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Hallo zusammen!

Ich suche hier um Rat, da ich nicht weiter weiß. Seit Monaten geht es mir mental nicht gut.

Das Verhältnis mit meinem Opa und Onkel ist sehr zerrüttet. Meine Familie und ich haben uns immer rührend um meinen Opa gekümmert. jahrelang für ihn gekocht, ihm den Haushalt gemacht, obwohl er bei meinem Onkel wohnt! Und das auch noch obwohl man immer gemerkt hat, dass er meinen Onkel, der die Firma meines Opas erhalten hat, bevorzugt. Trotz allem habe ich sehr viel Zeit bei ihm verbracht. Besonders seit meine Oma gestorben ist, war ich viel für ihn da. Leider kam es so, dass mein Onkel plötzlich durchgedreht ist. Vorwürfe vonwegen er hat die Firma bekommen und meine Mama musste sich das nicht antun. allein wie respektlos diese Aussage war. Ab diesem Zeitpunkt waren wir mit meinem Onkel und dessen Familie zerstritten. Opa hielt sich immer raus aber wenn es drauf an kam, hielt er zu ihnen, obwohl die nie was für ihn getan haben. Auch das Erbe (sehr viele Immobilien) wurden extrem ungerecht verteilt. Meine Mama hat nur ein paar Häuser bekommen, mein Onkel hunderte. Opa hat zu Lebzeiten bereits alles abgegeben. Allein diese Tatsache, dass meine Mama, die sich so rührend und aufopferungsvoll um ihn kümmert, ohne Grund so benachteiligt hat, hat mich sehr verletzt! Hinzu kam seine Art. er hat oft sehr verletzende Kommentare abgeben. Hauptsache, er konnte was blödes sagen. Es ging so weit, dass ich nicht mehr am Tisch saß beim Mittagessen, da ich es nicht mehr ertragen konnte, wie er meine Familie behandelte.

Nach einem Sturz liegt er nun seit 10 Monaten im Heim. kann sich nicht mehr bewegen ist aber geistig da. Meine Familie und ich besucht ihn trotz allem ständig und mein Onkel, Tante, Cousinen, die fast sein komplettes Vermögen bekommen haben, nie! Nicht ein mal jetzt gesteht er sich ein, wer wirklich für ihn da ist. Und so kalt wie er im Leben war, ist er jetzt auch zu sich. niemals würde er über seine Lage jammern.

Mich macht das alles so traurig. Ich habe besonders als Kind immer viel von ihm gehalten und nun durch diese Erlebnisse bricht alles zusammen. Ich ertrage es nicht, wie er mich und meine Familie behandelt hat, obwohl wir alles für ihn getan haben.
Mich zerreißt dieses Gefühl zwischen Mitleid, wie er da liegt und Hass, was er uns jahrelang angetan hat! Es vergeht kein Tag, wo ich nicht an ihn denke und weinen muss. mich trifft das alles so sehr.

Ich habe Träume, dass mein Onkel mit einem Messer auf uns losgeht. usw. . Ich merke, wie mich dieses Thema einfach zerreißt. Nun hat er uns auch noch mitgeteilt, wir sollen für Opa im Heim zahlen! Obwohl er zig Millionen Euro erhalten hat! Wie unverschämt kann man sein.

Nun kommt hinzu, dass der andere Opa auch immer alles von meinem Papa erwartet hat und mein Papa auch alles für ihn getan hat! Das Haus wurde aber auch an einen Enkel übergeben und meinem Papa wurde gleich zu verstehen gegeben, dass er nichts bekommt. Jahrzehnte hat sich mein Papa um alles gekümmert, war ebenso aufopferungsvoll und nun bekommt nicht er sein Elternhaus, sondern der Enkel?! Dieser ist mittlerweile 32, also auch erwachsen und fuhr nicht ein mal ins Krankenhaus, als er hieß mein Opa stirbt! Wie kann man so sein. ich verstehe es nicht. Hier geht es nicht um Geld aber warum werden immer die hervorgehoben, die nie was für die Personen getan haben? Die nie aufopferungsvoll waren oder ihre Familie von Herzen lieben. ich verstehe das nicht.

Jeden Abend wenn ich ins Bett gehe, bekomme ich ein ungutes Gefühl. mache mir über alles Gedanken und komme nicht zur Ruhe. Ich habe auch körperliche Probleme bzgl. Magen-Darm deswegen.

Mein Papa sagt immer, wir müssen damit abschließen und diese gefühlvolle Art, die wir haben, begraben, sonst werden wir noch völlig krank.

Ich kann einfach nicht mehr. ich kann diese Erlebnisse nicht verarbeiten und würde mir aber gerne selber helfen. hat jemand einen Tipp? Ich bin nervlich am Ende. eskaliere wegen jeder Kleinigkeit und mag mich selber nicht mehr.

Es geht soweit, dass ich mir ständig Gedanken mache, dass eh jeder Mal stirbt und alles schlimm ist und alles umsonst!

Ich möchte gerne wieder befreit sein aber habe wenig Hoffnung, mit dem Vergangenen abschließen zu können.

23.07.2024 09:15 • 23.07.2024 #1


2 Antworten ↓


rednaxela
Hallo,
deinen Kummer kann ich grundsätzlich verstehen. Die Frage, ob du eine Therapie benötigst, ist auch relativ leicht beantwortet. Wenn du gerne eine hättest, würde ich mich an deiner Stelle um eine bemühen. Es muss ja keine Langzeittherapie werden. Vielleicht helfen da schon ein paar Sitzungen bei einem Therapeuten, die man genehmigungsfrei ohne Antrag bei der Krankenkasse machen darf.

Oft hilft es, sich mit einer dritten, neutralen Person über seine aktuellen Probleme auszutauschen. Und wenn es dich belastet, hast du definitiv einen Grund dazu.

Also nur zu, schaden wird es nicht.
Ich habe auch Menschen in meinem Umfeld schon geraten, sich nach einer Scheidung bei einem Therapeuten Hilfe zu suchen. Das hat ihnen auch geholfen.

23.07.2024 09:28 • x 2 #2


Kentucky
Psychotherapeuten und Psychologen bieten auch Krisenintervention oder Entlastungsgespräche an. Ist nun auch egal, wie man es nennen möchte. Ob Therapie oder wie auch immer.
Wenn du so sehr darunter leidest, wie du schreibst....dann macht es sicher Sinn, sich mal von professioneller Seite helfen zu lassen.
Mitunter kann man lernen, mit gewissen Erfahrungen anders umzugehen, manches hinterfragen oder auch verstehen, wieso weshalb warum etwas so gekommen ist, wie es kam....und so weiter.
Es wird ohnehin dauern einen *Platz* zu bekommen. Versuche es einfach, laß dich sonst auf die Warteliste setzen...
ich denke, dass es dir helfen wird besser damit klar zu kommen..
Warum dein Onkel und dein Opa so sind wie sie sind, oder waren....hat ja auch einen Grund, einen Hintergrund.

23.07.2024 17:54 • #3