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Zitat von Schlaflose:
Man kann aber mit dem Philosophieren übertreiben und nicht selten landet solch ein Philosoph in der Psychiatrie


Die galante Wegsperrdrohung.

Einfach andere in Ruhe lassen, so schwer ist das gar nicht.

Hier steht es doch. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

Zitat von Katrin88:
ich habe mir schon gedacht, dass das Thema polarisiert und ich möchte bitte nicht, dass der Thread von den Moderatoren gelöscht wird. Dieser Thread ist für Menschen, denen der Glaube hilft. Das steht im Eingangstext drin. Man kann kontroverse Meinungen haben, aber sollte den Glauben der gläubigen Menschen akzeptieren und nicht immer alles infrage Stelle .

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Glaube und psychische Erkrankung

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Ich bin die Threadstellerin und wünsche mir, dass das Thema nicht komplett infrage gestellt wird. Weiterhin wünsche ich mir, dass es harmonisch zugeht. Ich kann verstehen, dass es analysiert wird. Aber der Thread ist eher dazu gedacht, Menschen im Forum Mut zu machen und die Erfahrungen auszutauschen, wie der Glaube bei der Bewältigung der Erkrankung, geholfen hat. Manchen hilft der Glaube, manchen eher nicht.

Ich finde es schön, dass du deinen Glauben hast. Auch wenn ich selber nicht direkt an einen Gott glaube so denke ich das es Sachen gibt die wir nicht erfassen können. Ich hatte selber schon Erlebnisse die nicht erklärbar sind. Ich glaube daran, dass das noch was ist. Es gibt mir Kraft und macht alles für mich besser.

Zitat von Cbrastreifen:
Gerade Anhänger der Naturwissenschaften gehen oft davon aus, dass die Empirie die starkste Form des Beweises ist, dass etwas einfach eben ganz einfach da ist oder so ist.
Aber da fängt es schon an: Was ist eigentlich unumstößlich da und einfach so existent?

Auch in der Naturwissenschaft gibt es ein durch und durch breites Bewusstsein dafür, dass die Empirie im Sinne der Beobachtung und Messung scheinbarer Phänomene nicht unbedingt eine absolut unumstößliche Wahrheit liefert. Schließlich birgt auch die menschliche Fassungskraft ihre Grenzen, was fraglos zu Verzerrungen des scheinbar Obligatorischen führt. Widrigenfalls bestünde nicht die fortschreitende Ersetzung oder Überarbeitung neuer Theorien, gerade im Bereich der physikalischen Forschung. Die klassische Mechanik konnte einst das Verhalten subatomarer Teilchen nicht erklären, die Anfang des 21. Jahrhunderts beobachteten Phänomenen benötigten folglich neue Theorien, welche im Kontext der uns bekannten Quantenmechanik etabliert wurden. Diese implizieren vor allem, dass Beobachtungen stark von den Bedingungen abhängen, unter denen sie gemacht werden. Dies führt wiederum zu der Schlussfolgerung, dass gar in der „härtesten“ aller Naturwissenschaften die Wahrheit keine feststehende Größe sein kann, als kontextabhängig und dynamisch zu verstehen ist. Etwaige Theorien der statistischen Mechaniken implizieren somit relativ einleuchtend, dass Systeme nicht als streng determiniert angesehen werden können, die Welt um uns herum lediglich auf Basis von statistischen Wahrscheinlichkeiten beschrieben werden kann.

Dass Universum kann nicht einzig im Sinne traditioneller Naturwissenschaften als perfekt berechenbare Maschine betrachtet werden, denn dies schließt das, was sich nicht beobachten oder empirisch vorerst belegen lässt, prinzipiell aus. Insbesondere die neueren probabilistischen Ansätze der Quantenmechanik verändern das Bild, welches viele von starrer Wissenschaft haben, erheblich. Die Tatsache, Phänomene nicht exakt vorhersagen zu können, gerade
auch die von dir angesprochenen statistischen Verteilungen, bergen eine Unbestimmtheit, die viel Raum für Ereignisse oder Eingriffe bietet, welche nicht vollständig vorherbestimmt zu sein scheinen. So bietet sich an dieser Stelle die Gelegenheit, die Möglichkeit göttlicher oder übernatürlicher Eingriffe in Betracht zu ziehen, welche in einer vollständig deterministischen Welt nicht existieren würde. Der agnostische Standpunkt passt hier sehr gut zu einer Welt, welche in etwaigen Unsicherheiten beschrieben wird. Die Frage nach einer metaphysischen Instanz (z.B. in Form eines Gottes) liegt ebenso außerhalb unseres vollständigen Wissens wie die nach einem Sinn. Es könnte beides existieren.

Wir Naturwissenschaftler sind nicht von Grund auf radikale Naturalisten. Ich selbst habe ein sehr differenziertes Verständnis davon, was Wissenschaft leisten kann und bin gerade metaphysischen Fragen gegenüber sehr offen. Ich stimme dir nämlich auch insofern zu, dass die Zukunft im Sinne des Präsentismus nicht real ist oder zumindest im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Instrumente als nicht real angesehen werden kann. Sie kann allenfalls mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden, obgleich sich auf Kausalitäten basierende Gesetze auf makroskopischer Ebene natürlich und stabil abzuzeichnen scheinen. Inwieweit sie es sind, kann ich pauschal nicht sagen.

Was ich hiermit deutlich machen möchte: Du sagst, dass Naturalisten meinen, es gäbe keinen Sinn im Universum - das ist richtig. Die darauffolgende Aussage, dass sich ihr Glaube auf statistische Verteilungen bündle, steht im Widerspruch zur deterministischen Haltung strenger Naturalisten. Denn genau der Wahrscheinlichkeitsansaz bietet uns doch die Möglichkeit zur eigenen Interpretation, abseits von festen Strukturen und scheinbar objektiven Realitäten. Und dies impliziert auch das potentielle Vorhandensein einer göttlichen Instanz und eines Sinnes in diesem Universum.

Zu mir: Ich bin Agnostiker und bin mir sicher, dass der Glaube für viele Menschen psychologisch unterstützend sein kann und somit auch seine Berechtigung hat.

Zitat von Cbrastreifen:
Die galante Wegsperrdrohung. Einfach andere in Ruhe lassen, so schwer ist das gar nicht.

Drohung? Ich habe ja gar keine Befugnis, andere wegzusperren.
Ich meinte aber eigentlich Personen, die sich selbst einweisen lassen, weil sie vor lauter Philosophieren nicht mehr zwischen der Wirklichkeit und der Fantasie unterscheiden können, so von wegen ob die Welt um einen herum wirklich existiert und man selbst existiert oder alles nur eine Projektion ist u.ä.

Ich persönlich freue mich meinen starken Glauben zu haben……

Zitat von Schlaflose:
Drohung? Ich habe ja gar keine Befugnis, andere wegzusperren. Ich meinte aber eigentlich Personen, die sich selbst einweisen lassen, weil sie vor ...

Womöglich gibt es auch Menschen, welche sich einfach gerne mit etwaigen Fragen auseinandersetzen, ohne gleich dem Wahn zu verfallen. Gerade in einem Thread zum Thema „Glaube“ sollten doch unterschiedliche Glaubensrichtungen und auch philosophische Einstellungen diskutiert werden dürfen.

Die TE hat aber nun mehrmals geschrieben. Das sie möchte, dass hier über Glauben und wie er bei der psychischen Erkrankung hilft schreiben möchte. Sie möchte nicht das es infrage gestellt wird. Da gehören Analysen und Philosophie nicht hin.

Zitat von Jakob02:
Womöglich gibt es auch Menschen, welche sich einfach gerne mit etwaigen Fragen auseinandersetzen, ohne gleich dem Wahn zu verfallen.

Die gibt es auch

Dann gehe ich jetzt mal zum eigentlichen Thema zurück: Gestern war ich wieder kurz vor einer Panikattacke und habe gebetet, dann hat sich die Atmung beruhigt, weniger Herzrasen. Kann auch wieder Straßenbahn fahren.

Beim Arzt im Wartezimmer ist es noch sehr unangenehm. Bei meiner Psychiaterin fühle ich mich wohl, da kann ich mich ins Wartezimmer setzen, bei meiner Hausärztin fühle ich mich überhaupt nicht wohl, da kommen dann wieder Symptome. Wenn die Symptome kommen, mache ich Atmungsübungen und bete. Es hilft mir.

Meine Hausärztin hat mich am Dienstag von oben herab behandelt und meine Blasenschmerzen überhaupt nicht ernst genommen..hat es mal wieder auf die Psyche geschoben. Hier wünsche ich mir noch gelassener zu werden.

Zitat von Jakob02:
Auch in der Naturwissenschaft gibt es ein durch und durch breites Bewusstsein dafür, dass die Empirie im Sinne der Beobachtung und Messung scheinbarer Phänomene nicht unbedingt eine absolut unumstößliche Wahrheit liefert.

Ja, Menschen die als Wissenschaftler arbeiten, sind sich dessen oft bewusst und auch recht entspannt. Anstrengend sind eher die Fanboys, die sich aufgerufen fühlen, im ideologischen Fahrwasser die Wühlarbeit verrichten zu müssen. Da werden dann gerne Seitheiten von Dawkins und neuerdings aus der Hirnforschung verwurstet.

Zitat von Jakob02:
Diese implizieren vor allem, dass Beobachtungen stark von den Bedingungen abhängen, unter denen sie gemacht werden.

Ja, der Spritzer Konstruktivismus in allen Bereich des Lebens.

Zitat von Jakob02:
Etwaige Theorien der statistischen Mechaniken implizieren somit relativ einleuchtend, dass Systeme nicht als streng determiniert angesehen werden können, die Welt um uns herum lediglich auf Basis von statistischen Wahrscheinlichkeiten beschrieben werden kann.

Aktuell. Irgendwann dreht der Wind sich wieder. Gleichzeitig braucht Mensch aber eine Gewissheit.
Aus der vermeintlich Fähigkeit die Ungewissheit ertragen zu können, wird eine ganz seltsame Form narzisstischer Überheblichkeit gekeltert.

Zitat von Jakob02:
Die Frage nach einer metaphysischen Instanz (z.B. in Form eines Gottes) liegt ebenso außerhalb unseres vollständigen Wissens wie die nach einem Sinn. Es könnte beides existieren.

Ja, Du kennst die Videos von Gaßner zur Kosmologie?
Habe mich auch mit dem Buch von Gaßner/Müller noch mal upzudaten versucht, meine Güte das ist wirklich crazy stuff und es ist 'nur' Kosmologie.

Zitat von Jakob02:
Was ich hiermit deutlich machen möchte: Du sagst, dass Naturalisten meinen, es gäbe keinen Sinn im Universum - das ist richtig. Die darauffolgende Aussage, dass sich ihr Glaube auf statistische Verteilungen bündle, steht im Widerspruch zur deterministischen Haltung strenger Naturalisten. Denn genau der Wahrscheinlichkeitsansaz bietet uns doch die Möglichkeit zur eigenen Interpretation, abseits von festen Strukturen und scheinbar objektiven Realitäten.

Ich weiß, dass da viel Bewegung drin ist, im Moment und spitze manchmal einfach zu, aus Gründen der Abkürzung. Generell bin ich von den Fortschritten der Wissenschaft tief beeindruckt und je unideologischer solche Diskurse klappen (habe ich oft erlebt), umso besser und erfreulicher.

Zitat von Jakob02:
Zu mir: Ich bin Agnostiker und bin mir sicher, dass der Glaube für viele Menschen psychologisch unterstützend sein kann und somit auch seine Berechtigung hat.

Persönlich bin kein gläubiger Mensch, aber ich sehe mich als spiritueller Mensch, den Unterschied markiere ich so, dass Glaube eben das ist, was man darunter versteht, Spiritualität sind Erfahrungen aus der Praxis oder manchmal spontaner Ereignisse, in jedem Fall, etwas, was man selbst erfahren hat.
Das muss am Ende des Tages dann auch in ein Weltbild eingefügt werden - okay, ganz am Ende vermutlich nicht mehr - das ist dann immer ein Stück weit spekulativ, weil alle Prämissen notgedrungen erst mal willkürlich gesetzt sind.

Zitat von Schlaflose:
Ich meinte aber eigentlich Personen, die sich selbst einweisen lassen, weil sie vor lauter Philosophieren nicht mehr zwischen der Wirklichkeit und der Fantasie unterscheiden können, so von wegen ob die Welt um einen herum wirklich existiert und man selbst existiert oder alles nur eine Projektion ist u.ä.

Das ist dann eine psychische Erkrankung, die ursächlich nichts mit der Frage zu tun hat, ob man philosophiert oder nicht. Bei mir kannst Du da ganz entspannt sein, ich habe keine Psychoseneigung.

Zitat von Coru:
Die TE hat aber nun mehrmals geschrieben. Das sie möchte, dass hier über Glauben und wie er bei der psychischen Erkrankung hilft schreiben möchte. Sie möchte nicht das es infrage gestellt wird. Da gehören Analysen und Philosophie nicht hin.

Das empfinde ich als eine sehr ahnungslose Aussage.

Cbra, jetzt wird es aber unverschämt, einfach weiterzumachen, obwohl sich die TE deutlich geäußert hat, wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

Zitat von Cbrastreifen:
Das empfinde ich als eine sehr ahnungslose Aussage.

Ach schreibst du auch privat mit ihr? Da bin ich ja beruhigt das du sie genau so gut kennst. Ich empfinde dich als unempathisch. Du ignorierst einfach die Gefühle der TE und machst weiter. Lass es doch auch mal gut sein.

Schade das auch dieser Thread so langsam aus dem Ruder läuft und vom eigentlichen Thema fast nichts mehr übrig ist

Jetzt weis ich auch wieso so viele gläubige hier im Forum hier nicht mitschreiben
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Hochgeistige Flatulenzen (Blähungen) vergiften die Atmosphäre.

Zitat von Katrin88:
Dann gehe ich jetzt mal zum eigentlichen Thema zurück: Gestern war ich wieder kurz vor einer Panikattacke und habe gebetet, dann hat sich die Atmung beruhigt, weniger Herzrasen. Kann auch wieder Straßenbahn fahren.

Beim Arzt im Wartezimmer ist es noch sehr unangenehm. Bei meiner Psychiaterin fühle ich mich wohl, da kann ich mich ins Wartezimmer setzen, bei meiner Hausärztin fühle ich mich überhaupt nicht wohl, da kommen dann wieder Symptome. Wenn die Symptome kommen, mache ich Atmungsübungen und bete. Es hilft mir.

Erst mal ist es ja so: Was Dir hilft, hilft Dir.

Ich habe zwar auf die Religion selbst eher einen soziologischen Blick, d.h. ich sehe den Sinn und freue mich, wenn der Glaube Menschen helfen kann, habe es aber genau darum immer als frech bis destruktiv empfunden, wenn man meinte Menschen, die gläubig sind, gegen ihren Willen 'aufklären' zu müssen, was oft auf mehr oder weniger subtile Beleidigungen hinaus lief.

Heute dreht der Wind wieder ein wenig, in Wissenschaft, Psychologie und Philosophie.

Ich selbst würde mir manchmal mehr Fähiglkeit zum Glauben wünschen, aber ich muss von dem was ich glaube schon sehr stark überzeugt sein und dann ist es irgendwie kein 'unschuldiger' Glaube mehr, der seine Kraft ja oft aus dem Vorschuss zieht, den man zu gewähren bereit und in der Lage ist.

Otto Kernberg, Psychoanalytiker/Psychiater und einer meiner Helden, sagt, Glauben zu können, sei eine Gnade.

Zitat von Logo:
Cbra, jetzt wird es aber unverschämt, einfach weiterzumachen, obwohl sich die TE deutlich geäußert hat, wieder zum eigentlichen Thema zurückzukehren.

Ich bin empathisch mit Menschen, die ihre alten Muster nicht von jetzt auf gleich ablegen können.
Das wird schon.

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