Personen aus der Abteilung mir helfen würden, wenn es mal brennt. Inzwischen ist sie mit der Marketing-Chefin privat befreundet und macht nichts mehr in die Richtung.

Ich habe tatsächlich immer wieder das Gefühl, dass meine Kollegin vieles macht, um bei der Chefin und dem restlichen Team zu punkten. Schleimen nennt sich sowas in der Umgangssprache. Ich hatte mir einen ganz anderen Typ Mensch bei mir im Büro gewünscht, eine direktere und toughe Person, die auch mal Tacheles redet und Missstände offen anspricht. Stattdessen habe ich eine Kollegin bekommen, die immer nur brav den übergeordneten Leuten gehorcht und mich aber nicht so unterstützt, wie ich es brauche.

Mir wäre es am liebsten, wenn ich nicht mehr die Hauptverantwortliche wäre. Das Problem ist, dass wir in der Abteilung zu wenig Leute haben, die auf der gleichen Ebene angesiedelt sind wie ich. Eigentlich nur meine direkte Kollegin.

Es geht nicht darum, was damals war. Es geht auch nicht darum, wer mit wem befreundet ist. Es geht um Dich und dass es Dir einfach zu viel geworden ist und Du es der Chefin kommunizieren musst, damit eine gute Lösung gefunden werden kann. Wenn es Dir das Liebste wäre, nicht mehr die Hauptverantwortliche zu sein, dann sage das auch genau so und präsentiere einen Lösungsvorschlag und der lautet vermutlich, dass Deine Kollegin und Du gemeinsam zu gleichen Teilen verantwortlich seid.

Aber ist Dein Problem wirklich die Packerei? Ich denke, dass Deine Unzufriedenheit andere Gründe hat.

Ich bin dann mal raus, muss morgen früh hoch. Gute Nacht.
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In welchem Job hat man denn keinen Stress?

Zitat von Prusseliese:
Vielleicht sollte ich es mal genauso versuchen wie sie. Nicht mehr reden, sondern handeln bzw. nicht handeln und einfach Aufgaben liegen lassen. Das wird mir sehr schwer fallen... aber ich muss es probieren, wenn ich meine Gesundheit erhalten möchte.

Ja, genau das meinte ich. Mache es wie die, die weniger tun als du und trotzdem keinen Ärgee bekommen. Du siehst ja, dass es geht.

Ehrlich gesagt liest sich das für mich alles andere als stressig. Anders formuliert: Wenn dir das schon zu viel ist, was willst du denn dann woanders tun, außerhalb des Öffentlichen Dienst, in der freien Wirtschaft, mit echtem Druck?

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