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Das ist ja alles schön und gut, ändert aber leider nichts daran, dass ich nicht mehr will. Das hier ist schließlich nicht meine einzige Sorge, sondern lediglich symptomatisch für einen angeschwollenen Problemkomplex. Ich habe kaum mehr Lebenswillen. Zumindest brennt in mir zurzeit nicht das Flammenmeer meines sechzehnjährigen Selbst, das sich aus tiefster Seele dem Idealismus verschworen hat - wider allen Gegenwind, wenn es sein muss gegen den Rest der Welt. Es ist jedoch nicht nur das. Ich funktioniere derzeit offenbar nicht und damit erlischt auch nach und nach der Sinn meines Daseins. Ich meine, immerhin bin ich inzwischen aufgewacht und erkenne, dass ich allmählich das Ruder herumreißen sollte und das resultierte auch in nicht zu verachtenden Fortschritten mit der Fahrzeugbedienung. Zum einen reicht das aber nach wie vor nicht, zum anderen erhellt das mein Leben auch nicht.

Zur Einstellung mit der ich in die Fahrstunden gehe: Was den Oktober und großteils auch den November anbetraf... kann ich es euch beim besten Willen gar nicht sagen. Leere, Geistesabwesenheit, Gleichgültigkeit, Nebensichstehen sind die Begriffe, die mir am ehesten einfallen. Zuweilen war das beängstigend, da mich das Gefühl überkam, mich gar nicht mehr im Griff zu haben. Erst in den letzten Stunden hat sich das einigermaßen eingependelt. Mittlerweile versuche ich vor den Stunden Spannung zu generieren um nicht wieder einzuschlafen: Ein Bewusstsein darüber, dass das alles wichtig ist und dass ich Fehler unterlassen muss um diesem Albtraum ein Ende zu setzen. Das klappt eher so mittelprächtig, aber es hat wie gesagt schon was gebracht. Ich kann mit Druck normalerweise sehr gut arbeiten, aber ich selbst erreiche mich nicht in meinem Innersten, wie sonst. Ich will auch gar nichts mehr so wirklich. Feststeht, dass es besser werden muss, sonst wird alles noch viel schlimmer. Ich werde natürlich daran arbeiten und zusehen, dass ich wieder an mich glaube.

Zitat von fortune7:
Das hier ist schließlich nicht meine einzige Sorge, sondern lediglich symptomatisch für einen angeschwollenen Problemkomplex. Ich habe kaum mehr Lebenswillen. Zumindest brennt in mir zurzeit nicht das Flammenmeer meines sechzehnjährigen Selbst, das sich aus tiefster Seele dem Idealismus verschworen hat - wider allen Gegenwind, wenn es sein muss gegen den Rest der Welt. Es ist jedoch nicht nur das.
Ich funktioniere derzeit offenbar nicht und damit erlischt auch nach und nach der Sinn meines Daseins.

Feststeht, dass es besser werden muss, sonst wird alles noch viel schlimmer. Ich werde natürlich daran arbeiten und zusehen, dass ich wieder an mich glaube.


Hallo fortune,

Das klingt für mich nach einer generellen Lebenskrise. Doch Krisen beinhalten einen Prozess, an dessen Ende die Chance zu Veränderung und Neuorientierung besteht.

Was mir besonders auffällt, ist Deine enorme Selbststrenge. So schreibst Du, dass der Glaube an Dich selbst in Gefahr ist durch dieses scheinbare Nichtfunktionieren und dass sogar der Sinn Deines Daseins dadurch allmählich erlischt.
Ich finde, dass Du extrem hart mit Dir umgehst.

Deinen Zustand während der Fahrstunden beschreibst Du als Leere, Geistesabwesenheit, Gleichgültigkeit, Nebensichstehen.
Vielleicht will Deine Psyche Dir damit sagen, dass man nicht immer alles im Griff haben kann und man auch nicht immer perfekt funktionieren können muss. Und vor allem, dass man dadurch als Person nicht an Wert verliert und auch nicht an sich selbst zweifeln muss.
Du bist ja jemand, der extrem kontrollierend ist, da macht es natürlich Angst, wenn sich etwas dieser Kontrolle entzieht.

Du schreibst: Zumindest brennt in mir zur Zeit nicht das Flammenmeer meines sechzehnjährigen Selbst, der sich aus tiefster Seele dem Idealismus verschworen hat.

Vielleicht ist das ein Hinweis Deiner Seele, dass sich etwas Neues anbahnt, dass dieser Idealismus, dem Du Dich verschworen hast (ohne ihn bewerten zu wollen) etwas flexibler und somit lebbarer gestaltet werden könnte. Also etwas weniger Radikalität (Deine Formulierung) zugunsten von etwas mehr Flexibilität und dadurch vermutlich auch von mehr Lebenszufriedenheit.
Neues kann natürlich erstmal große Angst auslösen, da sich ja etwas Vertrautes ändert und man sich dabei auch selbst neu akzeptieren lernen muss.

Was den Führerschein angeht, könnte es aber auch sein , dass Du zur Zeit im Grunde nicht genug Sinn darin siehst, ihn zu machen, um viel Energie darin investieren zu wollen. Aber Du wirst das sicher hinbekommen und Du siehst ja auch schon Fortschritte.

A


Habt ihr auch Schwierigkeiten mit dem Führerschein?

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Eine Lebenskrise beginnt für mich äußerst früh, da meine Alarmglocken bei jedem Anflug von Gefahr zu schrillen beginnen. In letzter Zeit war das weniger häufig der Fall und ich musste gelegentlich die Erinnerung daran wecken, was mich auszeichnet. Dann folgte auch die gewohnte Restrukturierung.

Ich gehe mit jedem extrem hart ins Gericht. In diesem Zusammenhang klingen diese Aussagen natürlich wie Endzeitszenarien. Da liegt selbstverständlich mehr im Argen, als bloß der Führerschein. Was die Strenge angeht, werden wir keine Übereinstimmung finden. Mit der Wertfrage machst du auch ein Fass auf, das du lieber nicht hättest öffnen sollen Wert definiert sich einzig und allein über Funktionalität und Vernunft, nichts darüber hinaus attribuiert uns Wert und Würde. Weniger Radikalität ist nicht des Pudels Kern, sondern ursächlich für diese Misere. Und um Flexibilität geht es ohnehin nicht. Wie sagte Kant? Unter Freiheit ist nicht Wahlfreiheit zu verstehen. Unter geistiger Freiheit ist nicht zu verstehen, zu tun und lassen, was man will. Der freie Wille ist der gute Wille. Nicht derjenige ist frei, der tut, wozu er Lust verspürt, sondern derjenige, der realisiert, dass er gar nichts zu wollen hat Es geht nicht um meine Glückseligkeit.

Aber ja, hoffen wir, dass ich das hinbekomme.

Und der Horror geht weiter... Die Situation wird nur unwesentlich besser. Ich darf mich an der Prüfung trotz all der Fehler nächsten Monat versuchen. Viel mehr Übungsstunden will ich auch einfach nicht mehr machen. Einfach auf glücklichere 45 Minuten hoffen ist sicherlich nicht der richtige Ansatz, aber es nützt ja alles nichts. Ich werde besser, aber alte oder neue Fehler schleichen sich immer dann ein, wenn ich die jüngsten endlich raus hab. Tja, wie bringt man das seinen Eltern bei und wie lebt man damit? Viel Geld weg, kein Ergebnis. Ich versuche bis zur und in der Prüfung das Beste. Auch ein zweites Mal werde ich versuchen, aber irgendwo müsste dann der Punkt kommen, an dem man den Schlussstrich ziehen müsste. Ich wills auf keinen Fall darauf ankommen lassen. Meine Eltern wären stinksauer und ich hätte ein kleines Problem... Klar, viele Studenten besitzen und brauchen zunächst keinen Führerschein... aber während des Studiums, in neuem Prüfgebiet, ohne Kohle in der Tasche wäre das kaum lösbar. Nach dem Studium muss ich bereits mobil sein. Ohne Fremdfinanzierung und mit der Gefahr, dass ich einem Deja-Vu-Effekt zum Opfer falle müsste ich erneut durch diese Qual. Das Problem überschattet gerade sogar meine gesundheitlichen Sorgen und das heißt ja schon einiges als Mensch mit hypochondrischer Vergangenheit... Sollte ich kämpfen bis zum Schluss? Egal wie viel Geld draufgeht? Klar, meine Eltern werden sich denken, jetzt haste begonnen, jetzt ziehste durch. Was aber wenn das Durchziehen nie Realität wird? Ich glaube es gibt einige Fahrer, die 3-4 Mal durchgefallen sind, aber insgesamt besser fahren als ich...

Zitat von fortune7:

Ich versuche bis zur und in der Prüfung das Beste.


Ich glaube, dass dieser Satz im Moment auch der richtige ist.
Es macht keinen Sinn, sich jetzt schon auszumalen, was sein wird, wenn es nicht gleich klappen sollte, wie oft man die Prüfung wiederholen würde, was dann in der neuen Stadt sein würde, oder wie es wäre, wenn es nie klappen sollte, was die Eltern dann sagen würden usw. usw.
Ich kann Dich da zwar gut verstehen, da ich auch dazu neige, mir alle möglichen Situationen vorzustellen, die in der Zukunft eintreten könnten und was ich dann tun könnte.
Man macht sich damit aber nur verrückt, was nicht gerade hilfreich ist für die Aufgabe, die zu bewältigen ist. Damit steht man zu sehr unter Stress.

Versuch es am besten einfach auf Dich zukommen zu lassen und etwas gelassener zu werden. Ist natürlich leichter gesagt als getan. Wenn es gleich klappt, ist das prima, wenn nicht, ist es bestimmt keine Katastrophe.
Und dass der Fahrlehrer Dich teilnehmen lässt, ist sicher auch ein Zeichen, dass er Dir zutraut, dass Du es schaffen kannst.

Was meine Erfahrungen betrifft: Ich hab es beim 3. Anlauf geschafft

Sieht doch wieder etwas schlechter aus... Die letzten Fahrleistungen waren wohl wieder zu schlecht. Bin davor ne Weile nicht gefahren und jetzt rückt die Prüfung vorerst wohl doch wieder weiter nach hinten. So macht es keinen Sinn die Prüfung zu machen. D.h. es wird jetzt noch mal ne Nummer dümmer... Ich hab vermutlich nicht mal die Zeit um dreimal durchzufallen, da ich ja gegen April umziehe

@tautröpfchen Ich muss ja irgendwie ruhig bleiben. Denke, was man noch gerade so als Plus verbuchen kann ist, dass ich diese Ruhe bewahre, mir die Fehler auch innerhalb der Fahrstunden schnell aus dem Bewusstsein verjage, damit keine Fehlerhäufung auftritt. Was einfach nicht stimmt ist der unbedingte Wille und damit einhergehend die Konzentration. Ich weiß nicht ob es auch ein physisches Problem ist. Aber ich könnte hier so vieles aufzählen, was da einfach nicht stimmt und wirklich selbstverschuldet ist.

Bist du sicher, dass du den richtigen Fahrlehrer hast? Lange Pausen zwischen den Fahrstunden sind nicht so besonders gut, wenn du ohnehin schon Schwierigkeiten hast. Habt ihr mal daran gedacht, einen anderen Weg zu gehen als einfach eine Fahrstunde nach der anderen?

Was ist mit Üben auf einen Übungsgelände (der ADAC hat sowas) mit deinen Eltern, Wechsel des Fahrlehrers usw. Wenn dich das Kuppeln und Schalten überfordert, gibt es soweit ich weiß die Möglichkeit ein Automatikfahrzeug zu nehmen. Dann darfst du natürlich auch später nur Automatik fahren, aber besser als gar nicht.

Ich kenne eine junge Frau, die mehrmals durch die praktische Prüfung gefallen ist, die ihren Führerschein dann in einer Ferienfahrschule bestanden hat. Dort wurde ein Woche lang nichts anderes gemacht als geübt und auch die Härtefälle wurden so fit gemacht, dass sie es geschafft haben.

Das Kuppeln/Schalten überfordert mich gar nicht. Das läuft mittlerweile automatisch. Auch die Einschätzung, welcher Gang zu welchen Zwecken am ehesten zu gebrauchen ist, wird kontinuierlich besser. Ab und an würge ich mal ab, wenn ich länger nicht gefahren bin. Pausen sind für mich tatsächlich die Hölle. Jetzt ist allerdings der Spagat das Problem: Weniger Kosten bei beibehaltener Fahrpraxis... Die Probleme die ich habe sind eher der fehlenden Handlungsschnelligkeit geschuldet: Da mache ich häufig einen unsicheren Eindruck. Daneben habe ich Schwierigkeiten mit der Deutung der Fahrbahn, so seltsam es klingen mag. Für mich sind die Koordinaten da scheinbar nicht so direkt und klar zuzuordnen wie für die meisten. Ich bin aber auch generell am pennen... Passieren wirklich teils auch seltsame Dinge - fahre z.B. einfach an der Einmündung vorbei, wenn er sagt gleich rechts, schneide unbewusst Kurven usw...

Teilweise ists auch beängstigend. Momente, in denen ich gar nicht da bin und dann plötzlich wieder aufwache und mir denke, auweia, wo warst du gerade? Und DAS obwohl ich ja solangsam mal was zeigen muss... Das kann doch nicht sein...

Bist du sicher, dass dein Sehvermögen absolut in Ordnung ist? Ich denke da an sowas wie Gesichtsfeldeinschränkungen, fehlendes räumliches Sehen oder so.

Ich benötige eine Sehhilfe (Brille). Ich glaube nicht, dass mein Stereosehen gravierend eingeschränkt ist, aber ich habe schätze ich ein Problem mit Einschätzungen, weshalb mir beispielsweise auch das Einparken so ungemein schwer fällt. Ich glaube aber auch, dass sich das mit Anstrengung meistern ließe. Ich sehe diese Anstrengung aber nicht und so weh es tut, ich sehe sie auch nicht kommen vor dem Hintergrund meiner Fahrstundenhistorie. Deshalb frage ich mich ja, ob da physisch etwas nicht stimmt, vielleicht induziert durch mentale Probleme. Man könnte tatsächlich an eine Gesichtsfeldverengung denken, wenn man bedenkt, wie viele Schilder ich zuweilen übersehen habe. Das hat sich aber komischerweise gebessert. Was jetzt dazwischengrätscht sind Geschichten wie das Deuten der Fahrbahn. Ich neige dazu sehr pragmatisch und intuitiv abzubiegen, weil ich geistesabwesend bin. Ich sehe es ist frei und schneide dann ohne es zu merken in den Fahrstreifen auf dem ich nichts zu suchen habe. Das Einparken ist die Hölle, weil ich mich nicht anstrenge und mir das Leben selbst erschwere. Bin mit dem Lenkeinschlag dann sehr unsicher.

...oh Mann, wenn ich daran zurückdenke. Es war bei mir genauso. Der reinste Horror. Dabei hatte ich Abi und Studium alles super abgeschlossen, hinterher auch einen sehr guten Job gefunden.... nur für die Fahrschule war ich echt zu blöd, unfähig... wie auch immer. Ich mußte damals immer daran denken, dass das sogar Leute, die nur 8 Schuljahre haben, das mit links machen, ich aber zwar 'ne Matheaufgabe an der Uni lösen kann, aber nicht Autofahren ! Das Problem war jetzt nur, dass ich den Führerschein unbedingt im Beruf brauchte. Es dazu keine Alternative gab. Und ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, der Fahrlehrer brüllte dann noch (auch nicht gerade von Vorteil). Zudem ich auch noch in Berlin in der City meine Fahrstunden nehmen mußte. Jednfalls habe ich das dann beim dritten Anlauf geschafft. Hinterher bin ich gleich zu einem Kiosk und habe mir eine Flasche Schnap. gekauft. (bitte nicht nachmachen An meine erste Fahrprüfung erinnere ich mich zu gut. Wir kamen an eine Ampel, die schaltete gerade auf Rot. Ich blieb also stehen. Leider legte ich, wie von Geisterhand, plötzlich den ersten Gang ein, fuhr wieder los... Fahren sie mal rechts ran... das war's dann. Es war mir jedenfalls ein Graus, und ich habe es schon paar mal gehört, dass manche Leute sonst 'ne Menge können/bewältigen, aber mit so einfachen Sachen absolut ein Problem haben. Du bist da ganz bestimmt nicht alleine!

Spricht irgendwas dagege





Spricht irgendetwas dagegen, dich bei einem Augenarzt vorzustellen und diese spezielle Problematik zu schildern?

Hat dir dein Fahrlehrer so kleine individuelle Tipps zur besseren Einschätzung des Interaktionsraumes gegeben? Bei manchen Leuten hilft es zur besseren Orientierung. Wenn du im Auto mit Schaltung sitzt, ist dein Aktionsradius rechtsseitig. Die verlängerte rechte Schuler und rechtes Knie können Orientierung zur Fahrbahnmitte sein und somit kannst du dich besser auf das Drumherum (rechtsseitig angebrachte Schilder, Verkehr) konzentrieren. Diese Schulter-Knie-Orientierung hilft auch beim Einparken.
Kurven schneiden ist leider weit unter Autofahrern verbreitet, auch bei weiten Kurven, in denen man andere nicht behindern würde. Manchmal denke ich, daß das bei vielen unbewußt passiert, so nach dem Erreichbarkeitsprinzip: die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.


Mit dem Erwerb des Führerscheins ist die 'Fahrschule' noch lange nicht wirklich abgeschlossen ist. Die bestandene Prüfung sagt nur etwas über den Grad der Beherrschbarkeit aus. Kein Fahranfänger kommt von der Fahrschule und ist Profi. Es gibt keine Profis im Straßenverkehr.

Du schaffst das @fortune7

Zitat von Gnomenreigen:
...oh Mann, wenn ich daran zurückdenke. Es war bei mir genauso. Der reinste Horror. Dabei hatte ich Abi und Studium alles super abgeschlossen, hinterher auch einen sehr guten Job gefunden.... nur für die Fahrschule war ich echt zu blöd, unfähig... wie auch immer. Ich mußte damals immer daran denken, dass das sogar Leute, die nur 8 Schuljahre haben, das mit links machen, ich aber zwar 'ne Matheaufgabe an der Uni lösen kann, aber nicht Autofahren ! Das Problem war jetzt nur, dass ich den Führerschein unbedingt im Beruf brauchte. Es dazu keine Alternative gab. Und ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, der Fahrlehrer brüllte dann noch (auch nicht gerade von Vorteil). Zudem ich auch noch in Berlin in der City meine Fahrstunden nehmen mußte. Jednfalls habe ich das dann beim dritten Anlauf geschafft. Hinterher bin ich gleich zu einem Kiosk und habe mir eine Flasche Schnap. gekauft. (bitte nicht nachmachen An meine erste Fahrprüfung erinnere ich mich zu gut. Wir kamen an eine Ampel, die schaltete gerade auf Rot. Ich blieb also stehen. Leider legte ich, wie von Geisterhand, plötzlich den ersten Gang ein, fuhr wieder los... Fahren sie mal rechts ran... das war's dann. Es war mir jedenfalls ein Graus, und ich habe es schon paar mal gehört, dass manche Leute sonst 'ne Menge können/bewältigen, aber mit so einfachen Sachen absolut ein Problem haben. Du bist da ganz bestimmt nicht alleine!


Der Fehler an der Ampel könnte von mir sein... Fehler, bei denen man auch Sekundenbruchteile nachdem sie unterlaufen denkt, WAS, BITTE WAS machst du da bitte?! Sowas ist echt beängstigend, als hätte man im Wagen kurzzeitig keine Kontrolle mehr über sich. Und das weiß man ja auch vor Antritt der Stunde. Es stellt sich eine gewisse Unsicherheit ein, wenn man vor der Fahrstunde weiß, dass man die Situation höchstens zu 90 % unter Kontrolle hat, weil intuitiv der ein oder andere Lapsus unumgänglich scheint. Die Sache bei mir ist bloß, dass ich nicht nur finanziell sondern auch zeitlich eingeschränkt bin. Wäre letzteres nicht, könnte man sagen, okay man beißt in den sauren Apfel, geht vielleicht nebenbei arbeiten und nimmt wenn nötig 1000 Fahrstunden und denkt dann nie wieder daran. Aber so laufe ich gerade einer gewissen Deadline entgegen und Gefahr nichts zu gewinnen.

Zitat von Reenchen:
Hat dir dein Fahrlehrer so kleine individuelle Tipps zur besseren Einschätzung des Interaktionsraumes gegeben? Bei manchen Leuten hilft es zur besseren Orientierung. Wenn du im Auto mit Schaltung sitzt, ist dein Aktionsradius rechtsseitig. Die verlängerte rechte Schuler und rechtes Knie können Orientierung zur Fahrbahnmitte sein und somit kannst du dich besser auf das Drumherum (rechtsseitig angebrachte Schilder, Verkehr) konzentrieren. Diese Schulter-Knie-Orientierung hilft auch beim Einparken.
Kurven schneiden ist leider weit unter Autofahrern verbreitet, auch bei weiten Kurven, in denen man andere nicht behindern würde. Manchmal denke ich, daß das bei vielen unbewußt passiert, so nach dem Erreichbarkeitsprinzip: die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten.


Mit dem Erwerb des Führerscheins ist die 'Fahrschule' noch lange nicht wirklich abgeschlossen ist. Die bestandene Prüfung sagt nur etwas über den Grad der Beherrschbarkeit aus. Kein Fahranfänger kommt von der Fahrschule und ist Profi. Es gibt keine Profis im Straßenverkehr.

Du schaffst das @fortune7


Das Problem ist, dass die Kurvenschneiderei das Schlimmste ist - das ist eben wirklich ein absolutes No-Go. Der liebe Gegenverkehr, wenngleich der in der jeweiligen Situation nur imaginär ist, ist auch DAS Thema, was sich seit Stunde eins durch meine Fahrschulzeit zieht. Ich fahre in dieser Situation eben sehr pragmatisch, wie eben diejenigen, die die Fahrerlaubnis bereits besitzen. Wirklich schön in die Rechtskurve einzulenken und aus dem Kurvenradius heraus sauber links abzubiegen, käme mir intuitiv auch nie in den Sinn, wenn sich kein Gegenverkehr auf der Fahrbahn befindet. Mittlerweile habe ich mir markante Kreuzungen eingeprägt, es findet sich aber immer wieder eine Situation, die ich intuitiv verkehrt angehe.

Die Fortschritte, die ja durchaus vorhanden sind und die Tatsache, dass auch Fahrschüler, die 100 Stunden und mehr nehmen letzten Endes ihre Erlaubnis erwerben, legt ja auch nahe, dass ich es schaffe. Aber ich muss es innerhalb der nächsten drei Monate schaffen und meine Eltern sind bereits jetzt stinksauer (plus wissen nicht, dass es noch immer gravierende Probleme gibt), das ist das Problem. Ansonsten bin ich quasi gezwungen abzubrechen und das wird auf ewig eine Narbe in meinem Leben hinterlassen.

Zitat von fortune7:
@tautröpfchen Ich muss ja irgendwie ruhig bleiben. Denke, was man noch gerade so als Plus verbuchen kann ist, dass ich diese Ruhe bewahre, mir die Fehler auch innerhalb der Fahrstunden schnell aus dem Bewusstsein verjage, damit keine Fehlerhäufung auftritt. Was einfach nicht stimmt ist der unbedingte Wille und damit einhergehend die Konzentration. Ich weiß nicht ob es auch ein physisches Problem ist. Aber ich könnte hier so vieles aufzählen, was da einfach nicht stimmt und wirklich selbstverschuldet ist.


Wenn Dir der unbedingte Wille und somit die nötige Konzentration fehlt, könnte das vielleicht daran liegen, dass Dich Deine Eltern gedrängt haben, den Führerschein zu machen, während Du ihn zum jetzigen Zeitpunkt lieber nicht hättest machen wollen? Ich meine mich zu erinnern, dass Du das mal erwähnt hast.
Oder könnte da auch eine gewisse Abneigung gegen manche praktischen Seiten des Lebens dahinter stecken, während Du Dich mehr zu theoretischem Wissen hingezogen fühlst? Du schreibst, Du bist teilweise geistig dabei gar nicht mehr anwesend und es gelingt Dir nicht, die nötige Anstrengung aufzubringen.

Natürlich verunsichert es, dass man nicht die völlige Kontrolle über sich selbst und die Situationen, die entstehen können hat. Man selbst kann Fehler machen und das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer ist auch nicht unbedingt vorhersehbar. Es ist einfach etwas anderes, als eine Wissensprüfung, wo man sich einigermaßen sicher fühlen kann, wenn man den Stoff beherrscht.
So bleibt einem eigentlich nichts andere übrig, als diese Unsicherheit zu akzeptieren und einfach darauf zu vertrauen, dass es trotzdem gut geht.

Dass Du durch das Verschieben zeitlich noch mehr unter Druck stehst, ist natürlich ärgerlich, aber so ist es nun jetzt mal.

Ich kann ja noch ein bisschen was von meinen Erlebnissen berichten:
Bei der 1. Prüfung konnte ein Unfall nur durch die Vollbremsung des Fahrlehrers verhindert werden.
Beim 2.Mal war ich schon wieder beim Ausgangspunkt zurück und war der Meinung, recht gut gefahren zu sein. Leider war ich die einzige, die dieser Meinung war
Beim 3. Mal hat es dann geklappt, das war aber auch schon nicht mehr in meiner Heimatstadt.
Bei mir war das Problem aber totale Nervosität und Aufregung beim Fahren und nicht Geistesabwesenheit. Ich stelle mich aber allgemein ziemlich ungeschickt an, was praktische Dinge betrifft.

Wahrscheinlich wäre die richtige Mischung aus einer gewissen Gelassenheit und Ruhe und trotzdem Konzentration das Richtige, wenn man das schafft.
Aber mach Dir nicht zu viele Gedanken, alles wird gut!
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Ich habe ihn definitiv nicht hundertprozentig machen wollen, brauch das Ding aber früher oder später. Ich habe die Anmeldung vor mir hergeschoben, bis mein Pa irgendwann Initiative ergriffen hat... Er rief mich an und sandte mich zur Fahrschule, da er mich bereits quasi-angemeldet hatte. Hab mich dazu hinreißen lassen, da ich nie geglaubt hätte, dass ich die Sache mit meiner Ehrgeiz-Historie so lange würde schleifen lassen.

Ich bin sicherlich eher Theoretiker. Ab und an unterlaufen auch Fehler aus Schusseligkeit. Bspw. gedenke ich den Gang zu wechseln, bemerke allerdings nicht, dass die Kupplung nicht durchgetreten ist und wundere mich, was denn plötzlich mit diesem Schaltknüppel nicht stimmt. Sowas ist mir, auch wenn ich - so ausgebrannt wie ich mich fühle - kaum mehr Scham bzw. irgendwas intensiv empfinde auch sehr peinlich bei der Stundenzahl.

Ich habe mit meinen Eltern geredet. Sie fahren jetzt die Mach dir keinen Kopf, wir sind stolz auf dich-Schiene, betonen, dass ich bislang alles geschafft habe, was ich angepackt hab und sind auch bereit weiter zu zahlen - naja zumindest etwas... Sie verstehen das Problem nicht. Sie versuchen so wohl den Druck einzudämmen. Ich habe ihnen offen gesagt, dass es ihr Geld ist und ich für nichts garantieren kann. Ich hab ihnen auch gesagt, dass ich mir nicht vorstellen kann, diese Prüfung zu bestehen, wenn meine Leistung nicht schleunigst Sprünge macht und dass ich wohl sogar schlechter fahre, als viele die mehrere Male durchgefallen sind. Ich mein: Wiederholte Durchfaller haben mir ja wenigstens voraus, dass sie überhaupt zur Prüfung zugelassen wurden, ohne dass der Fahrlehrer den Kopf schütteln muss. Heißt es muss ich den Stunden gut gelaufen sein - ich kann mir ja nichtmal VORSTELLEN 45 Minuten ohne Fehler zu fahren. Ich will wirklich nicht mehr. Ich denke jeden Tag... raff dich auf, wenn du JETZT durchstartest hast du alles noch in der Hand. Bis mir wieder einfällt, dass das vor der letzten Fahrstunde bereits der Plan war und die letzte Fahrstunde war... Oh... was soll ich denn nur machen... Ich kanns nur weiter versuchen, lege aber auch gerade wieder eine kleine Pause ein. Hab allmählich ein richtiges Trauma wenn ich allein an den Fahrschulwagen denke...

Zitat von fortune7:
Ich fahre in dieser Situation eben sehr pragmatisch, wie eben diejenigen, die die Fahrerlaubnis bereits besitzen. Wirklich schön in die Rechtskurve einzulenken und aus dem Kurvenradius heraus sauber links abzubiegen, käme mir intuitiv auch nie in den Sinn, wenn sich kein Gegenverkehr auf der Fahrbahn befindet.

Und gerade das ist ein Fehler....
Ich habe schon über 35 Jahre den Führerschein und ich schneide grundsätzlich keine Kurve.
Man sollte von Anfang an lernen richtig zu fahren.
Du fährst ja auch nicht über eine rote Amlel obwohl da niemand kommt.
Wenn du während der fahrt der Meinung bist abwesend zu sein und du weist nicht warum
wäre es vieleicht besser keinen Führerschein zu machen.
Irgendwann läuft ein Kind auf die Fahrbahn oder es kommt dir ein Radfahrer entgegen.
Wenn du da abwesend bist könnte das verheerend enden.
Wer Auto fährt muß die volle Kontrolle haben ...ein Auto in falschen Händen ist eine Waffe.

Das geht nicht, ich MUSS diesen Schein haben. Die Abwesenheit werd ich früher oder später unter Kontrolle kriegen. Ist ja nicht so, dass ich der extremste Extremfall bin. Mal ganz davon abgesehen, dass nach der Fahrschule so gut wie niemand mehr vollkommen ordnungsgemäß fährt, ist es ja nicht so, dass ich Gefahrensituationen heraufbeschwöre, sondern einfach schlecht fahre, was die Formalitäten anbelangt. Ohnehin: Dieses Argument von wegen dann solltest du den Führerschein einfach nicht machen ist sowieso Quatsch. Jeder schafft diese Prüfung, es sei denn das Geld oder die Geduld langt eben nicht. Gib mir eine Woche zu je 5-6 Stunden Fahrpraxis pro Tag und die Prüfung funktioniert. Wäre der Mist nicht so unverschämt teuer und der Druck während der Prüfung nicht vorhanden, wäre das doch bei niemandem ein Thema. Und die paar Stündchen, die man durch hartes Geld abzahlen muss sind doch kein Vergleich zur fahrpraktischen Erfahrung, die man im Besitz der Fahrerlaubnis über lange Jahre erwirbt.

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