Zitat von derkleineprinz:Ich glaube auch, dass ich in einer Klinik besser aufgehoben wäre. Nur dann wüsste jeder, dass ich abhängig bin und meine Paartnerin auch.
Dem ist nicht so bzw. muss nicht so sein. Die reine Entgiftung dauert ja nicht allzu lange, Du musst also keine wochenlange Abwesenheit erklären. Gegenüber Bekannten könntest Du z.B. Schlafprobleme und eine Untersuchung im Schlaflabor oder etwas ähnliches vorschieben. Die Klinik selbst darf keine Auskunft darüber geben, ob bzw. dass Du Patient bist, und man kann außerdem veranlassen, dass mögliche Anrufe für Dich an der Pforte nicht weitergeleitet werden und dass der Aufenthaltsort Psychiatrie nicht genannt wird.
Zitat von derkleineprinz:Ich weiß dass es sehr falsch ist, ihr das zu verheimlichen.
Ich bin schon 7 Jahre mit ihr zusammen und habe ihr versprochen, keine harten Dro. zu nehmen. Außerdem vertraue ich ihr nicht mehr so und vielleicht sollte das mir auch zu denken geben.
Ich glaube nicht, dass Du irgend eine Chance hast, Deiner Partnerin dauerhaft die Dro. und Abhängigkeit zu verheimlichen - mit oder ohne Entzug... BTW: Wenn sie sich mal das Versprechen geben ließ, dass Du keine harten Dro. nimmst, glaubst Du nicht, dass sie schon längst Lunte gerochen hat? Das kam doch wohl nicht ohne Grund zur Sprache, üblich sind solche Versprechen jedenfalls nicht. Und glaubst Du ernsthaft, dass ihr Deine Veränderung nicht aufgefallen ist?
Zitat von derkleineprinz:Wenn ich ein Urlaubssemester nehme und mir Hilfe suche, verliere ich sehr viel. Zum Beispiel kann ich dann meine Wohnung nicht mehr bezahlen, verletze meine näheren Angehörigen usw.
Wenn Du das nicht tust, wirst Du voraussichtlich sehr viel mehr verlieren - nur eben später... Und wieso solltest Du wegen
eines Urlaubssemesters Deine Wohnung nicht mehr bezahlen können?
Zitat von derkleineprinz:Auch müsste ich meine Studienrichtung ändern, da ich zur Zeit mit dem was ich mache sehr unzufrieden bin. Auch wenn ich mich anders entscheiden würde, könnte ich nicht mehr weiter studieren, da ich dann kein Barfög mehr bekommen würde.
Langzeitstudierergebühren müsstest Du wohl auch noch zahlen... Aber: Du hast eine statistische Lebenserwartung von ca. 80 Jahren, Tendenz steigend. Willst Du da mit Anfang 20 eine Fehlentscheidung zementieren und einen Weg weiterverfolgen, von dem Du jetzt schon weißt, dass er falsch ist?
Zitat von derkleineprinz:Ich habe Angst wieder der introvertierte, zurückhaltene und nicht selbstbewusste Mensch zu werden.
Du
bist immer noch dieser Mensch. Und nach einem Entzug wahrscheinlich noch ein bisschen introvertierter, zurückhaltender und noch weniger selbstbewusst als vorher - weil Du möglicherweise auch noch in eine Depression rutschst. Aber das ist kein unabänderliches Schicksal, daran kann man arbeiten. Musst Du m.E. auch. Und Du tätest gut daran, so viele Dir nahestehende Mensche wie nur möglich ins Vertrauen zu ziehen, damit sie Dir helfen können. Übrigens fände ich persönlich es besonders verletzend und vertrauensmissbrauchend, wenn mir eine wichtige Person solche Probleme verheimlichen und geradezu ein Doppelleben führen würde. Ich fände es zwar auch nicht toll, wenn ein gegebenes Versprechen gebrochen wurde, aber Fehler kann man verzeihen.
Liebe Grüße
Christina