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Meine Tochter (10) hat seit einem verpatzten Feriencamp im Juli viel stärkere Trennungsangst. Sie war vorher oft in den Ferien bei Oma, ohne größere Probleme. Auch vor dem Camp war sie zwei Wochen bei Oma. Vom Camp habe ich sie nach knapp 2 Tagen abholen müssen. Seitdem ist ihre Trennungsangst von mir viel größer. Z. T. mochte sie nachts nicht mehr alleine schlafen. Sie hatte sich im Camp sehr unwohl gefühlt und es war das erste Mal, dass sie fremd weg war.
Nun ist sie seit Samstagnachmittag wieder allein bei Oma, hat aber seit gestern Abend starkes Heimweh.

Kennt das jemand von Kindern in dem Alter? Ist das eine Phase?

Ich mache mir große Gedanken darüber, dass ich meine Ängste und Unsicherheiten auf sie übertragen habe. Ich gebe zu, dass mir das Loslassen auch nicht gerade leicht fällt.

10.10.2018 08:22 • 06.01.2019 #1


27 Antworten ↓


König, ich hab keine Ahnung mehr von 10jährigen. Ich würde aber keinen Hype darüber veranstalten. Würde ihre Bedürfnisse akzeptieren, und das weder besonders ansprechen, noch ignorieren. Klammert sie, so klammert sie eben. Wird es besser, auch ok. Weisst du, wie ich das meine? Mehr so im Modus, ok, haben wir eben eine Mamaphase.

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Heimweh, Trennungs-/Verlustangst bei 10-jähriger

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Wenn ich das so lese,erinnert mich das an eine (ungute) Zeit als Kind.

Ich war als Kind bei den Pfadfindern,es hat mir auch ganz gut gefallen.

Irgendwann sind wir halt mit den Pfadfindern in so eine Blockhütte gegangen.
Da Schlimme für mich als Kind war:

Ich habe ein paar Fehler gemacht,die Kinder nunmal machen.
Z.B. gab es Frikadellen und ich habe einfach danach gegriffen ohne zu fragen.

Danach wurde ich kräftig gescholten aber was aber noch viel schlimmer war:

Die Frau ,die das ganze begleitet hat,hat mir richtig Angst gemacht.
Sie hat mir gesagt,dass ich meine Eltern nicht wiedersehe und so einen Mist.
Als Kind glaubt man ja sowas und ich war natürlich am Boden zerstört.

Tagelang musste ich mit dieser Angst leben und ich denke mal ,sowas kann auch prägen.

Unbedingt nachfragen,was da gewesen ist.

Zitat von Flame:

Unbedingt nachfragen,was da gewesen ist.


Genau den Gedanken hatte ich auch. Wer weiss was da im Camp vorgefallen ist.

Frag Deine Tochter in einer ruhigen Minute.

Kann sein,es war nichts.
Aber wenn was war,kriegst Du es nur in einem ruhigen Momemt zwischen Dir und Deinem Kind raus.

Macht es euch mal gemütlich,schaut euch eine DVD an und dann fragst Du nebenbei mal danach.
Dann wird sie sich Dir schon öffnen.

Ich habe sie deswegen schon ausgefragt. Sie fand es einfach nur blöd. Die meisten Betreuer waren nicht nett, das Essen schmeckte nicht etc. Sie ist sehr sensibel. Eben auch das ihrer Mutter...oh man.

Ihr größtes Problem ist dann oft das allein einschlafen abends.

Zitat von koenig:
Ihr größtes Problem ist dann oft das allein einschlafen abends.

Vielleicht kann sie deswegen nicht allein schlafen weil ihre Liebsten (du als Mutter und ihre Oma) auf einmal nicht in der Nähe waren. Die Sicherheit hat gefehlt. Da ist sie mit 10 Jahren allein in einem Camp, die Vertraute Umgebung/en sind weg, und vielleicht hat sie durch ein paar dieser Kinder blöde Kommentare abbekommen. Gibt's überall. Ich musste das auch durchmachen
Liebe Grüße Ladybird

Zitat von koenig:
Ihr größtes Problem ist dann oft das allein einschlafen abends.


Das ist nicht schön aber ganz normal,denke ich.
Das muss sie lernen und wird sie auch,gehört alles mit zur Entwicklung.
Und leider auch die Erfahrung,dass manche Sachen im Leben nicht so toll sind.

Dafür hat sie ja bei Dir und Oma und Opa eine gute Zeit,so gleicht sich alles wieder aus.

Da greife ich aufgrund des Threads von @Hotin meine Thema wieder auf, welches immer noch aktuell ist.

Wie kann meine Tochter ihre Angst vor dem abends alleine einschlafen verkleinern? Ich habe Mut zugesprochen, Hilfsangebote gemacht etc., aber es hilft bisher nicht.

@koenig

Hallo koenig,
Zitat:
Wie kann meine Tochter ihre Angst vor dem abends alleine einschlafen verkleinern? Ich habe Mut zugesprochen,
Hilfsangebote gemacht etc., aber es hilft bisher nicht.


aus der Ferne ist so etwas natürlich schwer zu sagen.
Und schlau schreiben ist auch einfach.
Zitat:
Du hast Mut zugesprochen, aber noch hast Du offensichtlich nicht den Grund erfahren, warum sie nicht alleine einschlafen will.


Wenn es nur um das Einschlafen geht, warum schläft sie dann bei euch?
Gibt es nicht die Möglichkeit, mit ihr zusammen in ihrem Zimmer zu liegen, bis sie eingeschlafen ist?
Oder bin ich hier an der Realität vorbei?

Zitat von Hotin:
Oder bin ich hier an der Realität vorbei?


Ich hab das Gleiche gedacht. Dein Kind ist 10. Wieviel Erwachsene klammern sich bei Angst an den Partner etc?

Deshalb würde ich, wie schon geschrieben, die Bedürfnisse ohne Kommentar oder Aufregung akzeptieren. Weisst doch selbst, dass man gegen Angst lange machtlos ist. Und ein Kind erst recht. Nimm es als Phase. Weisst du, mein Mist ist ja dadurch entstanden, dass ich in einer Kälte aufgezogen wurde, die seinesgleichen sucht. Ich bin überzeugt, dass Liebe vieles relativiert. Auch deine Sorge, dass du evtl. Deine Angst übertragen hättest.

Wir hatten einen Kater. Jetzt erinnere ich mich wieder. Der war unser Beschützer. King Louis, der hat aufgepasst, dass keinem was geschieht. Ich hab da immer Geschichten erfunden. Hat prima gewirkt. Und das kleine Nachtlicht war auch immer an.

Zitat von Hotin:
Oder bin ich hier an der Realität vorbei?


Ich sehe das etwas anders. Das zusammen schlafen ist okay, aber nur, wenn man auch die Fähigkeit besitzt, allein einzuschlafen. Ich glaube nicht, dass es weder als Erwachsener noch als 10-jährige gut ist, ohne jemand anderen neben sich einschlafen zu können. Und es geht ja darum, dass sie eine übersteigerte Angst davor hat, allein einzuschlafen.
Und meine Tochter konnte das ja. Sie hat dann auch mal bei mir geschlafen, aber konnte eben auch ohne Probleme allein in ihrem Zimmer schlafen.

Wäre es eine Möglichkeit, dass sie unter der Woche mit dir einschläft (dann wenn am nächsten Tag Schule ist) und am Wochenende versucht sie es alleine? Dann nimmst du erst mal den Druck raus, denn das Bewusstsein dass sie ja am nächsten Morgen aufstehen muss auch wenn sie noch sehr müde ist, ist sicher kontraproduktiv. Am Wochenende kann sie üben, ohne Druck, und sich das Ziel setzen es wieder alleine zu schaffen.

Vielleicht hilft es auch, wieder Rituale einzuführen. Klar, mit 10 Jahren hat man das eigentlich hinter sich, aber wenn es hilft...

Hast du es mal mit Einschlaf-Hörbüchern für Kinder versucht? Wir hatten CDs mit Geschichten, die Elemente aus dem autogenen Training enthalten haben. Das habe ich als hilfreich in Erinnerung.

Insgesamt würde ich sagen, am besten ist es die Ruhe zu bewahren. Kinder haben alle möglichen Phasen die auch wieder vorbeigehen. Mädchen sind teilweise sehr früh dran mit der Pubertät. Könnte es sowas sein? Ich habe die Zeit vor der eigentlichen Pubertät bei meiner Tochter als schwierig in Erinnerung, das war auch so in dem Alter. Irgendwie zickig, unzufrieden usw.

Auf jeden Fall ist sie schon in der Vorpubertät. Körperlich und auch geistig hat sich einiges verändert. Man merkt ihr deutlich an, dass sie einerseits sehr groß sein möchte, andererseits aber auch ganz viel Sicherheit benötigt.

Zitat von koenig:
Auf jeden Fall ist sie schon in der Vorpubertät. Körperlich und auch geistig hat sich einiges verändert. Man merkt ihr deutlich an, dass sie einerseits sehr groß sein möchte, andererseits aber auch ganz viel Sicherheit benötigt.


Ich habe die Vorpubertät als viel schlimmer in Erinnerung als die eigentliche Pubertät, wenn auch mehr in Richtung Zickigkeit. Aber vielleicht hängt auch die Anhänglichkeit deiner Tochter teilweise mit der Vorpubertät zusammen. Möglicherweise gab in dem Ferienlager auch irgendeinen Vorfall, eine blöde Bemerkung eines anderen Kindes oder sowas und in der Kombination hat sich das dann zu dieser Situation hochgeschaukelt.

Ich würde an deiner Stelle die Ruhe bewahren und ihr das Gefühl vermitteln, dass sie das mit dem Einschlafen bald wieder alleine schafft.

Sie sagt, in ihrem Zimmer fühlt sie sich sogar un- wohl, wenn ich neben ihr liege.

Ich weiß nicht weiter...
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Hallo koenig,
wenn Du sie in Dein Bett packst zum Einschlafen?
Also sie darf in Deinem Bett einschlafen während Du noch nicht ins Bett gehst.
Vielleicht schafft sie es da allein einzuschlafen.


Das ist nicht als Endlösung gemeint sondern als Übergang.

Manche Kinder kann man eine Zeit nach dem Einschlafen gut im Halbschlaf ins eigene Bett begleiten. Die laufen und murmeln Antworten werden aber nicht wirklich wach.

Jetzt hört es sich so an als würde ihr in ihrem Zimmer was nicht behagen.


Die Frage ist was aktuell der nervenschonenste Kompromiss für Dich ist.

Das das dann zum Dauerzustand wird halte ich für unwahrscheinlich.

Zitat:
Sie sagt, in ihrem Zimmer fühlt sie sich sogar un- wohl, wenn ich neben ihr liege.


Tagsüber fühlt sie sich aber vermutlich wohl in ihrem Zimmer, oder nicht.

Fast hört sich das so an, als wenn sie ein- oder mehrmals einen Angsttraum (Alptraum)
gehabt hätte.
Selbst Erwachsene wissen mitunter nicht, wie sie damit umgehen können.

Ist sie denn allgemein eher ausgeglichen?

@koenig bist du schon beim Kinderarzt gewesen? Also wenn du dir ernsthaft Sorgen machst dann würde ich das mal in Erwägung ziehen. Du musst deine Tochter nicht unbedingt mitnehmen. Alles weitere ergibt sich dann

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