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Hallo zusammen,

Leider ist eine sehr gute Freundin von mir am Freitag durch Suizid gestorben.
Sie wurde nur 34 Jahre.
Ich stehe immer noch sehr unter Schock und es fällt mir super schwer das Geschehene zu realisieren.

Es fühlt sich an wie ein schlechter Film bzw. ein böser Traum.
Sie hatte jahrelang schon starke psychische Probleme und äußerte gelegentlich ihren Sterbewunsch.
Wir haben ihr geraten sich Hilfe zu suchen und hatten versucht ihre Familie und das Amt zu informieren.
Woraufhin ihr ein gesetzlicher Betreuer zugewiesen wurde.

Sie zog sich immer mehr und mehr zurück aufgrund ihrer schlechten Konstitution, wir respektierten dies und wollten sie nicht noch zusätzlich belagern oder stressen.
Ein gemeinsamer Kumpel schaute lediglich bei ihr regelmäßig vorbei, versorgte sie mit Lebensmitteln, da das Einkaufen sowie alltägliche Verpflichtungen ihr zunehmend schwerer fielen.

Freitag nachts schrieb ihre Mama, dass unsere Freundin sich das Leben genommen hat.
Es fühlt sich alles nicht richtig real an, ich dachte ich spinne als ich die Meldung gelesen habe.
Immer wieder öffnete ich die Nachricht am Wochenende, um begreifen zu können, was da passiert ist.

Jetzt kam noch raus, sie wollte schon seit längerer Zeit sterben und könnte sich nichts lieber als das vorstellen.
Ich bin fassungslos und zutiefst entsetzt.

Ich kann es kaum begreifen und konnte leider keine Träne vergießen, sondern funktioniere seit Tagen einfach nur noch.
Wie und wann kann ich endlich trauern ?
Ich vermisse meine Freundin sehr und der Gedanke, dass sie jetzt nicht mehr ist, ist sehr schwer zu realisieren.

Ich würde mich sehr über ein bisschen Austausch freuen.

LG

18.03.2024 13:04 • 21.03.2024 x 5 #1


25 Antworten ↓


@Sugar97 mein Beileid ich denke du stehst noch unter Schock. Wenn ein Mensch diesen Schritt geht muss er unglaublich gelitten haben. Ich kenne diese Gedanken selbst. Vielleicht kannst du es so sehen dass sie nicht mehr leiden muss. Und es für sie vielleicht keine Heilung mehr gab. Und die Trauer wird bestimmt kommen wenn der Schock nachlässt.

A


Gute Freundin ist gestorben / ich kann nicht trauern

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Zitat von Britta35:
@Sugar97 mein Beileid ich denke du stehst noch unter Schock. Wenn ein Mensch diesen Schritt geht muss er unglaublich gelitten haben. Ich ...

Danke für die netten Worte.
So einen Schockzustand würde ich tatsächlich bei mir vermuten.

Ich sehe es teilweise ähnlich, sie hätte es wahrscheinlich auch nicht gewollt, dass wir total fertig sind und darunter leiden.
Ich hoffe, dass sie nun nicht mehr leiden muss.

Hallo @Sugar97,

auch von mir ein herzliches Beileid. Dass Du noch nicht trauern kannst, ist vollkommen normal. Es ist eine Schutzreaktion des Gehirns, das immer bestrebt ist, Deinen Körper am Laufen zu halten, denn er soll weiterhin funktionieren und das Lebensnotwendige bewerkstelligen können.

Mit der Zeit werden die Gefühle durchkommen und dann beginnt die Zeit des Trauerns, denn erst dann sind Seele und Körper bereit dazu. Fühl Dich umarmt.

LG Perle

Liebe Sugar97,
auch mein Beileid. Was für eine schlimme, tragische Geschichte. Da kann man nicht so schnell trauern. Das Trauern ist ein weicheres Gefühl als das Geschocktsein, eventuell auch Wut über ihre Handlung. Ich hoffe, du bist im Kontakt mit ihrer Familie und Freundinnen und ihr könnt euch austauschen und stützen. Es gibt viel zu tun und das lenkt ab. Man funktioniert. Die Zeit hat jetzt das Ruder in der Hand. Widersprüchliche Gefühle werden aufeinanderprallen oder sich abwechseln. Irgendwann dann . . . kann Trauer kommen . . .
Alles Liebe

Zitat von Perle:
Hallo @Sugar97, auch von mir ein herzliches Beileid. Dass Du noch nicht trauern kannst, ist vollkommen normal.

@Perle Danke schön für die Anteilnahme.
Das mit der Körperpunktion klingt plausibel, derzeit habe ich zusätzlich sogar noch eine Mandelentzündung

ich hoffe, wenn es mir körperlich besser geht, ich endlich diesen Verlust emotional aufarbeiten kann.

@Sugar97 gute Besserung

Zitat von Sugar97:
Ich bin fassungslos und zutiefst entsetzt.


Das ist natürlich immer ein Schock. Allerdings mache ich bei Suizid noch andere Überlegungen geltend:

Wenn es jemand so schlecht geht, dass er aus freiem Willen aus dem Leben scheidet, dann könnte man es auch als Befreiung für denjenigen betrachten und als seinen Wunsch auch akzeptieren.

Und etwas weniger nettes möchte ich auch noch anmerken: Selbstmörder sind egoistisch, denn sie hinterlassen bei anderen auch viel Schock und Leid.

Verstehe das bitte nicht falsch, es ist immer eine Tragödie, wenn sich jemand selbst umbringt.

Aber mit obigen Überlegungen vielleicht etwas weniger belastend für andere?

@Icefalki Ich stimme dir ausnahmsweise mal nicht zu. Bei dieser Krankheit hat man keine freie Entscheidungsmöglichkeit. Es ist die Krankheit, welche die Entscheidung trifft.
Trigger

Eine sehr gute Freundin von mir hat sich vor sechs Jahren suizidiert. Sie hat ihren Mann und ihre Tochter hinterlassen, die sie über alles liebte. Sie war der am wenigsten egoistische und andererseits verantwortungsvollste Mensch, den ich kenne.
Daher konnte ich es erst nicht glauben und habe ähnlich gedacht. Es war aber falsch, wie ich nach sehr langen Recherchen festgestellt habe.
Die Depression kann so stark sein, dass die oder der Kranke nicht mehr frei wählen kann. Ein Freitod ist daher nicht passend mit dem Begriff frei zu umschreiben.
Ich hab damals geradezu allergisch reagiert, wenn jemand meine Freundin als egoistisch beschimpft hat. Denn das war sie nicht.


Depressionen ist eine Krankheit genau wie Krebs die nicht selten zum
Trigger

Tod führt. Deswegen sollte man niemals jemanden verurteilen.


Zitat von Sugar97:
Hallo zusammen, Leider ist eine sehr gute Freundin von mir am Freitag durch Suizid gestorben. Sie wurde nur 34 Jahre. Ich stehe immer noch sehr unter Schock und es fällt mir super schwer das Geschehene zu realisieren. Es fühlt sich an wie ein schlechter Film bzw. ein böser Traum. Sie hatte jahrelang schon starke ...

Liebe @Sugar97 da sind wir beide in einer ähnlichen Situation. Ich habe meine Freundin in der letzten Freitag Nacht verloren, sie ist gestorben Das was Du schreibst, empfinde ich auch, teilweise. Das ich noch so sehr geschockt bin und es gar nicht fassen kann. Sie ist nicht mehr da. Jeder trauert anders. Ich habe schon geweint und vermisse sie sehr. Mach Dir keinen Stress, auch wenn Tränen nicht geweint werden, so trauerst Du auf Deine Art und Weise. Vermissen ist auch eine Art von Trauer und niemand kann sagen, wie wir zu trauern haben. Niemand. Ich drück Dich mal lieb.

Mein herzliches Beileid.

Immer, wenn ich so was lese oder höre, habe ich ein seltsames Gefühl in mir. Die Erde dreht sich weiter und andere haben gerade Spaß ohne Ende, aber für diesen Menschen hat es geendet, aber alles läuft weiter. Das ist so ungerecht ...

Viele hatten scheinbar auch so viel, in den Augen der anderen. Aber da sieht man es, Depressionen sind eine schlimme Erkrankung. Vielleicht sogar eine der schlimmsten.

Zitat von Ninalein:
Aber da sieht man es, Depressionen sind eine schlimme Erkrankung.

Krebs ist auch eine schlimme Krankheit. Aber es geht ja nicht darum, zu bewerten, was schlimmer ist.

@Sugar97

Herzliches Beileid.
Wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit .

Ich denke sie muß sehr verzweifelt gewesen sein.

@Abendschein ich würde mal sagen es ist alles gleich schlimm jede Krankheit auf ihre Weise.

Zitat von Quitzil:
egoistisch


Dann ist es die Krankheit, die dieses Verhalten auslöst.

Ich suche immer nach Möglichkeiten, wie man mit Krisensituationen umgehen kann. Und dazu denke ich in alle Richtungen.

Wichtig finde ich, dass Hinterbliebene irgendwann mit ihrem Schmerz umgehen können.

@Britta35 So sehe ich das auch.
Sponsor-Mitgliedschaft

@Icefalki Da hast du natürlich Recht. Und ohne Frage ist es für Hinterbliebene eine besonders schwere Bürde, wenn die oder der Verstorbene durch eigenes Hand Anlegen aus dem Leben tritt.

Der Buddhismus sagt ja dass man eine Aufgabe hat im Leben. Wenn man sein Leben frühzeitig beendet umgeht man diese Aufgabe. Ich glaube da ist etwas dran. Ob der Tod einen erlöst ist ja leider nicht bewiesen.

Vielen lieben Dank an alle für die lieben Worte und den Beistand.

Es ist immer auch eine Frage der eigenen ethischen Vorstellung inwieweit ein Suizid eine Erlösung oder ein Zeichen von Egoismus sein könnte.
Ich glaube es ist schwer pauschal zu beurteilen, denn in manchen Fällen kann eine Erkrankung (sowohl psychisch als auch körperlicher Natur) so weit belastend sein für den Betroffenen, dass dieses Leid für Außenstehende und/oder nicht Betroffene schwer nachvollziehen ist.

Im Fall meiner Freundin war die Lage schon ziemlich prekär, sie hatte Schulden, hat es nicht mehr geschafft sich zu versorgen, ihre Wohnung aufzuräumen und konnte nur schwer Hilfe annehmen.
Wir fragen uns, was wäre wenn wir doch noch mehr geholfen hätten…

@Abendschein

Zitat:
Liebe @Sugar97 da sind wir beide in einer ähnlichen Situation. Ich habe meine Freundin in der letzten Freitag Nacht verloren, sie ist gestorben Das was Du schreibst, empfinde ich auch, teilweise. Das ich noch so sehr geschockt bin und es gar nicht fassen kann.


Auch dich, mein herzliches Beiland und ganz viel Kraft in der bevorstehenden Zeit.
Ich habe heute Morgen kurz einmal geweint, als ich einen Selfie Stick im Internet sah, so einen habe ich und meine Freundin eines Sommers zum Fotos machen genutzt.

In so einem eigentlich banalen Moment überkam es mich plötzlich und flachte nach etwa 20 Minuten ab.

A


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