Zitat von Schlaflose: Der Unterschied wird folgendermaßen beschrieben:
Was ist der Unterschied zwischen Atheist und Agnostiker? Atheisten sind überzeugt, dass es keinen Gott oder andere übernatürlichen Mächte gibt. Agnostiker sagen hingegen, dass die Existenz eines Gottes oder mehrerer Götter generell möglich, aber nicht bewiesen ist.13.06.2023
Ja.
Nur ... wann ist eigentlich etwas bewiesen?
Gerade Anhänger der Naturwissenschaften gehen oft davon aus, dass die Empirie die starkste Form des Beweises ist, dass etwas einfach eben ganz einfach da ist oder so ist.
Aber da fängt es schon an: Was ist eigentlich unumstößlich da und einfach so existent?
Da wird es dann interessant ... und kompliziert.
Descartes meinte, dass wir uns ja irren könnten, schließlich gibt es Sinnestäuschungen.
Wovon also, dürfen wir sagen, dass es gewiss ist?
Und wenn etwas nicht gewiss oder bewiesen ist, was bedeutet das eigentlich?
Ängste haben so gut wie immer einen irrealen Anteil. Ich könnte einen Herzinfarkt bekommen, ich könnte ALS haben, es könnte Krieg geben, mein Kind könnte sterben oder man hat selbst Angst vor dem Tod.
Kann man logisch gut auflösen: Man weiß es ja nicht, es könnte auch anders kommen und wo der Tod ist, bin ich nicht, ist er da, bin ich nicht mehr = Wir werden einander nie begegnen. Stimmt, ist von Epikur, allein, es hilft den meisten nicht, ihre Angst zu verlieren.
Nur ist die Zukunft, vor der man Angst hat, ganz sich eines: noch nicht existent (zumindest nach unserer Auffassung von Zeit). Menschen mit Angst wissen aber, dass das, was nicht da ist sehr wirksam sein kann, nämlich äußerst angstauslösend.
Für Materialisten sind Gedanken nur Hirngewitter und eigentlich gar nicht wirklich existent. Aber die Welt von dem was für sie einzig als bewiesen gilt - Materie und ihre energetischen Wechselwirkungen - aus zu erklären, daran scheitern sie. Ihnen fällt nur ein, dass was in ihre Vorgaben nicht passt, zu streichen: Gott ist das erste Opfer, aber auch alles was 'übersinnlich' ist (was immer das sein soll), aber auch Geist, Bewusstsein, Gedanken, Liebe gibt es eigentlich nicht so wirklich ...
Wer es nicht glaubt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalis...ilosophie)Es ist kein größeres Wunder, dass das, was man bereits im Vorfeld ideologsich aussortiert, dann auch immer wieder ideologisch bekämpft wird, interessant ist jedoch, dass das was man nicht haben will, an allen Stellen immer wieder durchdrückt.
In der Psychotherapie wird gerade der Sinn wiederentdeckt. Eigentlich, so meinen Naturalisten (die unser Weltbild maßgeblich prägen, Naturalismus ist die philosophische Idee hinter den Naturwissenschaften), gibt es keinen Sinn im Universum, nur statistische Verteilung von Ereignissen.
Andererseits ist es klipp und klar, dass Menschen, die einen Sinn in ihrem Leben sehen, viel besser dran sind. Sollte dieser nur erfunden sein, dann wirken abermals Erfindungen. Wie eigentlich, wenn es sie gar nicht gibt? Ist wie mit den Ängsten. Und wenn es nur Hirngewitter, Neuroentladungen sind ... ja, wo finden denn die statt, wenn nicht in dieser Welt? Es gibt also ganz offensichtlich Sinn in diesem Universum.
Kurz und gut, was angeblich bewiesen ist und was nicht, da lohnt sich ein zweiter bis fünfter Blick.